Bundeswehrkaserne sendet Videobotschaft. HSV verlängert mit Sponsor. Heidenheim will ins “Finale“. Dudziak einsatzfähig.

Die HSV-News am Freitag, den 19. Juni 2020:

HSV verlängert mit Sponsor Rewe

Die Partnerschaft zwischen dem HSV und Rewe wird zur Langzeitbeziehung. Am Freitag verlängerte der Club den Vertrag mit dem Lebensmittelhändler um zwei Jahre bis 2022. Rewe ist bereits seit der Saison 2015/16 Sponsor des HSV.

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (l.) und Business-Relations-Direktor Henning Bindzus (r.) mit  Jochen Vogel, Vorsitzender der Rewe-Geschäftsleitung Nord.
HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (l.) und Business-Relations-Direktor Henning Bindzus (r.) mit Jochen Vogel, Vorsitzender der Rewe-Geschäftsleitung Nord. © WITTERS | Valeria Witters

"Die frühzeitige Verlängerung ist ein eindrucksvolles Zeichen, das uns sehr stolz macht", sagte Philip Schmidtgen, Senior Director Team HSV vom Vermarkter Lagardère Sports. Für Jochen Vogel, Vorsitzender der Rewe-Geschäftsleitung Nord ist "die Partnerschaft mit dem HSV fester Bestandteil der strategischen Themenbesetzung rund um gesunde Ernährung und Sport". Neben der Präsenz an Spieltag will sich der Lebensmittelkonzern vor allem bei den Kindern und Jugendlichen unter den HSV-Fans engagieren.

Schmidt: Heidenheim-Showdown mit HSV verdient

Der 1. FC Heidenheim träumt vor dem spannungsgeladenen Verfolgerduell mit dem HSV vom erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. „Wir haben jetzt ein Halbfinale. Dieses Mal muss man gewinnen, da reicht kein Punkt. Wir wollen ins Finale“, sagte Trainer Frank Schmidt zwei Tage vor dem Zweitliga-Topspiel gegen den HSV am Sonntag (15.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de).

Schließlich würde der Tabellenvierte mit einem Sieg am vorletzten Spieltag den HSV vom Relegationsplatz verdrängen. Für Rang zwei dürfte es aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem VfB Stuttgart kaum reichen, auch wenn der schwäbische Konkurrent parallel beim 1. FC Nürnberg verlieren sollte. „Wenn man vor der Saison gesagt hätte, wir können am 33. Spieltag den HSV überholen, das hätten wir nicht wirklich geglaubt“, sagte Schmidt. „Dass es nun zu so einem Showdown kommt, ist schon irgendwie verrückt. Aber das haben wir uns verdient.“

Emotional sieht Schmidt einen Vorteil gegenüber den Hamburgern, schließlich könne seine Mannschaft nur noch gewinnen. Dennoch warnt er vor den Gästen. „Wir treffen auf einen sehr spielstarken Gegner mit den meisten erzielten Toren. Sie haben ein sehr gutes Positionsspiel.“ Rechtzeitig zum Topspiel kehrten alle Spieler ins Mannschaftstraining zurück. Offen ist noch, ob es bei Kapitän Marc Schnatterer (muskuläre Probleme) für einen Einsatz reicht.

HSV-Trainer Hecking: "Vorfreude ist riesig"

Beim HSV-Training am Freitagvormittag wurde es laut. "Die Jungs haben heute an bisschen Anschub gebraucht, bis sie begriffen haben, was ich von ihnen will", berichtete Chefcoach Dieter Hecking in der Pressekonferenz am Mittag. Er habe der Mannschaft zwei Tage vor dem so wichtigen Spiel beim Aufstiegskonkurrenten 1. FC Heidenheim einiges abverlangt. Die Anspannung soll hoch bleiben in diesem spannenden Saisonfinale der 2. Bundesliga.

Eine solche Zuspitzung hat selbst der erfahrene Hecking (55) nach eigener Aussage selten erlebt – und erst recht nicht seine Spieler: "Für sie ist das eine neue Erfahrung." Aber eine positive: "Die Vorfreude ist riesig. Solche Spiele sind doch genau das, was man haben will." Und hatte der HSV-Trainer nicht genau das schon vor dem ersten Spieltag vorausgesagt: dass es bis zum letzten spannend bleiben werde?

