Fingerzeig für 96-Spiel. HSV-Fans wollen mehr Pyro. Kühne spricht über Namensrechte. Glück für Ambrosius, Pech für Geburtstagskind.
Die HSV-News am Mittwoch, den 12. Februar 2020:
- Ambrosius zurück bei den Profis
- Startelf-Wink von Hecking?
- Pyro: HSV-Fans wollen mehr
- Kühne weiterhin Namenssponsor?
- Geburtstagspleite für HSV-Talent
Ambrosius durch Fein-Pech bei den Profis
HSV-Trainer Dieter Hecking hat auf die Verletzung von Adrian Fein (Jochbeinbruch) reagiert und Stephan Ambrosius zurück zu den Profis geholt. Zumindest durfte der 21-Jährige am Mittwoch erstmals nach langer Zeit wieder mit den Zweitliga-Fußballern trainieren.
Zuletzt war das hoffnungsvolle Defensiv-Talent, das im vergangenen Jahr durch einen Kreuzbandriss in seiner Entwicklung weit zurückgeworfen wurde, nur noch in der U21 zum Einsatz gekommen (16 Spiele in der Regionalliga Nord).
Hinterseer und Kittel raus aus der A-Elf
Im Training am Mittwoch lieferte Hecking auch einen ersten, durchaus überraschenden Fingerzeig auf die mögliche Startformation für das Auswärtsspiel bei Hannover 96 am Sonnabend (13 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de).
Denn in der A-Elf ließ er am Vormittag durchgehend die Angreifer Martin Harnik und Joel Pohjanpalo ran. Lukas Hinterseer, am Wochenende beim 2:0-Sieg gegen den KSC mit seinem Doppelpack noch der Matchwinner, und Sonny Kittel blieb dafür nur ein Platz im B-Team.
Schon gestern hatte Hecking angekündigt, die Karten für das Nordderby unter Umständen völlig neu zu mischen. "Wir haben einen breiten Kader, deswegen wird die Trainingswoche entscheiden, wer am Samstag spielt. Es sollte sich keiner ausruhen", sagte der Coach am Dienstag.
HSV-Fans wünschen sich mehr legale Pyro
Eine deutliche Mehrheit der HSV-Fans wünscht sich offenbar weitere Pyro-Shows im Volksparkstadion. Das habe eine interne Umfrage unter den Dauerkarteninhabern ergeben, wie der HSV am Mittwoch mitteilte.
Demnach würden es 89 Prozent der Befragten "begrüßen, wenn der HSV erneut Anträge für das Abbrennen von Pyrotechnik stellen würde". 98 Prozent der bisher fast 5000 Teilnehmer hätten angeben, "dass sie ein sicheres Gefühl während des Abbrennens hatten".
Der HSV hatte am vergangenen Sonnabend mit der ersten legalen Pyro-Show im deutschen Profi-Fußball für viel Aufsehen gesorgt. Vor dem 2:0-Sieg gegen den KSC wurden beim Einlaufen der Teams vor der Nordtribüne kontrolliert zehn Rauchtöpfe in den Vereinsfarben Schwarz, Weiß und Blau gezündet, alles eingebettet in eine große Choreographie. Die Umfrage des HSV dazu endete in der Nacht zu Donnerstag.
"Schon die große Anzahl der Umfrageteilnehmer zeigt, dass es sich um ein wichtiges Thema handelt", sagte der Fan-Beauftragte Cornelius Göbel.
"Man hat gemerkt, dass das Experiment mit sehr hohen Erwartungen verbunden ist. Nach dem Motto: Die Ultras haben ihre offizielle Pyro-Show bekommen, jetzt muss Schluss sein mit den Bengalos. Aber auf Subkulturen kann man dieses lineare Denken – wenn dieses passiert, muss danach jenes passieren – nicht anwenden."
Göbel erwartet nicht, "dass die Zündelei in allen Stadien nun abrupt aufhört. Es handelt sich um einen Prozess", sagte er: "Aktuell ist es schwierig, die Entwicklung vorherzusehen."
Lesen Sie auch den HSV-Kommentar: Pryo-Aktion ist richtiges Signal
An der legalen Pyro-Show hatte es auch Kritik gegeben. So hatte Fan-Forscher Gunther Pilz die Aktion als "eine Art Mogelpackung" bezeichnet. Die Bemühungen um einen Dialog seien wichtig, "aber wenn man dabei nur nach Wegen sucht, um etwas Verbotenes doch zu legalisieren, ist es nicht richtig", sagte Pilz nach dem HSV-Spiel gegen Karlsruhe.
Weiter Volksparkstadion? Kühne macht Meldung
2015 erwarb Klaus-Michael Kühne die Namensrechte an der damaligen Imtech Arena, die Rück-Benennung in Volksparkstadion war damit besiegelt. Bis zur vergangenen Saison zahlte Kühne dafür rund vier Millionen Euro pro Runde an den HSV.
Im April 2019 einigten sich der Investor und die HSV Fußball AG auf einen weiteren Ein-Jahres-Vertrag. Über eine abermalige Verlängerung der Namensrechte über die aktuelle Saison hinaus wird momentan noch verhandelt.
Nun hat Kühne selbst eine Wasserstandsmeldung abgegeben. "Wenn es so weitergeht, bin ich überzeugt, dass wir eine gute Lösung finden werden", sagte der 82-Jährige im Gespräch mit dem "Hamburg Journal" des NDR angesichts des momentanen sportlichen Aufschwungs.
"Mich lockt der HSV unverändert, ich möchte ihn unverändert unterstützen", sagte Kühne, "aber er muss auch Leistung bringen. Im Augenblick sieht es so aus: drei Spiele nacheinander gewonnen, das ist selten."
Im Januar hatte sich Kühne im Abendblatt ähnlich über ein weiteres Engagement als Namens-Sponsor geäußert. "Das würde ich machen, wenn es etwas bringt. Aber der Verein muss neue Investoren finden und auch die Fans anders beteiligen, etwa über Mitgliederaktien", sagte er.
Geburtstagspleite für HSV-Talent in Portugal
Enttäuschung für HSV-Talent Elijah Abankwa Ceesay – und das ausgerechnet an seinem Geburtstag: Der Abwehrspieler verlor am Dienstag mit der deutschen U-16-Nationalmannschaft beim Uefa-Entwicklungsturnier in Portugal mit 2:3 gegen die Gastgeber.
Ceesay, seit gestern 16 Jahre alt, wurde in der 79. Minute beim Stand von 2:3 eingewechselt. Es war sein vierter Einsatz für den DFB-Nachwuchs, einem Sieg stehen dabei nun drei Niederlagen gegenüber.
Ceesay ist der einzige vom deutschen Trainer Michael Prus nominierte HSV-Spieler. Beim parallel in Portugal ausgetragenen Algarve-Cup ist in der deutschen U17 derweil kein HSVer dabei.