Drei Profis spielen für HSV II im Derby. Van Drongelen erkrankt. Hecking: Stuttgart hat deutlich bessere Voraussetzungen.
Die HSV-News am Donnerstag, den 24. Oktober 2019:
- Gambia nominiert HSV-Profi Jatta für Qualifikationsspiele
- Mangala vor "besonderer" Rückkehr in den Volkspark
- HSV-Trainer Hecking: VfB hat bessere Voraussetzungen
- Van Drongelen mit Magenproblemen
- Drei Profis spielen für den HSV II im Derby
- Hecking hält HSV-Kapitän Hunt hin
- Walter lässt Ersatz für Badstuber offen
- VfB-Trainer reagiert dünnhäutig auf Diskussionen
- Gomez spuckt vor HSV-"Doubleheader" große Töne
- VfB bleibt nicht in Hamburg
- HSV-Trainer Hecking diskutiert in der "Sportschau" über Schiedsrichter
- Freier Ticketverkauf für Dresden-Spiel gestartet
- Trochowski nennt Zeitplan für HSV-Comeback
Gambia nominiert HSV-Profi Jatta für Qualifikationsspiele
HSV-Profi Bakery Jatta ist erstmals in die A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes Gambia berufen worden. Nationaltrainer Tom Saintfiet lud den Linksaußen für die Qualifikationsspiele zum Afrika-Cup in Angola (13. November) und gegen die Demokratische Republik Kongo (18. November) ein. Jatta steht an 32. Stelle einer provisorischen Liste von 36 nominierten Spielern, sie muss noch auf 23 Spieler gekürzt werden.
"Ich konnte ihn nicht eher berufen, solange die Untersuchung zu seiner Identität durch die deutschen Behörden nicht abgeschlossen war", sagte der Belgier Saintfiet der BBC. Nach Abendblatt-Informationen sind bislang allerdings weder Verein noch Spieler über die Einladung informiert worden.
Dass Jatta (21) der Einladung zu den "Skorpionen" folgen wird, ist praktisch auszuschließen. Bereits in der Vergangenheit hatte Gambia erfolglos versucht, ihn zum A-Nationalspieler zu machen. Der deutsche U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz hatte kürzlich Jatta eine Berufung in seine Mannschaft in Aussicht gestellt und versprochen, sich für eine Einbürgerung des als Flüchtling nach Deutschland gekommenen Gambiers einzusetzen.
Sollte Jatta Pflichtspiele für die A-Mannschaft seines Heimatlandes absolvieren, darf er nicht mehr für ein anderes Land spielen. Er war 2015 als Flüchtling aus Gambia nach Deutschland gekommen. Seit 2016 spielt er für den HSV.
Mangala vor "besonderer" Rückkehr in den Volkspark
Vergangene Saison gehörte Orel Mangala beim HSV zu den Leistungsträgern – zumindest in der Hinrunde. Gegen Ende der Saison dann baute er wie die gesamte Mannschaft ab. Dennoch will der Belgier, der im Sommer nach einjähriger Leihe zum VfB Stuttgart zurückkehrte, seine Zeit in Hamburg nicht missen. "Wir hatten in der Saison viele richtig gute Phasen, die schlechteste Phase jedoch leider im Saisonfinale. Das hat uns den Aufstieg gekostet. Für mich persönlich war die Zeit in Hamburg auch sehr wertvoll, weil ich viel Spielpraxis sammeln konnte", sagte Mangala im Interview mit "HSV.de".
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Am Sonnabend kehrt er zum Spitzenspiel der 2. Bundesliga Ins Volksparkstadion zurück. Das werde wohl "ein besonderes Gefühl" sein. Lobend äußerte sich der 21-Jährige über die Taktik des VfB unter dem neuen Trainer Tim Walter: "Es ist eine attraktive, offensive Spielweise, und es macht Spaß, in diesem System zu spielen. Wir befinden uns in einem Lernprozess, sind aber auf einem guten Weg und zuversichtlich, dass wir unser Saisonziel erreichen werden."
HSV-Trainer Hecking: VfB hat bessere Voraussetzungen
Vor dem Spitzenspiel der 2. Bundesliga am Sonnabend (13 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) hat HSV-Trainer Dieter Hecking die Favoritenrolle auf den VfB Stuttgart abgewälzt. "Wenn man vor der Saison gefragt hätte, wer der Topfavorit in der Liga ist, wäre die Antwort ganz klar gewesen: der VfB", sagte Hecking in der Pressekonferenz am Donnerstag. Die Stuttgarter hätten "deutlich bessere Voraussetzungen" als der HSV. Finanziell bewege sich der VfB "in anderen Sphären" und habe "richtig gute Spieler verpflichtet". Der Spieleretat wird auf 40 Millionen Euro geschätzt, der des HSV auf gut 30 Millionen Euro.
