Hunts Verletzung schlimmer als gedacht. Jairo zurück, Arp fehlt, Steinmann raus. Altintas endgültig weg. HSV kürzt Ausgaben.

Leihe perfekt: Mangala unterschreibt für ein Jahr

Der HSV hat Orel Mangala (20) vom VfB Stuttgart auf Leihbasis verpflichtet. Der Mittelfeldspieler unterschrieb am Mittwoch einen entsprechenden Vertrag, wie der Club mitteilte. Mangala war am Morgen zum Medizincheck im UKE Athleticum angereist.

Orel Mangala unterschreibt im Beisein von Sportvorstand Ralf Becker seinen HSV-Vertrag
Orel Mangala unterschreibt im Beisein von Sportvorstand Ralf Becker seinen HSV-Vertrag © WITTERS | Leonie Horky

Er trainierte schon am Abend erstmals mit. Um 18.30 Uhr, etwa eine halbe Stunde nach Trainingsbeginn, wurde Mangala von Athletiktrainer Sebastian Capel zu seiner neuen Mannschaft auf den Platz geführt.

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"Als sich kurzfristig die Option aufgetan hat, einen Spieler seiner Qualität zu verpflichten, haben wir zugeschlagen", sagte HSV-Sportvorstand Ralf Becker. "Wir sind uns sicher, dass Orel im Laufe der Saison ein ganz wichtiger Faktor für uns werden wird."

Rutscht Mangala gleich in die Startelf?

Möglicherweise schon am Sonntag in Sandhausen. Christian Titz jedenfalls stellte seinen Neuzugang im Training gleich in die A-Elf und ließ ihn den vakanten Platz des angeschlagenen Matti Steinmann im defensiven Mittelfeld einnehmen.

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„Wir wollten noch einen Spieler dazu bekommen, der über eine gewisse Wucht verfügt", sagte der Trainer. "Orel ist ein Balleroberer, der seinen Körper gut einsetzt und der nicht leicht zu überspielen ist. Er bringt ein Profil mit, das bei uns gut in die Mannschaft passt. Und er kann sowohl auf der Sechs als auch auf der Acht spielen.“

Mangala hatte vergangene Saison 20 Bundesligaspiele für den VfB bestritten. Eine Kaufoption gibt es allerdings nicht. Vielmehr setzen die Stuttgarter darauf, dass der belgische U-21-Nationalspieler in der Zweiten Liga Spielpraxis sammelt, um dann in den Süden zurückzukehren.

Mangala kam in der vergangenen Saison in 20 Bundesligaspielen für den VfB zum Einsatz
Mangala kam in der vergangenen Saison in 20 Bundesligaspielen für den VfB zum Einsatz © imago/Sportfoto Rudel

Ein Verkauf sei nie ein Thema gewesen, das stellte VfB-Sportvorstand Michael Reschke klar: "Orel ist ein Spieler, der in der Zukunft beim VfB noch eine tragende Rolle spielen kann. Für einen jungen Spieler wie ihn ist Spielpraxis die wichtigste Währung, um sich optimal weiterzuentwickeln. Aktuell haben wir auf seiner Position eine extreme Konkurrenzsituation, und es wäre schwierig für ihn geworden, regelmäßig zu spielen."

Mangala könnte beim HSV eine Alternative zu Mittelfeldstratege Matti Steinmann und Offensivspieler Aaron Hunt sein. Im Gegenzug wird der HSV voraussichtlich den schwedischen WM-Fahrer Albin Ekdal nach Italien ziehen lassen. Sampdoria Genua hat bereits ein Angebot abgegeben.

Von einer Verpflichtung des Hoffenheimer Abwehrspielers Ermin Bicakcic sollen die Hamburger dagegen endgültig Abstand genommen haben, nachdem die TSG laut "Bild"-Zeitung ihre Ablöseforderung von drei auf fünf Millionen Euro erhöht hat. Zu viel für den HSV, der sich nun weiter nach einem neuen Verteidiger umgucken muss.

Also doch: Hunt fällt auch in Sandhausen aus

Das HSV-Training am Mittwochabend begann mit einer schlechten Nachricht. Kapitän Aaron Hunt fällt aufgrund seiner Wadenverletzung auch für das erste Zweitliga-Auswärtsspiel der Vereinsgeschichte am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) in Sandhausen aus. Das gab der HSV bekannt.

