Jung und Kinsombi hoffen auf Darmstadt-Spiel. Ex-HSVer Nicolai Müller im Fokus des FC St. Pauli? Hecking freut sich über Dudziak.
Die HSV-News am Montag, den 15. Juli 2019:
- HSV soll Interesse an Puscas haben
- Schafft es Kinsombi bis zum Darmstadt-Spiel?
- Ist Nicolai Müller ein Kandidat bei St. Pauli?
- Sonderlob für Dudziak
- HSV verlängert mit Sponsor Hansemerkur
- Sportchef Boldt will HSV-Image verbessern
- Ex-HSV-Star Elia klagt über Zustände in der Türkei
Rumänen-Talent vor Sprung zum HSV?
Dass der HSV Probleme hat, Tore zu erzielen, wurde in der Saisonvorbereitung deutlich. Deshalb machen die Verantwortlichen um Trainer Dieter Hecking und Sportvorstand Jonas Boldt keinen Hehl daraus, dass sie nach Verstärkungen im Offensivbereich Ausschau halten. Laut dem italienischen Internetportal "mediagol.it" hat der Zweitligaclub großes Interesse an George Puscas. Der 23 Jahre alte Stürmer war mit vier Treffern zweitbester Torschütze bei der U-21-Europameisterschaft in Italien und San Marino. Nur der Ex-Hamburger Luca Waldschmidt war mit sieben Toren noch erfolgreicher. Puscas war in der vergangenen Saison von Inter Mailand, wo der Stürmer noch einen Vertrag bis 2020 besitzt, an Zweitligaclub US Palermo ausgeliehen.
Hecking hofft auf Kinsombi-Comeback
HSV-Trainer Dieter Hecking rechnet vor dem Saisonstart in der Zweiten Liga mit einer Entspannung der Personallage. Nach dem Kitzbühel-Trainingslager nach Hamburg am Sonntagabend berichtete er, dass bis zum Auftaktmatch der Norddeutschen am 28. Juli (13.30 Uhr) im Volksparkstadion gegen den SV Darmstadt 98 noch „ein oder zwei Spätstarter“ fit werden könnten.
Gemeint sind die Rekonvaleszenten, von denen Gideon Jung am weitesten ist. Der 24 Jahre alte Abwehr- und Mittelfeldspieler hat seine Oberschenkelverhärtung auskuriert und könnte nach dem freien Montag schon am Dienstag ins Teamtraining einsteigen. Mittelfeldakteur David Kinsombi (23/nach Muskelfaserriss) soll gegen Ende der Woche folgen. Der aus Nürnberg gekommene Abwehrchef Ewerton (30/Adduktorenprobleme) weist noch einen großen Trainingsrückstand auf. Hecking: „Bei David könnte es für's Darmstadt-Spiel reichen, bei Ewerton wird es enger.“
Vor dem Aus beim HSV stehen hingegen Gotoku Sakai und David Bates. Zwar waren beide Abwehrspieler, denen Sportvorstand Jonas Boldt schon vor längerer Zeit einen Wechsel nahegelegt haben soll, mit in Tirol. Sie spielten in den Testspielen aber keine Rolle. Der 28 Jahre alte Japaner Sakai kam gegen Olympiakos Piräus (1:1) und Huddersfield Town (0:1) nur 30 Minuten zum Einsatz, der sechs Jahre jüngere Schotte Bates musste als einziger HSV-Profi in beiden Partien zuschauen. Ein deutliches Zeichen, dass Hecking mit dem Duo nicht mehr plant.
Wechselt Ex-HSV-Star Müller ans Millerntor?
Anders als der HSV tut sich der FC St. Pauli auf dem Transfermarkt extrem schwer. Lediglich zwei Neuzugänge konnte der Lokalrivale verpflichten. Nun bringt die "Mopo" Nicolai Müller als möglichen Zugang ins Gespräch. Der ehemalige HSV-Star steht bei Eintracht Frankfurt auf dem Abstellgleis. Zuletzt durfte der Rechtsaußen nicht mal mehr mit dem Mannschaftsbus mitfahren. Die Zeichen stehen auf Trennung. Der 31-Jährige, dessen Familie noch immer in Hamburg lebt, besitzt beim Bundesligaclub noch einen Vertrag bis 2020. Allerdings müsste der Offensivspieler wohl deutliche Gehaltseinbußen in Kauf nehmen.