Er gehe allerdings davon aus, dass die beiden Heimniederlagen gegen Wehen Wiesbaden und Kiel und der Verlust der Tabellenführung beim VfB für Unruhe gesorgt haben. Hecking: "Da wird sicher auch mal hitzig diskutiert werden." Lobend äußerte sich Hecking über die Stuttgarter Spielweise: "Ich mag es, wie sie spielen, da hat sich Tim Walter schon einen Namen gemacht, auch wenn es im Angriff ein bisschen unorthodox ist. Im Spiel gegen den Ball geben sie uns aber Räume, die wir nutzen wollen."
Die Buchmacher sehen das mit der Favoritenrolle ein bisschen anders. Beim Anbieter Bwin gibt es für einen Heimsieg des Tabellenführers HSV zwei Euro pro gewettetem Euro zurück, für einen Auswärtssieg des Tabellenzweiten VfB dagegen 3,60 Euro. Ein Unentschieden im Spitzenspiel steht bei Quote 3,40.
Van Drongelen mit Magenproblemen
Rick van Drongelen hat in der laufenden Saison noch keine Spielminute verpasst. Muss der niederländische Innenverteidiger im Spitzenspiel gegen den VfB zuschauen? Das Training am Donnerstag konnte van Drongelen wegen einer Magenverstimmung nicht bestreiten. Hecking: "Rick hat am Mittwoch etwas Falsches gegessen und sich in der Nacht übergeben." Er gehe aber davon aus, dass der Niederländer im Abschlusstraining am Freitag (13 Uhr) wieder auf dem Platz stehen könne.
Drei Profis spielen für den HSV II im Derby
Deshalb halte Hecking auch an dem Plan fest, Ewerton am Freitag für die zweite Mannschaft abzustellen. Der lange verletzte Brasilianer soll im Regionalligaderby gegen Altona 93 (19 Uhr, Hagenbeckstraße) zu seinem HSV-Debüt kommen. Profi-Verstärkung erhält die U21 auch erneut von Torwart Julian Pollersbeck und Rechtsaußen Xavier Amaechi. "Mit Julians Entwicklung bin ich sehr zufrieden", sagte Hecking über die einstige Nummer eins, "wir haben jetzt drei richtig gute Torhüter auf hohem Niveau."
Youngster Amaechi (18) brauche jetzt vor allem Spielpraxis, die er bei den Profis aber derzeit nicht bekommen könne. Der Engländer könne sich am gleichaltrigen Josha Vagnoman ein Beispiel nehmen, der sich über gute Leistungen in der U21 für die Profimannschaft empfohlen habe und jetzt "absoluter Stammspieler" sei. Amaechi hatte vergangene Woche beim Sieg beim SSV Jeddeloh sein erstes Tor für den HSV geschossen. Hecking schloss nicht aus, dass er ihn in seinen Kader für das Ligaspiel gegen Stuttgart beruft.
Der in die U21 versetzte Kyriakos Papadopoulos wird am Freitag dagegen nicht zum Einsatz kommen. Der griechische Innenverteidiger soll aber weiter mit der Mannschaft von Trainer Hannes Drews trainieren.
Hecking hält HSV-Kapitän Hunt hin
Ob Aaron Hunt im Topspiel zurückkehrt, ist dagegen offen. Der Kapitän ist nach seinen Oberschenkelproblemen zwar ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und wieder belastbar. Doch möglicherweise muss er seinen Comeback-Plan noch einmal revidieren. "Wir werden das am Freitag mit ihm besprechen", sagte Hecking vieldeutig.
Für das Pokalspiel am Dienstag sei Hunt aber in jedem Fall "eine Option".
Walter lässt Ersatz für Badstuber offen
Stuttgarts Trainer Tim Walter hat offen gelassen, wer den gesperrten Innenverteidiger Holger Badstuber im Topspiel beim HSV ersetzen wird. Maxime Awoudja (21) oder Nathaniel Phillips (22) kämen am Sonnabend für einen Einsatz in der Startelf infrage. „Dass Holger fehlt, ist ersichtlich. Nichtsdestotrotz haben wir zwei gute Jungs hinten dran, die sind von der Erfahrung etwas jünger, aber die können das genauso spielen“, sagte Walter am Donnerstag.
