Vertragsverhandlungen mit Nicolai Müller geraten ins Stocken. Schipplock zurück im Training. Fifa checkt Arps Knochen.

Gastauftritt von Dennis Diekmeier in "Notruf Hafenkante"

Bis zum nächsten Auftritt bleibt Dennis Diekmeier dank der Länderspielpause eigentlich noch etwas Zeit. Doch bereits morgen ist er wieder auf dem Bildschirm zu sehen. Diesmal jedoch spielt Diekmeier nicht auf dem Platz, sondern eine Nebenrolle in der Hamburger ZDF-Serie "Notruf Hafenkante". In der Folge "Die Nervensäge", die am Donnerstag um 19.25 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird (hier vorab), benötigt der HSV-Profi die Hilfe der Polizei, um einen verlorengegangenen Blumenstrauß für seine Frau Dana zurückzubekommen. Der "Bild"-Zeitung sagte Diekmeier: „Ich en­ga­gie­re mich ja ge­mein­sam mit der Ha­fen­kan­ten-Dar­stel­le­rin Reha Har­der seit Jah­ren für den Ham­bur­ger Weg, habe meine Gage na­tür­lich der ka­ri­ta­ti­ven Or­ga­ni­sa­ti­on ge­spen­det. Der Dreh war eine coole und in­ter­es­san­te Er­fah­rung.“

HSV für den Porzellanschrank

An Tassen hat der HSV in seinem Onlineshop einiges im Angebot. Da gibt es die Modelle "Nur der HSV", "Skyline" und "Moin!" für je 9,95 Euro, die edlere "Metallic"-Ausführung für 12,95 Euro oder auch den runden "Fußball", derzeit im Angebot für 5,95 Euro. Alles aus spülmaschinenfester Keramik, robust und handfest, aber eher nichts, womit man eine Festtafel eindecken würde.

Ist das vielleicht eine Marktlücke? Auf die Idee könnte man beim Blick in den aktuellen Karstadt-Prospekt kommen, der am Mittwoch auch dem Abendblatt beilag. Darin werden je ein Teller, eine Tasse und eine Müslischale in HSV-Optik angeboten. Das Material: feines New-Bone-China-Porzellan. In Kombination mit je drei anderen Motiven als "Top-Angebot" zu haben.

Aus einem aktuellen Karstadt-Prospekt. Die Ähnlichkeit des Designs mit der HSV-Raute ist verblüffend
Aus einem aktuellen Karstadt-Prospekt. Die Ähnlichkeit des Designs mit der HSV-Raute ist verblüffend © HA/Karstadt

Die Sache hat nur einen Haken: Es handelt sich nicht um offizielle HSV-Produkte. Sie sind vielmehr Teil der Serie "My colour is blue" (Meine Farbe ist Blau) der Marke Waechtersbach Keramik. Die Nähe des Motivs zum schwarz-weiß-blauen HSV-Emblem ist rein zufällig, versichert Sprecherin Julia Buzási von der Könitz-Gruppe: "Es war definitiv nicht so gewollt." Die verantwortliche Produktentwicklerin sei alles andere als ein Fußballfan. Und wer genau hinsehe, bemerke leicht, dass die Linien keine klare Kante aufweisen, sondern seitlich verlaufen.

Bevor der HSV also auf die Idee kommt, ein Plagiat zu wittern, könnte er überlegen, ob er für die Ähnlichkeit nicht vielmehr dankbar sein sollte. Schließlich hatte die englische Boulevardzeitung "Daily Mail" im vergangenen Jahr das Wappen der Hamburger zum hässlichsten aller Fußballvereine erklärt. Jetzt hat es die Raute sogar in den Porzellanschrank geschafft. Das soll ihr erst mal ein Logo nachmachen.

