Drei Bremer pfeifen den HSV. Holtby fällt vorerst aus. Titz lässt Planen anbringen. Neuzugang Hwang auf Anhieb im A-Team.
Drei Bremer pfeifen den HSV
Der Deutsche Fußball-Bund hat die Schiedsrichteransetzung für das Spiel des HSV gegen den 1. FC Heidenheim am Sonnabend (13 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) bekannt gegeben. Harm Osmers pfeift offiziell für den Niedersächsischen Fußballverband und wohnt in Hannover, wurde aber, hoppla: in Bremen geboren.
Der 33 Jahre alte Investitionscontroller hat bislang erst ein Spiel des HSV geleitet: die 0:2-Niederlage bei 1899 Hoffenheim im vergangenen April. Die Heidenheimer haben mehr Erfahrungen mit Osmers gemacht – allerdings nicht viel bessere. Sie haben seit 2009 zehn Spiele unter seiner Leitung absolviert. Bilanz: zwei Siege, drei Unentschieden und fünf Niederlagen.
Auch einer der beiden Assistenten Osmers', Daniel Riehl (32), sowie der Vierte Offizielle Thomas Gorniak (38) kommen aus Bremen. Als weiterer Assistent fungiert Bastian Börner (32) aus Iserlohn.
Der ganze HSV auf einen Klick
Für gewöhnlich ist das Volksparkstadion den Profis vorbehalten, aber einmal im Jahr bekommen alle HSV-Mannschaften ihren großen Auftritt – wenn auch nur auf der Tribüne: Beim mittlerweile traditionellen Fotoshooting posieren alle Spieler und Betreuer von der U11 bis zum (Zweit-)Bundesligateam sowie Mitarbeiter des Nachwuchsleistungszentrum gemeinsam rund um die Raute. Unter diesem Link bietet der HSV das Bild als Wallpaper zum Download in verschiedenen Formaten an.
Rauchbomben beim Pokalspiel: HSV muss zahlen
Wegen Fehlverhaltens seiner Fans muss der HSV 4200 Euro zahlen. Diese Strafe hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes verhängt. Grund: Mit Beginn des Pokalspiels beim TuS Erndtebrück am 18. August wurden im Hamburger Zuschauerbereich fünf Rauchbomben abgebrannt, woraufhin die Partie für etwa 45 Sekunden unterbrochen werden musste. In der 86. Minute brannte zudem im HSV-Fanblock ein bengalisches Feuer.
Werder Bremen wurde aus einem ähnlichen Grund zu einer Zahlung von 10.000 Euro verurteilt, Borussia Dortmund muss 2000 Euro und Hertha BSC 250 Euro zahlen. Die Urteile sind rechtskräftig, da die Vereine zugestimmt haben. Hertha hatte seine ursprüngliche Strafe von 1000 Euro noch um 75 Prozent reduziert, da der Verein den Verursacher ermitteln konnte.
In der vergangenen Saison war der HSV mit einer Gesamtsumme von 235.000 Euro der am höchsten bestrafte Club in Deutschland.
Sichtschutzplanen: HSV schottet sich ab
Öffentlich war das Training des HSV am Donnerstag ohnehin nicht, aber das reichte Christian Titz nicht aus. Zur Sicherheit ließ der Trainer rund um den Übungsplatz am Volkspark Sichtschutzplanen anbringen: "Wir benötigen ein Spielfeld, auf dem wir taktische Dinge und Standards trainieren können, ohne dass es der Gegner gleich erfährt – sei es durch Scouts oder durch die Medien", sagte Titz später in der Pressekonferenz.
Bisher nutzte der HSV dafür beim Abschlusstraining das Stadion. Titz: "Aber der Rasen dort ist nicht so stabil, dass wir darauf regelmäßig trainieren können – gerade in den anstehenden englischen Wochen." Ihm wäre es am liebsten gewesen, einen sichtgeschützten, fünf Meter hohen Zaun zu haben, den man bei Bedarf zuziehen könne. "Denn wie Sie mich kennengelernt haben, bin ich da eigentlich recht locker und sehr angenehm."
Der Sichtschutz am Donnerstag war ohnehin eher symbolisch. Wer wollte, konnte trotzdem alles beobachten.
Holtby fällt vorerst aus
Der HSV muss im Spiel gegen den 1. FC Heidenheim am Sonnabend ohne seine zentrale Figur auskommen: Lewis Holtby hat sich am Dienstag doch schwerer verletzt als zunächst gedacht. "Es ist ein leichter Bändereinriss in der Fußwurzel", sagte Trainer Christian Titz in der Pressekonferenz am Donnerstag. Bis zum Spiel reiche die Zeit zur Genesung nicht aus.