Badstuber ist nach seinem Platzverweis und anschließender Schiedsrichterbeschimpfung im Spiel gegen Kiel (0:1) für zwei Meisterschaftsspiele des VfB gesperrt worden. „Wenn der DFB das entscheidet, dann ist das wohl rechtens“, sagte Walter.
Neben dem Ex-Nationalspieler fehlen den Schwaben im ersten Zweitligaduell mit dem HSV verletzungsbedingt weiterhin Linksverteidiger Borna Sosa und Mittelfeldspieler Daniel Didavi. Nach zwei Niederlagen in Serie gehen die Stuttgarter als Tabellenzweiter und mit einem Punkt Rückstand auf den HSV in die Partie.
VfB-Trainer Walter reagiert dünnhäutig auf Diskussion
Nach den beiden Heimniederlagen ist es für Walter beim VfB etwas ungemütlicher geworden. Die "Stuttgarter Nachrichten" berichten, dass in den sozialen Netzwerken bereits über den Coach diskutiert werde. Am Trainingsplatz sei das schwäbisch-typische Bruddeln zu vernehmen gewesen, also Klagen der Fans über dies und das, außerdem waren erste Pfiffe beim 0:1 gegen Holstein Kiel im Stadion hörbar. „Das ist nicht fair und hilfreich gegenüber unserer jungen Mannschaft“, meinte VfB-Kapitän Marc Oliver Kempf in der SWR-Fernsehsendung „Sport im Dritten“.
Auch Walter (43) reagierte bereits nach der Pleite gegen seinen Ex-Club recht dünnhäutig, obwohl von einem medialen Gewitter noch keine Rede sein kann. „Ich lasse mir von den Medien nicht alles madig machen“, sagte der Coach, dabei war er lediglich zum verbalen Wutausbruch von Holger Badstuber nach dessen Gelb-Roter Karte befragt worden.
Gomez spuckt vor HSV-"Doubleheader" große Töne
Mario Gomez ist beim VfB Stuttgart spätestens seit dem Abstieg im Frühjahr längst nicht mehr unumstritten. In der laufenden Zweitligasaison stand der ehemalige Nationalstürmer nur an drei von zehn Spieltagen in der Startformation, mehr als ein Tor beim 2:1-Auftaktsieg gegen Hannover sprang für ihn nicht heraus. Auch für seinen VfB läuft es nicht richtig rund: Nach den ersten Saisonniederlagen (1:2 gegen Wiesbaden und 0:1 gegen Kiel) musste man die Tabellenführung an den HSV abgeben.
Das hindert Gomez allerdings nicht daran, vor dem "Doubleheader" beim HSV in der Liga (Sonnabend, 13 Uhr) und im DFB-Pokal (Dienstag, 18.30 Uhr) große Töne zu spucken. "Ich glaube, dass wir beide Spiele gewinnen können. Wir haben das Potenzial dazu", sagte der 34-Jährige. Für ihn kommen die Topspiele nach den beiden Rückschlägen gerade recht. Gomez: "Ich glaube, es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um gegen Hamburg zu spielen. Es ist ein guter Moment, um eine Antwort nach den beiden Heimniederlagen zu geben und unser wahres Gesicht zu zeigen."
Die enttäuschenden Ergebnisse machen Gomez keine Sorge: "Wir haben vorne einfach wahnsinnig viele Chancen liegen lassen und zuletzt auch nicht zu null verteidigen können. So eine Phase gibt es." Der VfB hatte bei den beiden Niederlagen insgesamt 48 Torschüsse abgegeben.
VfB bleibt nicht in Hamburg
Viele Stuttgarter Fans nutzen den HSV-Doppelpack, um sich in den baden-württembergischen Herbstferien ein paar schöne Tage in Hamburg zu machen. Doch ihre Mannschaft beschränkt den Aufenthalt auf das Nötigste. Anstatt die Zeit zwischen den Spielen an Alster und Elbe zu verbringen, fliegt der VfB nach dem Punktspiel nach Stuttgart zurück und reist am Montag wieder an.
Grund: Trainer Tim Walter will seinen Profis Aufenthalte im Hotel möglichst ersparen. "Wenn die Jungs zwischendurch nach Hause kommen, haben sie ihre gewohnten Abläufe", sagte er am Donnerstag: "Wenn du oben bleibst, musst du gucken, dass du die Zeit totschlägst. Das schlägt dann schon auch aufs Gemüt."
