Ein Transfer von Bicakcic hat sich dagegen zerschlagen. Ekdal könnte vor Rückkehr nach Italien stehen. Stadtderby fast ausverkauft.

Mittelfeldspieler kommt aus Stuttgart

Bevor der HSV einen dringend benötigten neuen Innenverteidiger präsentiert, sollen die Hamburger unmittelbar vor der Verpflichtung eines Mittelfeldspielers stehen. Laut "Bild" soll sich Sportvorstand Ralf Becker mit dem VfB Stuttgart über eine einjährige Leihe von Orel Mangala (20) einig sein. Der belgische U21-Nationalspieler werde noch am Mittwoch zum Medizincheck im UKE erwartet. Eine Kaufoption soll Stuttgart dem HSV nicht eingeräumt haben. Vielmehr setzen die Schwaben dem Bericht zufolge in Zukunft auf ihr Talent, das in der Zweiten Liga Spielpraxis sammeln soll.

Mangala könnte als Alternative zu Mittelfeldstratege Matti Steinmann und Offensivspieler Aaron Hunt kommen. Im Gegenzug wird der HSV voraussichtlich den schwedischen WM-Fahrer Albin Ekdal nach Italien ziehen lassen (siehe unten).

Mangala kam in der vergangenen Saison in 20 Bundesligaspielen für den VfB zum Einsatz
Mangala kam in der vergangenen Saison in 20 Bundesligaspielen für den VfB zum Einsatz © imago/Sportfoto Rudel

Von einer Verpflichtung des Hoffenheimer Abwehrspielers Ermin Bicakcic sollen die Hamburger dagegen endgültig Abstand genommen haben, nachdem die TSG laut "Bild" ihre Ablöseforderung von drei auf fünf Millionen Euro erhöht habe. Zu viel für den HSV, der sich nun weiter nach einem neuen Verteidiger umgucken muss.

Stadtdderby schon nahezu ausverkauft

Seit Dienstagmorgen können sich Mitglieder Tickets für das begehrte Derby gegen den FC St. Pauli sichern. Trotz erstklassiger Preise und anfänglicher Serverprobleme, die den Verkauf lähmten, waren am Abend bereits mehr als 50.000 Karten vergriffen (Stand 20 Uhr). Eine genaue Verkaufszahl konnte der HSV wegen der Überlastung der Server nicht nennen.

Es ist aber davon auszugehen, dass das volle Kontingent von 57.000 Plätzen innerhalb der nächsten Stunden ausgeschöpft sein wird. Da nur eine bestimmte Anzahl von Mitgliedern auf das Ticketverkaufssystem zugreifen kann, harren noch immer etliche Fans in der Warteschlange aus. Der HSV rechnet damit, spätestens am Mittwochmorgen ein ausverkauftes Stadtderby verkünden zu können.

Sampdoria Genua gibt Angebot für Ekdal ab

HSV-Profi Albin Ekdal könnte vor einer Rückkehr in die Serie A stehen. Laut dem italienischen Transfermarkt-Insider Gianluca Di Marzio hat Sampdoria Genua ein erstes Angebot für den schwedischen Nationalspieler abgegeben. Ablösevorschlag: eine Million Euro.

Der HSV verlange allerdings weiterhin 2,5 Millionen Euro für Ekdal (29), dessen Vertrag noch ein Jahr gilt. Sampdoria wisse aber, dass die Hamburger nach dem Abstieg Geld bräuchten.

Ekdal soll das Mittelfeld von Sampdoria verstärken. Der Transfer wäre noch bis 17. August möglich, dann endet die Transferfrist der Serie A. Vor seinem Wechsel zum HSV 2015 hatte Ekdal sieben Jahre in Italien gespielt: für Juventus Turin, den AC Siena, den FC Bologna und Cagliari Calcio.

HSV beschert Sky Zweitligarekord

Allein das HSV-Auftaktspiel am Freitag sahen 550.000 Zuschauer bei Sky
Allein das HSV-Auftaktspiel am Freitag sahen 550.000 Zuschauer bei Sky © WITTERS | Valeria Witters

Sky hat offenbar vom Abstieg des HSV profitiert. Am ersten Spieltag verzeichnete der Pay-TV-Sender einen Allzeitrekord für die 2. Bundesliga. Insgesamt 2,03 Millionen Zuschauer hätten die neun Liveübertragungen gesehen – ein Plus von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahresstart.

Es dürfte vor allem dem HSV zu verdanken sein. Allein auf die 0:3-Niederlage gegen Kiel am Freitag entfällt gut ein Viertel aller Zuschauer: 550.000.

Anders als bei der Bundesliga hält Sky für die Zweite Liga die exklusiven Liverechte an allen Spielen. Allerdings hatte es beim HSV-Spiel erhebliche technische Probleme mit dem Mobildienst Sky Go sowie mit dem zeitlich befristeten Angebot Sky Ticket gegeben.