Titz: "Wir hoffen, dass Lewis Mitte nächster Woche wieder ins Training einsteigen kann." Damit steht fest, dass Holtby auch am Dienstag (18.30 Uhr) im Nachholspiel bei Dynamo Dresden nicht mitwirken kann. Der frühere Nationalspieler hatte sich im Training den Fuß vertreten. Das lädierte Sprunggelenk war am Mittwoch noch einmal untersucht worden.
Wer ersetzt Holtby?
Bleibt die Frage, wer Holtbys Platz im zentralen Mittelfeld übernimmt. Am Donnerstag beim Training gebührte die Aufgabe überwiegend Orel Mangala. Titz wollte das aber nicht als Festlegung verstanden wissen. Er brauche den variabel einsetzbaren Leihspieler Mangala in den kommenden englischen Wochen möglicherweise auch im defensiven Mittelfeld, mehr sogar noch in der Innenverteidigung.
Denn die U-21-Nationalspieler David Bates und Rick van Drongelen seien aufgrund der hohen Belastung nicht in der Lage, alle bis 5. Oktober anstehenden sechs Spiele zu bestreiten. "Wir werden in den kommenden Spielen immer rotieren", kündigte Titz an.
Pokaltermin in Wiesbaden steht fest
Der HSV tritt zur zweiten Runde des DFB-Pokals beim SV Wehen Wiesbaden am Dienstag, den 30. Oktober um 20.45 Uhr an. Das gab der Deutsche Fußball-Bund am Donnerstag bekannt. Drittligist Wehen Wiesbaden hatte zum Auftakt den HSV-Stadtrivalen FC St. Pauli ausgeschaltet.
Hwang ist da – aber noch nicht zu sehen
Nach dem trainingsfreien Mittwoch nahm der HSV am Donnerstagvormittag die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim wieder auf. Wie üblich ist zwei Tage vor dem Spiel beim Training kein Publikum zugelassen.
Erstmals dabei war Neueinkauf Hee-Chan Hwang. Der Südkoreaner war am Mittwochabend nach 13 Stunden Flug am Hamburger Flughafen eingetroffen. „Ich bin vor dem ersten Training ein wenig nervös“, sagte der Flügelspieler der „Bild“-Zeitung nach seiner Ankunft. Trainer Christian Titz schickte ihm via WhatsApp eine Willkommensnachricht.
Auf Anhieb ins A-Team
Möglicherweise steht Salzburg-Leihgabe Hwang am Sonnabend schon erstmals für den HSV auf dem Platz. Er selbst fühlt sich trotz Jetlags und 85 Minuten Einsatzzeit im Länderspiel gegen Chile am Dienstag bereit: „Wenn der Trainer mich aufstellt, würde ich gern spielen.“ Titz scheint ihm diesen Gefallen gern tun zu wollen. In seinem ersten Trainingsspiel gehörte Hwang auf Anhieb zur A-Elf.
„Ich bin noch etwas müde vom langen Flug. Es ist aber ein schönes Gefühl jetzt hier zu sein", sagte Hwang nach der Einheit. Der erste Arbeitstag habe ihm sehr gut gefallen. Nach dem Training geht es für Hwang (22) zum obligatorischen Medizincheck ins UKE. Seine Mutter und seine Schwester organisieren derweil in Salzburg den Umzug. Vorerst wohnt Hwang im Hotel Élysée.
Ein Konkurrent mehr für Arp und Wintzheimer
Hwang hat auf Titz ("Ich nenne ihn Chan") auf Anhieb Eindruck gemacht: "Er ist sehr schnell, spielfreudig, bissig, geht ins Anlaufpressing und hat einen guten ersten Ballkontakt", sagte der Trainer, "ich glaube, er ist ein Spieler, der uns weiterhilft." Das gelte nicht nur für die Flügel, sondern auch für die Position in der Spitze.
Für die Nachwuchsstürmer Fiete Arp (18) und Manuel Wintzheimer (19) könnte das bedeuten: Sie rutschen in der Hierarchie noch etwwas weiter nach hinten. Pierre-Michel Lasogga und Kapitän Aaron Hunt scheinen in der Trainergunst ohnehin vor ihnen zu liegen. Aber das sei kein Grund zu verzagen, findet Titz: "Die beiden Jungen sind hoch talentiert, sehr bissig, aber die benötigen noch Entwicklungszeit, um Stabilität zu erhaalten. Beide werden uns diese Saison noch weiterhelfen."
