Hamburg. Der Staubsauger hatte nichts zu saugen. Den Ball vor Ostern ans Lattenkreuz nageln – das reicht nicht. Der HSV in der Einzelkritik.

Wieder nur ein Tor geschossen: Aber was beim 1. FC Köln eine Glanztat war und zum 1:1 reichte, war beim Heimspiel des Bundesliga-Aspiranten Hamburger SV gegen Erzgebirge Aue schlicht zu wenig. Manuel Wintzheimer traf für den erneut in der Offensive enttäuschenden HSV. Drei Tage vor dem DFB-Pokalhalbfinale gegen RB Leipzig war das nicht wirklich ein Motivationsschub. Die HSV-Profis in der Einzelkritik des Hamburger Abendblatts:

Pollersbeck: Hätte lange Zeit Ostereier verstecken können, ehe er dann doch gefragt war, aber die falsche Antwort parat hatte. Der Torhüter spielt eine überdurchschnittliche Saison, aber beim Gegentor war sein Abwehrverhalten ziemlich unterdurchschnittlich.

Sakai: Feierte in der zweiten Halbzeit seine persönliche Auferstehung, als er das ganze Stadion mit einem 40-Meter-Messi-Solo begeisterte. Der Rest: Nicht so sehr Messi.

Lacroix: Hervorragend. Doch sein auf die Brust tätowiertes Lebensmotto "Nur wer nicht aufgibt, der gewinnt" sollte am Ostersonnabend nicht wirklich aufgehen.

Van Drongelen: Als es ihm in der Defensive zu langsam wurde, schaltete sich der Niederländer ins Offensivspiel mit ein.

Santos: Suchte seine Top-Form wie die Kinder an diesem Sonntag ihre Eier. Mal fand er sie, viel zu oft aber auch nicht.

Janjicic: Der Mittelfeldstaubsauger hatte nichts zu saugen. Und so spielte er dann auch.

Mangala: Spielte hübsch anzusehenden Barcelona-Tiki-Taka-Fußball zusammen mit Santos, war dabei aber so effektiv wie ein Halbprofi vom CD Castellón.

Narey: Muss die Beschreibung "mit dem Kopf durch die Wand" erfunden haben. Schoss aus allen Lagen, kam dem Tor dabei aber selten bis nie nahe. Aber: Seine Flanke vor dem Ausgleichstreffer gehört im Museum für Kunst und Gewerbe ausgestellt.

Özcan (bis 64.): Muss deutlich zulegen, wenn in der kommenden Saison doch noch aus dem zu wechselhaften Zweitliga- ein brauchbarer Erstligaprofi werden soll.

Hwang (ab 64.): Wirkungslos, Teil eins.

Jatta (bis 68.): Es ist so ähnlich wie beim Rennen zwischen dem Hasen und dem Igel. Jatta ist der viel, viel schnellere Hase, der aber doch viel zu häufig den Igel gewinnen lassen muss.

Lasogga (ab 68.): Wirkungslos, Teil zwei.

Wintzheimer (bis 76.): Beweglich, fleißig, ballsicher und dann auch noch: torgefährlich.

Hunt (ab 76.): Nagelte den Ball leider nur ans Lattenkreuz.

HSV gegen Aue – Ticker und Statistik