Mainz jagt HSV Strafenrekord ab. Pyro-Test soll kommen. Boldt hält Startelf-Änderungen für möglich. Letschert meldet sich fit.
Die HSV-News am Donnerstag, den 19. September 2019:
- Mainz jagt HSV Rekord für Pyro-Strafe ab
- Nürnberg gibt Ex-HSV-Keeper Mathenia Stammplatzgarantie
- So erklärt Holtby seine Rückkehr nach England
- Holtby-Wechsel nach Blackburn perfekt
- Leibold: Wir haben die Lehren aus dem Derby gezogen
- Boldt hält Startelf-Änderungen für möglich
- Nach fast sieben Wochen: Letschert zurück im HSV-Training
- Geburtstagstraining für Youngster Sousa
- Media Day wird nachgeholt
- HSV will bald Pyro-Test durchführen
- Santos und Hwang mit starkem Champions-League-Debüt
- Wettanbieter glauben fest an HSV-Sieg
- Hecking Gast im "Sportclub"
- Tickets fürs "Freundschaftsspiel" in Bielefeld zu haben
Mainz soll höhere Pyro-Strafe zahlen als "Rekordhalter" HSV
Bundesligist FSV Mainz 05 droht einem „Kicker“-Bericht zufolge für das Abbrennen von Pyrotechnik während des Pokalderbys gegen den 1. FC Kaiserslautern eine Rekordstrafe. Demnach soll die vom DFB-Kontrollausschuss geforderte Sanktion zwischen 170.000 und 180.000 Euro liegen, wie das Fachmagazin berichtet. Bei den Pyro-Vorfällen waren vier Fans des FSV Mainz leicht verletzt worden. Zudem waren einige FSV-Anhänger nach der 0:2-Niederlage ihrer Mannschaft in den Innenraum gestürmt und hatten den Ordnungsdienst attackiert.
Wir werden die Leute in Regress nehmen, wenn sie ermittelt werden“, kündigte Mainz-Präsident Stefan Hofmann Mitte August bereits an. Laut „Kicker“ sagte Hofmann nun: „Zur möglichen Höhe der Strafe können wir uns nicht äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.“ Die Partie in Kaiserslautern musste für einige Minuten unterbrochen werden.
Den bisherigen Rekord hielt der HSV, der für Verfehlungen seiner Fans im Stadtduell beim FC St. Pauli im März 150.000 Euro Strafe zahlen musste. Allerdings könnte der Club als "Wiederholungstäter" für die neuerliche Pyrotechnik seiner Ultras bei der Neuauflage des Derbys am vergangenen Montag noch schärfer belangt werden.
Ex-HSV-Torwart Mathenia bleibt Nürnbergs Nummer eins
Der Nürnberger Cheftrainer Damir Canadi hält an seinem zuletzt schwächelnden Torhüter Christian Mathenia fest. Der frühere HSV-Keeper werde trotz der Patzer etwa beim 3:3 in Darmstadt am kommenden Sonnabend (13 Uhr/Sky) in der 2. Bundesliga gegen den Karlsruher SC im Tor stehen.
„Von meiner Seite aus ist er unsere Nummer eins. Er hat eine tolle letzte Saison gespielt und genießt mein Vertrauen“, sagte Canadi am Donnerstag. Der 27 Jahre alte Mathenia versuche sich die Sicherheit im Training zu erarbeiten. „Ich habe nicht das Gefühl, dass er das nicht hinbekommt“, ergänzte der Trainer.
Mathenia stand zwischen 2016 und 2018 bei 39 Pflichtspielen im Tor des HSV und blieb dabei neunmal ohne Gegentor. Unter dem damals neuen Trainer Christian Titz verlor er im März 2018 seinen Stammplatz an Julian Pollersbeck, der inzwischen nur noch dritte Wahl ist.
So erklärt Holtby seine Rückkehr nach England
Selbst im Fußball-Dorado England dürfte Lewis Holtby (29) bei einem Zweitligisten nicht jene 3,5 Millionen Euro netto im Jahr verdienen, die ihm laut "Sport-Bild" ein chinesischer Club angeboten hat. Der langjährige Publikumsliebling des HSV entschied sich trotzdem für eine Rückkehr auf die Insel und das Angebot der Blackburn Rovers.
"Für mich ist es, als hätte ich die Zeit zurückgedreht", wird der Sohn einer Deutschen und eines Engländers von seinem neuen Verein zitiert, den er "herzlich" nennt. "Dies ist ein Club mit Ambitionen, ein Club, der in die Premier League zurückkehren möchte." Der Wechsel zu einem neuen Verein habe sich so lange hingezogen, "weil es für mich eine große Entscheidung war, nach England zurückzukehren".
