Hamburg. Der Überblick: Für Maskenmuffel wird's teuer – Dom und Prostitution erlaubt. Hamburger Senat hat weitere Lockerungen verkündet.

Das neuartige Coronavirus bestimmt weiter das Leben im Norden. Am Dienstagmittag informierte der Senat auf einer Landespressekonferenz über den aktuellen Corona-Stand in Hamburg.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

Weihnachtsmärkte werden in Corona-Zeiten zur Herausforderung für die Städte. Dürfen sie stattfinden oder fallen die beliebten Attraktionen in diesem Jahr aus?

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Dienstag, 8. September:

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Die altonale 2020 – intimer, aber mit Distanz

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: „Kurz und schmerzlos“ lautet das Motto der diesjährigen altonale, die vom morgigen Donnerstag bis zum Sonntag in vier Tagen über die Bühne(n) geht. „Intim, aber mit Distanz“, so beschreibt Gerhard Fiedler, künstlerischer Leiter, das vielfältige Programm aus Lesungen, Konzerten, Ausstellungen, Filmen und Theater.

Das Thema des coronabedingt reduzierten Stadtteilfestes ist Vielfalt. „Darum ranken sich alle 26 Veranstaltungen“, sagt Geschäftsführerin Heike Gronholz. Zentraler Spielort ist der Platz der Republik vor dem Altonaer Museum. Dort steht diesmal „Johnny’s Corner“, eine liebvoll gestaltete kleine Bude.

Drum herum gibt es Filme wie „Black Deutschland“ von Oliver Hardt über das „Denken und Fühlen einer gar nicht so kleinen Minderheit, über Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland“ (10.9., 20 Uhr, Bühne, Platz der Republik). Die Berliner Autorin Olivia Wenzel liest aus „1000 Serpentinen Angst“, eine Geschichte über eine junge schwarze Frau, die in Ostdeutschland aufwächst (12.9., 19.30 Uhr, Altonaer Museum).

Im Mercado zeigt die Ausstellung „Lieblingsmensch“ Porträts von Bewohnern des Stadtteils, bei einer Planeten-Rettungs-Rallye können Kinder mit einer Schatzkarte die Erde entdecken und am Ende auch einen Schatz finden (12. und 13.9. ab 12.15 Uhr, Platz der Republik). In der Christianskirche gibt es Folk-Pop von Fjarill (10.9., 19.30 Uhr, Klopstockplatz). Für alle Veranstaltungen ist eine Onlinereservierung nötig (altonale.de, Erwachsene zahlen 5, Kinder 2,50 Euro). Der Eintritt ist ansonsten frei, jeder kann mit einem freiwilligen Beitrag die Arbeit der Künstler honorieren.

Gastgewerbe mit drastischem Umsatz-Einbruch im August

Seit Beginn der Corona-Krise hat das Gastgewerbe in Schleswig-Holstein drastische Umsatzeinbrüche erlitten. Seit März sei der Umsatz der einzelnen Betriebe im Vorjahresvergleich durchschnittlich um etwa die Hälfte zurückgegangen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Stefan Scholtis, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Noch deutlicher seien die Einbrüche im August ausgefallen. Im Schnitt hätten die Umsätze weniger als ein Drittel (32 Prozent) des Vorjahresmonats betragen.

Wie der Verband auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts am Dienstag in Berlin mitteilte, verbuchte das Gastgewerbe bundesweit zwischen März und Juni dieses Jahres einen Umsatzverlust in Höhe von 17,6 Milliarden Euro. Fast 11 Milliarden Euro davon seien allein auf die Monate April und Mai entfallen.

Corona an Schule in Winterhude: 15 Klassen in Quarantäne

Beim Infektionsgeschehen an den Hamburger Schulen handelt es sich an Angaben von Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) um Einzelfälle. Zwar bestätigte sie, dass an der Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude – an der inzwischen 15 Klassen in Quarantäne sind – die ursprüngliche Infektion von einem Mitglied des Lehrkörpers ausgegangen sei. Die Frage sei nun aber erst einmal: „Gehen die zusätzlichen positiven Fälle, die wir gefunden haben, auf diesen Fall zurück oder sind die zufällige Eintragungen auch von außen.“

Ein Schild vor dem Eingang der Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg-Winterhude weist die Schüler und Lehrkräfte auf die Maskenpflicht auf dem Schulgelände und in den Gebäuden hin.
Ein Schild vor dem Eingang der Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg-Winterhude weist die Schüler und Lehrkräfte auf die Maskenpflicht auf dem Schulgelände und in den Gebäuden hin. © imago/Hanno Bode

