Großes Hallo in Kitzbühel, nicht nur für Hinterseer. “Papa“ freut sich auf alte Freunde. Berater macht Aufwartung. Die Uhr tickt aus.
Die HSV-News am Dienstag, den 9. Juli 2019:
- Ferati ist endgültig weg
- Arp bei den Bayern vorgestellt
- Training mit viel Ball
- Kinsombi schuftet fürs Comeback
- Berater Bliemeister ist da
- Pollersbeck noch ohne Angebote
- Hinterseer-Clan besucht Lukas
- Papadopoulos trifft alte Freund
- Papadopoulos lobt Hecking
- Griechen zeigen Piräus-Test
- Sorge um die Stadionuhr
- Douglas Santos findet Abschiedsworte
Ferati verlässt den HSV endgültig
Vor drei Jahren hatte Dietmar Beiersdorfer große Hoffnung, mit Arianit Ferati ein großes Talent für 850.000 Euro von Stuttgart nach Hamburg gelotst zu haben. Doch beim HSV wurde der frühere deutsche U-Nationalspieler nie richtig glücklich.
Für die Profis kam Mittelfeldspieler Ferati zu keinem einzigen Einsatz, nach Leihgeschäften mit Fortuna Düsseldorf und Erzgebirge Aue spielte er zuletzt immerhin 26-mal für Hamburgs U21 in der Regionalliga.
Jetzt wurde der eigentlich noch bis 2020 gültige Vertrag endgültig aufgelöst – und für Ferati damit der Weg frei für einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Waldhof Mannheim. Am Dienstag verkündeten der Drittliga-Aufsteiger und der HSV unisono den Transfer des 21-Jährigen.
Ferati ist damit bereits der neunte Spieler aus dem erweiterten Profi-Kader, der 22 Jahre oder jünger ist. "Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner neuen Aufgabe, Ari", twitterte der HSV zum Abschied.
Vor Ferati hatten in der Sommer-Transferperiode bereits die Talente Fiete Arp (19/Bayern München), Patric Pfeiffer (19/Darmstadt 98), Mats Köhlert (21/Willem II), Marco Drawz (20/Hannover 96 II), Morten Behrens (22/1. FC Magdeburg), Finn Porath (22/Holstein Kiel), Aaron Opoku (20/Hansa Rostock) und Orel Mangala (21/VfB Stuttgart) dem Volksparkstadion den Rücken gekehrt.
Bilder aus dem Trainingslager:
HSV: Die besten Bilder vom Trainingslager in Kitzbühel
Arp legt bei den Bayern los
In München wurde heute indes Fiete Arp als Neuzugang vorgestellt. Bayerns neue Nummer 15 hatte bereits am Montag erstmals mit den Profis trainiert (also die paar, die schon da waren) – und dabei seinen ersten Treffer erzielt. Mehr zu Arp bei den Bayern lesen Sie hier.
Trainingsbetrieb mit Ball
Tag zwei in Kitzbühel: In der zweiten Trainingseinheit warf Dieter Hecking großzügig den ins Spiel. Während die Torhüter einmal mehr in den Genuss der unkonventionellen Methoden ihres Trainers Kai Rabe kamen, mussten die Feldspieler im Neun gegen Neun den Ballbesitz sichern.
Im abschließenden Spiel (Elf gegen Elf) kamen dann alle Profis zum Einsatz – und mussten auf dem Großfeld dabei vor allem das Pressing und den Spielaufbau trainieren.
Am Nachmittag kam in der dritten Kitzbühel-Einheit dann ebenfalls wieder der Ball ins Spiel. Dabei durften sich die Kiebitze beim Flankentraining über den ein oder anderen sehenswerten Kopfballtreffer freuen.
Kinsombi schuftet am Comeback
Für David Kinsombi blieb hingegen nur ein individuelles Programm. Nach seinem Muskelfaserriss aus dem letzten Testspiel gegen Buchholz (13:1) tastet sich der Neue aus Kiel mit Physiotherapeut Christian Tambach wieder an das Geschehen heran. Für das Mannschaftstraining in Kitzbühel wird es für Kinsombi aber noch nicht reichen.
