Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 17. Juni 2020:
- Stuttgart stürmt auf Platz zwei – Sandhausen trotz Pleite gerettet
- Europacup-Finals in Lissabon und Köln
- "Wölfinnen" zum sechsten Mal deutscher Meister
- Regionalliga Nord soll zweigeteilt werden
- Lotzen erleidet dritten Kreuzbandriss im linken Knie
- FC Bayern verpflichtet PSG-Talent Kouassi
- Rot-Weiss Essen trennt sich von Ex-HSV-Coach Christian Titz
- Basler schimpft über Kaiserslauterns Misswirtschaft
- DFB-Chef hält 1000 Zuschauer bei Pokalfinale für möglich
- Barcelona legt im Meisterrennen glanzlos vor
Mainz holt wichtigen Sieg im Abstiegskampf – 2:0 beim BVB
Der Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga spitzt sich weiter zu. Der FSV Mainz 05 gewann am Mittwoch bei Borussia Dortmund überraschend 2:0 (1:0) und hat auf Platz 15 zwei Spieltage vor dem Saisonende fünf Punkte mehr als Fortuna Düsseldorf und sechs mehr als Werder Bremen. Für beide geht es in erster Linie um den Relegationplatz 16, den Düsseldorf dank später Tore zum 2:2 (0:0) bei RB Leipzig behaupten konnte.
Der Tabellen-14. FC Augsburg ist mit sechs Punkten vor Düsseldorf zumindest rechnerisch noch nicht gerettet - die bayerischen Schwaben verloren mit 1:3 (0:0) gegen die TSG Hoffenheim. Bayer Leverkusen legte im Fernduell um die Champions League mit einem 2:0 (2:0) gegen den 1. FC Köln nach und überholte Borussia Mönchengladbach wieder. Bayer hat auf Platz vier einen Punkt mehr als der Fünfte Gladbach. Der BVB auf Platz zwei ist sechs Punkte von Leverkusen entfernt, Leipzig dahinter drei. Am Sonnabend empfängt RB die Dortmunder.
Der FC Schalke wartet dagegen seit nun 14 Spielen auf einen Sieg. Die Königsblauen verloren mit 1:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt, das sich durch den Erfolg im Gegensatz zu Schalke weiter leise Hoffnungen auf einen Platz in der Qualifikation zur Europa League machen kann.
Stuttgart stürmt auf Platz zwei – Sandhausen trotz Pleite gerettet
Der VfB Stuttgart hat sich im Dreikampf um den zweiten direkten Aufstiegsplatz in der 2. Fußball-Bundesliga die beste Ausgangsposition verschafft. Am drittletzten Spieltag bezwang der Erstliga-Absteiger den SV Sandhausen mit 5:1 (4:0) und übernahm wieder den zweiten Tabellenplatz vom Hamburger SV, der tags zuvor gegen den VfL Osnabrück (1:1) gepatzt hatte.
Nicolas Gonzalez (12., 31./Foulelfmeter), Gonzalo Castro (20.), Tim Kister per Eigentor (28.) und Hamadi Al Ghaddioui (90.+4) sorgten in einer einseitigen Partie für den höchsten Saisonsieg des VfB. Enrique Pena Zauner (69.) verkürzte für die Gäste.
Hinter Tabellenführer Arminia Bielefeld (61 Punkte), dessen achter Bundesliga-Aufstieg seit Dienstag feststeht, geht es allerdings weiter eng zu. Der VfB (55) liegt nur einen Zähler vor dem HSV, der am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim Vierten 1. FC Heidenheim (52) antritt.
Die dritte Bundesliga-Rückkehr nach 1977 und 2017 kann die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo, die zeitgleich beim Mitabsteiger 1. FC Nürnberg gefordert ist, dann allerdings noch nicht perfekt machen. Sandhausen (40) hat den Klassenerhalt trotz der deutlichen Niederlage hingegen schon sicher.
Der Anstoß verschob sich witterungsbedingt um 15 Minuten, doch die VfB-Kicker ließen sich davon überhaupt nicht aus dem Konzept bringen. Die Mannschaft zeigte ein vollkommen anderes Gesichts als bei der peinlichen 1:2-Derbyniederlage in Karlsruhe, agierte spielfreudig und zielstrebig.