Für Klarheit sollen sogenannte Sequenztests sorgen. „Und das passiert gegenwärtig. Bei der großen Zahl an Schülern könne es natürlich immer auch zu einem Übertragungsgeschehen innerhalb einer Schule kommen - ebenso in den Kindertagesstätten, sagte Leonhard. „Das kann man nicht zu 100 Prozent ausschließen“. Bei den Kitas sei dies aber „ganz definitiv“ nicht so. „Und auch bei den Schulen sind es - gemessen an der Zahl der Schülerinnen und Schüler und an der Zahl des Lehrpersonals - alles zählbare Einzelfälle.“

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Laut Schulbehörde gibt es derzeit 30 Infektionen an 25 Schulen. Davon betroffen seien 28 Schülerinnen und Schüler und zwei Schulbeschäftigte. 23 von rund 9500 Klassen befinden sich in Quarantäne. Die Heinrich-Hertz-Schule ist mit sieben Infizierten am stärksten betroffen.

Deutlich mehr Krankschreibungen an Hamburger Gymnasium

Am Walddörfer Gymnasium in Hamburg-Volksdorf gibt es derzeit deutlich mehr Krankmeldungen als sonst. Schulleiter Jürgen Solf bestätigte, dass die Zahl der Krankmeldungen mit aktuell 110 sehr hoch ist: „Normal wären 40 am Tag.“ Die Zahl bezieht sich auf die Anrufe von Eltern, die ihre Kinder im Schulsekretariat krank melden.

Solf vermutet, dass sich die steigenden Zahlen mit einer grassierenden Grippewelle erklären lassen. Zudem sei ein Magen-Darm-Virus im Umlauf. „Es hat aber sicherlich auch etwas mit der erhöhten Wachsamkeit der Eltern und der Angst vor Corona zu tun“, sagt Schulleiter Solt auf Abendblatt-Anfrage. Die Eltern seien schneller gewillt, dass Kind bei Erkältungssymptomen vorsorglich zuhause zu behalten.

Sammeltaxi-Dienst Moia tastet sich wieder ans Vor-Corona-Niveau heran

Der Sammeltaxi-Anbieter Moia hat im August in Hamburg ungefähr 60 Prozent seines Vorkrisenniveaus wieder erreicht. Im vergangenen Monat waren in Spitzenzeiten bis zu 240 Fahrzeuge auf den Straßen in der Stadt unterwegs, die 155.000 Fahrgäste beförderten, teilte Moia am Dienstag in der Hansestadt mit. Das waren einige Tausend mehr als vor einem Jahr, als Moia in Hamburg gerade erst gestartet war. Seit dem Start habe der Sammeltaxi-Dienst rund 2,5 Millionen Fahrgäste in Hamburg befördert.

Moia hatte den Service wegen der Corona-Pandemie zeitweise komplett eingestellt. Auch jetzt wird die Passagierkapazität der kleinen Elektro-Busse nicht voll ausgeschöpft. Rund 80 Prozent der Fahrer seien aus der Kurzarbeit zurück, hieß es.

Hamburger Filmfestival ohne Jurys und Party – dafür mit Streaming

Das Ende September beginnende Hamburger Filmfestival wird Corona-bedingt auf vieles verzichten und gleichzeitig einen großen Schritt in Richtung Online-Streaming-Angebot gehen. „Verzichtet haben wir in diesem Jahr aufs Feiern, auf Jurys und auf fast alle Preise“, sagte Festivalleiter Albert Wiederspiel am Dienstag. Zudem ist das Festival (24.9.- 3.10.) deutlich kompakter als in den Vorjahren. Statt der üblichen rund 150 Werke werden 76 Filme aus 49 Produktionsländern gezeigt.

Das Filmfest Hamburg ist das erste größere Filmfestival seit Beginn der Corona-Pandemie. In den Kinos wird das Sitzplatzangebot eingeschränkt sein. Für 49 Filme sollen aber je so viele virtuelle Tickets verkauft werden, bis die Säle rein rechnerisch voll sind.

Zu den internationalen und Europa-Premieren gehören neben dem Eröffnungsfilm „Enfant Terrible“ von Oskar Roehler auch Moritz Bleibtreus Regiedebüt „Cortex“, „Gagarine“ von Jérémy Trouilh und Fanny Liatard und „Bis wir tot sind oder frei“ von Oliver Rihs.

