Sechste Niederlage für HSV II. Liga gibt Spieltage bekannt. Hwang kommt später. Magath stichelt gegen Hoffmann. Hahn kritisiert Titz.

U21 des HSV verliert 1:3 gegen Norderstedt

Sechste Niederlage im achten Spiel: Die U21 des HSV konnte auch im Stadtderby gegen Eintracht Norderstedt ihre Talfahrt nicht stoppen. Die 1:3-Niederlage war die vierte Pleite in Folge. Vor 1017 Zuschauern im Edmund-Plambeck-Stadion, unter ihnen auch die HSV-Verantwortlichen Bernhard Peters, Bernd Wehmeyer und Präsident Bernd Hoffmann, konnte das Team von Trainer Steffen Weiß den Norderstedtern zu keinem Zeitpunkt gefährlich werden. Der Rothosen-Nachwuchs hatte zwar viel Ballbesitz, spielte aber viel zu ideenlos und ohne Tempo.

Auch die fünf Profi-Leihgaben um Christoph Moritz und Bakery Jatta, konnten die verdiente Niederlage nicht verhindern. So verschuldete Tobias Knost, ebenfalls Teil des Zweitliga-Kaders, den Foulelfmeter, den Sinisa Veselinovic zum 1:0 verwandelte (25.). Der auffällige Kangmin Choi (55.), dessen Treffer ein kapitaler Bock von Jonas Behounek vorausging, als er den Ball nach einem Einwurf genau in den Lauf des Gegners beförderte, und Felix Drinkuth (67.) erhöhten in der zweiten Halbzeit auf 3:0.

Kurz vor Schluss verkürzte der eingewechselte Hamburger Khaled Mohssen auf 1:3 (88.). Für den negativen Schlusspunkt sorgte der ebenfalls eingewechselte Patrick Storb, der in der Schlussminute nach einem Frustfoul an Johann von Knebel von Schiedsrichter Yannick Rath (Bremen) die Rote Karte sah.

Trainer Weiß: "Müssen Dinge brutal ansprechen"

HSV-U21-Trainer Steffen Weiß gerät mit seinem Team in die Krise (Archivbild)
HSV-U21-Trainer Steffen Weiß gerät mit seinem Team in die Krise (Archivbild) © imago | Michael Schwarz

So bleibt der HSV II nach einem bitteren Abend weiterhin auf einem Abstiegsplatz. Trainer Steffen Weiß wirkte auf der anschließenden Pressekonferenz sichtlich angeschlagen. „Sechs Punkte aus acht Spielen sind viel zu wenig. Punkt“, betonte der Coach. „Wir müssen nun in den offenen Prozess der Wahrheit gehen und alle Dinge brutal ansprechen. Ich stehe in der Verantwortung, da nehme ich mich auch nicht raus“, unterstrich der Übungsleiter, der den Norderstedtern „einen verdienten Sieg“ attestierte.

Profi-Leihgabe Christoph Moritz haderte ebenfalls mit der Derbyniederlage. „Wir haben versucht, unser Spiel dem Gegner aufzudrücken. Doch wir schenken Norderstedt zwei Tore. So laufen wir das ganze Spiel dem Rückstand hinterher. Momentan sind wir nicht so stabil, dass wir den Druck hochhalten und geduldig sind“, analysierte Moritz.

Norderstedt: Höcker; Marxen, Coffie, Rose, Bork; Drinkuth (77. von Knebel), Koch, Meien (88. Toksöz), Choi; Brisevac (80. Facklam), Veselinovic

HSV II: Golz; Behounek, Knost, David, Gmeiner; Moritz, Kwame (54. Mohssen), Cyriacks (54. Geißen), Kwarteng; Jatta (72. Storb), Stark

Immer wieder montags: Neun HSV-Spieltage terminiert

Die Deutsche Fußball Liga hat am Donnerstag die Spieltage 9 bis 16 terminiert. Der HSV hat dabei zwei weitere Montagsspiele erwischt. Die Heimspiele gegen den 1. FC Köln (5. November) und gegen Union Berlin (26. November) finden jeweils am Montagabend um 20.30 Uhr statt. Bereits gegen Bielefeld hatten die Hamburger zuletzt zu der bei Fans äußerst unbeliebten Anstoßzeit gespielt. Dafür bleiben den Anhängern weitere Anreisen zu Wochenbeginn erspart.

Dreimal spielt der HSV zudem am Freitagabend: Am 9. Spieltag (5. Oktober) geht es nach Darmstadt, am 11. Spieltag (26. Oktober) muss das Team von Trainer Christian Titz nach Magdeburg, am 16. Spieltag trifft der HSV im Volkspark auf den SC Paderborn. Die Partie gegen Bochum (10. Spieltag/21. Oktober) findet am Sonntag statt, die Partien in Aue (13. Spieltag/10. November) und in Ingolstadt (15. Spieltag/1. Dezember) werden sonnabends angepfiffen.