Nach einer Ecke von Philipp Klement köpfte Gonzalez wuchtig zur beruhigenden Führung ein, Castro erhöhte per Volley aus 20 Metern. Nach einer starken Einzelleistung von Silas Wamangituka beförderte der unglückliche Kister den Ball mit dem Knie ins eigene Tor, erneut Gonzalez nahm noch vor der Pause viel Luft aus der Partie.
Kein Hin- und Rückspiel in Europacup-Qualifikation
Die Europapokal-Saison 2020/21 beginnt in veränderter Form mit der Qualifikationsphase in diesem August. Das entschied das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union am Mittwoch. Mit Ausnahme der Play-offs zur Gruppenphase der Champions League werden sämtliche Paarungen in nur jeweils einer Partie entschieden, nicht mehr in Hin- und Rückspiel. Welcher Verein Heimrecht hat, entscheidet das Los.
Der Bundesliga-Siebte, der zur zweiten Qualifikationsrunde der Europa League einsteigt, bestreitet sein Entscheidungsspiel in dieser am 17. September. Die dritte Runde ist sieben Tage später angesetzt. Am 1. Oktober werden die Playoff-Spiele zur Gruppenphase gespielt.
In der Champions League beginnt die Gruppenphase, in der die vier bestplatzierten Bundesliga-Clubs startberechtigt sind, am 20. Oktober. In der Europa League geht es zwei Tage später los. In beiden Wettbewerben wird die Gruppenphase, die am 1. und 2. Oktober in Athen ausgelost werden soll, wie gehabt vor dem Jahreswechsel abgeschlossen.
Neueinkäufe in Europacup-Endphase nicht spielberechtigt
Bei der Fortsetzung der Champions League und Europa League im August dürfen die Clubs keine im Sommer neu verpflichteten Spieler einsetzen. Das beschloss das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA bei seiner Sitzung am Mittwoch in Nyon. Konkret bedeutet dies, dass zum Beispiel der FC Bayern München in der K.-o.-Runde der Königsklasse den vom FC Schalke 04 verpflichteten Torwart Alexander Nübel nicht einsetzen darf.
Auch Leroy Sané wäre im Falle eines Transfers von Manchester City nicht für die Münchner in der Champions League spielberechtigt, sehr wohl aber für die Citizens. Timo Werner dürfte, sofern er von RB Leipzig zum FC Chelsea wechseln sollte, nicht für die Blues im noch ausstehenden Achtelfinal-Rückspiel gegen die Bayern mitwirken.
Die Vereine dürfen allerdings drei Spieler zu ihrer Liste von 25 Akteuren hinzufügen, die sie vor Beginn der K.o.-Phase zu Jahresbeginn melden mussten. Diese Profis müssen aber schon in der Spielzeit 2019/20 für den Club aktiv gewesen sein.
Europacup-Finals in Lissabon und Köln
Das Finalturnier der Champions League findet in Lissabon statt, die Europa League in Nordrhein-Westfalen mit Finale in Köln und die ins kommende Jahr verschobene EM weiter in zwölf Ländern. Diese Entscheidungen fällte das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Mittwoch. Die Änderungen im Terminplan aufgrund der Coronakrise betreffen auch das ursprünglich für 2022 vorgesehene Endspiel der Königsklasse in München, das um ein Jahr verschoben wird.
Beide Europacup-Wettbewerbe werden ab dem Viertelfinale in Form eines Blitzturniers im K.-o.-System (ohne Rückspiele) durchgeführt. Das Finalturnier der Champions League startet am 12. August, das Endspiel in der portugiesischen Hauptstadt wird am 23. August ausgetragen. Bayern München muss zuvor noch sein Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea (Hinspiel 3:0) am 7. oder 8. August bestreiten, RB Leipzig ist bereits für das Viertelfinale qualifiziert.
Das Endspiel der Europa League steigt am 21. August in Köln, das Final-8-Turnier startet am 10. August. Weitere Spielorte sind Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg. Die Bundesligisten Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt müssen zuvor aber zu den Achtelfinal-Rückspielen antreten.