Bundeswehrkaserne sendet HSV Videobotschaft

Seine Mannschaft solle diesen Sonntag und auch den folgenden mit dem letzten Spiel gegen Sandhausen "genießen, denn solche Momente hat man als Sportler nicht so oft: dass man etwas erreichen kann". Angst dürfe man auch haben, "das ist nichts Schlimmes und kann auch positive Eigenschaften haben". Aber man müsse sich "von der Erwartungshaltung in Hamburg freimachen".

In Heidenheim gebe es die so nicht, "da wird ein 0:0 in Fürth hochgejubelt, bei uns bricht nach einem 1:1 gegen Osnabrück die Welt zusammen", so Hecking: "Aber wir haben zwei Punkte Vorsprung, insofern hat Heidenheim deutlich den Druck zu spüren."

Am Morgen habe er der Mannschaft ein Video abgespielt, in dem eine Bundeswehrkaserne ihre Unterstützung versichert. Hecking: "Die Leute fiebern und leiden mit uns mit. "Wir spüren die Unterstützung. Die Leute stehen zum HSV. Genau das ist die Haltung, die diesen Verein ausmacht."

HSV-Ideengeber Dudziak wieder voll belastbar

Das enttäuschende 1:1-Unentschieden am Dienstag gegen Osnabrück, durch das der HSV den zweiten direkten Aufstiegsplatz an den VfB Stuttgart abtreten musste, ist für den Trainer abgehakt. Er habe große Zuversicht, dass der HSV den Aufstieg schafft – "aus unterschiedlichsten Gründen". Was Hoffnung macht: Jeremy Dudziak, der zuletzt schmerzlich vermisste Ideengeber im Mittelfeld, stieg am Freitag wie geplant ins Mannschaftstraining ein und ist laut Hecking wieder "voll belastbar".

Pressekonferenz mit HSV-Trainer Dieter Hecking in voller Länge:

HSV-Trainer Dieter Hecking:
HSV-Trainer Dieter Hecking: "Man darf auch Angst haben"

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    Am Sonnabend (11.30 Uhr) steht am Volkspark das Abschlusstraining an. Am Nachmittag fliegt die Mannschaft nach Stuttgart und fährt von dort weiter nach Heidenheim.

    HSV-Idol Seeler aus Klinik entlassen

    Auf den Tag genau vier Wochen nach seiner Hüftoperation ist HSV-Idol Uwe Seeler wieder zu Hause in Norderstedt. Der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft sei am Freitag aus dem Albertinen-Krankenhaus in Schnelsen entlassen worden, gab die Immanuel-Albertinen-Diakonie bekannt. Seeler (83) war am 21. Mai in seinem Eigenheim schwer gestürzt und hatte sich dabei einen Schenkelhalsbruch zugezogen. Tags darauf war er operiert worden.

    Vier Wochen nach seiner Hüftoperation ist HSV-Idol Uwe Seeler wieder bei seiner Frau Ilka (Archivbild).
    Vier Wochen nach seiner Hüftoperation ist HSV-Idol Uwe Seeler wieder bei seiner Frau Ilka (Archivbild). © WITTERS | Tim Groothuis

    „Herrn Seeler wurde in der circa 45-minütigen Operation ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Die Operation verlief ohne Komplikationen, und der Heilungsprozess schreitet gut voran“, sagte Unfallchirurgie-Chefärztin Marietta Jansen, die den Eingriff durchgeführt hatte. Der Vorteil eines künstlichen Gelenks bestehe unter anderem darin, dass es sofort belastet werden kann. Jansen zeigte sich „sehr zufrieden mit den täglichen Fortschritten, die Herr Seeler seitdem gemacht hat“.

    Seeler begann bereits im Krankenhaus mit mobilisierenden Übungen. Weitere physiotherapeutische Maßnahmen stehen ihm noch bevor.