Die vergangenen fünf Jahre beim HSV seien "sehr intensiv" gewesen. Danach habe er erst einmal versucht herauszufinden, was er suche und tun wolle. Die Rückkehr nach England sei für ihn als Halbengländer "ein sehr attraktives Angebot" gewesen. In der Championship zu spielen, wie Englands zweite Liga heißt, werde für ihn "eine harte, aber wertvolle Erfahrung".
Offiziell: Ex-HSV-Liebling Holtby wechselt nach Blackburn
Die Rückkehr des früheren HSV-Publikumslieblings Lewis Holtby nach England ist perfekt. Nach fünf Jahren in Hamburg spielt der Ex-Nationalspieler künftig für den Zweitligaclub Blackburn Rovers. Spieler und Verein machten den Wechsel am Donnerstag öffentlich. Holtby erhält beim dreimaligen englischen Meister einen Zweijahresvertrag und die Rückennummer 22.
Holtby spielte in den Jahren 2013/14 für die Londoner Erstligaclubs Tottenham und Fulham, bevor er zum HSV wechselte. Hier wurde sein auslaufender Vertrag nicht verlängert. Trotz Angeboten unter anderem aus China entschied sich Holtby, der auch einen britischen Pass hat, für die Rückkehr in die Heimat seines Vaters. Zum offiziellen Fototermin der Rovers hat er es allerdings nicht mehr rechtzeitig geschafft …
Sein Debüt für seinen neuen Club könnte Holtby schon am Sonnabend im Spiel beim FC Reading geben.
Leibold: Wir haben die Derby-Lehren gezogen
Der HSV hat die 0:2-Niederlage im Stadtderby gegen den FC St. Pauli abgehakt und blickt optimistisch auf das Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr, Volksparkstadion/Sky und Onefootball) gegen Erzgebirge Aue. Das versicherte zumindest Außenverteidiger Tim Leibold nach dem Training am Donnerstag: „Wir hatten nicht so viel Zeit, darüber nachzudenken. Das ist auch gut so."
Für den 25-Jährigen, der in dieser Saison in allen Ligaspielen über die volle Distanz auf dem Feld gestanden und bereits drei Treffer vorbereitet hat, kommt es darauf an, „die Lehren daraus zu ziehen. Und das haben wir getan.“ Vor allem in der ersten halben Stunde müsse das Team anders auftreten als gegen St. Pauli.
Boldt schließt Änderungen in Startelf nicht aus
Das sah auch Jonas Boldt so: „Wir müssen von Anfang an unser Spiel durchziehen“, sagte der HSV-Sportvorstand. Boldt tat die Derby-Niederlage "nicht nur doppelt, sondern sogar dreifach weh, weil sie vermeidbar war“. Aber die Mannschaft habe bereits während des Spiels am Millerntor die richtige Reaktion gezeigt, weshalb er für das Spiel gegen Aue zuversichtlich sei.
Boldt schloss angesichts des breiten HSV-Kaders Änderungen in der Startaufstellung nicht aus, nannte aber keine Namen. Gegen die Sachsen könnten Mittelfeldspieler Aron Hunt und Angreifer Martin Harnik erste Wahl sein.
Letschert meldet sich im HSV-Training zurück
Zwei Tage lang hatten die HSV-Profis Zeit, ihre Derby-Wunden zu lecken. Seit Donnerstagvormittag geht der Blick wieder nach vorn: Vorbereitung auf Erzgebirge Aue, den kommenden Gegner.
Und es ging gleich gut los: Neuzugang Timo Letschert konnte erstmals nach fast fast sieben Wochen wieder voll am Mannschaftstraining teilnehmen. Der niederländische Innenverteidiger hatte sich am 4. August im Training einen Teilabriss des Außenbandes im Knie zugezogen.
Letscherts Comeback gibt Trainer Dieter Hecking mehr Optionen für die Defensive. In absehbarer Zeit könnte sich auch Ewerton nach seinem Einriss der Syndesmose zurückmelden.
Geburtstagstraining für Youngster Sousa
So luxuriös Heckings Auswahl für das Abwehrzentrum zu werden verspricht: Auf der Position des rechten Verteidigers klafft nach der schweren Verletzung von Jan Gyamerah (Wadenbeinbruch) eine Lücke. Im Derby durfte sich hier Youngster Josha Vagnoman versuchen – mit, sagen wir, mäßigem Erfolg.
Ein besonderes Geschenk gab es für Travian Sousa. Der linke Verteidiger der HSV-A-Jugend durfte an seinem 18. Geburtstag wie schon in der Vorwoche bei den Profis mittrainieren. Sousa war im Sommer aus Sacramento geholt worden.
