Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Decarli wechselt nach Brügge
Abwehrspieler Saulo Decarli wechselt vom Zweitligisten Eintracht Braunschweig zum FC Brügge in die erste belgische Liga. „Als wir vor einigen Tagen das Angebot vom FC Brügge erhalten haben, haben wir uns damit auseinandergesetzt und sind zu dem Entschluss gekommen, Saulo nach Zahlung einer Ablösesumme abzugeben“, sagte Braunschweigs Sportlicher Leiter Marc Arnold am Montag.
Wie viel Brügge für den 25 Jahre alten Schweizer zahlte, teilte der Club nicht mit. In diesem Sommer war er aus disziplinarischen Gründen in die zweite Mannschaft verbannt worden. In Brügge erhielt der Innenverteidiger einen Vertrag bis 2020. Decarli soll auch vom HSV umworben worden sein. Ein Schweizer Clubchef hatte den Transfer nach Hamburg bereits als perfekt gemeldet.
Disziplinarverfahren nach Werner-Schmählied
Ein Schmählied hessischer Polizisten über den Nationalspieler Timo Werner hat für die beteiligten Beamten Konsequenzen. Wie das Hessische Bereitschaftspolizeizentrum mitteilte, werden gegen die Beteiligten Disziplinarverfahren eingeleitet.
Man habe am Sonntagnachmittag Kenntnis über ein entsprechendes Youtube-Video erhalten, hieß es in der Erklärung. Es zeigt Polizeibeamte in Uniform in einem Spindraum, die ein Schmählied über den Spieler des Bundesligisten RB Leipzig singen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sei das Video in einer Räumlichkeit der Hessischen Bereitschaftspolizei entstanden. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.
Das in dem Video zu sehende Verhalten der Beamten widerstrebe dienstlichen Grundsätzen, erklärte die Bereitschaftspolizei. Man missbillige das Verhalten der Beamten ausdrücklich und habe sich beim RB Leipzig ausdrücklich entschuldigt.
Nasri wird Teamkollege von Djourou
Von Pep Guardiola bei Manchester City ausgemustert: Der ehemalige französische Nationalspieler Samir Nasri wechselt zu Antalyaspor in die türkische Süper Lig. Dort spielt auch der ehemalige HSV-Kapitän Johan Djourou. Als Ablösesumme für Nasri sind rund neun Millionen Euro im Gespräch, der 30-Jährige erhält einen Zweijahresvertrag. Nasri war zuletzt nach Sevilla ausgeliehen.
Eintrachts Co-Trainer Kovac im Zeugenstand
Wegen räuberischer Erpressung und Körperverletzung ist ein 28 Jahre alter Mann am Montag vom Amtsgericht Frankfurt zu anderthalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte im Mai dieses Jahres im Frankfurter Westend einen 72-Jährigen überfallen, zu Boden gestoßen und ihm 40 Euro Bargeld abgenommen. Dabei war er von Eintracht Frankfurts Co-Trainer Robert Kovac beobachtet worden. Kovac gelang es, den Täter festzuhalten und in den Schwitzkasten zu nehmen, bis die Polizei eintraf.
Vor Gericht legte der Räuber ein Geständnis ab. Kovac schilderte die Szenerie, wie er beim Ausführen seines Hundes plötzlich den vor einer Sparkasse im Gebüsch lauernden Mann bemerkt habe. Als der 72-Jährige wenig später „Hilfe! Überfall!“ gerufen habe und der Täter davongelaufen sei, habe er ihn verfolgt und nach 30 bis 40 Metern gestellt.
Erst am Vormittag des Tattages war der Angeklagte vom Amtsgericht auf freien Fuß gesetzt worden. Die Richter hatten einen Haftbefehl gegen den nicht vorbestrafte Mann wegen Ladendiebstahls aufgehoben. Weil er jedoch kein Geld für die Busfahrt in seine Heimat Litauen hatte, wurde er wieder straffällig. Die Amtsrichterin sah infolge der „ziemlich schockierenden Rückfallgeschwindigkeit“ keine Möglichkeit mehr für eine Strafaussetzung zur Bewährung.
KSC holt Aydogan – kommt Zinnbauer?
