Hamburg. Hunt droht erneute Zwangspause. Nächste Pyro-Strafe für den HSV. Wolf lobt “Maschine“ Lasogga. Adler vor Karriereende.
HSV knackt 100.000 Euro bei Pyro-Strafen
Die Fans zündeln und der HSV darf die Rechnung zahlen. Auf diese Reihenfolge ist weiterhin Verlass. Nun sind weitere 11.700 Euro auf die ohnehin schon prall gefüllte Liste mit Geldstrafen hinzugekommen, wie der DFB mitteilte. Auslöser waren die letzten beiden Auswärtsspiele vor Weihnachten in Duisburg (14. Dezember) und Kiel (23. Dezember), bei dem die Polizei 15 abgebrannte pyrotechnische Gegenstände und eine abgeschossene Feuerwerksrakete in Duisburg zählte. Auch bei der 1:3-Niederlage in Kiel wurden bengalische Feuer im HSV-Block abgebrannt.
Damit summieren sich die Strafzahlungen des HSV für irreguläres Fanverhalten in dieser Saison auf 100.350 Euro, was den unrühmlichen Spitzenplatz in der Zweiten Liga vor Dynamo Dresden (47.625 Euro), Magdeburg (34.600 Euro) und Stadtrivale St. Pauli (16.800 Euro) bedeutet. Im Vergleich mit allen deutschen Profivereinen rangiert der HSV auf Rang zwei hinter Hertha BSC (163.250 Euro). Die sechsstellige Summe hätte der klamme HSV dringend für andere Kosten gebrauchen können.
Kapitän Hunt droht Zwangspause
Als Aaron Hunt beim obligatorischen Auslaufen am Tag nach dem 2:1-Sieg gegen den SV Sandhausen fehlte, machten erste Befürchtungen einer erneuten Verletzung die Runde. Wenig später bestätigte Trainer Hannes Wolf den Verdacht. "Er hat muskulär reagiert. Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist." Ein MRT an diesem Freitag soll nun Gewissheit über die Ausfallzeit liefern.
Erneut zwickt der Muskel bei Hunt. Wieder droht dem Kapitän eine Zwangspause. Wegen eines Faszienrisses im rechten Oberschenkel hatte der 32 Jahre alte Routinier das Wintertrainingslager im spanischen La Manga verpasst. Nach nur wenigen Einheiten mit der Mannschaft war er gerade erst zurückgekehrt. Gegen Sandhausen reichte es zumindest für einen Kurzeinsatz über 20 Minuten. Die erneute Verletzung wird ihn nun aber zurückwerfen.
Trotz immer wieder aufkommenden Problemen stand Hunt im bisherigen Saisonverlauf im Vergleich zu den Vorjahren erstaunlich häufig auf dem Platz. Wegen Wadenproblemen verpasste er nur die ersten drei Pflichtspiele. Und das, obwohl er immer mal wieder nur wenig trainieren konnte vor den Partien. Doch seit Hunt seine Ernährung umgestellt hat und verstärkt auf seinen Körper hört, indem er verpasste Einheiten mit privaten Übungen kompensiert, kommt er häufiger zum Einsatz. Nun droht ihm allerdings eine Verletzungspause.
Wolf über Jatta: „Dafür geht man ins Stadion“
Bakery Jatta zog mal wieder die meisten Sprints auf dem Platz an. 45 waren es an der Zahl in 90 Minuten. Mit dem Ex-Hamburger Dennis Diekmeier lieferte er sich einige packende Duelle an der Außenbahn, aus denen meistens der Gambier als Sieger hervorging. Jattas weiterhin ansteigende Form ist auch Trainer Hannes Wolf nicht entgangen.