Hwang kommt später als erhofft nach Hamburg

Bei der ersten öffentlichen Einheit in dieser Woche bekamen die HSV-Fans zahlreiche Neulinge zu Gesicht. Wegen der abgestellten Nationalspieler verstärkte Trainer Christian Titz seine Trainingsgruppe mit den Nachwuchsspielern Saibo Ibraimo, Erolind Krasniqi, Ogechika Heil, Daniel Owusu, Erjanik Ghubasaryan und Lukas Pinckert (alle U19) sowie Niklas Schneider von der U21. Nur einer fehlte: Der südkoreanische Neuzugang Hee-chan Hwang wird anders als erhofft erst am 13. September nach Hamburg kommen. "Er wird dann mit Sicherheit in einem guten körperlichen Zustand sein", sagte Trainer Titz.

Wie der Verein mitteilte, wird der Angreifer bis zum Ende der aktuellen Abstellungsperiode bei der Nationalmannschaft bleiben. Dem Wunsch des HSV, Hwang schon früher in Hamburg empfangen zu können, wurde somit nicht entsprochen. "Es ist natürlich schade, da wir Hwang gerne früher bei uns gehabt hätten. Wir haben es versucht, akzeptieren aber, dass Nationaltrainer Paulo Bento seinen Kader bis zum Ende der Abstellungsphase zusammenhaben will, um das südkoreanische Team kennenzulernen und sich ein Bild machen zu können", sagt Sportvorstand Ralf Becker.

Hwang spielte mit Südkorea eine unauffällige WM
Hwang spielte mit Südkorea eine unauffällige WM © imago/ITAR-TASS | Sergei Savostyanov

Der 22-Jährige hatte am vergangenen Sonnabend mit der südkoreanischen U23 Gold bei den Asienspielen geholt und wurde dadurch von seiner zweijährigen Wehrpflicht entbunden. Direkt nach dem Turnier musste Hwang zur A-Nationalmannschaft reisen, mit der er nun auf Costa Rica (7. September) und Chile (11. September) trifft.

Fan-Frust wegen Nachholspiel

Da das Nachholspiel in Dresden an einem Dienstag stattfindet, ist ein Rückreise mit dem Zug nach Hamburg am Abend nicht mehr möglich. Bei vielen Fans sorgt das für Ärger. Doch es gibt einen Lichtblick: Ein Dynamo-Fan bezahlt zwei Hamburgern ein Hotel, zwei weitere Dresdner bieten Übernachtungsplätze an. Hier geht's zur Geschichte.

Nachholtermin für Dresden-Spiel gefunden

Die DFL hat das wegen fehlender Polizeikräfte verlegte Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden neu angesetzt: Die Partie wird nun am Dienstag, 18. September, um 18.30 Uhr nachgeholt werden. Damit scheint es den Sachsen gelungen zu sein, die Vermietung des kompletten Business-Bereichs an diesem Tag zu verlegen.

Für den HSV stehen nun fünf Spiele in 15 Tagen auf dem Programm. Zunächst treffen die Hamburger am 15. September (Sonnabend) auf Heidenheim, drei Tage später geht es nach Dresden, am 23. September (Sonntag) empfängt der Club Regensburg, ehe die Partie in Fürth (27.9.) und das Stadtderby gegen St. Pauli (30.9./Sonntag) anstehen. „Wir wollten das Spiel schnellstmöglich nachholen und genau das wird jetzt passieren. Auch wenn es nicht der fanfreundlichste Termin ist, hoffen wir auf die erneut starke Unterstützung unserer Anhänger", sagt Sportvorstand Ralf Becker.

Das sieht auch Trainer Christian Titz so: „Ich will mich über die Ansetzung nicht beschweren. Natürlich ist es besser, wenn du keine englischen Wochen hast, aber wir können dadurch auch in einen guten Ryhtmus kommen.“

Magath stichelt gegen Hoffmann

Nachdem HSV-Ikone Horst Hrubesch die deutschen Fußball-Frauen am Dientag erfolgreich zur WM geführt hatte, holte er sich Glückwünsche von allen Seiten ab. Unter den Gratulanten war auch eine weitere HSV-Legende: Felix Magath. Der 65-Jährige hält große Stücke auf seinen zwei Jahre älteren ehemaligen Mitspieler. Ginge es nach Magath, wäre Hrubesch längst Trainer bei den Hanseaten geworden. Doch dem einstigen Siegtorschützen im Europapokal der Landesmeister ist bewusst, dass dieser Wunsch in der aktuellen Konstellation unerfüllt bleiben wird.