Drittligist Karlsruher SC verstärkt sich mit Oguzhan Aydogan von Besiktas Istanbul. Der 20 Jahre alte Außenbahnspieler wird bis zum Saisonende ausgeliehen.
Aydogan hatte vor seinem Wechsel in die Türkei im vergangenen Jahr unter anderem in Jugendteams von Schalke 04 und Borussia Dortmund gespielt. In den deutschen Jugend-Nationalmannschaften brachte er es auf insgesamt 21 Einsätze in U15, U16 und U17.
Der KSC steht nach nur einem Sieg aus fünf Spielen auf Platz 15 der 3. Liga. Am Sonntag hatte sich der Zweitliga-Absteiger von seinem Coach Marc-Patrick Meister getrennt. Als Nachfolger werden die Ex-Trainer Markus Kauczinsk und Dirk Schuster gehandelt. Auch der ehemalige HSV-Coach Joe Zinnbauer (2014/15) ist im Gespräch.
Sky startet mit Rekord
Der Pay-TV-Sender Sky verzeichnete zum Saisonstart den reichweitenstärksten Auftakt in der Geschichte. Insgesamt 4,3 Millionen Zuschauer (Z3+) verfolgten die Partien am Sonnabend und Sonntag. Davon 4,12 Millionen Zuschauern (Z3+) linear an den heimischen Bildschirmen und 180.000 Zuschauer via Sky Go.
Das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (1:0) zum Abschluss des Spieltags am Sonntag sahen allein 1,03 Millionen Zuschauer (Z3+) linear, der Marktanteil lag bei 4,6 Prozent.
Die Reichweiten des Bezahlsenders am Sonnabend und Sonntag lagen um 75 Prozent über dem Vorjahresstart. Unter Einbeziehung der Liveübertragung des Freitagsspiels aus der vergangenen Saison lagen die Reichweiten in diesem Jahr immer noch um 45 Prozent über dem Vorjahreswert.
Allein die Bundesliga-Konferenz am Sonnabendnachmittag sahen linear 1,6 Millionen Zuschauer (Z3+), rund 50 Prozent mehr als in der Vorsaison. "Nie war die Bundesliga-Konferenz zum Saisonstart reichweitenstärker", teilte Sky mit. Der Marktanteil belief sich auf 13,1 Prozent bei allen Zuschauern ab 3 Jahren.
Kirsten rät Bayer zu altem Daum-Trick
Ex-Nationalspieler Ulf Kirsten gibt den Profis von Bayer Leverkusen und Trainer Heiko Herrlich einen Ratschlag mit auf den Weg, um die Probleme im Torabschluss zu beheben. "Mein Ex-Trainer Christoph Daum hat mich mal mit der Staubsauger-Verkäufer-Mentalität wieder stark geredet", sagte der 51-Jährige der "Bild".
Kirsten, dreimal Bundesliga-Torschützenkönig und 181-maliger Erstliga-Torschütze für den Werksclub, erläuterte weiter: "Daum sagte, der (Staubsauger-Vertreter, d.Red.) verkauft auch nicht an jeder Tür einen. Er klingelt drei-, viermal vergebens. Aber beim fünften, sechsten Versuch ist er erfolgreich. Dann ist der Knoten geplatzt." Beim 1:3 im Saison-Eröffnungsspiel bei Meister Bayern München ließ Bayer zahlreiche Chancen aus.
Für den "Schwatten" ist außerdem wichtig, dass die Angreifer trotz ihrer Torflaute selbstbewusst auftreten: "So eine Phase macht jeder Stürmer mal durch. Es geht nur übers Training. Dazu muss deine Körpersprache stimmen. Glaube an dich."
Rolfes übernimmt GoalControl komplett
Ex-Nationalspieler Simon Rolfes weitet mit seinem Unternehmen sein Engagement im Bereich der Torlinientechnik aus und hat das Geschäft der GoalControl GmbH komplett übernommen. "Die Torlinientechnologie ist in den Topligen bereits etabliert, und auch das Interesse in den kleineren Ligen ist gewachsen. GoalControl ist eines von weltweit zwei Unternehmen, das diese Technik anbietet und von der Fifa lizenziert ist. Wir glauben an die Digitalisierung im Fußball, das wird immer wichtiger", sagte Rolfes laut einer Presseerklärung.
