Die Transferplanung hat sich verschoben: Für eine Alternative zu Hunt fehlt nun das Geld. Auch das Etatziel kann nicht erfüllt werden.
Hamburg. Den trainingsfreien Montag konnte nicht jeder Angestellte des HSV zum Entspannen nutzen. Sportvorstand Ralf Becker steht vor der Herkulesaufgabe, für beiden schwer Verletzten Abwehrspieler Gideon Jung und Kyriakos Papadopoulos einen Ersatz zu finden, der nach Möglichkeit über ausreichend Erfahrung verfügt, ablösefrei zu haben ist und wenig Gehalt kostet. Ein Gesamtpaket, das sowohl heiß begehrt als auch schwer zu haben ist.
„Ich sehe uns auf allen Positionen gut aufgestellt, in der Innenverteidigung müssen wir nun aber noch etwas machen“, meinte Becker, der am Sonntag für eine Woche in die Schweiz gereist ist, um Kandidaten zu beobachten. Der 47-Jährige will wegen der angespannten Finanzlage der Hamburger möglichst auf Leihbasis einen Routinier holen.
Neuer HSV-Anlauf bei Bicakcic?
Einer der Kandidaten ist nach Abendblatt-Informationen auch Ermin Bicakcic, der schon zu Zeiten von Ex-Trainer Markus Gisdol immer mal wieder ein Thema in Hamburg war. Hoffenheim will den 28 Jahre alten Verteidiger (Vertrag bis 2020) loswerden. Er würde somit die beiden Kriterien Erfahrung (104 Bundesligaspiele für die TSG, Braunschweig und Stuttgart) und überschaubare Kosten erfüllen. Dennoch ist der Bosnier wohl nicht erste Wahl.
Anfang des kommenden Jahres stehen sowohl der gewünschte Neuzugang als auch Jung und Papadopoulos, deren Gehälter ab der sechsten Woche im Krankenstand die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) in Form eines Verletztengeldes übernimmt, wieder auf der Lohnabrechnung.
HSV kann Etat-Ziel nicht erfüllen
Dabei sah es Beckers Plan eigentlich vor, Papadopoulos, der selbst in der Zweiten Liga 2,4 Millionen Euro im Jahr plus Prämien verdient, zu verkaufen und keinen weiteren Innenverteidiger zu verpflichten, um den Etat zu entlasten.
Vom Transfererlös des Griechen sollte eine Alternative im Mittelfeld zu Lewis Holtby und Aaron Hunt verpflichtet werden. Nun aber muss der HSV umplanen. Das Ziel, den Gehaltsetat auf unter 30 Millionen Euro zu senken, ist durch die Verletzungen von Jung und Papadopoulos kaum noch zu realisieren.