Hamburg. Nur wenige Tage nach seiner Ankunft deutet der Neue beim 3:2-Sieg gegen Heidenheim an, dass er eine Verstärkung ist.

Es war sein erster freier Tag seit vielen Wochen. Nach einer Massage am Morgen konnte Hee-Chan Hwang den Rest des Sonntags einfach mal das tun, was er schon lange nicht mehr konnte: nichts tun. Am Tag zuvor hatte Hwang seinen ersten großen Stresstest in Hamburg bestanden. Zwei Tage nach seiner Ankunft aus Südkorea stand die Leihgabe von Red Bull Salzburg direkt in der Startelf des HSV beim 3:2-Sieg gegen Heidenheim.

Hinter ihm lagen die Asienspiele, eine Länderspielreise mit der A-Nationalmannschaft und ein 13 Stunden langer Flug nach Hamburg. Eine Belastung, die man Hwang in der ersten halben Stunde im Volkspark noch anmerkte. „Es war am Anfang schwierig, ich war ein bisschen müde“, sagte der Debütant anschließend. „Aber ich bin sehr glücklich über den Sieg. Das ist ein geiles Gefühl.“

Auch sein Gefühl auf dem Platz wurde im Verlauf des Spiels immer besser. Seine erste gute Aktion hatte er nach 17 Minuten, kurz vor der Pause vergab er die größte Chance der ersten Halbzeit. Torwart Kevin Müller war es auch, der in der 83. Minute eine weitere Großchance von Hwang parierte. „Ich bin froh, dass wir es am Ende trotzdem geschafft haben.“

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    Für die Tore waren an diesem Tag andere zuständig. Besser gesagt: einer. Pierre-Michel Lasogga. „Er ist unglaublich. Ein Topspieler“, sagte Hwang. Weil der Neuzugang von Beginn an in der Spitze spielte, musste Lasogga zunächst auf die Bank. Gelobt wurden hinterher aber beide: „Man hat gesehen, welche Schnelligkeit Hwang mitbringt. Damit bringt er ein anderes Element vorne rein und kann eine Waffe sein“, sagte Aaron Hunt.

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    Hwang ist im Eiltempo angekommen in Hamburg. Am Abend ließ er es dann etwas ruhiger angehen, traf sich mit seinen Landsleuten Seung-Won Lee vom FC St. Pauli II und Kang-min Choi von Eintracht Norderstedt zum Essen. Sobald er eine Wohnung gefunden hat, wollen auch seine Mutter und seine Schwester nach Hamburg kommen.

    Der Stresstest für Hwang geht mit den anstehenden fünf Spielen in 17 Tagen weiter. Und es wird in den kommenden neun Monaten so weitergehen. Schon in der Winterpause steht mit dem Asia Cup das nächste große Turnier an. Bitter für den HSV: Hwang könnte dadurch die ersten Spiele des Jahres genauso verpassen wie der Japaner Tatsuya Ito, der auch am Dienstag krank in Dresden fehlen wird. Dass Hwang mit derartigen Belastungen besser umgehen kann, hat er bereits am Sonnabend bewiesen.