Der 35-Jährige und sein Geschäftspartner Markus Elsässer sind mit ihrem Unternehmen S. Rolfes & M. Elsässer Technology GmbH in Eschweiler ansässig. Bereits seit der Saison 2015/16 ist das GoalControl-System erfolgreich in der französischen Ligue 1 im Einsatz, auch bei der WM 2014 in Brasilien war GoalControl technischer Dienstleister der Fifa.
Rolfes möchte mit seinem System auch im deutschen Profifußball Fuß fassen: "Wir haben ein Topprodukt, das wir kontinuierlich weiterentwickeln. Natürlich ist es unser Ziel, Marktführer zu werden und GoalControl auch in die Bundesliga zu bringen." Zurzeit arbeitet die DFL mit dem Konkurrenten Hawkeye zusammen, dieser hatte aber am ersten Punktspiel-Wochenende der neuen Saison große technische Probleme beim Videobeweis und wurde von der Liga zum Rapport nach Frankfurt am Main bestellt.
Rolfes hatte bereits im Mai 2016 Unternehmensanteile der GoalControl GmbH erworben: "Wir haben in Aachen einen sehr interessanten Ingenieurstandort, es ist sozusagen das Silicon Valley Europas."
Das System von GoalControl wurde laut Rolfes weiterentwickelt: "In den letzten Monaten haben wir mit dem System nochmal einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben intensiv an der Kameratechnik und der Geschwindigkeit der Datenübertragung gearbeitet. GoalControl zeigt dem Schiedsrichter auf seiner Uhr in Echtzeit an, ob der Ball im Tor war oder nicht."
Sandhäuser bricht sich die Augenhöhle
Marcel Seegert vom Zweitligisten SV Sandhausen, der am vergangene Sonnabend im Spiel bei Dynamo Dresden (4:0) einen Augenhöhlenbruch erlitten hatte, muss operiert werden. Am kommenden Mittwoch wird der Eingriff beim 23-Jährigen vorgenommen. Er fehlt dem SVS anschließend mehrere Wochen, teilte der Verein mit.
Im Zweikampf mit Dresdens Kapitän Marco Hartmann hatte Seegert aufgrund eines Ellbogenchecks die Fraktur erlitten und musste mit einer blutenden Wunde ausgewechselt werden.
Pyro-Debatte führt zu SPD-Streit
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat seinen niedersächsischen Amts- und Parteikollegen Boris Pistorius für dessen Äußerungen über eine Teilfreigabe von Pyrotechnik in Bundesligastadien mit scharfen Worten kritisiert. "Das ist eine absolute Schnapsidee. Pyrotechnik im Stadion zu erlauben, wäre eine Kapitulation vor dieser Form der Gewalt", sagte Mäurer dem "Weser-Kurier".
Niedersachsens Innenminister Pistorius hatte in der vergangenen Woche als erster hochrangiger Politiker die Aufhebung des Verbots von Pyrotechnik in Fußballstadien in Aussicht gestellt: "Wenn einige Ultra-Gruppen ganz viel Wert darauf legen, Pyrotechnik zu zünden, kann man sich darüber unterhalten, dafür bestimmte Bereiche im Stadion zu schaffen." Mäurer geht auf Konfrontationskurs: "Pyrotechnik hat für bestimmte Fans den Reiz des Verbotenen. Wer glaubt, dass das unerlaubte Abbrennen aufhört, nur weil es Zonen für kontrolliertes Abbrennen gibt, der ist realitätsfremd."
Schleuser-Symbolbild: Podolski reagiert
Das erzkonservative Internetportal Breitbart.com hat sich dafür entschuldigt, ein Foto Lukas Podolskis als Symbolbild für einen Flüchtling aus Nordafrika verwendet zu haben. „Das Foto sollte als Symbolbild einer Person auf einem Jetski dienen“, erklärte der britische Ableger der Seite von Stephen Bannon, dem ehemaligen Berater von US-Präsident Donald Trump. Dafür wolle man sich bei dem 32-Jährigen entschuldigen. „Es gibt keine Beweise, dass Herr Podolski ein Mitglied einer Schleuserbande oder ein Opfer des Menschenhandels ist“, kann man nun in einer „Anmerkung der Redaktion“ auf der Breitbart-Seite lesen.
