Club muss Teil der Walace-Ablöse abgeben. Hoffmann erklärt Preiswucher beim Stadtderby. Neuzugang Mangala stellt sich vor.
HSV holt Verteidiger Lacroix
Auf der Suche nach einem neuen Innenverteidiger ist der HSV offenbar in Frankreich fündig geworden: Die Hamburger stehen unmittelbar vor der Verpflichtung des Schweizers Léo Lacroix. Der 26-Jährige steht derzeit bei AS Saint-Étienne in Frankreich unter Vertrag. Er wird am Freitag zum Medizincheck erwartet und könnte danach seinen Vertrag unterschreiben.
Laut einem Bericht von "Globo Esporte" aus Brasilien will der HSV den 1,97 Meter großen Innenverteidiger ausleihen. Zuletzt war Lacroix ebenfalls auf Leihbasis für den FC Basel aktiv.
Mit seinem Profil passt Lacroix in die Anforderungen des HSV. Trainer Christian Titz hatte sich noch einen etwas erfahreneren Spieler für die zentrale Defensive gewünscht, der auch körperlich in der Zweiten Liga keine Anpassungsprobleme haben wird. Erst am Donnerstag hatte der HSV den Mittelfelspieler Orel Mangala vom VfB Stuttgart verpflichtet, ebenfalls auf Leihbasis. Auch auf dieser Position hatte der HSV noch einen wuchtigen Spielertypen gesucht.
HSV muss Teil der Walace-Ablöse abgeben
Am Ende waren alle Seiten froh über den Deal. Mit dem Transfer von Walace zu Hannover 96 wurde der HSV seinen größten Problemfall los, 96 schloss die Lücke im Mittelfeld und der Brasilianer konnte einen Neuanfang nach seinen missglückten eineinhalb Jahren in Hamburg starten. Doch offenbar ist der Transfererlös für den Zweitligisten nicht so hoch wie bislang angenommen.
Laut dem brasilianischen Journalisten Gauchazh Cleber Grabauska hatte sich Walaces erster Profiverein Gremio Porto Alegre beim Walace-Wechsel zum HSV eine branchenübliche Klausel von zehn Prozent im Falle eines Weiterverkaufs gesichert. Somit sollen die Hanseaten von den 6 Millionen Euro, die Hannover für den Olympiasieger zahlte, rund 600.000 Euro an Gremio abgegeben haben. Das Transferminus der einstigen 9,2-Millionen-Euro-Verpflichtung fällt für den HSV dadurch noch höher aus.
HSV-Auswärtsschreck leitet die Partie
Schiedsrichter Tobias Welz aus Wiesbaden ist für das Auswärtsspiel in Sandhausen angesetzt worden. In der Fremde hat der HSV keine guten Erinnerungen an den 41-Jährigen. Unter seiner Leitung gewannen die Hanseaten nur eins von zehn Spielen – dafür aber deutlich 3:0 in Gladbach. Damaliger Doppel-Torschütze: Pierre-Michel Lasogga. Der Angreifer soll auch in Sandhausen in der Startelf stehen.
Mangalas erste Worte beim HSV
"Nach der Auftaktniederlage müssen wir uns Schritt für Schritt nach vorne arbeiten", sagt der aus Stuttgart für ein Jahr verpflichtete Orel Mangala auf Englisch bei seinem ersten Interview im Volkspark (siehe Video). Auffällig ist, dass der zentrale Mittelfeldspieler schon permanent in der Wir-Form über den HSV spricht. "Wir haben ein starkes Team mit viel Qualität, aber es wird eine schwere Saison."
Nachdem Mangala beim VfB unter Trainer Tayfun Korkut zuletzt nicht mehr regelmäßig zum Zug gekommen war, soll er nun in der Zweiten Liga Spielpraxis sammeln, um dann nach einer Saison gestärkt nach Stuttgart zurückzukommen. "Ich muss als junger Spieler vor allem regelmäßig spielen. Dieses Ziel hoffe ich, hier zu erreichen. Zum HSV gewechselt zu sein, ist für mich kein Rückschritt", sagt der belgische U21-Nationalspieler. "Ich werde hart arbeiten, um einer der Besten im Team zu werden."
Kommt Decarli im zweiten Anlauf?
