... und das, obwohl bis mindestens Ende des Jahres keine Zuschauer zugelassen sein werden. Thioune fordert neuen Abwehrchef.

Die HSV-News am Donnerstag, den 27. August 2020:

HSV braucht Geld und führt Dauerkartenpfand ein

Die finanzielle Lage des HSV scheint in Zeiten der Corona-Krise immer prekärer zu werden. Nun hat der Club seinen treusten Fans ein sogenanntes „Dauerkartenpfand“ angeboten. Bisherige Dauerkarten-Inhaber können sich für 50 Euro ein Vorkaufsrecht für ein Saisonabo, aber vor allem für Einzeltickets sichern – für den Fall, dass wieder eine begrenzte Anzahl an Zuschauern im Stadion zugelassen werden.

Damit sorgt der HSV kurzfristig für zusätzliche Einnahmen. Allerdings ist nach der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel noch immer unklar, ab wann wieder Zuschauer in den Stadien zugelassen werden. Beschlossen wurde lediglich, dass noch bis mindestens Ende Oktober Geisterspiele stattfinden. Eine Arbeitsgruppe soll bis Ende Oktober ermitteln, ob und inwiefern noch vor Weihnachten eine begrenzte Anzahl an Besuchern genehmigt werden kann.

50 Euro werden nicht mit HSV-Tickets verrechnet

Die 50 Euro, die sich der HSV jetzt von seinen Fans leiht, werden nicht mit den Ausgaben für Einzeltickets verrechnet, teilte der Club mit. Für den Fall, dass irgendwann im Laufe der Saison wieder Dauerkarten verkauft werden können, würde die jetzige Ausgabe angerechnet werden. Nach Angaben des HSV können Fans die 50 Euro auch "zu jeder Zeit zurückfordern" – allerdings würde dann das Vorkaufsrecht für Einzeltickets erlöschen.

Wer also den HSV in dieser Saison live im Volksparkstadion sehen will, wird wohl oder übel jetzt 50 Euro zahlen müssen, um eine Chance auf die wenn überhaupt in einer geringen Anzahl verfügbaren Tickets zu haben.

Und was passiert, wenn der HSV die komplette Saison keine Dauerkarten verkaufen kann? Dann soll das Pfand entweder automatisch erstattet oder auf die darauffolgende Saison 2021/2022 übertragen werden. Sagt der HSV.

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HSV-Abwehr braucht Verstärkung

Vorne hui, hinten pfui – so einfach lässt sich das Testspiel des HSV gegen den VfB Stuttgart (2:3) zusammenfassen. Spielerisch waren die Hamburger am Mittwoch in Kufstein nicht unterlegen, sie hatten sogar mehr Ballbesitz und wirkten auch insgesamt entschlossener, die Partie zu gewinnen. Doch nach gravierenden individuellen Fehler lag der HSV noch in der 1. Halbzeit mit 0:3 zurück – und keiner wusste, warum.

„Die Frage ist nur, warum man 0:3 zurückliegt", sagte Trainer Daniel Thioune, der seine beiden Abwehrtalente Jonas David (20) und Stephan Ambrosius (21) für ihren wackligen Auftritt kritisierte. Spätestens nach der dritten Niederlage im vierten Testspiel wurde deutlich, dass der HSV dringend noch einen zweitligaerfahrenen Innenverteidiger benötigt. Vielleicht sogar zwei.

HSV: Thioune äußert Transferwünsche

„Wir brauchen definitiv jemanden, der die Mannschaft von hinten führen kann", sagte Thioune, der den neuen Abwehrchef nicht erst zum Saisonstart Mitte September haben will. Wenngleich der Coach Verständnis für den aktuell schwierigen Transfermarkt in der Corona-Krise hat.

„Qualität geht vor Geschwindigkeit. Die Schüsse müssen jetzt sitzen. Man darf nicht x-beliebig auf dem Markt zugreifen", sagte Thioune. „Dafür stehen aber auch der Sportdirektor und der Sportvorstand in der Verantwortung und die beiden werden schon die richtige Entscheidung treffen."

HSV-Trainer Daniel Thioune wünscht sich mindestens einen Neuzugang für die Abwehr.
HSV-Trainer Daniel Thioune wünscht sich mindestens einen Neuzugang für die Abwehr. © Witters

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Warum Amaechi 90 Minuten auf der Bank saß

Wenn man von den Talenten Jonah Fabisch (19) und Bryan Hein (18) absieht, war Xavier Amaechi (19) der einzige HSV-Profi, der beim Test gegen Stuttgart nicht zum Einsatz kam. Hat sich der junge Engländer ins Abseits gedribbelt?

„Wir haben auf den Außenbahnen sehr viele Spieler", sagte Thioune, der sich bei seinen Einwechslungen für die Flügelspieler Opoku und Wintzheimer entschied. „Amaechi hatte im vorherigen Testspiel 90 Minuten gespielt. Jetzt steuern wir seine Belastung, aber natürlich darf er sich im Training und in den Testspielen aufdrängen.“ Amaechi muss Gas geben, wenn er in dieser Spielzeit eine größere Rolle spielen will als in seiner Debütsaison.

Es ist noch nicht die Vorbereitung von Xavier Amaechi: Zündet er jetzt den Turbo?
Es ist noch nicht die Vorbereitung von Xavier Amaechi: Zündet er jetzt den Turbo? © Witters

Torwartfehler? HSV kassiert Gegentor aus 60 Metern

Es war die kurioseste Szene beim Helden Cup: Nicolás González stahl dem unaufmerksamen Klaus Gjasula den Ball und schoss diesen aus der eigenen Hälfte ins Tor zum zwischenzeitlichen 3:0 für den VfB Stuttgart. HSV-Torhüter Heuer Fernandes sah natürlich nicht gut aus bei diesem Gegentor. Er sah den Ball rund 60 Meter auf sich zufliegen – und war am Ende doch machtlos.

„Wir wünschen uns schon, dass unsere Torhüter hochstehen, um tiefe Bälle zu verteidigen", sagte Daniel Thioune, der den Fehler eher bei Gjasula als bei Heuer Fernandes sah. „Das Problem war, dass wir nach einem Ballgewinn sehr fahrlässig in der Ballsituation umgegangen sind. Und dann sieht man vielleicht auch, warum González bereits ein paar Mal in der argentinischen Nationalmannschaft spielen durfte. Ich erhebe gar keinen Vorwurf an den Torhüter.“

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HSV-Coach Thioune lobt Teroddes Präsenz

Für ihn persönlich war es ein Debüt nach Maß: Eine Halbzeit lang durfte Simon Terodde (32) beim Test gegen Stuttgart ran. Und der neue Torjäger zeigte in nur 45 Minuten, warum er für den HSV in dieser Saison wichtig sein wird. Zweimal tauchte er gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, einmal traf er ins Schwarze.

Eine Qualität, über die nicht viele im Kader der Hamburger verfügen. „Er hat gezeigt, dass er aus ein oder zwei Torchancen ein Tor machen kann", sagte HSV-Coach Thioune, der vor allem die Präsenz seines neuen Stürmers lobte. „Seine Boxbesetzung war gut, er war klar im Abschluss."

Solche Bälle braucht er: Terodde bei seinem ersten Tor für den HSV.
Solche Bälle braucht er: Terodde bei seinem ersten Tor für den HSV. © Witters