Das Nachholspiel in Dresden findet an einem Dienstag statt. Eine Rückreise mit dem Zug nach Hamburg ist am Abend nicht mehr möglich.

Hamburg. Kaum steht der Nachholtermin für das Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden fest, macht sich Ärger unter den Anhängern des HSV breit. Die Partie, die wegen fehlender Polizeikräfte verlegt worden war, soll nun am Dienstag, 18. September (18.30 Uhr/Sky), nachgeholt werden. Das Problem für viele Hamburger Auswärtsfans: Zum Zeitpunkt des Abpfiffs gegen 20.25 Uhr wird der letzte Zug von der sächsischen Landeshauptstadt nach Hamburg bereits seit mehr als einer Stunde unterwegs sein.

Dass die Partie nur auf einen Tag mitten in der Woche neu angesetzt werden konnte, war den Anhängern beider Fanlager klar. Denn sowohl der HSV als auch Dynamo hatten den Wunsch geäußert, das abgesagte Spiel so schnell wie möglich nachzuholen. Mit dem neuen Termin wurde nun allerdings deutlich, dass viele Fans aus der Hansestadt die Heimreise an jenem Dienstag nur in Kombination mit einer Übernachtung antreten können. Denn der letzte Zug nach Hamburg verlässt den Dresdner Hauptbahnhof bereits um 19.21 Uhr, also unmittelbar nach dem Ende der ersten Halbzeit. Das monierte auch Supporters-Chef Tim-Oliver Horn bei Twitter.

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Bahn stellt keinen Sonderzug

Nach Abendblatt-Informationen wird die Deutsche Bahn keinen Sonderzug zur Verfügung stellen und an ihrem üblichen Fahrplan festhalten. Wegen der kurzfristigen Ansetzung wird auch der HSV eine solche Fahrt nicht organisieren.

Um zumindest einen Teil der bisherigen Fahrtkosten der Anhänger, die den HSV am vergangenen Wochenende nach Dresden begleiten wollten, auffangen zu können, haben die Spieler 10.000 Euro für ihre Fans gesammelt. 80 Hamburger Fans, die ihre Auswärtsfahrt über den HSV gebucht hatten, haben die Reisekosten zudem vom Club erstattet bekommen. Die Stadion-Tickets behalten im Übrigen ihre Gültigkeit.

Dresdner bezahlt Hamburgern ein Hotel

Nicht nur der Verein, auch die Anwohner Dresdens zeigen sich wegen der zusätzlichen Reisestrapazen solidarisch mit den HSV-Fans. Bereits am vergangenen Freitag, als das Spiel abgesagt worden war, hatte der Twitter-Nutzer "Ritter Runkel" unter dem Hashtag #sogehtsächsisch zwei Hamburgern eine Übernachtung für den Nachholtermin angeboten. Dem Dynamo-Fan folgen gerade mal 26 User in dem sozialen Netzwerk, doch sein Tweet fand eine derart große Zustimmung, dass er sich rasant verbreitete. Mittlerweile wurde der Beitrag bereits 686-mal geliket, 138-mal geteilt und 31-mal kommentiert. Das führte dazu, dass sich die User "Lutz Reichelt" und "Tante Tinne" der Aktion anschlossen.

Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn nach Absprache mit seiner Frau musste "Ritter Runkel" nun sein Angebot wegen des erwartbaren familiären Stresses zurückziehen. Ein trauriges Ende eines solidarischen Plans? Mitnichten! Denn der hilfsbereite Sachse präsentierte gleichzeitig eine spendable Alternative: "Wir stehen zu unserem Wort. Ich habe deshalb für zwei Personen ein Hotel in Dresden reserviert und bezahlt", schrieb "Ritter Runkel" bei Twitter. Wer diese Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann ihn bei Twitter anschreiben. Ende gut, alles gut.

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