Berater Bliemeister macht Aufwartung
Vorbereitungszeit ist immer auch Beraterzeit. In Kitzbühel macht gerade Thies Bliemeister dem HSV seine Aufwartung. Zu den prominentesten Klienten des Hamburger Spielerberaters zählen der frühere HSV-Stürmer Heung-min Son, aber mit Adrian Fein und Manuel Wintzheimer auch zwei Profis aus dem aktuellen Hamburger Kader.
Neue Spieler hat Bliemeister, der sich gerade in Familienurlaub befindet und in Österreich auch noch Werder Bremen besuchen wird, dem HSV nach Abendblatt-Informationen allerdings nicht angedient. Trainer Dieter Hecking und Sportvorstand Jonas Boldt suchen aktuelle noch nach Verstärkungen für die Innenverteidigung und das Mittelfeld.
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Papa Pollersbeck ohne Angebote
Apropos Berater und Familie: Auch Torhüter Julian Pollersbeck darf sich im Trainingslager über moralische Unterstützung aus dem eigenen Hause freuen.
Vater Günter, der seinem Sohn auch als Manager dient, hat ebenfalls in Kitzbühel vorbeigeschaut. Im Vergleich zu Bliemeister war die Anfahrt für Papa Pollersbeck aus dem etwa zwei Autostunden entfernten bayerischen Altötting aber auch nicht gar so weit.
Gemeinsam mit Julian muss Günter Pollersbeck nun den Spagat bewältigen, beim HSV entweder den vorerst gesetzten Neuzugang Daniel Heuer-Fernandes als Nummer eins zu verdrängen oder eben doch noch einen neuen Verein zu finden.
Nach Abendblatt-Informationen liegen für Pollersbeck aber derzeit keine Angebote vor. Auch deshalb will sich der U-21-Europameister von 2017 nun weiter in Hamburg durchbeißen.
Hinterseer-Papa vor Hamburg-Premiere
Ungleich kürzer als Bliemeister und Papa Pollersbeck hat es Lukas Hinterseers Familie, um an Hamburgs temporäres Trainingsgelände zu gelangen. Und so machte am Dienstag nahezug der gesamte Hinterseer-Clan (Onkel Hansi ausgenommen) dem neuen HSV-STürmer seine Aufwartung.
Die Konstellation mit dem Trainingslager vor der Haustür sei durchaus "speziell" und "außergewöhnlich", sagte Hinterseers Vater Guido dem Abendblatt. Bei der Gelegenheit erinnerte sich der ehemalige Skirennläufer auch an die fußballerischen Anfänge seines Filius' im heimischen Wohnzimmer. "Sein größter Freund war der Ball", sagte Guido über Lukas.
Nun freut sich der Vater, sich vor Ort von der optimierten Ballfertigkeit seines Sprößlings überzeugen zu können. Vor allem dem übernächsten Test gegen Huddersfield in Kitzbühel sieht Guido Hinterseer in freudiger Erwartung entgegen.
Und am 29. Juli ist es dann endlich soweit: Dann wird der 55-Jährige erstmals überhaupt nach Hamburg reisen, um sich seinen Sohn und dessen Kollegen zum Saisonauftakt gegen Darmstadt 98 live im Volksparkstadion anzuschauen.
Papadopoulos trifft alte Freunde
Ohne seinen Papa auskommen muss dieser Tage Kyriakos Papadopoulos. Dafür trifft der Grieche am morgigen Mittwoch auf einige alte Freunde. Vier, fünf bekannte Gesichtern werde er beim Test gegen seinen Ex-Club Olympiakos Piräus begegnen, sagte der Innenverteidiger am Dienstag.
Kapitän Konstantinos Fortounis etwa kenne er noch aus der Jugend, auch mit Vasilios Torosidis und Avraam Papadopoulos habe er bereits zusammengespielt. Mit seinem Namensvetter sei er allerdings nicht verwandt. "Papadopoulos ist so wie Müller in Deutschland", erklärte der 27-Jährige, für den das Spiel auch aus einem anderen Grund "ein bisschen besonders" sei.
Schließlich sprang er bei Olympiakos schon mit 15 Jahren ins kalte Profibecken ("Das war eine gute Zeit"), ehe er sich in Deutschland bei Schalke so richtig freischwomm und über Leverkusen und Leipzig in Hamburg landete.
