Der kommende HSV-Gegner Kiel verfügt über einen Ausnahmespieler. Daniel Thioune hat bereits einen Plan, ihn aufzuhalten.
Die HSV-News am Sonntag, den 8. November 2020:
- Wie Thioune Kiels besten Spieler Lee stoppen will
- HSV mit Respekt vor Kiel: Das erwartet Thioune
- HSV mit ungewöhnlichem Spielplan
- HSV-Coach Thioune ist Kiel-Experte
- Was ist bloß mit Kinsombi los?
- HSV-Verfolger patzen: Osnabrück Zweiter
- Gipfel-Treffen: HSV als einziger Zweitligist eingeladen
HSV: Wie Thioune Kiels Besten Lee stoppen will
Wenn der HSV am Montagabend bei Holstein Kiel (20.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) antritt, treffen die Hamburger auf einen, wenn nicht sogar den spielstärksten Spieler der 2. Bundesliga. Der Südkoreaner Jae-sung Lee (28) hat sich in den vergangenen zwei in die Notizbücher einiger Vereine gespielt. Selbst in Kiel sollen einige Club-Verantwortliche überrascht sein, dass der trickreiche Lee noch immer bei den Schleswig-Holsteinern spielt. Auch der HSV zeigte schon mehrmals Interesse an einer Verpflichtung des Offensivspielers, blitzte aber mehrmals ab.
Und so muss sich der Tabellenführer aus der Hansestadt nun in erster Linie damit beschäftigen, wie Lee gestoppt werden kann. „Wir wollen diese Aufgabe im Kollektiv auffangen", sagte Trainer Daniel Thioune auf Nachfrage. Eine Sonderbewachung soll es nicht geben. „Wir werden keinen abstellen, der ihn 90 Minuten an die Kette nehmen soll. Das wäre auch sehr schwierig, weil er in sehr vielen Räumen auftaucht und eine gewisse Qualität besitzt. Das wissen viele Vereine." Thiounes Versprechen an alle HSV-Fans: „Wir werden ihm wenig Räume geben und diese Räume auch sehr kompakt und eng halten."
HSV mit Respekt vor Kiel: Das erwartet Thioune
Natürlich besteht Kiel nicht nur aus Jae-sung Lee. Was erwartet Thioune für ein Spiel im Holstein-Stadion beim Tabellenfünften, einen der Geheimfavoriten auf den Aufstieg? „Es ist eine Mannschaft, die eine Rolle spielen kann, wenn es um die Vergabe der ersten fünf Plätze geht. Es ist keine große Überraschung, dass sie sich dort auch aktuell befinden", sagte der HSV-Coach.
Kiel sei über die Jahre gereift und eingespielt. Ein Extralob verteilte Thioune an seinen Trainerkollegen Ole Werner. „Sie spielen unter Ole ein sehr gutes Positionsspiel mit klaren Ideen und einer guten Defensive sowie tief gehenden Achtern – und das unabhängig vom Gegner." Vor allem im Zentrum strahle Holstein reichlich Torgefahr aus. „Wir müssen aufpassen, dass sie nicht in ihre Abläufe hereinkommen, sonst können sie sehr unangenehm sein", sagte Thioune.
HSV mit ungewöhnlichem Spielplan
Während so mancher Verein aktuell alle drei Tage antreten muss, hatte der HSV nach dem Derby gegen St. Pauli (2:2) zehn Tage Zeit, um sich auf Holstein Kiel vorzubereiten. Wegen der anstehenden Länderspielpause werden vor dem darauffolgenden Zweitligaduell gegen den VfL Bochum sogar 13 Tage verstreichen. Haben die Hamburger die ungewöhnliche lange Pause vor dem Kiel-Spiel genutzt?
Laut Daniel Thioune habe die Mannschaft in den vergangenen Tagen unter anderem an der grundsätzlichen Spielidee gefeilt. „Bälle von außen, das Verhalten bei zweiten Bällen, Umschalten nach überspielen – da konnten wir nachsteuern.“ Möglicherweise wird man das Ergebnis dieser Arbeit bereits in Kiel sehen.
