Transfers: Neue Nahrung für Gerüchte um zwei Stürmer. Corona-Appell von ehemaligem HSV-Profi. Holstein Kiel läuft schon heiß.

Die HSV-News am Freitag, den 6. November 2020:

HSV-Kandidat Hofmann hakt Wechsel nicht ab

Karlsruhes Torjäger Philipp Hofmann könnte für den HSV doch wieder ein Thema werden. "Ich denke, dass mich der KSC irgendwann abgeben muss", sagte der 27-Jährige der "Mopo" vor dem Spiel der Badener am Sonntag beim FC St. Pauli.

Philipp Hofmann:
Philipp Hofmann: "Irgendwann wird mich der KSC abgeben müssen." © Imago/Sportfoto Rudel

Dabei verriet Hofmann auch, dass der HSV ihn in der vergangenen Transferperiode trotz Simon Terodde verpflichten wollte. Nach Abendblatt-Informationen sollte er vor allem auch trotz Lukas Hinterseer in den Volkspark kommen.

Heißt: Auch ein Verbleib des Österreichers (wie schließlich auch eingetreten) hätte den HSV nicht vor einer Hofmann-Verpflichtung "abgeschreckt".

Transfers: Lee bleibt für den HSV interessant

Auch ein anderer Angreifer ist nach Abendblatt-Informationen längst nicht aus Michael Mutzels Notizbuch gestrichen worden: Jae-Sung Lee (Holstein Kiel). Der HSV wollte den Südkoreaner im Sommer an sich binden. Da fehlte aber noch das nötige Geld.

Als dieses dann schließlich da war, winkte Kiel wiederum ab. Nach Ablauf der aktuellen Saison wäre der 28 Jahre alte Nationalspieler und WM-Teilnehmer von 2018 dann schließlich ablösefrei...

Beim letzten Aufeinandertreffen traf Lee in der 94. Minute zum Ausgleich und den HSV damit ganz empfindlich.
Beim letzten Aufeinandertreffen traf Lee in der 94. Minute zum Ausgleich und den HSV damit ganz empfindlich. © Witters

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HSV nimmt erst am Wochenende Fahrt auf

Vor dem Nordduell bei Holstein Kiel (Montag, 20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) haben die Profis am Freitag noch einmal trainingsfrei. Abschlusstraining und Pressekonferenz (15.30 Uhr) finden dann jeweils am Sonntag statt.

Gegen Kiel strebt die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune natürlich einen Sieg an – nicht nur, um endlich einen Bann zu brechen: In der Zweiten Liga konnte der HSV von den bislang vier Partien bekanntlich noch keine für sich entscheiden (zwei Remis, zwei Niederlagen).

Insgesamt sieht es dagegen noch immer ein wenig besser aus. In überhaupt nur zehn Pflichtspielen gegen Holstein siegte der HSV viermal (bei je drei Unentschieden und Niederlagen).

HSV winkt Riesenabstand auf Platz 3

Mit einem Sieg im Spitzenspiel könnte der HSV gleichzeitig auch schon am 7. Spieltag ein dickes Ausrufezeichen im Aufstiegskampf setzen. Verfolger Kiel wäre so auf bereits acht Punkte distanziert.

Und bei optimalem Verlauf wäre der Vorsprung auf Platz drei vor der Länderspielpause ebenso groß. Da sich im Verfolgerduell Bochum und Fürth die Punkte wegnehmen, würde der Abstand auf Rang zwei immerhin auch schon mindestens sieben Zähler betragen.

Kiel will HSV mit "guter Aggressivität" begegnen

Kiel hat seine Spieltags-PK schon am Freitag abgehalten. "Das ist ein Spiel, auf das wir uns alle freuen", sagte Holstein-Trainer Ole Werner, der dem HSV mit "einer guten Aggressivität" den Schneid abkaufen möchte.

Von dem gelungenen Saisonauftakt des HSV wollen sich die Kieler nicht beeindrucken lassen. Und auch nicht zu sehr von Topschütze Simon Terodde (acht Treffer).

Er wolle sein Augenmerk auf die gesamte Hamburger Offensive richten, bemerkte Werner. Der HSV hat mit bislang 15 Toren die meisten in der Liga geschossen. Aufgrund der Tabellensituation sprach Werner dem Duell "eine gewisse Brisanz" zu.

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Werner ist Thiounes Taktik ziemlich egal

Die Kieler wollen trotz erwartbarer taktischer Überraschungen von Daniel Thioune den Fokus auf sich richten. "Es ist wichtig, dass man nicht alle Abläufe bis zur Unkenntlichkeit auf den Gegner anpasst, sondern dass du auch bei dir selbst bist und weißt, wo deine Stärken liegen", sagte Werner. "Für mich geht es darum, dass wir gut auf dem Platz stehen. Was in Hamburg passiert, interessiert mich zweimal im Jahr."