Aaron Hunts Comeback lässt auf sich warten
Aaron Hunts Comeback lässt auf sich warten © WITTERS | Valeria Witters

Hunt (31), der von Trainer Christian Titz wahlweise als Spielmacher oder Stürmer vorgesehen ist, war bereits im Saisonauftaktspiel am vergangenen Freitag gegen Holstein Kiel (0:3) schmerzlich vermisst worden. Sportvorstand Ralf Becker hatte am Montag Hunts Comeback noch für diese Woche angekündigt. Trainer Titz hatte bereits am Dienstag Zweifel angemeldet – und behielt recht.

Offenbar ist die Verletzung seines Routiniers doch hartnäckiger als erhofft. Die Rede ist jetzt von einem Faszieneinriss. Wann Hunt wieder zur Verfügung steht, lässt sich nicht absehen.

Jairo zurück, Arp fehlt, Steinmann raus

Besser steht es um Mitangreifer Jairo Samperio. Der Spanier hat seine muskulären Probleme überwunden und trainierte erstmals in dieser Woche wieder mit der Mannschaft. Beim abschließenden Spiel elf gegen elf übte Samperio allerdings wie Albin Ekdal abseits des Platzes.

Fiete Arp legte dagegen eine Pause ein. Der Stürmer hatte am Dienstag das Training nach einem Schlag gegen den Knöchel abgebrochen.

Am Mittwoch war es Matti Steinmann, für den die Einheit vorzeitig beendet war. Der defensive Mittelfeldspieler verließ den Platz mit bandagiertem rechtem Oberschenkel, gab aber Entwarnung: "Es ist nicht so schlimm." Eine Untersuchung steht noch aus.

Batuhan Altintas wechselt endgültig in die Türkei

Nur einmal lief er für den HSV auf: Wie der Verein über Twitter mitteilte, wechselt Batuhan Altintas zum türkischen Zweitligaverein Boluspor. Zu Vertragsdetails und der Höhe der Ablöse für den Angreifer, der bei den Hamburgern noch ein Jahr unter Vertrag stand, machten die Hanseaten keine Angaben.

Den 22 Jahre alten Stürmer hatten die Hamburger im Juli 2015 vom türkischen Erstligaclub Bursaspor verpflichtet und bereits 2016 mit einer Gebühr von 100.000 Euro an den türkischen Erstligaclub Kasimpasa Istanbul ausgeliehen. Zwei Monate nach seiner Rückkehr im Juni 2017 folgte die nächste Ausleihe in die Süper Lig.

Batuhan Altintas wechselt zum türkischen Verein Boluspor
Batuhan Altintas wechselt zum türkischen Verein Boluspor © Witters

Bei Yeni Malatyaspor blieb Altintas nur gut sechs Monate und kehrte Ende Januar 2018 zurück nach Hamburg, um zwei Tage später wieder in die Türkei ausgeliehen zu werden, dieses Mal an den Zweitligaverein Giresunspor. Ende Juni kehrte Altintas für einen Monat zurück zum HSV, um künftig bei Boluspor zu spielen – und damit endgültig in die Türkei zu wechseln. Den einzigen Bundesliga-Einsatz für den HSV bestritt Altintas am 14. Mai 2016 beim 3:1-Sieg gegen den FC Augsburg. Er wurde in der 66. Minute eingewechselt und stand 26 Minuten im HSV-Trikot auf dem Platz.

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Steinmann: Wir spielen „genau das richtige System“

Matti Steinmann rät nach dem 0:3 gegen Holstein Kiel zur Besonnenheit. „Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen und den Teufel an die Wand malen. Was vorher gut war, kann nicht plötzlich alles schlecht sein“, sagte Steinmann der „Mopo". Der 23 Jahre alte Mittelfeldakteur hält Zweifel am Spielsystem für falsch. „Ich bin, wie die gesamte Mannschaft und das Trainerteam auch, der festen Überzeugung, dass wir genau das richtige System spielen.“

Noch sind Derbytickets zu haben

Nachdem am Vortag die Server zusammengebrochen waren, sind am Mittwoch noch Derbytickets im exklusiven Kartenvorverkauf für Mitglieder zu haben. Am Dienstag waren bereits 50.000 Karten für das Aufeinandertreffen des HSV und des FC St. Pauli am 30. September (13.30 Uhr) vergriffen.