Trainer verteilt Sonderlob an Ex-St.-Pauli-Profi Dudziak
Jeremy Dudziak hätte es wahrlich leichter haben können, als er sich entschieden hat den FC St. Pauli zu verlassen. Der 23-Jährige hatte aber große Lust auf den HSV, was dazu führte, dass ihn die Fans des Kiezclubs als "Rautenschwein" beschimpften. Auch die Verantwortlichen von St. Pauli taten sich schwer, den "Überläufer" zu schützen. Doch das ist Vergangenheit. Dudziak ist beim HSV angekommen, fühlt sich im Kreise seiner neuen Kollegen pudelwohl und konnte sportlich andeuten, dass er eine Verstärkung für das Team von Dieter Hecking ist. "Er ist sehr auffällig“, lobte der Trainer: „er macht einen guten Job.“
Es klingt fast so, als dürfe sich der Mittelfeldspieler berechtigte Hoffnungen machen, beim ersten Saisonspiel in der Startelf zu stehen.
HanseMerkur bleibt als Exklusivpartner erhalten
Gute Nachrichten von der Sponsorenfront. Die HanseMerkur-Versicherung verlängerte ihren Vertrag als Exklusivpartner beim HSV bis 2020. "Gemeinsam haben wir insbesondere für Familien und Kinder, rund um den HanseMerkur-Familienblock, einen begeisternden Rahmen und vielfältige Aktionen am Spieltag geschaffen. Durch die zusätzliche Präsenz auf dem Trikot von unserem Dino Hermann wird die Partnerschaft mit der HanseMerkur noch sichtbar weiter intensiviert“, freut sich der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann.
Boldt will neue Einigkeit beim HSV schaffen
Der neue Sportvorstand Jonas Boldt ist bereit zur Kooperation mit HSV-Investor Klaus-Michael Kühne. „Wenn er mit mir sprechen will, dann werde ich mit ihm sprechen. Diese Situation wird bestimmt auch noch kommen. Ich sehe dazu aktuell jedoch keine Eile", sagte Boldt in einem Interview von „Spox“ und „Goal“. Aktuell bestehe jedoch keine Eile, weil die mit dem Aufsichtsrat abgestimmten Themen mit Kühne nichts zu tun hätten. „Wir haben ein abgesegnetes Budget, in dessen Rahmen ich mich in Absprache mit dem Aufsichtsrat bewege“, erklärte Boldt.
Seine vordringliche Aufgabe beim HSV sei es gewesen, „ein Trainerteam zu finden, Strukturen um- und eine Mannschaft aufzubauen, betonte der Sportvorstand. Ich bin in der Pflicht zu liefern und nicht zu fordern“, betonte der aus Leverkusen zum HSV gekommene 37-Jährige.
Der 82 Jahre alte Unternehmer Kühne ist größter Einzelaktionär, er besitzt 20,57 Prozent Anteile an der Fußball AG. Der HSV e.V. hält 76,19 Prozent und gibt in der AG den Ton an. Derzeit stehen noch 1,09 Prozent der Anteile zum Verkauf. Das reicht Kühne nicht. Er möchte – bisher vergeblich – „acht bis zehn, je nach Bedarf“, wie er betonte.
Zudem ist Kühne HSV-Fan und -Kritiker zugleich. Vor allem nach dem im Mai verpassten Wiederaufstieg in die Bundesliga war der Milliardär verstimmt. Kürzlich hatte er sich in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ unzufrieden mit dem Stand der HSV-Transfers gezeigt und damit auch Boldts Aufgabengebiet tangiert: „Noch scheint mir die Mannschaft 'kunterbunt zusammengewürfelt' zu sein, aber ich hoffe, es wird Sportvorstand und Trainer gelingen, daraus ein starkes Team zu formen. Das wünsche ich mir wenigstens sehr“, ließ Kühne wissen.
Elia klagt über Arbeitsbedingungen in der Türkei
Beim HSV bewegte sich Eljero Elia zwischen Genie und Wahnsinn. Mittlerweile ist der Niederländer 32 Jahre alt und trägt das Trikot von Basaksehir Istanbul auf. Wie lange das noch der Fall sein wird, ist offen. Der Club hat offenbar massive Probleme, pünktlich das Gehalt zu zahlen. "Ab und zu hinterlassen sie eine Zahlung. Nach drei Monaten kann man sagen, dass man gehen will, aber in der Türkei ist das respektlos gegenüber dem Präsidenten“, erklärte Elia beim niederländischen TV-Sender "Ziggo Sport" die Situation. „Er vertraut darauf, dass du kommst und für ihn arbeitest."
Wenn Spieler den Weltverband Fifa einschalten, droht ihnen bei Basaksehir großer Ärger. "Wenn du drei Monate lang dein Gehalt nicht bekommst und zur Fifa gehst, werden sie dich einfach in die zweite Mannschaft versetzen“, sagt der Ex-HSV-Star über die Vorgehensweise in der Türkei. „Es kann nicht gemacht werden, aber es passiert. Es ist einfach anders als die Situation in Europa, wo du gehen kannst, wenn du drei Monate lang kein Gehalt bekommst.“
Offensivspieler Elia will das Theater nicht mehr lange mitmachen und zu seinem Ex-Club Feyenoord Rotterdam zurückkehren.