Aktueller Corona-Stand in Hamburg: Prostitution wieder erlaubt

In Abstimmung der Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen wird Prostitution wieder in kontrolliertem Rahmen und unter strengen Auflagen erlaubt. Das teilte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag auf der Landespressekonferenz im Hamburger Rathaus mit. Die Lockerung gelte ab dem 15. September.

Das sind die Bedingungen für die Lockerungen in angemeldeten Prostitutionsstätten:

  • ein Schutzkonzept muss vorgelegt werden
  • Mund-Nasen-Bedeckung ist ständig zu tragen
  • Termine müssen im Vorfeld vereinbart werden
  • Kundenkontaktdaten müssen aufgenommen werden
  • die Räume sind ausreichend zu belüften
  • In Fahrzeugen bleibt die Ausübung von Prostitution weiter verboten
  • Alkoholverbot

Neben der bald wieder erlaubten Prostitution gibt es noch weitere Änderungen: Wer künftig gegen die Maskenpflicht in öffentlichen Nahverkehrsmitteln und im Einzelhandel verstößt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 80 Euro rechnen sowie einer Ordnungswidrigkeitsanzeige. Die neue Regelung gilt bereits ab Donnerstag.

Hamburger Winterdom unter Bedingungen erlaubt

Auch zum Hamburger Winterdom äußerte sich Leonhard. Generell sollen Volksfeste zum 1. November wieder erlaubt werden, allerdings unter der Voraussetzung, dass die Corona-Lage in der Stadt weiterhin stabil sei, so die Sozialsenatorin. Nur dann werde ein entsprechendes Hygienekonzept bewilligt und die Ausrichtung des Doms vom 6. November bis 6. Dezember erlaubt. Die gleichen Bedingungen gelten auch für die Weihnachtsmärkte.

Unter bestimmten Bedingungen darf der Hamburger Winterdom auch in der Corona-Krise stattfinden (Archivbild).
Unter bestimmten Bedingungen darf der Hamburger Winterdom auch in der Corona-Krise stattfinden (Archivbild). © imago/Hoch Zwei Stock/Angerer

Das Hygienekonzept sieht unter anderem vor:

  • Das Veranstaltungsgelände wird klar begrenzt
  • Statt 13 gibt es nur drei zentrale Zugänge und davon getrennte Ausgänge
  • Eingangsbereiche werden kontrolliert, es gilt das Einbahnsystem
  • Es dürfen sich maximal 6.000 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten
  • Warteschlangen vor Fahrgeschäften sollen vermieden werden
  • Es darf kein Alkohol ausgeschenkt werden

Weiterhin spiele das Thema Feiern eine große Rolle im Infektionsgeschehen, sagte Leonhard. Immer wieder werde festgestellt, dass sich Menschen im Zusammenhang mit Feierlichkeiten, Alkohol und vielen Personen auf engem Raum vermehrt anstecken, da der Abstand nicht mehr eingehalten werde. "Feierlichkeiten sind nach wie vor ein Risiko", so Leonhard.

Hamburg lässt wieder mehr als 1000 Menschen in Stadien zu

In Hamburg sind künftig auch wieder Stadionveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen möglich. Voraussetzung sei, dass die Stadien über mehr als 10.000 Plätze verfügen, kein festes Dach haben und die Veranstaltung „von herausragender Bedeutung für Deutschland“ sei, sagte Leonhard (SPD) am Dienstag nach der Senatssitzung.

Für den Hamburger SV und den FC St. Pauli bedeutet diese Entscheidung deshalb auch noch nicht, dass sie ihre Heimspiele in der 2. Fußball-Bundesliga künftig automatisch wieder vor mehr als 1000 Zuschauern austragen dürfen. „Dies ist keine regelhafte Genehmigung von Bundesliga-Veranstaltungen“, sagte Leonhard. Die neue Regelung gelte erst einmal nur für einmalige Ereignisse wie ein Pokalfinale und soll am Donnerstag in Kraft treten.

Corona-Krise: Demo gegen geplanten Jobabbau bei Airbus

Die IG Metall hat am Dienstag gegen den geplanten Jobabbau bei Airbus protestiert. Vor dem Osttor des Flugzeugbauers versammelten sich rund 200 Beschäftigte – mehr waren wegen der Corona-Pandemie nicht erlaubt.

