Wiedersehen mit Zwayer. Vagnoman auf neuer Position vor Startelfdebüt. Lasogga darf wohl beginnen. Ambrosius als 19. Mann dabei.
Mavraj fehlt im Aris-Aufgebot
Mergim Mavraj muss nach seinem Wechsel vom HSV zu Aris Saloniki noch auf sein Debüt in der griechischen Super League warten. Der Innenverteidiger gehört nicht zum 18-köpfigen Kader, den Trainer Paco Herrera für das Spiel am Montag (18 Uhr) gegen APO Levadiakos nominiert hat. Mavraj hatte vergangene Woche verbal gegen HSV-Trainer Christian Titz nachgetreten, der ihn vergangene Saison in die zweite Mannschaft abgeschoben hatte.
Schon länger wartet Alen Halilovic auf sein Pflichtspieldebüt für den AC Mailand. Beim 1:1 im Serie-A-Spiel am Sonntagabend in Cagliari stand der frühere HSV-Profi erneut nicht im Kader des Traditionsclubs. Halilovic war im Sommer ablösefrei zu Milan gewechselt. Ein erfreulicheres Wochenende erlebte sein früherer HSV-Kollege Albin Ekdal in der Serie A: Mit seinem neuen Club Sampdoria Genua feierte der Schwede einen 5:0-Sieg bei Aufsteiger Frosinone. Ekdal wurde nach 70 Minuten ausgewechselt. Bereits am Mittwoch steht für ihn das Nachholspiel gegen Florenz an.
Stürmer Batuhan Altintas, im Sommer vom HSV zu Boluspor in die zweite türkische Liga gewechselt, konnte dagegen seine magere Saisonbilanz von zwei Spielminuten nicht aufbessern. Beim 0:0 am Sonntag gegen Altay stand Altintas nicht im Kader. Das gleiche Schicksal ereilte den früheren HSV-Verteidiger Bjarne Thoelke am Sonnabend bei der 2:3-Heimniederlage seines neuen Clubs Admira Wacker Mödling gegen Sturm Graz in der österreichischen Bundesliga.
Jonas David unterschreibt Profivertrag
In den HSV-Kader für das Nachholspiel bei Dynamo Dresden am Dienstag (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) hat es Jonas Davis zwar nicht geschafft, dennoch war der Montag für ihn ein ganz besonderer Tag: Der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler hat seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Der bisherige Fördervertrag wurde entsprechend umgewandelt und um zwei Jahre bis 2021 verlängert.
"Ich bin Hamburger, war schon immer Fan des HSV und kann sagen, dass der Club meine Heimat ist. Daher ist das heute etwas ganz Besonderes für mich", sagte David. Er war 2014 von Eintracht Norderstedt in die Jugend des HSV gewechselt und hatte sich während der Vorbereitung auf die laufenden Zweitligasaison in den Kader gespielt. In den Heimspielen gegen Holstein Kiel (0:3) und Arminia Bielefeld (3:0) wurde er von Trainer Christian Titz eingewechselt.
Sportvorstand Ralf Becker bezeichnete David als "spannenden Spieler, der eine sehr gute Mentalität hat und der mit seinem Ehrgeiz überzeugt. Trotz seines jungen Alters übernimmt er bereits Verantwortung auf dem Platz." David kann sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden.
Elf Eigengewächse im Profikader
Vor David hatte der HSV in den vergangenen Monaten bereits sieben Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zum Profi befördert. Damit hat der HSV seine Position als Zweitligaclub mit der besten Ausbildungsquote ausgebaut. Wie das Portal "Transfermarkt" errechnet hat, entstammen elf Spieler des aktuellen Profikaders der eigenen Jugend. Deutlich abgeschlagen folgen in dieser Wertung Arminia Bielefeld und der VfL Bochum mit je sieben Eigengewächsen.
Zwayer? Da war doch was …
Fifa-Schiedsrichter Felix Zwayer aus Berlin wird das Nachholspiel des HSV bei Dynamo Dresden am Dienstag leiten. Mit dem 37-Jährigen verbinden den Club zuletzt eher negative Erlebnisse. Zwayer zog sich bei der 0:1-Niederlage bei Werder Bremen vergangene Saison den Zorn des damaligen HSV-Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen zu, als er das Eigentor von Rick van Drongelen auch nach Videostudium nicht zurückpfiff ("Was sind das für Leute!?").
Von den bislang 20 Pflichtspielen unter Zwayers Leitung hat der HSV sieben gewonnen und zehn verloren, drei endeten Unentschieden. Eines davon war das Relegationshinspiel gegen Greuther Fürth im Mai 2014 (0:0). Im Rückspiel in Fürth konnte der HSV dank eines 1:1-Unentschiedens die Rettung feiern.
An den Linien wird Zwayer von Thorsten Schiffner (43) aus Konstanz und Marco Achmüller (38) aus Bad Füssing assistiert, vierter Offizieller ist Wolfgang Haslberger (25) aus St. Wolfgang.