München bleibt Austragungsort der EM
Eigentlich waren die Endspiele der beiden Wettbewerbe nach Istanbul (Champions League) und Danzig (Europa League) vergeben worden. Beide Städte kommen nun im kommenden Jahr zum Zug, weshalb sich alle bereits vergebenen Endspiele um ein Jahr verschieben. Die laufende Saison der Champions League der Frauen wird ebenfalls in einem Finalturnier in Bilbao und San Sebastian (Finale am 30. August) zu Ende gespielt.
Keine Änderungen gibt es hingegen bei der Europameisterschaft, die die UEFA wegen der Pandemie schon im März auf den 11. Juni bis 11. Juli 2021 verschoben hatte. Diese wird wie vorgesehen in zwölf Gastgeberstädten, darunter München, gespielt. Zuletzt hatte es Unklarheiten gegeben, ob Baku, Bilbao und Rom den neuen Termin halten können.
Auch die Nations League wird wie geplant im September starten. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw muss am 3. September gegen Spanien antreten, drei Tage später steht die Partie in der Schweiz auf dem Programm.
"Wölfinnen" zum sechsten Mal deutscher Meister
Die Frauen des VfL Wolfsburg haben zum sechsten Mal die deutsche Meisterschaft gewonnen. Das Team von Trainer Stephan Lerch besiegte den SC Freiburg 2:0 (1:0) und ist bei zwei ausstehenden Spieltagen nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen.
Für die ungeschlagenen Wölfinnen, die noch das zweite Triple der Vereinsgeschichte im Visier haben, trafen Joelle Wedemeyer (32.) und Pernille Harder (47.) zum vierten Triumph in Serie. Mit ingesamt sechs Meister-Titeln zog der VfL mit dem Traditionsklub Turbine Potsdam gleich. Bundesliga-Rekordchampion ist der 1. FFC Frankfurt (7). Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier.
Bologna verlängert mit schwer krankem Trainer Mihajlovic
Der italienische Serie-A-Club FC Bologna hat den Vertrag mit seinem an Leukämie erkrankten Trainer Sinisa Mihajlovic bis Juni 2023 verlängert. Der Serbe ist seit Januar 2019 Coach des norditalienischen Fußballklubs.
Nach der Bekanntgabe seiner Erkrankung im Juli 2019 hatte sich der frühere Nationalspieler von Jugoslawien und Serbien-Montenegro im Herbst 2019 einer Knochenmark-Transplantation unterzogen. Inzwischen hat sich sein Gesundheitszustand wesentlich verbessert.
Regionalliga Nord soll zweigeteilt werden
Die Vereine der Regionalliga Nord haben sich in einer Videokonferenz mehrheitlich für eine Aufteilung in zwei Gruppen nach regionalen Gesichtspunkten ausgesprochen. Der Spielausschuss des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) hatte den Clubs nach eigenen Angaben ein solches "alternatives Spielsystem für die Spielzeit 2020/2021' vorgestellt.
Statt einer eingleisigen Liga mit 18 Teams soll es demnach in der kommenden Saison zwei Staffeln mit insgesamt 22 Teams geben. Nach einer Punkterunde jeder gegen jeden mit Hin- und Rückspiel würden die besten zehn Mannschaften eine Meisterrunde ausspielen, die übrigen zwölf eine Abstiegsrunde. Dabei sollen Meister und Absteiger in einer einfachen Punkterunde ermittelt werden.
Ziel ist, die Fahrtwege zu verkürzen und den Vereinen interessante Derbys zu garantieren. Zudem soll die Aufteilung helfen, auf eine neue Corona-Infektionswelle reagieren zu können. Die endgültige Zusammensetzung der Staffeln soll mithilfe eines Berechnungstools erarbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Über die Umsetzung des Konzepts wie auch den Abbruch der aktuellen Saison entscheidet der NFV-Verbandstag am 25. Juni.
Lotzen erleidet dritten Kreuzbandriss im linken Knie
Großes Verletzungspech für Lena Lotzen: Die Europameisterin von 2013 hat erneut einen Kreuzbandriss im linken Knie erlitten – zum bereits dritten Mal. Auch Jobina Lahr, Lotzens Teamkollegin beim Bundesligisten SC Freiburg, ereilte im Training dieselbe Verletzung am rechten Knie. Dies teilte der Klub am Mittwoch mit.