Um 10 Uhr startete ein Autokorso, an dem sich nach Gewerkschaftsangaben 500 Mitarbeiter mit ihren Wagen beteiligten. Etwa eine halbe Stunde kam Auto um Auto aus dem Werksgelände auf Finkenwerder heraus und fuhr in Richtung Westen. Am Südtor ging es zurück aufs Gelände.

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Anschließend bekräftigten Redner von IG Metall und Betriebsrat ihre Forderungen nach einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Airbus will wegen der durch das Coronavirus bedingten Branchenkrise 5100 Stellen in Deutschland streichen. In Hamburg stehen 2260 Jobs auf der Kippe.

Schüler an Förderschule mit Coronavirus infiziert

An der Landesförderschule für hörgeschädigte Kinder in Güstrow ist ein Schüler der 6. Klasse positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie das Landratsamt des Kreises Rostock am Montagabend mitteilte, wurden daraufhin 65 Schüler der Klassenstufen 5, 6 und 7 unter Quarantäne gestellt. Die Eltern seien informiert worden. Für im Internat untergebrachte Kinder werde die Heimreise nach einem für Dienstag für alle geplanten Abstrich sichergestellt. Am Landesförderzentrum werden Schüler aus ganz Mecklenburg-Vorpommern unterrichtet.

Proben für Corona-Tests werden für die weitere Untersuchung vorbereitet (Symbolbild).
Proben für Corona-Tests werden für die weitere Untersuchung vorbereitet (Symbolbild). © dpa

Das Infektionsrisiko sei aus medizinischer Sicht gering, da das betroffene Kind symptomlos sei, hieß es. Dennoch seien auch neun Lehrer in Quarantäne geschickt worden. Für die Klassenstufen 1 bis 4 sowie 8 bis 10 laufe der Unterricht regulär weiter, da die Schüler in drei getrennte Lerngruppen unterteilt seien. Der Distanzunterricht über Internet werde für die Schüler in Quarantäne sichergestellt.

Laut Mitteilung gehört das positiv getestete Kind zu einer Familie, in der es bereits zwei andere Infizierte gab. Die Übertragung des Virus gehe auf einen Besucher aus Nordrhein-Westfalen zurück. Das habe die Nachverfolgung des Infektionsweges ergeben, teilte das Landratsamt weiter mit.

Corona-Zahlen für Hamburg: 66 Neuinfektionen

Am Dienstag meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde 66 Corona-Neuinfektionen. Damit steigt die Zahl der Infizierten in der Hansestadt auf 6590. Von den seit Beginn der Pandemie positiv auf das Virus getesteten Menschen können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen rund 5800 als genesen angesehen werden. Eigentlich läge die Gesamtzahl der Covid-19-Infizierten sogar bei 6592. Doch da zwei Fälle vom 2. und 3. September gestrichen worden seien, bleibe es bei 6590, teilte die Behörde mit.

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Hamburg steigt weiter (Symbolbild).
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Hamburg steigt weiter (Symbolbild). © imago/Independent Photo Agency Int.

Nach Angabe der Gesundheitsbehörde ist die Zahl der Neuinfektionen in Hamburg mit 66 vergleichsweise hoch, weil es „sehr viele Nachmeldungen vom Wochenende“ gegeben habe. „Ansonsten wären es nur 21 Corona-Fälle gewesen“, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde dem Abendblatt. Größere Ausbruchsgeschehen wie etwa vergangene Woche in einer Tanzschule habe es nicht gegeben. Jedoch registrierte die Behörde kleinere Ausbrücke im privaten, familiären Bereich.

Und auch Reiserückkehrer befinden sich wieder unter den Neuinfizierten. Diese kamen aus folgenden Ländern:

  • Kroatien
  • Niederlande
  • Italien
  • Türkei
  • Mazedonien
  • Österreich
  • Spanien
  • USA
  • Tschechien

In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 23 Covid-19-Patienten behandelt und damit vier mehr als am Vortag. Vier von ihnen liegen demnach auf Intensivstationen. Die Gesamtzahl der vom Institut für Rechtsmedizin am UKE ermittelten Corona-Toten ist dagegen unverändert. Sie liege in der Hansestadt wie auch am Montag bei 236, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit.

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Mit 15,6 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt Hamburg nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte.