Media Day wird nachgeholt
Nach dem Training ging es für die Profis ins Stadioninnere: Beim offiziellen Media Day der Deutschen Fußball-Liga werden alle Mannschaften des HSV fotografiert und Videos gedreht.
Eigentlich sollte der Medientag bereits am vergangenen Donnerstag stattfinden. Aufgrund des Schocks der schweren Verletzung von Jan Gyamerah hatte der HSV den Termin um eine Woche verschoben.
HSV will bald Pyro-Test durchführen
Im Kampf gegen das Abbrennen von Feuerwerkskörpern auf den Tribünen strebt der HSV einen Kompromiss mit seinen Ultras an. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll noch im Herbst ein Test mit einem Pyrotechniker und einem zertifizierten Rauchtopf stattfinden. Der Versuch sollte bereits am 8. April beim Heimspiel gegen Magdeburg durchgeführt werden, wurde dann aber verschoben.
Beim Derby am Montag im Millerntor-Stadion hatten Fans des HSV kurz vor Spielende bengalische Feuer gezündet und Fackeln auf das Feld geworfen. Schiedsrichter Sven Jablonski hatte die Partie daraufhin abgepfiffen. Den HSV erwartet wie auch den FC St. Pauli, dessen Ultras ebenfalls massiv gezündelt haben, eine hohe Geldstrafe.
Santos und Hwang mit starkem Champions-League-Debüt
Für Douglas Santos ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Nach seinem Wechsel vom HSV zu Zenit St. Petersburg hat der Brasilianer in der Champions League debütiert – und das auf der eher ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld. Zum Auftakt gab es ein achtbares 1:1 bei Olympique Lyon. "Traum erfüllt", schrieb Santos bei Instagram: "Ich freue mich sehr über die Leistung der Mannschaft und den wichtigen Auswärtspunkt."
Noch besser lief es für seinen letztjährigen HSV-Teamkollegen Hee-Chan Hwang. Beim 6:2-Sieg von Champions-League-Debütant Red Bull Salzburg gegen Genk gelang dem koreanischen Stürmer ein Tor, zwei weitere bereitete er vor.
Wettanbieter glauben fest an HSV-Sieg
Vergangene Saison verspielte der HSV beim 1:1 zu Hause gegen Erzgebirge Aue wichtige Punkte im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg. Einen ähnlichen Coup trauen die Wettanbieter den Sachsen nicht noch einmal zu. Alles andere als ein Heimsieg des HSV (Quote 1,40) wäre für den Anbieter Bwin schon eine Überraschung. Für ein erneutes Unentschieden gibt es 4,60 Euro pro eingesetztem Euro zurück. Ein Auswärtssieg wird gar mit 7,25 Euro honoriert.
Dabei trennt die beiden Teams tabellarisch nicht viel. Der HSV ist mit 13 Punkten Zweiter, Aue folgt mit elf Punkten auf Platz fünf. Mit einem Sieg könnten die Gäste nicht nur vorbeiziehen, sondern sich zum dritten Mal in dieser Saison auf einen der drei aufstiegsrelevanten Ränge hieven, wie der "Kicker" recherchiert hat. Noch erfolgreicher ist der FC Erzgebirge nur in der Saison 2010/11 gestartet, damals wurde man sogar Herbstmeister.
Hecking zu Gast im "Sportclub"
Für Dieter Hecking wird der Sonntag ein langer Arbeitstag: Am Abend nach dem Aue-Spiel ist der HSV-Trainer Gast im Fernsehstudio des NDR-"Sportclubs" (22.50 bis 23.35 Uhr). In der Sendung, die von Martin Roschitz moderiert wird, geht es auch um das zweite Sonntagsspiel in der Zweiten Liga zwischen Aufsteiger VfL Osnabrück und "Stadtmeister" FC St. Pauli sowie um das Bundesligaduell Werder Bremen gegen RB Leipzig. Weitere Themen: Handball und Rollerderby.
Wer braucht noch Tickets fürs Freundschaftsspiel in Bielefeld?
"Schwarz-Weiß-Blau: Arminia und der HSV": Schon seit den 70er-Jahren fühlen sich die Bielefelder und die Hamburger Fans freundschaftlich verbunden. Klar, dass das Auswärtskontingent für das Spiel am 21. Oktober auf der Alm, Entschuldigung, in der Schüco-Arena trotz des ungeliebten Montagabendtermins längst ausverkauft ist.
Aber da es farblich ohnehin keinen Unterschied macht und man ja befreundet ist: In den Heimbereichen wären noch genug Plätze frei. An diesem Donnerstag hat die Arminia den freien Vorverkauf gestartet.