Lotzen (26) erlitt die Verletzung am Sonntag – ausgerechnet beim 6:1 (1:1) gegen ihren künftigen Verein 1. FC Köln. Dass die 25-malige Nationalspielerin nach dem Saisonende zu den Rheinländern wechselt, stand bereits zuvor fest. „Für Lena ist dies natürlich wirklich tragisch. Es ist schade, dass Lenas Zeit in Freiburg so enden muss, aber ich hoffe, dass sie auch diese schwere Verletzung übersteht und wieder zurück kommt“, sagte Managerin Birgit Bauer. Lotzens Kreuzband war bereits 2014 und 2017 gerissen.
FC Bayern verpflichtet PSG-Talent Kouassi
Bayern München hat offenbar den ersten Transfer für die neue Saison perfekt gemacht: Der deutsche Fußball-Rekordmeister verpflichtete nach Berichten verschiedener Medien den 18 Jahre alten Defensivspieler Tanguy Kouassi vom französischen Topklub Paris Saint-Germain. Kouassi ist ablösefrei und soll bei den Bayern einen Fünfjahresvertrag unterschreiben.
Kouassi absolvierte in dieser Saison für das Team von Trainer Thomas Tuchel sechs Spiele. Der französische Junioren-Nationalspieler, der als eines der größten Talente des Landes gilt, erzielte dabei zwei Treffer.
Die Bayern planen weiter den Transfer eines Stars: Als Favorit gilt nach wie vor Leroy Sane von Manchester City. Seit Wochen heißt es, dass der Vollzug kurz bevor stehe. Auch der Leverkusener Kai Havertz soll weiter auf der Wunschliste der Münchner stehen.
Rot-Weiss Essen trennt sich von Ex-HSV-Coach Christian Titz
Der frühere HSV-Publikumsliebling Christian Titz ist nicht länger Trainer von Rot-Weiss Essen. Das gab der Regionalligaclub am Mittwoch bekannt. „Christian hat die Mannschaft nach dem Umbruch im vergangenen Sommer stabilisiert und in die Spitzengruppe der Regionalliga West geführt. Gleichzeitig hat er die Professionalisierung rund um die Mannschaft mit vielen innovativen Maßnahmen entscheidend mit eingeleitet und vorangetrieben“, sagte der Vorstandsvorsitzende Marcus Uhlig. „Im Zuge einer ausführlichen Analyse der vergangenen Saison müssen wir allerdings zu große Unterschiede in der Bewertung der Spielzeit sowie in den gegenseitigen Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung feststellen.“
Tittz, der von März bis Oktober 2018 die HSV-Profis betreute, hatte den Traditionsclub vor einem Jahr übernommen. In der abgebrochenen Saison der Regionalliga West landete die Mannschaft auf dem dritten Platz. Titz' Vertrag galt ursprünglich noch ein weiteres Jahr.
Am Sonnabend soll auf dem Verbandstag des Westdeutschen Fußballverbandes über den Saisonabbruch beschlossen werden. West-Kandidat für die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga ist der Tabellenzweite SC Verl. Spitzenreiter SV Rödinghausen hatte keine Zulassung beantragt.
Basler schimpft über Kaiserslauterns Misswirtschaft
Ex-Profi Mario Basler hat dem hoch verschuldeten 1. FC Kaiserslautern eine jahrelange Misswirtschaft vorgeworfen und den Drittligisten für den geplanten Gang in die Insolvenz heftig kritisiert. „Man hat beim FCK die letzten Jahre alles für die Insolvenz getan. Ständig gab es neue Vorstände von außerhalb, die große Versprechungen gemacht, davon aber nichts eingehalten haben. Es herrscht das pure Chaos“, sagte Basler der „Bild“-Zeitung.
Besonders hart ins Gericht ging der 51-Jährige mit der Vereinsführung. „Die Vorstände sind größtenteils Selbstdarsteller. Sie nennen sich die großen Retter und nichts passiert. Der FCK gibt ein trauriges Bild ab“, schimpfte Basler. „Der FCK hat sich selbst zerstört, da darf man kein Mitleid mehr haben.“ Der Verein hatte am Montag beim Amtsgericht Kaiserslautern einen Antrag auf Eigeninsolvenz gestellt. Dadurch will sich der viermalige deutsche Meister finanziell sanieren.
