Die Beraterin rechtfertigt den Mega-Vertrag ihres Sohnes. Sportchef Becker hatte Trainer Wolf schon zu Kieler Zeiten auf dem Schirm.

Veh von Hoffmann-Comeback nicht überrascht

Vor sieben Jahren, im März 2011, wurde Trainer Armin Veh nach einem 0:6 beim FC Bayern von HSV-Boss Bernd Hoffmann entlassen. Am Montag kehrt er als Geschäftsführer Sport mit Köln zurück in seine alte Heimat – und trifft dort unter anderem auf Hoffmann. Dessen Comeback habe Veh nicht überrascht, verrät er dem Abendblatt. Warum? Das können Sie im Interview der Sonnabendausgabe lesen. Zu seiner HSV-Zeit bezeichnete Veh den Club gerne als "chaotisch", inzwischen hofft er, dass sich die Umstände, wegen der er sich zu dieser Aussage genötigt sah, geändert haben.

Lesen Sie das vollständige Interview in der Sonnabendausgabe des Abendblatts.

Stürmt Köln in Hamburg mit zwei Spitzen?

"Effzeh"-Trainer Markus Anfang erwägt im Topspiel beim HSV den erstmaligen Einsatz einer Doppelspitze. „Wir haben die Möglichkeit, mit zwei Stürmern zu spielen“, sagte Anfang, der seit seinem Amtsantritt im Sommer noch nie auf diese taktische Variante bei Anpfiff zurückgriff. Im Pokalspiel gegen Schalke (5:6 im Elfmeterschießen) hatte Anfang den bereits 13-mal erfolgreichen Torjäger Simon Terodde aus Gründen der Belastungssteuerung auf der Bank gelassen und dafür Jhon Cordoba aufgeboten. Der Kolumbianer überzeugte und erzielte das 1:0. „Jhon hat gezeigt, dass er in der Lage ist, von Anfang an zu spielen“, sagte Anfang: „Es ist gut, wenn sich nicht immer alles auf Simon konzentriert.“

Mama Lasogga bringt sich für Führungsposition ins Spiel

Sie ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Volkspark. Kerstin Lasogga, Mutter und Beraterin ihres Sohnes Pierre-Michel, gilt als knallharte Verhandlungsführerin. Das Ergebnis bekommt der HSV noch heute mit der monatlichen Gehaltsabrechnung zu spüren. Als Stürmer Lasogga im Sommer 2014 von Berlin nach Hamburg wechselte, handelte seine Mutter einen üppigen Vertrag aus, der ihm pro Jahr 3,4 Millionen Euro plus 15.000 Euro für jeden Punkt einbringt.

Als einziger Spieler des aktuellen HSV-Kaders wurden Lasoggas Bezüge nach dem Abstieg nicht um 40 Prozent reduziert, weil die entsprechende vertragliche Vereinbarung fehlte. Clever verhandelt von Kerstin Lasogga, die den Kontrakt mit dem damaligen Sportvorstand Oliver Kreuzer aushandelte. Nun hat sich die 46-Jährige für ihr Verhandlungsgeschick gerechtfertigt. „Der HSV wollte ihn unbedingt. Wir haben niemanden gezwungen. Daher verstehe ich die Diskussionen gar nicht. Kein Mensch würde einfach so auf Geld verzichten, wenn es ihm zusteht“, sagte sie der „Bild“.

Kerstin Lasogga handelte den Rekordvertrag ihres Sohnes aus
Kerstin Lasogga handelte den Rekordvertrag ihres Sohnes aus © Witters

Für die Zukunft traut sich Kerstin Lasogga, die neben ihrem Sohn keinen weiteren Spieler berät, einen Managerposten im Bundesligageschäft zu. „Wenn mir ein Bundesliga-Club eine Führungsposition anbieten würde, würde ich sofort Ja sagen. So etwas reizt mich total.“

Über die im Profigeschäft einmalige Konstellation, ihren Sohn zu beraten, sagt die vierfache Mutter: „Das Fußballgeschäft wird immer ekliger. Da laufen immer mehr Verbrecher herum, die sich die eigenen Taschen vollmachen wollen. Pierre und ich können uns zu 100 Prozent vertrauen. Ich werde immer das Beste für ihn herausholen. Deshalb ist es die beste Konstellation.“

Becker hatte Wolf schon für Kiel auf dem Zettel

Mit der Freistellung von Christian Titz, hat Sportvorstand Ralf Becker mit Hannes Wolf sofort seine Wunschlösung auf dem Trainerposten präsentiert. In der „Mopo“ verriet Becker nun, dass er zu seiner Zeit als Sportchef bei Holstein Kiel schon einmal kurz vor der Verpflichtung des Bochumers stand, sich dann aber für Markus Anfang, den jetzigen Köln-Trainer, entschied.

