Bringt Thioune einen Abwehrspieler aus Osnabrück nach Hamburg? Aus Russland erhält der HSV eine satte Santos-Nachzahlung.

Die HSV-News am Montag, den 6. Juli 2020:

HSV will Wehens Stürmer Schäffler

In Zukunft will der HSV verstärkt auf Talente setzen. Doch nur mit jungen Leuten geht es eben auch nicht. Und so soll sich der Club auf der Suche nach einem neuen Stürmer mit Wehen Wiesbadens Manuel Schäffler (31) beschäftigen. Der Mittelstürmer erzielte in der abgelaufenen Saison beachtliche 19 Tore für den Absteiger, bei dem er noch ein Jahr bis 2021 unter Vertrag steht. Treffsicherer war nur Bielefelds Top-Stürmer Fabian Klos mit 21 Saisontoren.

Nun muss nur noch der neue HSV-Trainer Daniel Thioune seine Zustimmung für Schäffler geben, dann könnte der Transfer laut der "Bild" zeitnah über die Bühne gehen. Der ehemalige U20-Nationalspieler gilt als eiskalt vor dem Tor und kampfstark. Dank seiner Größe (1,89 Meter) könnte er beim HSV für mehr Lufthoheit sorgen – eine große Schwachstelle in der vergangenen Saison.

Schäffler soll beim HSV Nachfolger von Joel Pohjanpalo (25) werden. Der Finne erzielte neun Tore in 14 Spielen, kehrt nach einem starken halben Leihjahr nun aber zurück nach Leverkusen. Ein Kandidat für den Sturm bleibt nach Abendblatt-Informationen auch Hendrik Weydandt (24/zuletzt Hannover 96).

Auch Hendrik Weydandt hat sich in den Fokus des HSV gespielt.
Auch Hendrik Weydandt hat sich in den Fokus des HSV gespielt. © WITTERS | Valeria Witters

Lotst Thioune einen Osnabrücker zum HSV?

Nach dem Abgang von Timo Letschert und dem Kreuzbandriss von Rick van Drongelen ist auch die Abwehr eine Baustelle im Kader des HSV. Bis zum Saisonstart sollen zwei neue Innenverteidiger verpflichtet werden. Gerüchten zufolge könnte der neue Trainer Thioune Osnabrücks Abwehrspieler Moritz Heyer gleich mit nach Hamburg bringen. Zumindest dementieren wollte der Coach die Spekulation nicht. "Das bleibt ein Geheimnis", sagte Thioune bei seiner Vorstellung.

Die zuletzt genannten Lasse Sobiech (28/1. FC Köln) und Robin Knoche (28/zuletzt VfL Wolfsburg) zählen nach Abendblatt-Informationen dagegen nicht zu den Kandidaten.

Mehr zum Thema:

HSV erhält satte Santos-Nachzahlung

Dieses Geld kann der klamme HSV dringend gebrauchen: Weil der Brasilianer Douglas Santos mit Titelverteidiger Zenit St. Petersburg am Sonntag russischer Meister wurde, steht dem HSV eine Transfer-Nachzahlung von 500.000 Euro zu. Diese Vertragsklausel hatte Sportvorstand Jonas Boldt mit den Russen ausgehandelt, als Santos vor einem Jahr für 12 Millionen Euro nach St. Petersburg wechselte.

Letschert-Aus wegen seiner Art?

Wurde Timo Letschert sein Temperament zum Verhängnis? Wie die "Mopo" berichtet, wurde die Kaufoption für den Niederländer nicht gezogen, weil dieser nach Ansicht der Clubbosse seine Emotionen nicht im Griff habe. Angeblich habe sich Innenverteidiger-Partner Rick van Drongelen davon ablenken lassen, worunter seine Leistung litt.

Eine interne Analyse beim HSV soll ergeben haben, dass sich Letschert zu häufig in Diskussionen mit Gegenspielern oder Schiedsrichtern verstrickte und dadurch von seiner Linie abkam. Tatsächlich war das Abwehrzentrum mit van Drongelen die große Schwachstelle des HSV, wie auch das Abendblatt analysierte. In der kommenden Saison wollen die Hamburger mit einem neuen Abwehr-Duo agieren.

Timo Letschert (l.) und sein Landsmann Rick van Drongelen strahlten nicht immer Sicherheit aus.
Timo Letschert (l.) und sein Landsmann Rick van Drongelen strahlten nicht immer Sicherheit aus. © WITTERS | Leonie Horky