Nach Ansicht von Basler, der von 1987 bis 1989 und 1999 bis 2003 für die Roten Teufel spielte, sind die Fans die großen Verlierer. Diese hatten den mit mehr als 20 Millionen Euro verschuldeten Traditionsclub in den vergangenen Jahren mit dem Erwerb von Fan-Anleihen finanziell unterstützt. „Die Fans tun mir am meisten leid. Sie sterben für den Verein und werden nur verarscht“, sagte Basler.
DFB-Chef hält 1000 Zuschauer bei Pokalfinale für möglich
DFB-Präsident Fritz Keller hat ein Pokalfinale mit Zuschauern nicht gänzlich ausgeschlossen. „Der Boss ist der Gesetzgeber“, sagte Keller am späten Dienstagabend in der ARD. „Der Senat ist dafür zuständig. In Berlin sind Veranstaltungen bis 1000 Personen erlaubt. Wenn der Senat sagt, ja, wir können das, dann gehen wir auf 1000.“ Es habe dazu bereits Gespräche gegeben am Montag und Dienstag. Da habe es die klare Ansage gegeben, dass es „keine Sonderstellung für den Fußball gibt und das finde ich auch in Ordnung. Der Fußball braucht keine Sonderstellung.“
Einem von Fan-Vertretern der beiden Finalteilnehmer Bayern München und Bayer Leverkusen zuletzt geforderten späteren Termin als dem 4. Juli erteilte Keller eine Absage: „Weil wir einen neuen Wettbewerb auch für die Amateurmannschaften starten wollen“, sagte Keller. „Guckt euch doch mal den ganzen Kalender an.“
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg hält eine Rückkehr vieler Zuschauer in Stadien noch für einige Zeit für unrealistisch. Entscheidend sei, „wie viele Menschen man ins Stadion lässt“, sagte er. „Deutlich begrenzen, im niedrigen dreistelligen Bereich, dann kann man das durchaus auch umsetzen.“ Weil Menschen in Stadien schrien und sängen sei die Gefahr einer deutlich weiteren Verteilung von Tröpfchen über die eineinhalb Meter hinaus groß. Fußball sei emotional. „Da mit Abstand still zwei Stunden zu sitzen mit Maske ist kein Erlebnis, das kann sich keiner wünschen.“
Barcelona legt im Meisterrennen glanzlos vor
Der FC Barcelona ist weiter auf Kurs Meisterschaft und hat die Pflichtaufgabe gegen das neue Schlusslicht CD Leganés ohne Glanz gelöst. Beim 2:0 (1:0) am Dienstagabend traf der 17 Jahre alte Ansu Fati kurz vor der Halbzeit (42. Minute), Lionel Messi sorgte in der 69. Minute per Foulelfmeter für den Endstand.
Nationaltorwart Marc-André ter Stegen sah zu Beginn der Partie einen Pfostentreffer des Außenseiters und blieb ansonsten im ersten Heimspiel nach der Corona-Pause im leeren Stadion Camp Nou weitestgehend ohne Szenen. In der Nachspielzeit sah Leganes Trainer Javier Aguirre die Rote Karte.
In der Tabelle der Primera División haben die Katalanen damit für mindestens zwei Nächte fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Real Madrid. Die Mannschaft um Toni Kroos trifft am Donnerstag um 22.00 Uhr auf den FC Valencia.
Ohne Gesänge der Zuschauer fehlten Barcelona über weite Strecken der Partie Geschwindigkeit und Zug zum Tor. Ein Kopfball von Antoine Griezmann war bis zu Fatis Treffer die einzige Chance. Nach dem Seitenwechsel traf der Franzose selbst, nach Eingreifen des Videoassistenten lautete die Entscheidung aber Abseits von Vorlagengeber Nelson Semedo (64.). Als Messi kurz darauf im Strafraum zu Fall gebracht wurde und den Strafstoß verwandelte, war das Spiel entschieden.