Neuzugang hat keinen Kontakt zu berühmtem Onkel Hansi. Hecking plant mit zwei Teams im ersten Test – ohne Pollersbeck.

Die HSV-News am Dienstag, den 25. Juni 2019:

  • Hinterseer findet geknickte HSV-Profis vor
  • Stürmer hat keinen Kontakt zu Onkel Hansi
  • Setzt Hecking bei Meiendorf auf diese Elf?
  • Pollersbeck fehlt erneut verletzt
  • Nach Ewerton-Deal: Wer wird jetzt verkauft?
  • Van der Vaart lockt Stars in den Volkspark

Hinterseer findet geknickte HSV-Profis vor

Er soll den HSV zurück in die Bundesliga schießen. Stürmer Lukas Hinterseer ist mit der Empfehlung von 18 Saisontoren vom VfL Bochum gekommen. Um eine ähnliche Quote bei den Hanseaten erreichen zu können, müsse sich der mit acht Neuzugängen reformierte Kader (Ewerton bereits dazugerechnet) aber erst einmal finden, sagte der 28-Jährige bei seiner Vorstellung. "Es hat viele Veränderungen im Verein gegeben. Wir müssen jetzt eine Mannschaft werden.“

Lukas Hinterseer ist als Spaßvogel bekannt. Unter Neu-Trainer Hecking wird er voraussichtlich als Stürmer Nummer eins in die Saison gehen.
Lukas Hinterseer ist als Spaßvogel bekannt. Unter Neu-Trainer Hecking wird er voraussichtlich als Stürmer Nummer eins in die Saison gehen. © Witters

Für dieses Ziel sei es wichtig, dass die Spieler, die schon vergangene Saison beim HSV waren, den verpassten Aufstieg abhaken. "Natürlich hat man bei dem einen oder anderen etwas Enttäuschung gemerkt. Aber wir wollen das, was in der Vergangenheit passiert ist, so schnell wie möglich ausblenden. Bei manchen wird das länger dauern, bei anderen kürzer", sagte ein gut gelaunter Hinterseer über seine ersten Tage in Hamburg. "Der Trainer steht dafür, dass wir eine gute Stimmung auf dem Platz haben wollen.“

Hinterseer sucht Hamburger Wohnung mit Garten

Zum ersten Mal in seiner Karriere ist der gebürtige Österreicher im Norden aktiv. Er finde es in Hamburg schön, werde aber mindestens zweimal im Jahr in seine Heimat Kitzbühel reisen, um seine geliebten Berge zu sehen, sagte Hinterseer, der momentan im Mannschaftshotel Grand Elysée im Stadtteil Rotherbaum unterkommt. In den kommenden Tagen werde seine Frau Vicky nachreisen. Mit ihr will er dann eine Wohnung mit einem großen Garten für die beiden Hunde beziehen.

Am 8. Juli wird Hinterseer bereits zum ersten Mal in die Heimat reisen. Denn wie es der Zufall so will, absolviert der HSV sein erstes einwöchiges Trainingslager in Kitzbühel. "Der Trainingsplatz ist nur fünf Minuten von meinem früheren Kinderzimmer entfernt", sagt der Angreifer, der in jener Woche reichlich Besuch von seinen Verwandten erwartet.

Sein berühmter Onkel Schlagersänger Hansi Hinterseer wird allerdings nicht vorbei schauen. "Wir haben keinen Kontakt. Das gibt es aber in jeder Familie“, sagt die neue Sturmhoffnung des HSV, der sich zumindest schon mit der Musik seines Onkels beschäftigt hat. "Ein, zwei Lieder kann ich mitträllern“, sagte der gut aufgelegte Hinterseer und erntete dafür einige erwartbare Lacher.

Hinterseer will üblichem HSV-Druck trotzen

Die Worte bei Antritts-Pressekonferenzen sind meistens sehr floskellastig. Der HSV sei ein "Brett" (Ex-Trainer Gisdol) oder das Trikot wiege hier schwerer (Ex-Spieler Mavraj) sind da nur zwei Beispiele. Und überhaupt sei der Club an Größte und Glanz nahezu unerreicht. Auch Hinterseer nennt den Ex-Bundesligadino eine "andere Hausnummer" und für ihn persönlich "etwas Besonderes" nach Stationen in Ingolstadt und Bochum.

In der Vergangenheit baute sich durch Aussagen wie diese häufig auch ein öffentlicher Druck auf. Diesen will der Torjäger aber nicht als Ausrede nutzen. "Das ist Teil des Geschäfts, das muss jedem Spieler bewusst sein.“ Nun kann er beweisen, dass sich Spieler in Hamburg auch sportlich verbessern können.

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Hinterseer: Warum sich der HSV schwertut

Als klarer Aufstiegsfavorit gestartet, reichte es für den HSV am Ende nicht mal mehr für die Relegation. Neuzugang Lukas Hinterseer meint zu wissen, warum sich der Club in der vergangenen Saison vor allem in der Rückrunde so schwergetan hat. "Der Fußball in der Zweite Liga ist beinhart. Man muss darauf gewappnet sein, dass es gegen jedes Team extrem hart wird“, sagte der Stürmer.

