Hamburg. Auch Papadopoulos will weg und wird nicht mit ins Trainingslager reisen. Der HSV gewinnt 10:0 gegen Dassendorf.
In der 27. Minute hatte Christian Titz genug gesehen von seiner Defensive. Der HSV-Coach sprang von seiner Trainerbank hoch, um seinen behäbig spielenden Verteidigern ein paar Takte zu sagen. „Jetzt reicht’s aber, spielt schneller hinten raus“, rief Titz. Immerhin sorgte die Offensive dafür, dass sich die Laune des Trainers beim 10:0(3:0)-Testspielsieg in Bergedorf gegen Hamburgs Oberliga-Serienmeister TuS Dassendorf noch besserte. Marco Drawz, David Bates, Christoph Moritz, ein Eigentor durch Joe Warmbier sowie Bakery Jatta, Pierre-Michel Lasogga und Manuel Wintzheimer jeweils mit einem Doppelpack schossen die Tore für die Hamburger vor 3622 Zuschauern im Stadion Sander Tannen in Bergedorf. Knapp einen Monat vor dem Saisonauftakt gegen Holstein Kiel präsentieren sich die Angreifer also treffsicher.
Ein weiterer Angriffsspieler des aktuellen Kaders fuhr dagegen gar nicht erst mit nach Bergedorf. Neben dem Griechen Kyriakos Papadopoulos verzichtete Christian Titz auch auf US-Stürmer Bobby Wood. Beide Nationalspieler holten am Mittwoch ihre Medizin- und Leistungstests nach. Für die kommenden Tage stehen individuelle Laufeinheiten auf dem Programm, denn die Integration ins Teamtraining käme wegen ihres Fitnessrückstands noch zu früh. Momentan erscheint es jedoch mehr als fraglich, ob Wood und Papadopoulos überhaupt noch einmal dem HSV-Tross angehören werden. „Sie haben uns mitgeteilt, dass sie sich sportlich verändern möchten, um weiterhin in der Ersten Liga zu spielen“, sagt Titz, der nicht mehr mit den beiden plant.
Konditionelle Defizite
Papadopoulos wird am Sonntag nicht mit ins Trainingslager nach Österreich reisen. Stattdessen soll der Abwehrkoloss in Hamburg mit Athletiktrainer Carsten Schünemann an seinen konditionellen Defiziten arbeiten – und sich nach einem neuen Club umgucken. Wood sei hingegen mit besseren Laufwerten als der Grieche aus dem Urlaub zurückgekehrt, sagte Titz. Dennoch scheint eine Teilnahme am Trainingslager mehr als unwahrscheinlich. Denn der HSV-Coach will nur Spieler mitnehmen, die mit dem Club das Projekt Wiederaufstieg angehen wollen.
Der HSV-Sommerfahrplan 2018
„Es gibt auch heute wieder Gespräche, ob es zum Transfer kommt“, sagte Titz am Mittwoch über Wood. Das Problem ist nur: Dem Stürmer liegen gar keine Angebote vor. Nach Abendblatt-Informationen gab es immer mal wieder lose Anfragen für den 25-Jährigen. Etwas Konkretes, das auch für Wood reizvoll wäre, war aber nie dabei. Wood hofft, dass der Transfermarkt nach der WM erst so richtig in Schwung kommt.
Um den Gehaltsetat auf knapp 30 Millionen Euro zu senken, muss Sportvorstand Ralf Becker Wood und Papadopoulos verkaufen. Beide Profis würden bei einem von allen Seiten ungewollten Verbleib mit rund zwei Millionen Euro Jahresgehalt zu den Topverdienern in der Zweiten Liga zählen. In der Bundesliga waren es sogar 3,5 Millionen Euro per annum. Darin liegt auch das Hauptproblem für den HSV. Das üppige Salär schreckt viele Interessenten ab.
HSV (1. Halbzeit): Mickel – Narey, Jung, Ambrosius, Vagnoman – Steinmann – Drawz, Arp, Kwarteng, Ito – Lasogga.
HSV (2. Halbzeit): Pollersbeck – Knost, Bates, van Drongelen, Santos – Moritz – Jatta, Janjicic, David, Opoku – Wintzheimer.
Der zweite Spieltag der Zweiten Liga ist terminiert worden. Der HSV gastiert an einem Sonntag (12.8.) um 13.30 Uhr in Sandhausen.
HSV und Lasogga kanzeln Dassendorf ab:
HSV und Lasogga kanzeln auch Dassendorf ab