Felix Magath (l.) ist ein Fan vom Trainer Horst Hrubesch
Felix Magath (l.) ist ein Fan vom Trainer Horst Hrubesch © Witters

„Zum Glück hat man beim DFB in dieser Situation mit dir als Trainer die richtige Entscheidung getroffen“, sagte Magath über Hrubesch, bevor er zu einem Seitenhieb gegen HSV-Boss Bernd Hoffmann ausholte. „Das ist augenblicklich beim HSV nicht zu erwarten. Der momentane Vorstandsvorsitzende hat sich schon in seiner ersten unglücklich verlaufenden Amtszeit nicht mit Spielern der erfolgreichsten HSV-Ära umgeben.“

Finden Hrubesch und der HSV nie wieder zusammen? Endgültig aufgeben will Magath seine Hoffnung noch nicht. „Aber man weiß nie. Sollte dies geschehen, dann war es das mit dem Ruhestand.“

Titz verhängt Handyverbot in Kabine

Es ist ein viel diskutiertes Thema im Profifußball: Dürfen die Spieler in der Kabine ihr Handy benutzen, um ihre Fans in den sozialen Netzwerken mit tiefen Einblicken in das Innenleben der Mannschaft zu versorgen? HSV-Trainer Christian Titz hat darüber eine klare Meinung. Sobald ein Spieler etwas dagegen hat, sind Handyfotos bei ihm in der Kabine tabu.

„Wenn die Spieler nach einem Sieg ein Foto posten möchten, muss das mit der gesamten Mannschaft abgesprochen werden. Sobald einer dagegen ist, wird kein Foto gemacht“, sagte Titz der „Sport Bild“ und fügte an: „Die Kabine ist heilig, und ein nicht von allen gewolltes Foto trägt auch immer eine Botschaft nach draußen, was für mich ein Vertrauensbruch ist.“

Arp verzichtet auf deutsche U19

Er sollte sein Debüt für die von Guido Streichsbier trainierte U19-Nationalmannschaft geben. Doch Fiete Arp hat die Länderspielreise mit dem deutschen Nachwuchs abgesagt, um sich voll auf den HSV zu konzentrieren. „Ich habe mich sehr über die Nominierung (...) gefreut. Nach Rücksprache mit dem HSV und Guido Streichsbier habe ich mich aber entschlossen, die Länderspielpause zu nutzen, um hier in Hamburg beim Training Gas zu geben und mich weiter anzubieten“, wird der Youngster in der „Mopo“ zitiert.

Arp ist zurzeit nur Reservist. Die Sturmkonkurrenten Pierre-Michel Lasogga und Aaron Hunt haben derzeit die Nase vorn. Damit sich daran etwas ändert, ist Arp in Hamburg geblieben.

Hahn übt Kritik an Titz

Beim FC Augsburg ist André Hahn wieder glücklich – weil er regelmäßig spielt. In Hamburg war das zuletzt nicht mehr der Fall. „Von Dingen, wie plötzlich überhaupt keine Rolle mehr zu spielen. Leute aus der U23 vor die Nase gesetzt zu bekommen. Vom Coach laufend gesagt zu bekommen: ‚Du trainierst super!‘ – aber dann nicht im Kader zu stehen. Es gab in Hamburg so viele Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte, aber ich musste sie einstecken, damit umgehen“, sagte der Offensivspieler der „Sportbild“.

Hahn war vor einem Jahr für sechs Millionen Euro und einem Rucksack voller Erwartungen nach Hamburg gewechselt. Diese konnte er jedoch nie erfüllen. Nach einem enttäuschenden Jahr, in dem ihm nur drei Tore in 23 Spielen gelangen, wechselte Absteiger Hahn für drei Millionen Euro nach Augsburg
Hahn war vor einem Jahr für sechs Millionen Euro und einem Rucksack voller Erwartungen nach Hamburg gewechselt. Diese konnte er jedoch nie erfüllen. Nach einem enttäuschenden Jahr, in dem ihm nur drei Tore in 23 Spielen gelangen, wechselte Absteiger Hahn für drei Millionen Euro nach Augsburg © WITTERS | TimGroothuis

Mit seiner Kritik dürfte vor allem der aktuelle Trainer Christian Titz gemeint sein, der bekanntlich mit seiner Amtsübernahme einige Etablierte infrage stellte und Spieler aus der U21 (von Hahn U23 genannt) hochzog. In acht Spielen unter Titz stand Hahn nur einmal im Kader.

Dennoch verhielt er sich während seiner unglücklich verlaufenen Zeit in Hamburg wie ein vorbildlicher Profi, stellte sich immer in den Dienst der Mannschaft und äußerte sich in der Öffentlichkeit nie kritisch über den Club. „Wenn du Woche für Woche nur auf der Tribüne sitzt, ist es nicht leicht, den Mund zu halten.“ Seit seinem Wechsel fällt es Hahn dafür umso leichter, über seine HSV-Zeit zu reden.

Jung will früher zurückkehren

Kehrt Gideon Jung früher zurück als erwartet? Eigentlich galt es als sicher, dass der Abwehrspieler wegen eines Knorpelschadens die komplette Hinrunde verpassen wird. Laut eigener Aussage soll der Defensivallrounder allerdings seinem Plan voraus sein. „Ich hoffe, dass ich noch vor der Pause ein Spiel machen kann“, sagte Jung der „Bild“.

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