„Er spielt bemerkenswert gut und sehr intensiv. Sein Tempo springt einem ins Gesicht. Für solche Momente geht man ins Stadion“, lautet das Sonderlob des Chefs. „Er hat viele gute Entscheidungen getroffen“, ergänzt Wolf, der in dem Zusammenhang Jattas Vorlage zum 1:0 mit seinem schwächeren linken Fuß aufzählt. „Ich hoffe, dass er so weiterspielt. Wir brauchen ihn am Samstag in Bielefeld in dieser Verfassung.“
Zumindest die medizinische Abteilung lässt Jatta erneut von der Leine. Der 20-Jährige, der erst kürzlich seinen Vertrag bis 2024 verlängerte, verletzte sich leicht bei seiner Torvorlage, als ihn Diekmeier schmerzhaft an der Ferse erwischte. Am Donnerstag gab Trainer Wolf Entwarnung. Die Prellung sei nicht so schlimm wie anfangs angenommen. Damit steht einer weiteren Jatta-Show nichts im Weg.
Wolf: Lasogga ist eine Tormaschine
Beim Thema Sonderlob kam Wolf natürlich nicht an Torjäger Pierre-Michel Lasogga vorbei, der den HSV mit zwei Treffern zum Sieg schoss. Wolf bestätigte auf eine Frage eines Reporters, dass Lasogga eine Maschine vor dem Tor sei. „Er war fleißig, hat zwei Tore gemacht – sehr gut“, so das zunächst kurze Resümee des Coaches, der dann doch ins Detail ging. „Wir wissen, was wir an ihm haben. Das zweite Tor war echt schwer, er bringt eine außergewöhnliche Fähigkeit mit.“
HSV schlägt Sandhausen mit Kampf und Lasogga
René Adler denkt über Karriereende nach
Die Schmerzen werden immer stärker, der Spaßfaktor sinkt und auf dem Rasen hat man René Adler ohnehin schon längere Zeit nicht mehr gesehen. Nun denkt der frühere HSV-Torhüter über ein Karriereende im Sommer nach. "Ich sehe mich bis 30.6. als Profisportler, so lange läuft mein Vertrag in Mainz", sagte der 34-Jährig. "Wie es darüber hinaus weitergeht und ob ich es nochmal schaffe, auf den Platz zurückzukommen, kann ich Stand jetzt nicht sagen."
Nach einem im vergangenen Mai erlittenen Knorpelschaden im Knie arbeitet Adler derzeit an seinem Comeback. "Die Frage ist, wie mein Knie reagiert und ob ich nochmal die Leistung bringen kann, die ich von mir erwarte", sagte der zwölfmalige Nationalspieler. "Sonst muss ich mich mit meiner Familie zusammensetzen und schauen, wie es weitergeht."
Hier kann sich Özcan verbessern
Nach gerade mal 49 Spielminuten in der Hinrunde für den VfB Stuttgart kam fast die Hälfte am Mittwoch dazu. Neuzugang Berkay Özcan gab sein bei den Fans viel umjubeltes Debüt für den HSV. Dabei zeigte der türkische Nationalspieler schon mal in Ansätzen, auf welche technischen Finessen sich die Hamburger freuen dürfen.
Trainer Wolf sah allerdings auch Verbesserungspotenzial. „Es fehlte ein bisschen der Rhythmuswechsel gegen den Ball beim Anlaufen. Das weiß er aber auch. Positiv ist natürlich seine Ruhe am Ball.“ In Bielefeld kann Özcan seinem Trainer beweisen, dass dieser sich auch defensiv auf ihn verlassen kann.
Moritz und Steinmann schon weg – folgt Lacroix?
Nach Christoph Moritz und Matti Steinmann, die bereits verliehen wurden, steht mit Léo Lacroix ein weiterer HSV-Profi in dieser Transferperiode vor dem Absprung. Allerdings ist die Lage bei dem Schweizer etwas komplizierter. Alle Einzelheiten lesen Sie HIER.
Ex-Hamburger Bruma wechselt zu Schalke
Der frühere HSV-Verteidiger Jeffrey Bruma hat einen neuen Verein gefunden. Wolfsburg verleiht den 27 Jahre alten Niederländer bis Saisonende an Schalke. Nach dem Abgang von Naldo zu Moncao sowie der Verletzung von Benjamin Stambouli hatten die Königsblauen Bedarf in der Abwehrzentrale. Bruma, der sich in Wolfsburg nicht durchsetzen konnte, trainierte bereits am Donnerstag mit seinen neuen Kollegen.