Weitere Corona-Fälle an Hamburger Schulen

An Hamburgs Schulen wurden bis Montagmorgen 13 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die meisten Corona-Fälle wurden laut Behörde mit sieben an der Heinrich-Hertz-Schule registriert, darunter sechs Schüler und ein Schulbeschäftigter. An einer Neu Wulmstorfer Schule im Landkreis Harburg ist eine Lehrerin an Corona erkrankt. In Pinneberg ist ein Schulkind positiv auf Corona getestet worden.

Auch an der Erich Kästner Schule in Farmsen gibt es einen bestätigten Fall: Ein Schüler in Jahrgang zehn sei an Covid-19 erkrankt. Darüber informierte die Schulleiterin die Eltern in zwei Schreiben vom 7. September, die dem Abendblatt vorliegen.

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Bremer Landesregierung berät über Freimarkt

Die Bremer Landesregierung berät an diesem Dienstag erneut, ob und wie der traditionelle Freimarkt trotz Corona-Krise stattfinden kann. Das bestätigte ein Sprecher auf Anfrage. Der alljährliche Markt im Herbst ist eins der wenigen großen Volksfeste, das noch nicht abgesagt worden ist.

Der „Weser-Kurier“ berichtete unter Berufung auf Senatskreise, die Regierung werde den Freimarkt wahrscheinlich unter Auflagen erlauben. Eine Möglichkeit sei, ihn abgezäunt mit Zugangskontrolle als temporären Freizeitpark auf der Bürgerweide einzurichten. Der 985. Freimarkt ist vom 16. Oktober bis 1. November geplant. Im vergangenen Jahr hatte das Volksfest eine Rekordzahl von 4,4 Millionen Besuchern angelockt.

24 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist um 24 auf 4150 Fälle gestiegen. Das geht aus den am Montagabend von der Landesregierung im Internet veröffentlichten Zahlen hervor. Am Sonntag waren noch sechs Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 im Norden gestorben sind, blieb bei 161.

In Krankenhäusern wurden am Montag zwölf Corona-Patienten behandelt – einer mehr als noch am Vortag. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 3800 als genesen.

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Weil erwartet von Anti-Corona-Demo keine Probleme

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil erwartet keine Probleme bei den Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen am kommenden Sonnabend (12.9.) in Hannover. „In einer Demokratie muss es möglich sein, Kritik an der Beschneidung von Freiheitsrechten zu äußern“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview der „Neuen Presse“ (Dienstag).

Stephan Weil, Niedersachsens Ministerpräsident (Archivbild)
Stephan Weil, Niedersachsens Ministerpräsident (Archivbild) © dpa

Man dürfe nicht alle Demonstranten über einen Kamm scheren. Aber wie die Erfahrungen mit diesen Demos in Berlin zeige, „gibt es Menschen, die komplett den Bezug zur Realität verloren haben, wenn sie glauben, dass Angela Merkel eine Diktatur errichten will“. Mit solchen Thesen könne er sich nicht ernsthaft auseinandersetzen, sagte Weil.

Man werde aufmerksam „beobachten und begleiten“, ob sich rechtsextreme Kräfte in diese Kundgebung mischen. „Ich habe das vollste Vertrauen in die niedersächsische Polizei“, sagte Weil. „Sie wird im Vorfeld der Veranstaltung die Lage richtig einschätzen und dann auch während der Demonstration richtig agieren.“

Lüneburg will Weihnachtsmarkt und fordert Gipfel wegen Corona

Die Stadt Lüneburg will den traditionellen Weihnachtsmarkt in der historischen Innenstadt auch in diesem Jahr veranstalten, wartet aber auf ein Zeichen vom Land Niedersachsen. „Ich gehe davon aus, dass wir das machen können. Der Weihnachtsmarkt ist eine Attraktion, aber wir wollen auch keine Hotspots“, sagte Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD). „Was ist mit der Hygiene, muss jeder für ein Glas Glühwein den Anwesenheitszettel unterschreiben?“ Es müsse für die Corona-Prävention einen A-, B- und C-Veranstaltungsplan für die Hansestadt geben.

Bei einem runden Tisch holte Mädge am vergangenen Freitag auch die Schausteller, private Marktbetreiber und das Stadtmarketing zusammen. Lüneburg profitiert in der Adventszeit von vielen Tagestouristen, die per Bus angereist kommen, shoppen gehen und über den Weihnachtsmarkt schlendern. „Ohne Weihnachtsmarkt geht die Welt nicht unter, aber ein Stück Tradition verloren“, sagte Mädge, der als Präsident des Städtetags Niedersachsen einen Weihnachtsgipfel für das Land fordert.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog von Montag, 7. September