Auf dem ursprünglichen Foto war ein gut gelaunter Lukas Podolski mit Sonnenbrille und mit zum Victory-Zeichen gespreizten Fingern als Mitfahrer auf einem Jetski zu sehen - das Bild stammt von der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Das Portal nutzte das Foto für einen Artikel, in dem es heißt, die spanische Polizei habe einer Gruppe von Schleusern das Handwerk gelegt, die Menschen per Jetski nach Spanien gebracht haben soll.
Am Sonntag wurde das Bild ausgetauscht, nachdem viele Leserkommentare und Medienberichte auf den Fehler aufmerksam gemacht hatten. Der 32-jährige Profifußballer will sich die Verwendung seines Fotos nicht gefallen lassen. Wie sein Berater der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, beauftragte Podolski einen Anwalt mit der Angelegenheit.
Bei der Entschuldigung hat sich Breitbart allerdings einen weiteren Lapsus erlaubt. "Wir wünschen Herrn Podolski alles Gute in seinem kürzlich verkündeten internationalen Ruhestand", schrieb das Londoner Büro. Podolski spielt seit seinem Abschied aus der Nationalmannschaft im vergangenen März derzeit bei Vissel Kobe in der japanischen Liga.
Köln-Fans randalieren nach Derby
Nach einem friedlich verlaufenen Derby am ersten Bundesliga-Spieltag bei Borussia Mönchengladbach (0:1) haben Fans des 1. FC Köln auf der Rückreise randaliert. Nach Angaben der Polizei kam es im Entlastungszug nach Köln zu mehreren Sachbeschädigungen. „Es wurden Deckenverkleidungen und Türen beschädigt. Fans brachen eine Tür auf und nutzten widerrechtlich die Zugsprechanlage“, hieß es in einer Mitteilung. Die Bundespolizei ermittelt.
Vor und während des Spiels war es kaum zu Zwischenfällen gekommen. Die Polizei hatte lediglich das vereinzelte Zünden von Feuerwerkskörpern auf der Anreise verzeichnet. Insgesamt hätten sich bis dahin „alle sehr friedlich“ verhalten.
Neymar kritisiert Barça-Verantwortliche
Nach seinem spektakulären Heimdebüt für Paris Saint-Germain hat Neymar die Verantwortlichen seines Exclubs FC Barcelona scharf kritisiert. "Barça hat Besseres verdient, und die ganze Welt weiß es", die derzeit handelnden Direktoren seien nicht geeignet, die richtige Richtung vorzugeben, sagte der Brasilianer nach dem 6:2-Sieg von PSG gegen den FC Toulouse. Neymar erzielte dabei seine Saisontreffer zwei und drei.
Neymar war für die Weltrekord-Ablösesumme von 222 Millionen Euro von Barcelona nach Paris gewechselt. In seinen vier Jahren bei Barça sei er "sehr glücklich" gewesen, sagte er, "ich war glücklich zu Beginn, ich habe vier wunderbare Jahre dort verbracht, und ich habe mich glücklich verabschiedet". Allerdings, bekräftigte er, "um die Wahrheit zu sagen", gelte dies nicht für die Verantwortlichen des Clubs: "Nein!"
Von der Ablöse für Neymar hat Barcelona bislang lediglich 40 Millionen Euro in den Brasilianer Paulinho investiert. Der Club hat zudem Angebote für Ousmane Dembélé von Borussia Dortmund sowie Philippe Coutinho vom FC Liverpool abgegeben. Für die Verhalten des streikenden Dembélé hat BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke mittlerweile ebenfalls Barcelona attackiert. Darüber "muss man sich auch mal unterhalten", sagte er bei Sky.
Neymar wollte sich nicht konkret zu den Transferbemühungen seines ehemaligen Clubs äußern. "Ich bin jetzt bei einer anderen Mannschaft. Ich weiß nicht, was dort los ist, aber ich sehe, dass meine alten Mannschaftskameraden traurig sind, und das macht mich traurig, denn ich habe viele Freunde dort", sagte er.