Hamburg. Vor dem Karlsruhe-Spiel durften die Hamburger als erster deutscher Club legal zündeln. Wie Fans, Profis und Offizielle reagierten.

Die 90 Minuten gegen den Karlsruher SC waren schon wieder seit rund 90 Minuten vorbei, als am späteren Sonnabendnachmittag noch einmal über die 90 Sekunden vor den 90 Minuten gesprochen werden musste. „Die ersten Rückmeldungen von allen Seiten waren sehr, sehr positiv. Es war ein sehr reibungsloser Ablauf“, kommentierte Cornelius Göbel die erste angemeldete Pyro-Show in einem deutschen Fußballstadion.

Der HSV-Fanbeauftragte stand im ersten Stock des Volksparkstadions und musste, umrundet von Medienvertretern, Stellung beziehen. „Das Bild, das erzeugt wurde, war sehr gut anzusehen. Da können wir alle zufrieden sein“, sagte Göbel über die lange geplante Ultra-Aktion direkt vor dem Anpfiff.

Tatsächlich klappte die generalstabsmäßig einstudierte Choreografie der aktiven HSV-Fanszene ohne Probleme. Beim Einlauf der Mannschaften wurde der Abschlach!-Song „Old School HSV“ eingespielt, dazu wurden zehn genehmigte Rauchtöpfe mit blauem, schwarzem und weißem Theaterrauch gezündet.

Pyro-Premierenshow beim HSV
Pyro-Premierenshow beim HSV

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    Vervollständigt wurde die Pyro-Choreografie durch ein blau-weiß-schwarzes Fahnenmeer und ein großes Banner. „Ihr seht schwarz – wir seh’n schwarz-weiss-blau“, war auf dem riesigen Transparent zu lesen.

    Bei den HSV-Spielern kommt die Pyro-Show gut an

    Bei den Spielern kam die Aktion gut an. „Es ist geil, wenn du ins Stadion kommst und so etwas siehst", sagte Vizekapitän Rick van Drongelen. „Ich gucke immer einmal kurz zu den Fans. Manchmal bin ich enttäuscht, wenn ich nichts sehe", sagt der Niederländer und lachte. Doppeltorschütze Lukas Hinterseer meinte: "Das war gut anzusehen. Mal schauen, wie es in Zukunft sein wird."

    HSV-Clubchef Bernd Hoffmann, der sich gemeinsam mit Göbel seit Monaten für die kontrollierte Pyrotechnik stark gemacht hatte, lobte die Deutschland-Premiere als „ersten guten Schritt“.

    Der HSV und die Pyrostrafen:

    • In der Strafentabelle belegt der HSV regelmäßig einen der traurigen Spitzenplätze
    • 2019 verteidigten die HSV-Fans sogar den fragwürdigen Titel des deutschen "Randalemeisters"
    • In der Saison 2017/18 wurden insgesamt 235.000 Euro Strafe an den DFB fällig
    • In der Saison 2018/19 überboten die Anhänger diese Summe mit ihrem Fehlverhalten auf 294.150 Euro
    • Die höchste Einzelstrafe gegen den HSV wurde für Pyrotechnik im Stadtderby beim FC St. Pauli verhängt: 150.000 Euro (10.03.2019)
    • In der ewigen Strafentabelle seit der Saison 2011/12 liegt der HSV mit 1,131 Millionen Euro auf Rang drei (Stand: Februar 2020)

    Ob und wann die 90 Sekunden lange Aktion wiederholt wird, wollte Göbel 90 Minuten nach dem Spiel noch nicht nicht beantworten. „Alle Netzwerk-Partner müssen das heute Gesehene einmal in Ruhe reflektieren und dann mal schauen, was sich daraus entwickelt“, sagte Göbel. Eine weitere Pyro-Aktion noch in dieser Saison sei vorerst nicht geplant.

    HSV gegen Karlsruher SC – die Bilder des Spiels:

    Feuer frei! HSV besiegt auch den Karlsruher SC

    HSV-Stürmer Lukas Hinterseer (r.) köpft zum 1:0 gegen den KSC ein.
    HSV-Stürmer Lukas Hinterseer (r.) köpft zum 1:0 gegen den KSC ein. © WITTERS | LeonieHorky
    Der zweite Streich: Lukas Hinterseer staubt zum 2:0 ab, KSC-Torwart Benjamin Uphoff (r.) kann nur hinterherschauen,
    Der zweite Streich: Lukas Hinterseer staubt zum 2:0 ab, KSC-Torwart Benjamin Uphoff (r.) kann nur hinterherschauen, © WITTERS | LeonieHorky
    Lukas Hinterseer (r.) wusste, bei wem er sich zuerst zu bedanken hatte: Vorbereiter Bakery Jatta.
    Lukas Hinterseer (r.) wusste, bei wem er sich zuerst zu bedanken hatte: Vorbereiter Bakery Jatta. © dpa | Daniel Bockwoldt
    Dann durften auch alle anderen mitjubeln.
    Dann durften auch alle anderen mitjubeln. © WITTERS | ValeriaWitters
    Lukas Hinterseer hat mit seinem Doppelpack eine beeindruckende Antwort auf das Premierentor von Joel Pohjanpalo gegeben.
    Lukas Hinterseer hat mit seinem Doppelpack eine beeindruckende Antwort auf das Premierentor von Joel Pohjanpalo gegeben. © dpa | Daniel Bockwoldt
    Adrian Fein musste angeschlagen raus. Den Mittelfeld-Stabilisator des HSV hatte es am Kopf erwischt.
    Adrian Fein musste angeschlagen raus. Den Mittelfeld-Stabilisator des HSV hatte es am Kopf erwischt. © dpa | Daniel Bockwoldt
    Karlsruhes Babacar Gueye (l.) beweist gegen HSV-Verteidiger Rick van Drongelen Körperbeherrschung.
    Karlsruhes Babacar Gueye (l.) beweist gegen HSV-Verteidiger Rick van Drongelen Körperbeherrschung. © imago images/Nordphoto | nordphoto/ Witke via www.imago-images.de
    Alexander Groiß (l.) vom Karlsruher SC hat HSV-Verteidiger Rick van Drongelen im Nacken.
    Alexander Groiß (l.) vom Karlsruher SC hat HSV-Verteidiger Rick van Drongelen im Nacken. © Bongarts/Getty Images | Cathrin Mueller
    KSC-Stürmer Philipp Hofmann weiß, wie man den Ball in der Luft annehmen muss.
    KSC-Stürmer Philipp Hofmann weiß, wie man den Ball in der Luft annehmen muss. © WITTERS | LeonieHorky
    Hamburgs Sonny Kittel (r.) fährt gegen Karlsruhes Marvin Wanitzek das Bein aus.
    Hamburgs Sonny Kittel (r.) fährt gegen Karlsruhes Marvin Wanitzek das Bein aus. © WITTERS | LeonieHorky
    HSV-Angreifer Bakery Jatta (l.) gegen Karlsruhes Manuel Stiefler.
    HSV-Angreifer Bakery Jatta (l.) gegen Karlsruhes Manuel Stiefler. © WITTERS | ValeriaWitters
    Zum Haareraufen: Adrian Fein ärgert sich über eine vergebene HSV-Chance.
    Zum Haareraufen: Adrian Fein ärgert sich über eine vergebene HSV-Chance. © WITTERS | ValeriaWitters
    Karlsruhes Marc Lorenz (l.) grätscht HSV-Angreifer Bakery Jatta dazwischen.
    Karlsruhes Marc Lorenz (l.) grätscht HSV-Angreifer Bakery Jatta dazwischen. © WITTERS | ValeriaWitters
    Karlsruhes Jerome Gondorf (l.) rammt HSV-Profi Jeremy Dudziak …
    Karlsruhes Jerome Gondorf (l.) rammt HSV-Profi Jeremy Dudziak … © WITTERS | ValeriaWitters
    … und bringt den Hamburger damit aus dem Tritt.
    … und bringt den Hamburger damit aus dem Tritt. © Bongarts/Getty Images | Cathrin Müller
    HSV-Verteidiger Timo Letschert (r.) im Zweikampf mit KSC-Stürmer Philipp Hofmann.
    HSV-Verteidiger Timo Letschert (r.) im Zweikampf mit KSC-Stürmer Philipp Hofmann. © dpa | Daniel Bockwoldt
    Karlsruhes Burak Camoglu (r.) nimmt HSV-Verteidiger Tim Leibold ganz eng in Manndeckung.
    Karlsruhes Burak Camoglu (r.) nimmt HSV-Verteidiger Tim Leibold ganz eng in Manndeckung. © dpa | Daniel Bockwoldt
    HSV-Stürmer Lukas Hinterseer (M.) wird beim Kopfball von Karlsruhes Torwart Benjamin Uphoff gestört.
    HSV-Stürmer Lukas Hinterseer (M.) wird beim Kopfball von Karlsruhes Torwart Benjamin Uphoff gestört. © imago images/Nordphoto | Witke
    Sonny Kittel (l.) im Laufduell mit Burak Camoglu vom Karlsruher SC.
    Sonny Kittel (l.) im Laufduell mit Burak Camoglu vom Karlsruher SC. © imago images/Eibner | Sudheimer
    HSV-Trainer Dieter Hecking hielt auch im dritten Spiel des Jahres an seiner Startelf fest.
    HSV-Trainer Dieter Hecking hielt auch im dritten Spiel des Jahres an seiner Startelf fest. © WITTERS | Valeria Witters
    Für Karlsruhes Sportdirektor Oliver Kreuzer war es die Rückkehr zu seiner einstigen Wirkungsstätte.
    Für Karlsruhes Sportdirektor Oliver Kreuzer war es die Rückkehr zu seiner einstigen Wirkungsstätte. © WITTERS | ValeriaWitters
    HSV-Sportdirektor Michael Mutzel (l.) ist Trauzeuge von Karlsruhes Interimstrainer Christian Eichner. Beide spielten lange beim KSC zusammen.
    HSV-Sportdirektor Michael Mutzel (l.) ist Trauzeuge von Karlsruhes Interimstrainer Christian Eichner. Beide spielten lange beim KSC zusammen. © WITTERS | LeonieHorky
    Vor dem Spiel zündete der HSV erstmals Pyrotechnik in Eigenregie.
    Vor dem Spiel zündete der HSV erstmals Pyrotechnik in Eigenregie. © WITTERS | ValeriaWitters
    Vor der Nordtribüne des Volksparkstadions stieg schwarzer, weißer und blauer Rauch auf.
    Vor der Nordtribüne des Volksparkstadions stieg schwarzer, weißer und blauer Rauch auf. © WITTERS | ValeriaWitters
    Die erste legale Pyrotechnik-Show bei einem deutschen Fußballspiel wurde von Fachleuten angeleitet und überwacht.
    Die erste legale Pyrotechnik-Show bei einem deutschen Fußballspiel wurde von Fachleuten angeleitet und überwacht. © imago images/Eibner | Sudheimer
    Der DFB und die Behörden in Hamburg hatten dem HSV die Erlaubnis erteilt, zehn solcher Rauchbomben zu zünde.
    Der DFB und die Behörden in Hamburg hatten dem HSV die Erlaubnis erteilt, zehn solcher Rauchbomben zu zünde. © WITTERS | ValeriaWitters
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