Noch ist das Spiel nicht ausverkauft, insbesondere auf der Osttribüne sind noch Plätze zu haben – wenn auch, zu einem hohen Preis. Mehr als 70 Euro sollen die Karten direkt unter dem Dach kosten. Mit der Preisgestaltung hatte der HSV bereits etliche Fans gegen sich aufgebracht. Trotz des Abstiegs kosten die Einzelkarten so viel wie im vergangenen Jahr die fürs Erstliga-Nordderby gegen Werder Bremen.

HSV zahlt drei Millionen Euro an Ex-Mitarbeiter

Die Liste der abgefundenen Trainer und Manager in den vergangenen HSV-Jahren ist lang. Alleine für den ehemaligen Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer, dessen Vertrag im Juni dieses Jahres ausgelaufen wäre, zahlte der HSV mehr als zwei Millionen Euro. Nicht weniger lang aber ist die Liste der freigestellten Mitarbeiter, die in der neuen Saison noch bezahlt werden müssen. Hier geht es zum ausführlichen Bericht.

Wo der HSV nun sparen will

Mit Gehältern, die zusammengerechnet die 30 Millionen Euro überschreiten, gönnt sich der HSV trotz Kraftanstrengungen in der Zweiten Liga noch immer einen Erste-Liga-Kader. Pierre-Michel Lasogga dürfte mit einem Festgehalt von 3,4 Millionen Euro der am besten verdienende Fußballer aller Zeiten in der Zweiten Liga sein. Beim Konkurrenten FC St. Pauli liegt der Etat bei rund elf Millionen Euro – inklusive Trainerteam.

Pierre-Michel Lasogga hat beim HSV ein Festgehalt von 3,4 Millionen Euro
Pierre-Michel Lasogga hat beim HSV ein Festgehalt von 3,4 Millionen Euro © Witters

In der Folge muss der HSV an anderer Stelle sparen – und scheut offenbar nicht, auch in kleinen Dimensionen zu denken, um die hohen Ausgaben zu kompensieren. Wie berichtet, lehnte der Vorstand eine dringend benötigte Mixed-Zone-Aufhübschung für 90.000 Euro ab, auch das 300.000 Euro teure Clubmagazin „HSVLive“ steht auf dem Prüfstand. Das UKE bekommt in der Zweiten Liga 300.000 Euro weniger.

Wer tauschen will, muss im Zweifel zahlen: Die Fußballer dürfen nicht mehr ohne Weiteres nach jedem Spiel ihr Trikot mit ihren Gegenspielern aus Sandhausen, Aue und Heidenheim tauschen. Die Profis erhalten für jeden der drei Trikotsätze fünf Trikots, die sie im Laufe des Jahres verschenken dürfen. Jedes weitere Jersey wird vom Gehalt abgezogen. Der Verein muss damit gut 150.000 Euro weniger an Ausstatter Adidas zahlen.

Bereits vor Saisonbeginn hatte der HSV die Komfort-Standards für Auswärtsspiele gesenkt. Demnach sollen die Profis bei Auswärtsspielen nur noch in der Standard-Kategorie eines möglichst günstigen Hotels übernachten. Zudem sind die Mitarbeiter angehalten, wenn möglich Bus- oder Zugtickets für die Rückreise zu buchen – anstelle von Flugtickets.

Sogar die Servietten werden anders gefaltet

Und nun spart der HSV sogar bei den Servietten. Einem "Bild"-Bericht zufolge sollen die Tücher im VIP-Bereich des Stadions fortan anders serviert werden. Bislang hatten mehrere Mitarbeiter der Catering-Firma die Servietten kunstvoll gefaltet. Ein einfacher Knick soll den Aufwand nun mindern, Zeit und Mitarbeiter sparen. Rechnerisch sollen deshalb 5500 Euro mehr am Ende des Jahres übrigbleiben.

Auch die den Familien der Spieler zugedachten Logen sollen der Vergangenheit angehören. Sie werden an Geschäftspartner vermietet. Preis pro Logenbesucher beim Heimspiel: gut 350 Euro. Auf das Jahr gerechnet seien dies Zusatzeinnahmen von 170.000 Euro im Jahr – sollten die Logen gut gebucht sein.