Als exemplarisches Beispiel nannte er seine eigenen Duelle gegen die Hanseaten. "Ich weiß noch, als ich mit Bochum gegen den HSV gespielt habe. Um Hamburg zu schlagen, haben alle noch mal ein bis zwei Prozent draufgepackt, was einem in den anderen Spielen nicht gelungen ist. Darauf müssen wir uns auch in diesem Jahr einstellen. Das wissen die Jungs aber auch.“

Erster Test: Setzt Hecking auf diese Elf?

So langsam wird es ernst: Mit dem Duell beim Oberligisten Meiendorfer SV steht für den HSV am morgigen Mittwoch der erste Härtetest der Saisonvorbereitung an. Für Neu-Trainer Dieter Hecking ist es zugleich die erste Partie unter seiner Regie. Der Coach kündigte bereits an, alle Profis je eine Halbzeit spielen lassen zu wollen. Im Training am Mittwoch deutete sich eine Aufteilung an, bei der Kapitän Aaron Hunt und Neuzugang Sonny Kittel erst im zweiten Durchgang zum Einsatz kämen.

HSV, 1. Halbzeit: Heuer Fernandes – Gyamerah, Moritz, van Drongelen, Douglas Santos – David Kinsombi – Jatta, Fein, Dudziak, Jairo – Hinterseer.

HSV, 2. Halbzeit: Mickel – Sakai, Jonas David, Papadopoulos, Vagnoman – Jung – Kittel, Hunt, Narey – Wintzheimer, Wood.

Pollersbeck muss erneut passen

Aufmerksamen Beobachtern ist sofort aufgefallen, dass im B Team Tom Mickel statt Julian Pollersbeck agierte. Ist der Stammkeeper der Vorsaison nun nicht mal mehr die Nummer zwei? Mitnichten, denn Pollersbeck fehlte am Mittwoch wegen muskulärer Probleme. Gegen Meiendorf wird er nicht zum Einsatz kommen. Schon am vergangenen Freitag hatte der Torhüter, der den Verein verlassen darf, aber noch kein konkretes Angebot vorliegen hat, wegen Rückenproblemen pausieren müssen.

Auch Berkay Özcan fehlte im Aufgebot. Der türkische U-21-Nationalspieler, der nach seiner Rückkehr am gestrigen Montag seine Leistungstests absolviert hatte, verließ den Trainingsplatz nach dem Aufwärmen in Richtung Kabine. Vermutlich arbeitete er anschließend im Kraftraum weiter. Für den Test bei Meiendorf kommt er noch nicht infrage.

Nach Ewerton-Deal: Wer wird jetzt verkauft?

Nach dem ausgehandelten Ewerton-Transfer müssen sich Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel nun in erster Linie als gute Verkäufer beweisen. Denn in seiner jetzigen Form wäre der Kader nach Ansicht der Club-Bosse viel zu groß. Deshalb soll der eine oder andere Spieler den Verein noch verlassen. Grundsätzlich ist der HSV bei jedem Spieler, der das Interesse anderer Vereine auf sich zieht, gesprächsbereit.

Dieter Hecking führt in seinen ersten Tagen viele Einzelgespräche. Abwehrkoloss Papadopoulos war auch schon an der Reihe.
Dieter Hecking führt in seinen ersten Tagen viele Einzelgespräche. Abwehrkoloss Papadopoulos war auch schon an der Reihe. © Witters

Neben Pollersbeck und Douglas Santos hat aber wohl nur noch Verteidiger Rick van Drongelen das Potenzial, eine Millionenablöse zu generieren. Gotoku Sakai dürfte auch für kleines Geld gehen. Bei Kyriakos Papadopoulos und Bobby Wood, die den Club ebenfalls verlassen dürften, rechnet dagegen niemand im Volkspark mit einem Angebot.

Van der Vaart lockt Stars in den Volkspark

Solche Weltstars hat man in Hamburg schon lange nicht mehr gesehen. Zahlreiche ehemalige Topspieler sind der Einladung von Ex-HSV-Kapitän Rafael van der Vaart für sein Abschiedsspiel im Volksparkstadion (13. Oktober) gefolgt. Wie die "Bild" berichtet, haben Marcell Jansen, David Jarolim, Vincent Kompany, Joris Mathijsen, Piotr Trochowski, Nigel de Jong, Stefan Beinlich, Benny Lauth, Dennis Aogo, Timothée Atouba, Collin Benjamin, Romeo Castelen, Heiko Westermann, Stefan Wächter, Frank Rost, Sergej Barbarez, Guy Demel und Mehdi Mahdavikia bereits ihre Zusage gegeben.

Für die Holland-Auswahl treten unter anderem Robin van Persie, Mark van Bommel, Edgar Davids, Wesley Sneijder, Johnny Heitinga, Pierre van Hooijdonk und Edwin van der Sar an. Tickets gibt es unter: www.game-of-champions.de.