Wer schließt die Abwehrlücke beim HSV? Nachdem Hoffenheims Ermin Bicakcic wegen der übertriebenen Ablöseforderung der TSG (5 Millionen Euro) aus dem Rennen ist, soll nun ein alter Bekannter auf die Kandidatenliste gerückt sein. Laut dem belgischen Portal „voetbalnieuws.be“ sollen die Hamburger Saulo Decarli, der vertraglich noch bis 2020 an Club Brügge gebunden ist, ins Auge gefasst haben. Konkrete Verhandlungen zwischen beiden Clubs gab es aber noch nicht.
Schon im Sommer 2017 hatte sich der HSV mit einem Transfer des damaligen Braunschweigers beschäftigt, sich aber stattdessen für Rick van Drongelen entschieden. Decarli wechselte schließlich für 1,5 Millionen Euro zum aktuellen belgischen Meister.
In den ersten beiden Ligaspielen der neuen Saison war Decarli nun aber nur Ersatz bei Brügge. Am ersten Spieltag kam er nach 34 Minuten durch den verletzungsbedingten Ausfall von Stefano Denswil, den Ex-HSV-Manager Jens Todt vor einem Jahr ebenfalls beobachtet hatte, zum Einsatz. Am vergangenen Wochenende stand Decarli dann nicht mal mehr im Kader – damit er sich vor einem möglichen Wechsel nicht mehr verletzt?
Stadtderby: Hoffmann erklärt den Preiswucher
Wer auf den besten Plätzen beim Stadtderby im Volksparkstadion dabei sein möchte, musste 85 Euro pro Karte bezahlen. Der günstigste Sitzplatz kostete 37 Euro. Obwohl die Fans sich über die sozialen Netzwerke über die erstligawürdigen Ticketpreise des Zweitligisten beschwerten, rannten sie dem HSV die Bude an. Unmittelbar nach dem Verkaufsstart für die Mitglieder brach der Server zusammen. An den Ticket-Shops bildeten sich außerdem längere Schlangen.
Vorstandschef Bernd Hoffmann zeigt sich nun erfreut über den Andrang – und bat zugleich um Verständnis für die Preispolitik des Vereins. „Unsere wirtschaftliche Situation hat uns bei der Preisgestaltung der Derby-Tickets wenig Spielraum gelassen. Umso mehr freuen wir uns, dass unsere Fans diesen Weg mitgehen“, sagte der Clubboss der „Bild“.
Sandhausen-Coach verteidigt Titz
Nach dem missglückten Start in die Zweite Liga musste sich Christian Titz vor allem im Boulevard reichlich Kritik an seinem Spielsystem anhören. Nun hat der HSV-Trainer Unterstützung für seine Idee erhalten – und das ausgerechnet vom kommenden Gegner.
„Wenn der HSV eine seiner Großchancen zu Beginn nutzt, läuft das Spiel ganz anders. Dann nimmt es durch einen Fehler einen anderen Verlauf. Das kann in jeder Liga passieren“, sagte Sandhausen-Coach Kenan Kocak, der sogar die Hamburger Spieler in Schutz nahm. „Die Einstellung konnte man dem HSV gegen Kiel nicht absprechen.“
Die Problematik, dass Titz keinen Plan B habe, wenn seine Taktik mal entschlüsselt werde, sieht Kocak nicht. „Er hat mit der Mannschaft eine Idee entwickelt, die hat in der Rückrunde der letzten Saison funktioniert. Es ist ja nicht so, dass Christian Titz nur eine Taktik hat. Er hat auch einen Plan B und C. Die Mannschaft ist sehr variabel, hat mehrere Lösungsansätze.“
Am Freitag legte Kocak auf der offiziellen Pressekonferenz nach: "Ich habe zu meiner Trainer-Zeit bei Waldhof Mannheim zweimal gegen Christian Titz gespielt. Ich halte ihn für einen hervorragenden Trainer und bin mir sicher, dass er mit dem HSV den Wiederaufstieg schafft."
Aogo: So stark ist Mangala
Glaubt man den Worten des früheren Hamburgers Dennis Aogo, darf sich der HSV auf Neuzugang Orel Mangala freuen. „Er ist vor allem technisch sehr, sehr gut ausgebildet und hat fußballerisch eine hohe Qualität“, beschreibt der Linksverteidiger des VfB Mangalas Fähigkeiten. „Eigentlich bringt er alles mit, was ein moderner Sechser braucht.“ In der Bundesliga standen beide Profis in 18 Spielen für Stuttgart gemeinsam auf dem Platz.
HSV ist schon heiß auf Sandhausen:
Heiß auf Sandhausen: HSV trainiert bei mehr als 30 Grad