HSV-Trainer Hecking diskutiert in der "Sportschau" über Schiedsrichter
Nach dem 1:1 am Montag bei Arminia Bielefeld ließ HSV-Trainer Dieter Hecking kein gutes Haar an Schiedsrichter Frank Willenborg: Er habe es nicht verstanden, rechtzeitig eine Grenze des Erlaubten zu ziehen. Eine sachliche Kritik wie diese ist für die Schiedsrichter noch auszuhalten. Oftmals aber sind die Unparteiischen üblen Beschimpfungen und Beleidigungen ausgesetzt: durch Spieler, Trainer, Fans und teils auch Medien. Der Videobeweis hat daran nichts grundlegend geändert.
Die ARD-"Sportschau" widmet dem vielleicht schwierigsten Job im Fußball deshalb am kommenden Dienstag (23.30 Uhr) eine Sondersendung – und hat Hecking als Gesprächsgast eingeladen. Der HSV-Trainer eilt direkt nach der Pokalpartie gegen Stuttgart ins Studio, wo er von Moderatorin Jessy Wellmer erwartet wird. Weitere Gäste der Livesendung sind Deniz Aytekin, Deutschlands Schiedsrichter des Jahres 2019, Nationaltorhüterin Almuth Schult, in ihrer Jugend selbst als Schiedsrichterin aktiv, und Schiedsrichter-Experte Alexander Feuerherdt.
Zuvor berichtet die "Sportschau" von 22 Uhr an von allen Zweitrundenpartien des Tages in einer Zusammenfassung.
Freier Ticketverkauf für Dresden-Spiel gestartet
Am Donnerstagmorgen sind die verbliebenen Eintrittskarten für das Heimspiel gegen Dynamo Dresden (Sonnabend, 23. November, 13 Uhr) in den Verkauf gegangen. Die Partie liegt mit Sitzplatzpreisen von 26 bis 53 Euro im mittleren Segment.
Zum Vergleich: Für das (ausverkaufte) Zweitliga-Spitzenspiel am Sonnabend gegen den VfB Stuttgart kosteten Tickets der besten Kategorie 64 Euro. Für das Duell gegen Heidenheim (Freitag, 6. Dezember, 18.30 Uhr) werden wie auch für die Pokalrevanche gegen Stuttgart am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) dagegen höchstens 46 Euro fällig.
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Trochowski nennt Zeitplan für HSV-Comeback
Seit eineinhalb Wochen trainiert Ex-HSV-Star Piotr Trochowski (35) jetzt bei der dritten Mannschaft. Ein schnelles Debüt in der Oberliga wird es für den früheren Nationalspieler allerdings nicht geben. "Ein bisschen Zeit werde ich noch benötigen", sagte Trochowski der "Hamburger Morgenpost".
Seine Knie machten ihm zwar keine Probleme, man dürfe aber nicht vergessen, dass er eineinhalb Jahre lang lang gar nicht gespielt habe. "Und ein gewisses Niveau brauche ich für die Oberliga." In zwei, drei Wochen könne es so weit sein. Somit könnte Trochowski in den Spielen beim Meiendorfer SV (9. November) oder gegen Teutonia 05 Ottensen (15. November) seine HSV-Rückkehr feiern.
Trochowski spielte von 2005 bis 2011 insgesamt 259-mal für die HSV-Profis (36 Tore) und in der gleichen Zeit 35-mal für die deutsche A-Nationalmannschaft (zwei Tore). Präsident Marcell Jansen hatte seinen früheren Teamkollegen für den HSV III angeworben, in dem er selbst aktiv ist.
Die HSV-Termine bis zur Winterpause:
- 26.10.: HSV gegen Stuttgart (Sonnabend, 13 Uhr)
- 29.10.: DFB-Pokal HSV gegen Stuttgart (Dienstag, 18.30 Uhr)
- 3.11.: HSV in Wiesbaden (Sonntag, 13.30 Uhr)
- 9.11.: HSV in Kiel (Sonnabend, 13 Uhr)
- 23.11.: HSV gegen Dresden (Sonnabend, 13 Uhr)
- 29.11.: HSV in Osnabrück (Freitag, 18.30 Uhr)
- 6.12.: HSV gegen Heidenheim (Freitag, 18.30 Uhr)
- 15.12.: HSV in Sandhausen (Sonntag, 13.30 Uhr)
- 21.12.: HSV in Darmstadt (Sonnabend, 13 Uhr)