Der Coach hat lediglich den gesperrten Phil Neumann sowie die verletzten Noah Awuku und Marco Komenda nicht zur Verfügung. Ob Ioannis Gelios oder Thomas Dähne im Tor steht, hat er noch nicht festgelegt. Zwar sind Zuschauer im Holstein-Stadion nicht zugelassen, Werner erwartet aber dennoch eine Partie mit Derby-Charakter.

Am Sonnabend ist Ole Werner dann auch in einer neuen Folge des Abendblatt-Podcasts "HSV – wir müssen reden" zu hören.

Wer pfeift das Nordderby in Kiel?

Der Schiedsrichter der Partie ist drei Tage vor Anpfiff weiter unbekannt. In der Corona-Krise hält der DFB die Ansetzungen der Unparteiischen inzwischen noch länger zurück als zu normalen Zeiten.

Kiel will keine Fans anlocken

Apropos Zurückhaltung: Darum bittet auch Holstein Kiel seine Fans. Rund um das Spiel, das bekanntlich ohne Zuschauer stattfinden wird, bleibt auch extra der ansonsten nach wie vor geöffnete Fanshop am Stadion geschlossen.

Corona: Mavraj appelliert an Verantwortung

Auch beim HSV (34 Spiele zwischen 2017 und 2018) galt Mergim Mavraj als meinungsstark. Jetzt hat sich der inzwischen zu Greuther Fürth zurückgekehrte Innenverteidiger über die Verantwortung von Fußballprofis während der Corona-Krise zu Wort gemeldet.

Macht sich Gedanken über den Fußball hinaus: Ex-HSV-Profi Mergim Mavraj.
Macht sich Gedanken über den Fußball hinaus: Ex-HSV-Profi Mergim Mavraj. © Imago/Zink

"Jeder steht in der sozialen Verantwortung", sagte der 34 Jahre alte Deutsch-Albaner dem Portal liga-zwei.de: "Ob jemand nun Fußballspieler ist oder nicht: Ab einem gewissen Alter hat man eine Vorbildfunktion." Schließlich würden andere Menschen zu einem hochschauen.

"Manche Menschen nehmen es in Kauf, möglicherweise krank zu werden oder jemanden anzustecken. Hauptsache, sie können in der Öffentlichkeit ihren Kaffee trinken", sagte Mavraj. "In meinem Fall ist es so, dass ich kein Risiko für jene Menschen sein möchte, die gefährdet sein könnten. Dafür verzichte ich auf meine üblichen Gewohnheiten."

DFB-Kader mit Mini-HSV-Stallgeruch

Im Gegensatz zu Mavraj nie beim HSV gelandet ist Felix Uduokhai – obwohl er im Sommer 2017 einmal kurz davor stand, bevor er sich dann doch für den VfL Wolfsburg entschied.

Inzwischen steht der 23 Jahre alte Innenverteidiger beim FC Augsburg unter Vertrag, und plötzlich auch im Kader der deutschen Nationalmannschaft.

Vor zwei Jahren noch Gegner, jetzt in der Nationalmannschaft vereint: Luca Waldschmidt (l., damals HSV) und Felix Uduokhai (damals Wolfsburg).
Vor zwei Jahren noch Gegner, jetzt in der Nationalmannschaft vereint: Luca Waldschmidt (l., damals HSV) und Felix Uduokhai (damals Wolfsburg). © Imago/Jan Hübner

Bundestrainer Joachim Löw nominierte Uduokhai am Freitag in das 29 Spieler starke Aufgebot für die letzten drei Länderspiele des Jahres. Ebenfalls dabei: Die ehemaligen HSV-Profis Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) und Luca Waldschmidt (Benfica Lissabon).

Das DFB-Aufgebot:

Tor

Manuel Neuer (Bayern München), Bernd Leno (FC Arsenal), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Oliver Baumann (TSG 1899 Hoffenheim)

Abwehr

Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Robin Gosens (Atalanta Bergamo), Marcel Halstenberg, Benjamin Henrichs (beide RB Leipzig), Robin Koch (Leeds United), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Nico Schulz (Borussia Dortmund), Niklas Stark (Hertha BSC), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Philipp Max (PSV Eindhoven), Felix Uduokhai (FC Augsburg), Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain)

Mittelfeld und Angriff

Nadiem Amiri (Bayer Leverkusen), Julian Brandt, Mahmoud Dahoud (beide Borussia Dortmund), Serge Gnabry, Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Leroy Sané (alle Bayern München), Jonas Hofmann, Florian Neuhaus (beide Borussia Mönchengladbach), Toni Kroos (Real Madrid), Luca Waldschmidt (Benfica Lissabon), Timo Werner (FC Chelsea), Ilkay Gündogan (Manchester City)

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