Hamburg. Erstes Treffen beim HSV zwischen Boldt und Hecking. Nun steht ein zweiter Austausch an. Danach könnte alles ganz schnell gehen.
Bleibt Dieter Hecking Trainer beim HSV? Es ist die Frage, von der die Kaderplanung für die neue Saison abhängt. Weil der Aufstieg auch in diesem Jahr verpasst wurde, steht der Coach aktuell ohne Vertrag da. Dennoch bleibt der 55-Jährige der erste Ansprechpartner des HSV, wenn es um die Besetzung des vakanten Trainerpostens geht. Das hatte Sportvorstand Jonas Boldt zuletzt mehrfach betont. Und auch Hecking signalisierte, dass er unter bestimmten Voraussetzungen gerne in Hamburg bleiben würde.
HSV und Hecking: Entscheidung am Wochenende?
Ob der Club diese "bestimmten Voraussetzungen" erfüllen kann, darf aktuell allerdings inzwischen mehr denn je bezweifelt werden. Nach einem Austausch zwischen Hecking und Boldt sollen die Zeichen laut der "Mopo" auf Trennung stehen. Demnach soll der Trainer das Treffen ernüchtert verlassen haben. Offenbar ist der HSV alleine aus finanziellen Gründen nicht bereit, Heckings Forderungen vollumfänglich zu erfüllen.
Nach Abendblatt-Informationen soll es am Wochenende ein weiteres Gespräch zwischen Boldt und Hecking geben. Danach könnte alles ganz schnell gehen. Denn der HSV drängt auf eine rasche Entscheidung, um anschließend die Kaderplanung voranzutreiben. Und tatsächlich könnte Heckings Zeit beim HSV endgültig abgelaufen sein.
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HSV: Hecking und Boldt bei der Kaderplanung uneins?
Im dritten Zweitligajahr der Vereinsgeschichte müssen die Hamburger die Kaderkosten von zuletzt 30 Millionen Euro deutlich reduzieren. Je nachdem, ob der HSV trotz der Corona-Pandemie in Zukunft wieder Zuschauereinnahmen einplanen kann, kalkulieren die Clubbosse aktuell mit einem Etat zwischen 20 Millionen Euro und 23 Millionen Euro.
Viel Spielraum für Transfers bliebe damit nicht. Doch bei der Hecking-Frage geht es vielmehr um die Ausrichtung des Clubs. Vorstand Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel wollen in Zukunft verstärkt auf Talente setzen und eine hungrige Mannschaft aufbauen. Hecking will dagegen einen Kader mit überwiegend etablierten Profis führen, um die Aufstiegschance damit aus seiner Sicht zu erhöhen.
Doch schon jetzt scheint klar, dass Hecking von seiner Linie abweichen muss, wenn er beim HSV bleiben will. Werden sich beide Seiten annähern und einen gemeinsamen Weg finden oder wechselt der HSV mal wieder den Trainer? Momentan deutet alles auf eine Trennung hin.