Ambrosius als 19. Mann im Aufgebot
Dresden, zweiter Versuch: Nach einem gemeinsamen Frühstück und einer Videoanalyse nahm der HSV am Montagmittag das Abschlusstraining auf. Wie von Trainer Christian Titz angekündigt, gingen auch Innenverteidiger Rick van Drongelen und Mittelfeldspieler Vasilije Janjicic auf den Platz. Beide waren beim 3:2-Sieg gegen Heidenheim am Sonnabend zur Halbzeit angeschlagen ausgewechselt worden.
Den Platz des erkrankten Tatsuya Ito nahm erneut Arianit Ferati ein. Damit ist der Hamburger Kader im Nachholspiel bei Dynamo Dresden am Dienstag der gleiche wie gegen Heidenheim. Zusätzlich rückt Innenverteidiger Stephan Ambrosius ins Aufgebot. Einen Spieler muss Titz vor Anpfiff noch streichen.
Startet Vagnoman auf Linksaußen?
Umso überraschender war, wer beim Trainingsspiel Itos Position auf Linksaußen in der vermeintlichen A-Elf einnahm: Josha Vagnoman. Der 17-Jährige ist eigentlich für die Position des Außenverteidigers ausgebildet – und hat als Profi bislang nur zwei Kurzeinsätze verbucht.
Auch Christoph Moritz scheint nach seiner starken Leistung in der zweiten Halbzeit gegen Heidenheim zu seinem Startelfdebüt zu kommen. Dafür rutschte Matti Steinmann in die B-Elf, genau wie der normalerweise gesetzte Orel Mangala.
„Hattrickser“ Lasogga darf wohl beginnen
Titz macht offenbar ernst mit der angekündigten Rotation. An Pierre-Michel Lasogga gab es nach dessen Heidenheim-Hattrick für den Trainer ohnehin kein Vorbeikommen mehr, der Torjäger dürfte zum dritten Mal in dieser Saison zur Startformation gehören. Dafür sitzt Neuzugang Hee-Chan Hwang wohl zunächst auf der Bank. In der Innenverteidigung muss Léo Lacroix trotz gelungenen Zweitligadebüts seinen Platz offenbar wieder an David Bates abgeben.
Bereits am Nachmittag bricht die Mannschaft ein zweites Mal mit dem Zug erneut nach Dresden auf. Die Partie war Anfang des Monats aus Sicherheitsgründen abgesagt worden.
Lasogga, Lasogga, Lasogga – die Bilder
Gegen Dresden ging meist was
Mit einem Sieg könnte die Mannschaft von Trainer Christian Titz die Tabellenführung in der 2. Bundesliga übernehmen. Schon jetzt ist die Serie von vier Pflichtspielsiegen die beste des HSV seit 2009. Noch länger zurück liegt das letzte Aufeinandertreffen mit Dresden: Am 1. September 2003 siegte der HSV in der ersten DFB-Pokal-Runde beim damaligen Regionalligisten Dynamo mit 1:0 (Tor: Naohiro Takahara).
Zum allerersten Aufeinandertreffen kam es im Achtelfinale des Uefa-Cups 1974/75: Auch hier hatte der HSV nach einem 4:1-Heimsieg und einem 2:2-Unentschieden in Dresden das bessere Ende für sich.
Den einzigen Dynamo-Sieg in 13 Pflichtspielvergleichen gab es am 7. Dezember 1991: Unter dem früheren St.-Pauli-Trainer Helmut Schulte schlug Dynamo in seiner ersten Bundesligasaison die Hamburger mit 3:0. Unter den Torschützen war auch der spätere HSV-Profi Sven Kmetsch.
Comeback fürs Rudolf-Harbig-Stadion?
Damals war das Stadion noch nach Rudolf Harbig benannt. Gut möglich, dass die Dresdner Heimspielstätte auch zukünftig wieder diesen Namen tragen wird. Denn das Stadion erhält am Dienstagabend einen neuen Namen. Dynamo-Präsident Andreas Ritter wird das Ergebnis eines Fan-Votums bekannt geben, bei dem vom 23. bis 31. August fast 30.000 Interessierte über die Alternativen „Dynamo-Stadion“ oder „Rudolf-Harbig-Stadion“ abgestimmt hatten.
Zwei Dresdner Unternehmen haben die Rechte erworben und die beiden Namen zur Abstimmung ausgeschrieben. Bislang heißt die Arena DDV-Stadion.
Titz lobt Aktion #Auswaertsbett
Rund 3000 HSV-Fans werden am Dienstag in der sächsischen Hauptstadt erwartet. Viele von ihnen waren bereits bei der ursprünglichen Ansetzung des Spiels am 1. September angereist – und nach der Absage auf den Kosten für Reise und Unterkunft sitzen geblieben. Hinzu kommt: Mit dem Zug gibt es am Abend keine Verbindung mehr zurück in den Norden.