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HSV-Coach Thioune ist Kiel-Experte
Während der HSV in der 2. Bundesliga noch nie gegen Holstein Kiel gewann, weiß Daniel Thioune, wie es geht. 4:2 und 4:1 – so lautet seine persönliche Bilanz als Trainer des VfL Osnabrück gegen die Störche. „Wir hatten mit Osnabrück in beiden Spielen davon profitiert, dass Kiel eine Rote Karte bekam. Solche Spielverläufe kann man im Vorfeld nicht beeinflussen", sagte Kiel-Experte Thioune. „Kiels Abläufe sind uns bekannt, trotzdem fällt es schwer, sie zu durchbrechen. Meine Bilanz aus der vergangenen Saison hat morgen keinen Einfluss auf das Spiel.“
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HSV: Was ist bloß mit Kinsombi los?
Für David Kinsombi ermöglicht die Partie eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Der zentrale Mittelfeldspieler, der im Sommer vergangenen Jahres zum HSV kam und eine Schlüsselrolle übernehmen sollte, hat nach seinem Schienbeinbruch nicht den Leistungsstand aus Kieler Zeiten erreicht – auch wegen diverser kleinerer Verletzungen. „Er ist bisher noch nicht in den Ablauf gekommen, den wir uns alle wünschen. Ich merke aber, dass er langsam im Kommen ist“, sagte Thioune.
HSV-Verfolger patzen: Osnabrück Zweiter
Der HSV kann gelassen in das Spitzenspiel bei Kiel gehen. Die härtesten Verfolger versäumten es am Wochenende, den Spitzenreiter unter Druck zu setzen. Einzig das Überraschungsteam des VfL Osnabrück hielt am Sonntag mit dem 4:2 (2:1)-Sieg bei Jahn Regensburg einigermaßen Schritt und machte mit nun 13 Punkten einen Sprung auf Rang zwei.
Tags zuvor hatte der bisherige Tabellenzweite VfL Bochum gegen Greuther Fürth verloren. Sollte der HSV am Montag (20.30 Uhr) in Kiel gewinnen, betrüge der Vorsprung auf den Relegationsplatz drei, den die Fürther übernahmen, schon sieben Zähler. „Fürth spielt aktuell richtig geilen Fußball. Die Entwicklung der Liga zeigt, dass Erfolg Zeit braucht“, sagte Daniel Thioune. Die Teams, die vom Kader her im Sommer kaum verändert wurden, würden nun oben spielen, meint der HSV-Coach.
Gipfel-Treffen: HSV als einziger Zweitligist eingeladen
Der HSV ist als einziger Zweitligist bei einem vom FC Bayern initiierten Gipfel-Treffen mit dem Schwerpunkt TV-Gelder und Corona dabei. 14 Bundesligisten und die Hamburger wollen sich laut dem „Kicker“ am kommenden Mittwoch in Frankfurt treffen, um über wichtige Themen des deutschen Fußballs zu beraten. Die Zusammenkunft finde unter Führung des FC Bayern, Dortmund, Leipzig, Gladbach und Leverkusen statt – aber ohne Vertreter der DFL.
Nicht eingeladen sind die Erstligisten Mainz, Augsburg, Bielefeld und Stuttgart, die sich zuvor bereits über eine Umverteilung der Fernsehgelder positioniert hatten. Darum solle es bei dem Treffen am Mittwoch aber offenbar nur am Rand gehen.
Unter anderem soll darüber gesprochen werden, wer als Nachfolger des Ende Juni 2022 ausscheidenden DFL-Chefs Christian Seifert infrage kommt. Auch das weitere Vorgehen in der Corona-Krise sowie die derzeitige Situation beim DFB sollen auf der Agenda stehen. Dort hatte es in der Führungsriege um Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius zuletzt Turbulenzen gegeben.