Bielefeld. Nach dem 1:1 bei Arminia Bielefeld macht der HSV-Trainer seinem Unmut über die Spielleitung von Frank Willenborg Luft.

Wenn es nur die Szene vor dem Ausgleichstor von Arminia Bielefeld gewesen wäre, HSV-Trainer Dieter Hecking hätte sich vielleicht noch zurückgehalten. Sicherlich, der Eckball, den Fabian Klos per Kopf zu seinem Treffer zum 1:1-Endstand nutzte, wäre vermutlich nicht zustande gekommen, hätte Bielefelds Andreas Voglsammer zuvor nicht Josha Vagnoman geschubst. "Das muss der Schiedsrichter abpfeifen", sagte Hecking. Trotzdem habe seine Mannschaft anschließend zu lange damit gehadert und sich so in die Defensive drängen lassen, weshalb das Ergebnis des Zweitliga-Spitzenspiels am Ende auch "absolut gerecht" sei.

Aber es war eben nicht nur die eine Szene, in der der Unparteiische Frank Willenborg aus Heckings Sicht eine klare Linie vermissen ließ. "Es waren ein paar Aktionen dabei, wo dir nicht klar ist: Was wird gepfiffen und was nicht, aber in beide Richtungen", zürnte der Trainer auf Abendblatt-Nachfrage: "Da muss man klar sagen: Das geht so nicht."

HSV-Trainer Hecking nach Bielefeld-Spiel: "Spielleitung nicht angemessen"

Er habe sich noch während des Spiels mit seinem Arminia-Kollegen Uwe Neuhaus über das Thema ausgetauscht: "Wir hatte heute beide ein ungutes Gefühl." Der Osnabrücker Willenborg habe es versäumt, mit Gelben Karten Ruhe ins Spiel zu bekommen, und die Spieler so verunsichert. Hecking: "Sie wissen irgendwann auch nicht mehr, wann es ein Foul ist und geahndet wird. Die Spielleitung war dem Spiel heute nicht angemessen."

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch Neuhaus übte Kritik an Willenborg: "Es gab viele Situationen, in denen die Entscheidungen nicht hundertprozentig nachvollziehbar waren." Die strittige Szene vor dem 1:1 war für den Arminia-Coach allerdings eindeutig: "Das hätte ich an Hamburger Stelle auch reklamiert. Das war sehr unglücklich."

Willenborg erkennt nur 14-mal auf Foulspiel

Hecking hielt an seiner Kritik auch fest, nachdem er eine Nacht über das Spiel geschlafen hatte. "Für mich ist der erste Schubser gegen Josh ein klares Foul. Über das zweite kann man streiten", sagte Hecking bei einer Medienrunde am Dienstagnachmittag. "In der Regel finde ich es gut, wenn der Schiedsrichter eine lange Leine gibt. Gestern war sie zu lang. Ich war mit der Spielleitung überhaupt nicht einverstanden."

Willenborg hatte am Montag nur 14-mal ein Foulspiel erkannt, davon neunmal durch einen Arminia-Profi. Zudem hatte er Bielefelds Klos und Cédric Brunner die Gelbe Karte gezeigt.