Neues Training – neues Glück?

Christian Titz hätte auch eineinhalb Stunden nur reden können, und seine Profis wären trotzdem ins Schwitzen gekommen: Bei Temperaturen um 30 Grad stellte die Trainingseinheit am Dienstag den HSV auf eine harte Belastungsprobe.

Zumal es Titz nicht beim Reden beließ. Fünf Tage vor dem ersten Zweitliga-Auswärtsspiel der Vereinsgeschichte suchte der Trainer weiterhin nach der richtigen Auf- und Einstellung für Sandhausen. Wie schon am Montag standen Torabschlüsse und Spielaufbau auf dem Programm.

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    Startelfchance für Ambrosius, Moritz und Ferati

    Was das Personal angeht, probierte der Trainer wieder neue Varianten aus. War am Vortag noch Jonas David für David Bates in die A-Elf gerutscht, erhielt am Dienstag Stephan Ambrosius seine Chance in der Innenverteidigung. „Er hat nach seiner Verletzung am Montag erstmals wieder mittrainiert und seine Sache wie auch heute gut gemacht“, sagte Titz.

    Im zentralen Mittelfeld durfte sich Christoph Moritz anstelle von Vasilije Janjiic versuchen. Am meisten überraschte allerdings, dass auf Linksaußen Tatsuya Ito durch den wieder genesenen Arianit Ferati ersetzt wurde. „Ari hat schon vergangene Woche gut trainiert, ich wollte einmal sehen, wie es in der Formation funktioniert“, sagte Titz: „Er hat ein gutes Gespür dafür, von außen nach innen reinzuziehen.“

    Lasogga im Sturm wohl gesetzt

    Wer im Sturm Titz’ Vertrauen bekommt, zeichnet sich dagegen ab: Es läuft auf Pierre-Michel Lasogga hinaus, der bei der 0:3-Auftaktniederlage gegen Kiel nur eingewechselt worden war. Lasogga (26) hatte am Montag im neuen 4-4-2-System mit Khaled Narey eine Doppelspitze gebildet.

    Mitbewerber Jairo Samperio konnte wie schon am Vortag wegen muskulärer Probleme nicht am Mannschaftstraining teilnehmen, der Spanier übte stattdessen abseits des Geschehens mit Athletiktrainer Sebastian Capel. Er soll am Mittwoch wieder ins Training einsteigen.

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    Sorgen um Hunt und Arp

    Noch schmerzlicher vermisst wurde Aaron Hunt. Sportvorstand Ralf Becker hatte am Montag die Rückkehr des Kapitäns noch für diese Woche angekündigt. Die Verhärtung der Wade sei deutlich abgeklungen. Doch es wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Am Mittwoch wird um 11 Uhr trainiert, den Donnerstag hat Titz seinen Profis freigegeben.

    „Ob es morgen oder am Freitag so weit ist oder gar nicht, das ist schwer vorherzusehen“, sagte Titz, „Aaron hat eine hartnäckige Muskelverletzung, und wir wollen kein Risiko eingehen. Leider dauert es etwas länger als vermutet.“ Hunt habe am Dienstag lediglich im Kraftraum am Crosstrainer arbeiten können. Ein Startplatz in Sandhausen wäre ihm auch ohne große Vorbereitung sicher, das ließ Titz bereits durchblicken: „Es ist ja kein Geheimnis, dass er unser Spiel verändert, wenn er auf dem Platz steht.“

    Sorgen macht auch Fiete Arp. Der Stürmer hatte am Montag einen Schlag auf den Spann bekommen. Als ihm das am Dienstag erneut passierte, brach der Youngster das Training ab. Über die Schwere der Verletzung konnte Titz zunächst keine Auskunft geben. Arp hatte gegen Kiel nicht im Kader gestanden, sondern stattdessen für die U21 in Bremen gespielt und 0:4 verloren.

    Innenverteidiger-Suche stockt

    Nach den Ausfällen von Kyriakos Papadopoulos und Gideon Jung (beide Knorpelschaden im Knie) sucht der HSV weiter nach einer Verstärkung für die Innenverteidigung. Laut „Bild“-Zeitung hat sich Sportvorstand Ralf Becker bei 1899 Hoffenheim erneut nach Ermin Bicakcic (28) erkundigt. Doch der HSV hat offenbar starke Mitbewerber: Neben Bundesligist 1899 Hoffenheim seien auch die türkischen Erstligisten Trabzonspor und Basaksehir Istanbul interessiert. Zudem fordere Hoffenheim eine Ablöse von drei Millionen Euro. Dem HSV schwebt dagegen ein Leihgeschäft vor.

    Noch weiter weg erscheint eine Verpflichtung von Martin Kaminski (26). Der Pole darf den VfB Stuttgart nur verlassen, wenn Weltmeister Benjamin Pavard bleibt. Und selbst dann habe Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf die besseren Aussichten.