„Ich kenne Hannes schon lange. Als ich Chefscout beim VfB Stuttgart war, hat er Dortmunds U17 trainiert und sich damals schon viele internationale Turniere angeschaut. Er hatte immer den Blick nach außen, auf ein anderes Niveau. Das hat mir sehr imponiert, so haben wir uns kennengelernt“, sagte Becker.

Die Chemie zwischen Sportchef Becker und Trainer Wolf scheint zu passen
Die Chemie zwischen Sportchef Becker und Trainer Wolf scheint zu passen © Witters

Anders als seine Vorgänger kann der neue Sportvorstand nicht mehr mit Millionen um sich werfen. Doch damit geht Becker ganz pragmatisch um. „Klar ist: Die Zeit der großen Transfers ist vorbei! Wir sind in einer ganz schweren Situation, da kommst du nur raus, wenn du etwas anders arbeitest. Wir wollen nichts mehr auf Pump machen und so die Existenz bedrohen, wenn es schiefgeht.“

Stevens: Köln steht am Ende vor dem HSV

Nach Ansicht von Huub Stevens (64) wird Köln am Ende der Saison Zweitligameister – vor dem HSV. „Die Kölner scheinen mir reifer zu sein. Zudem herrscht dort im Verein mehr Ruhe als in Hamburg. Der Rauswurf von Trainer Christian Titz hat an der Elbe für viel Aufregung gesorgt. Der aktuelle Coach Hannes Wolf braucht logischerweise Zeit, um sich einzuarbeiten“, sagte der ehemalige Trainer von Köln (2004 bis 2005) und Hamburg (2007 bis 2008) der „Bild“.

Huub Stevens setzt darauf, dass Köln und der HSV am Ende der Saison aufsteigen werden
Huub Stevens setzt darauf, dass Köln und der HSV am Ende der Saison aufsteigen werden © Witters

Vor dem anstehenden Spitzenspiel beider Traditionsclubs am Montag (20.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) rechnet Stevens mit einem Spektakel. „Alle Fußballfreunde können sich auf ein Duell auf Bundesliga-Niveau freuen. Ich denke, dass es 2:2 ausgehen wird.“ Lesen Sie hier den großen Vergleich, was Köln dem HSV finanziell voraushat.

Hwang droht Ausfall im Topspiel

Der HSV bangt um den Einsatz von Flügelstürmer Hee-Chan Hwang im anstehenden Zweitliga-Spitzenspiel. Auch am Freitag fehlte der Südkoreaner beim Mannschaftstraining wegen muskulärer Probleme, absolvierte stattdessen eine Laufeinheit. Am Sonnabend, zwei Tage vor dem Heimspiel gegen Aufstiegskonkurrent Köln, soll er wieder individuell mit dem Ball arbeiten, am Sonntag dann ins Teamtraining einsteigen. Trainer Wolf hat Hwang für das Köln-Spiel noch nicht komplett abgeschrieben.

Mangala hat seine Technik von der Straße

Er ist wohl der beste Fußballer in den Reihen der Hamburger. Stuttgart-Leihgabe Orel Mangala bringt vieles mit, was einen Mittelfeldstrategen auszeichnet. Der 20-Jährige hat ein exzellentes Verständnis für die Raumaufteilung, immer ein Auge für den Mitspieler, ist enorm ballsicher und in der Lage, einen vertikalen Pass zu spielen.

Im Vereinsmagazin plauderte der belgische U21-Nationalspieler nun über seine Technik. „Meine Technik habe ich von den Straßen in Belgien. Ich habe als kleines Kind und Jugendlicher ganz viel mit meinem Bruder und meinen Freunden auf der Straße gespielt. Straßenfußball ist einfach das Beste und macht eine Menge Spaß“, sagte Mangala.

Unentschieden-Gefahr gegen Köln

Bei Christian Dingerts letztem Auftritt im Volksparkstadion siegte der HSV in der vergangenen Bundesliga-Rückrunde 3:2 gegen Schalke
Bei Christian Dingerts letztem Auftritt im Volksparkstadion siegte der HSV in der vergangenen Bundesliga-Rückrunde 3:2 gegen Schalke © imago/VI Images

Der DFB hat Schiedsrichter Christian Dingert für das Heimspiel gegen die Rheinländer angesetzt. Bereits zum siebten Mal wird der 38 Jahre alte Unparteiische ein Spiel im Volksparkstadion pfeifen. Unter seiner Leitung spielte der HSV viermal unentschieden, bei einem Sieg und einer Niederlage. Folgt nun das nächste Remis im Volkspark?

Alles Gute, Vasilije Janjcic!

Der Schweizer Juniorennationalspieler feiert am heutigen Freitag seinen 20. Geburtstag. Das Abendblatt wünscht dem HSV-Profi alles Gute!