Die Dresdner Fans ließen sich daher etwas einfallen und boten unter dem gemeinsamen Hashtag „Auswaertsbett“ Übernachtungsmöglichkeiten für HSV-Fans an. „Das zeigt, welche soziale Kraft der Fußball hat“, sagte Hamburgs Trainer Christian Titz: „Beide Fangruppen sollen sich in der Rivalität des Spiels begegnen, da sie ihren Verein unterstützen wollen. Da haben viele Dresdner Fans einen Schritt auf die Menschen aus Hamburg zugemacht.“
Walpurgis verändert Taktik
Dynamos neuer Trainer Maik Walpurgis hat in Dresden einiges vor. „Ich sehe hier einige Entwicklungspotenziale und eine große Leidenschaft für Fußball“, sagte er dem „Kicker“: „Wir wollen die nächsten Schritte zur Weiterentwicklung der Mannschaft einleiten. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, kann hier richtig was entstehen.“
Walpurgis (44) hatte vergangene Woche das Amt des entlassenen Uwe Neuhaus übernommen und zum Einstand am Freitag einen 2:0-Sieg in Regensburg gefeiert. Das Spiel gegen den HSV ist für den früheren Ingolstädter Bundesligatrainer die Heimpremiere. Ihm selbst kommt das Nachholspiel eigentlich zu früh: „Eine normale Trainingswoche hätte uns dabei geholfen, Abläufe weiter einzustudieren und unsere Spielphilosophie weiterzuvermitteln.“
Die Tendenz ist für seinen HSV-Kollegen Christian Titz bereits klar erkennbar: Im 3-4-3-System setzt Walpurgis auf eine kompakte Abwehr, Laufstärke und schnelles, variables Umschaltspiel nach vorn. Verzichten muss Walpurgis auf die Innenverteidiger Florian Ballas (Rehabilitation nach Schulteroperation) und Jannik Müller (Sprunggelenksverletzung).
Dafür rückte zuletzt der wieder genesene Kapitän Marco Hartmann vom defensiven Mittelfeld in die Dreierkette zurück. Ob er nach seinem Muskelfaserriss schon bereit für einen weiteren Einsatz ist, soll kurzfristig entschieden werden.
Keine Angst vor Lasogga
"Wir müssen absolut am Limit spielen und uns gegenüber dem Regensburg-Spiel noch mal steigern, um gegen den HSV etwas mitzunehmen", sagte Walpurgis bei der Pressekonferenz am Montagmittag. "Wenn wir es schaffen, die Intensität hochzuhalten, werden wir auch für eine Überraschung sorgen können." Von Vorteil ist dabei, dass seiner Mannschaft ein Tag mehr zur Regeneration blieb als dem HSV. Diese Zeit habe man "intensiv genutzt".
Pierre-Michel Lasoggas Hattrick gegen Heidenheim macht Walpurgis keine Angst: "Lasogga ist schon wuchtig, aber unsere Jungs hinten drin verfügen auch über eine entsprechende Präsenz." Seine Mannschaft dürfe bloß nicht den Fehler machen, den HSV auf Lasogga zu reduzieren: "Sie sind in allen Mannschaftsteilen gut besetzt."
Lasogga jetzt doppelter Hattrick-Schütze
Wie viele Hattricks sind Spielern des HSV in der Bundesligageschichte wohl gelungen? 20? 30? Uwe Seeler? Horst Hrubesch? Mladen Petric? Jan Furtok?
Pustekuchen! Es sind, wenn man auch die 2. Bundesliga gelten lässt, jetzt ganze drei – und allein zwei davon gehen auf das Konto von Pierre-Michel Lasogga. Vor seinem Neunminuten-Dreierpack gegen Heidenheim hatte der Stürmer bereits am 6. Oktober 2013 beim 5:0-Sieg in Nürnberg dreimal getroffen – da brauchte er ganze sieben Minuten. Den ersten Bundesliga-Hattrick eines HSV-Profis schaffte Ivica Olic am 20. Oktober 2007 beim 4:1-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart.
Deutlich häufiger gelangen Hattricks gegen den HSV: zehn insgesamt. Jeweils dreimal nacheinander in einer Halbzeit gegen die Hamburger getroffen haben Heinz Strehl, Gerd Müller, Bernd Rupp, Dieter Müller, Michael Zorc, Toni Polster, Bart Goor, Joel Pohjanpalo, Anthony Modeste und Pierre-Emerick Aubameyang. Letzterem gelang in der zweiten Halbzeit sogar noch ein vierter Treffer, Goor erzielte zudem schon in der ersten Halbzeit ein weiteres Tor.
HSV und Heidenheim sorgen für Joker-Rekord
Lasoggas Jokertore waren beim 3:2-Sieg gegen Heidenheim nicht die einzigen. Auch die Gästetorschützen Patrick Schmidt und Robert Glatzel waren eingewechselt worden. Fünf Tore von Einwechselspielern hatte es in der 2. Bundesliga zuvor noch nie gegeben.
Eine Klasse höher schon – und dafür sorgte ein Spieler ganz allein. Bayern-Stürmer Robert Lewandowski erzielte am 22. September 2015 beim 5:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg alle Tore für den Meister binnen neun Minuten.