    HSV-Aufstiegsgipfel: Gyamerah kennt keine Angst

    HSV-Spieler Jan Gyamerah sieht das spannende Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga positiv. „Wovor sollten wir Angst haben?“, fragte der rechte Verteidiger im Interview der „Bild“-Zeitung. „Es ist eine geile Situation, wir können aufsteigen, etwas gewinnen, dafür geben wir jetzt alles.“

    Die Hamburger müssen am Sonntag im vorletzten Saisonspiel beim Tabellenvierten 1. FC Heidenheim antreten. Sie stehen mit zwei Punkten vor den Heidenheimern, der Tabellenzweite VfB Stuttgart hat einen Zähler mehr als der HSV. Sollten die Hamburger in Heidenheim verlieren, würden sie ihren Aufstiegsrelegationsplatz verlieren.

    Furcht vor dem Versagen hat Gyamerah nicht. „Mein Denken ist anders. Ich liebe Fußball, das ist mein Job und ich bin so dankbar, dass ich ihn ausüben kann“, meinte der Profi, der am Donnerstag seinen 25. Geburtstag feierte. Von seiner Zeit beim VfL Bochum habe er die Situation, um den Aufstieg mitzuspielen, nicht gekannt. „Die Angst vor dem Abstieg, das ist nicht schön“, sagte er. „Und jetzt spielst du um den Aufstieg mit, das haben wir uns alle gewünscht, jeder will das.“ Er freue sich, dass der HSV weiter in dieser Situation sei. „Ich bin noch immer total optimistisch.“

    Schnatterer: Nicht nur HSV hat etwas zu verlieren

    Der 1:0-Sieg beim HSV in der Zweitliga-Hinrunde hat beim 1. FC Heidenheim den Glauben an die eigene Aufstiegschance geweckt. "Das hatte eine Signalwirkung für uns. Da hat es begonnen, dass wir wussten: Wir können uns oben festbeißen", sagte Vereinsikone Marc Schnatterer (34) in einem Interview mit der "Hamburger Morgenpost". "Der Glaube hat uns dann auch ein Stück weit getragen."

    Dass der HSV wie im Vorjahr um den Aufstieg bangen muss, überrascht Schnatterer nicht: "Im Vorjahr waren sie vielleicht noch überrascht von der Liga. Nun haben sie viele Spieler geholt, die die Liga kennen, dazu einen sehr erfahrenen, sachlichen Trainer. Das passt eigentlich schon. Aber man darf nicht vergessen: Spiele gegen den HSV und Stuttgart sind für viele Clubs einfach die Spiele des Jahres. Und die Zweite Liga ist wirklich eine Überraschungskiste, das ist nicht so dahergesagt."

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    Das Spiel am Sonntag werde die Mannschaft mit den besseren Nerven gewinnen. Dass nur der HSV Druck verspüre, stimme so nicht. Schnatterer: "So zu tun, als könnten wir nur etwas gewinnen und rein gar nichts verlieren, wird der Sache nicht gerecht. Mit uns hat vielleicht niemand gerechnet. Und dennoch möchtest du so ein Ziel dann ja auch erreichen, wenn es greifbar ist. Das ist toll und ein positiver Druck." Schnatterer spielt seit 2008 in Heidenheim.

    Essen holt Nachfolger für Ex-HSV-Coach Titz

    Trainer Christian Neidhart (51) wird den Drittligisten SV Meppen im Sommer nach sieben Jahren verlassen und als Nachfolger des früheren HSV-Trainers Christian Titz zum West-Regionaligisten Rot-Weiss Essen wechseln. Das gaben die Emsländer am Freitag bekannt. „Dass Christian jetzt mit diesem Wunsch des Wechsels an uns herangetreten ist, ist so überraschend wie bedauerlich“, sagte der Meppener Sportvorstand Heiner Beckmann. „Natürlich haben wir Verständnis, dass man als Trainer nach so langer Zeit eine neue Herausforderung sucht.“ Der Verein hätte „dieses Projekt gerne mit Christian weitergeführt“.

    Der gebürtige Braunschweiger Neidhart wechselte 2013 vom SV Wilhelmshaven nach Meppen und führte den früheren Zweitligisten vier Jahre später in die 3. Liga zurück. Das soll er nun auch mit den Essenern schaffen. Rot-Weiss hatte sich am Mittwoch nach nur einem Jahr Amtszeit von Titz getrennt.