Titz kündigt Rotation an
Im Fall von Wintzheimer gilt das vorerst nur für die zweite Mannschaft: Der Neuzugang vom FC Bayern wird für das Regionalligaspiel am Sonntag (15 Uhr) beim Lüneburger SK den Kader der U21 verstärken. Ob Arp zum 18-Mann-Profikader für das Spiel gegen Heidenheim gehört, ließ Titz offen. Klar sei aber, dass nicht alle überzähligen Spieler zur U21 beordert werden: "Wir spielen am Dienstag schon wieder, da brauchen wir viele frische Spieler."
Überhaupt sei es das schwierigste für ihn, die Rotation in den englischen Wochen so zu gestalten, dass der Mix stimmt und die Spielertypen zum jeweiligen Gegner passten. Über die Trainingssteuerung brauche er ohnehin nicht viel nachzudenken. Neben der notwendigen Regeneration und freien Tagen bleibe gerade mal Zeit, den jeweils nächsten Gegner zu studieren. So müsse er bei der Mannschaftsaufstellung für Sonnabend schon das folgende Spiel in Dresden im Blick haben.
Lasogga und Narey melden sich zurück
Im Mannschaftstraining zurückgemeldet haben sich die angeschlagenen Angreifer Pierre-Michel Lasogga (Oberschenkelverhärtung) und Khaled Narey (bakterielle Entzündung im Finger). Lasogga war am Mittwochmorgen intensiv belastet worden. Ergebnis: Der Stürmer ist wieder einsatzfähig.
Ob Lasogga allerdings am Sonnabend in der Anfangsformation steht, ist trotz seiner starken Saisonquote (vier Tore in vier Pflichtspielen) fraglich. Beim Trainingspiel gehörte er jedenfalls zur B-Elf – genau wie David Bates. Den Platz des Innenverteidigers nahm Léo Lacroix ein. Der Neuzugang dürfte somit gegen Heidenheim zu seinem Pflichtspieldebüt kommen.
Alles spricht für einen Heimsieg
Für den Wettanbieter Bwin ist der HSV gegen Heidenheim klarer Favorit. Für einen auf Heimsieg gesetzten Euro gibt es 1,75 Euro zurück. Ein Heidenheimer Sieg wird mit Quote 4,50 belohnt. Selbst ein Unentschieden (Quote 3,60) wird den Gästen nicht wirklich zugetraut.
Beim Blick in die Statistik verwundert das nicht. Der HSV, der seine jüngsten drei Pflichtspiele mit einer Tordifferenz von 11:3 gewinnen konnte, hat saisonübergreifend von seinen vergangenen fünf Heimspielen vier gewonnen (eine Niederlage). Die Heidenheimer haben von ihren vergangenen zwölf Auswärtspartien nur die letzte mit 3:1 in Dresden gewonnen (fünf Unentschieden und sechs Niederlagen).
Schnatterer freut sich auf Volkspark-Premiere
Heidenheims Dauer(b)renner Marc Schnatterer freut sich auf seinen ersten Auftritt im Volksparkstadion. „Ich war bislang nur ein-, zweimal als Tourist in Hamburg und bei unseren Spielen beim FC St. Pauli“, sagte der 32-Jährige der „Bild“-Zeitung vor dem Gastspiel am Sonnabend: „Es ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Allein schon wegen der großen Kulisse.“
Zudem sei sein Vater Klaus seit Uwe Seelers Zeiten großer HSV-Fan, verriet Schnatterer der „Hamburger Morgenpost“. Und auch für ihn sei der HSV „immer noch einer der größten Vereine in Deutschland. Tradition und Historie sind großartig.“ Und der Respekt trotz des Abstiegs immer noch groß.
Schnatterer spielt seit zehn Jahren beim schwäbischen Zweitligaclub – immer unter Trainer Frank Schmidt. Ihr Verhältnis sei „wie in einer guten Ehe“, sagte Schnatterer: „Man muss sich immer wieder neu erfinden.“ Schmidt bringe viele neue Ideen ein und sei offen für Neues. „Ich tausche mich regelmäßig mit ihm aus, bin sein verlängerter Arm auf dem Platz. Er hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Uns verbindet Vertrauen und Ehrlichkeit. Mehr geht nicht.“
Dass der HSV im gleichen Zeitraum 15 Trainer verschlissen hat, befremdet den Flügelspieler. „Fakt ist, dass ich das so nicht kenne. Es spricht für unseren Verein, dass man einem Trainer auch in Krisenzeiten vertraut.“
Sakai schlotzt Viertele
Gotoku Sakai nutzte das freie Wochenende für einen Ausflug nach Stuttgart, wo er von 2012 bis 2015 für den VfB spielte. Auf dem Programm stand unter anderem ein Besuch des Stuttgarter Weindorfs, das bis 2015 auch jährlich auf dem Hamburger Rathausmarkt gastierte.