Beim HSV hofft "Papa" nun, nach seiner langen Leidenszeit mit Knorpelschaden und Knieproblemen in der kommenden Saison endlich wieder richtig angreifen zu können. "Ich komme aus einer langen Verletzung, aber es geht mir gut und ich komme langsam zurück", sagte Papadopoulos am Dienstag.
Papa: Hecking weiß, wo es langgeht
Nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei der gesamten Mannschaft sei er optimistisch, dass die anstehende Zweitligarunde einen besseren Verlauf nimmt. "Wir sind besser, wir spielen einen anderen Fußball", sagte Papadopoulos. Das liege an den Neuzugängen, aber vor allem auch an dem erfahrenen Trainer. "Er pusht uns und weiß, in welche Richtung es gehen muss", sagte er über Hecking und dessen hohes Spieltempo.
Ob das Team auch schon das Tempo gegen Piräus mitgehen kann, wird sich weisen. "Das wird ein harter Test", sagte Papadopoulos über den griechischen Vize-Meister, der die letzten neun Spiele der vergangenen Saison allesamt gewonnen hatte und nun gegen Viktoria Pilsen um die Qualifikation zur Champions League kämpft: "Das ist eine ganz starke Mannschaft."
HSV-Spiel kommt live in Griechenland
Er selbst könnte sich auch vorstellen, am Ende der Karriere noch einmal in seinem Heimatland zu spielen, sagte der Nationalspieler. Dann aber nicht mehr bei Olympiakos, sondern bei Papadopoulos' Herzensverein PAOK Thessaloniki, dem aktuellen Meister.
Den hohen Stellenwert des Rekordmeisters Piräus wiederum beweist indes auch dieser Umstand: Das Spiel gegen den HSV in Jenbach wird am Mittwoch (18 Uhr) live im griechischen Fernsehen übertragen. Dann wird auch Vater Nikos vor dem Fernseher sitzen – wenn er seinem Sohn nicht schon vor Ort die Daumen drücken kann...
Sorge um die Stadionuhr
In Hamburg hält derweil langsam aber sicher neuer Abschiedsschmerz Einzug – wegen der Stadionuhr. Am Montagabend posteten besorgte Fans im Rahmen des Pink-Konzerts Fotos von der abgestellten Zeitanzeige.
Dabei war dies lediglich eine Maßnahme, wie sie auch in der Vergangenheit immer wieder zu großen Musikveranstaltungen im Volksparkstadion angewandt wurde.
Dennoch naht das Ende für die Uhr, die bis zum Abstieg 2018 die Bundesligazeit des Gründungsmitglieds HSV mitlaufen ließ. Spätestens zur Saisoneröffnung gegen den RSC Anderlecht am 20. Juli soll das 14 Meter lange Teil endgültig abgebaut sein.
Was im Anschluss mit der Stadionuhr geschieht, ist noch nicht geklärt. Das DFB-Museum in Dortmund hatte kürzlich loses Interesse angemeldet, muss aber erst noch einen Platz für das potenzielle Exponat finden. Das HSV-Museum kommt aus Platzgründen eher nicht infrage.
Douglas Santos verabschiedet sich emotional
Seit fünf Tagen ist der Wechsel zu Zenit St. Petersburg fix, jetzt hat sich Douglas Santos noch einmal seinen ehemaligen Kollegen und Fans aus Hamburg zugewandt.
"Ein Zyklus geht zu Ende, aber die Zuneigung bleibt für immer", schrieb der Zweitliga-Rekordtransfer (zwölf Millionen Ablöse plus bis zu drei Millionen Zusatzprämien) bei Instagram über seine drei Jahre in Hamburg. "Ich habe viel gelernt, alles war neu und nach und nach bin ich Teil einer Familie geworden", schrieb der Brasilianer, der für seine Worte unter anderem von Rick van Drongelen, Khaled Narey, Jairo und auch dem Ex-HSVer Albin Ekdal virtuellen Applaus erhielt.
In seiner Story verlinkte der gläubige Christ dann noch ein Video eines Fans. "Was für eine Zeit! Danke für jedes kleine Stück Freude, das Du mir während meiner Zeit gegeben hast", schrieb der Anhänger an Santos' Adresse – und verlinkte dabei noch auf einen mit emotionalen Schlagzeilen, Bildern im HSV-Trikot und dem Hit "Dusk Till Dawn" des britischen Soulsängers Zayn Malik garnierten Video-Post.
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