Schipplock meldet sich zurück

Sven Schipplock kann nach einem Hexenschuss wieder mittrainieren
Sven Schipplock kann nach einem Hexenschuss wieder mittrainieren © imago/Michael Schwarz | ABS Michael Schwarz

Viel los war beim HSV-Training auch am Mittwochvormittag nicht. Zehn Profis sind mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Aber immerhin: Trainer Markus Gisdol standen zwei Spieler mehr als am Vortag zur Verfügung. Mittelfeldspieler Bakery Jatta meldete sich nach seinem erfolgreichen Regionalliga-Abstecher zur U21 zurück. Und Angreifer Sven Schipplock konnte erstmals nach seinem Hexenschuss wieder mit der Mannschaft trainieren. Ob schmerzfrei oder nicht, sei dahingestellt. Schipplocks Antwort auf die Frage, ob der Rücken noch Probleme macht: „Kein Kommentar.“

Weiterhin nur individuell arbeiten können die Defensivspieler Rick van Drongelen (Knochenödem im Becken), Bjarne Thoelke (Innenbandriss im Knie) und Jonas Behounek (Oberschenkelblessur). Der Arbeitstag begann bereits um 8 Uhr mit einem Waldlauf, um 10.15 Uhr ging es dann auf den Trainingsplatz. Für den Nachmittag ist eine weitere Trainingseinheit mit dem Schwerpunkt Athletik vorgesehen.

Arp wird vermessen

HSV-Toptalent Jann-Fiete Arp muss in die Röhre: Vor der am Sonnabend beginnenden U-17-WM in Indien, bei der Arp die deutsche Nationalmannschaft anführt, will der Weltverband Fifa das Alter der gemeldeten Spieler überprüfen. Mithilfe von Bildern der Handgelenksknochen soll nachgewiesen werden, dass keiner der Akteure vor dem 1. Januar 2000 geboren wurde – Arp (17), der am Sonnabend im Nordderby gegen Werder Bremen sein Bundesligadebüt bei den Profis erlebte, wurde am 6. Januar 2000 geboren.

Jann-Fiete Arp erlebte am vergangenen Sonnabend sein Bundesligadebüt
Jann-Fiete Arp erlebte am vergangenen Sonnabend sein Bundesligadebüt © WITTERS | TimGroothuis

Mittels der Magnetresonanztomografie kann das Alter mit 99-prozentiger Sicherheit bestimmt werden. Dort wird gezeigt, ob sich die Spieler noch im Wachstum befinden, wie es bei einem 17-Jährigen die Regel ist. „Es liegt in der Verantwortung jedes Mitgliedsverbandes sicherzustellen, dass seine Spieler den Altersvorgaben entsprechen. Die Fifa hat darüber hinaus entschieden, bei seinen U-17-Turnieren MRI-Untersuchungen der Handgelenke vorzunehmen“, sagte ein Fifa-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Der Fall des fünfmaligen U-17-Weltmeisters Nigeria, der 2013 und 2015 den Titel geholt hatte, hat zuletzt für Aufsehen gesorgt. Medienberichten zufolge bestanden gleich 26 Spieler aus dem Kader den Test nicht.

HSV-Bezwinger wechselt Trainer

Joe Enochs war seit 2008 in verschiedenen Funktionen für den VfL Osnabrück tätig. Zuvor spielte der US-Amerikaner zwölf Jahre lang für den heutigen Drittligisten
Joe Enochs war seit 2008 in verschiedenen Funktionen für den VfL Osnabrück tätig. Zuvor spielte der US-Amerikaner zwölf Jahre lang für den heutigen Drittligisten © dpa | Friso Gentsch

Der kriselnde Drittligist VfL Osnabrück hat sich von Trainer Joe Enochs (46) getrennt. Neben Enochs sei auch dessen Assistent Wolfgang Schütte beurlaubt worden, teilte der Club am Mittwoch mit. Osnabrück hatte den HSV im DFB-Pokal in der ersten Runde überraschend geschlagen, ist aber in der Liga nach einem Fehlstart in die Saison nur Tabellenvorletzter.

Weitere Gründe für die Freistellung nannte der Club zunächst nicht. Am Nachmittag sollten Vizepräsident Uwe Brunn und Geschäftsführer Jürgen Wehlend auf einer Pressekonferenz zu der Entscheidung Stellung nehmen.

Verhandlungen mit Müller stocken

Mit der Rehabilitation läuft bei Nicolai Müller (30) alles nach Plan – da können guten Gewissens ein paar Tage Auszeit genommen werden. Der HSV-Topscorer der vergangenen Saison, der sich im Auftaktspiel gegen Augsburg beim Torjubel einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, weilt mit seiner Familie zu einem Kurzurlaub auf Mallorca.

Nicolai Müller fällt nach einem Kreuzbandriss noch mehrere Monate aus
Nicolai Müller fällt nach einem Kreuzbandriss noch mehrere Monate aus © dpa | Christian Charisius

Nicht planmäßig läuft dagegen es offenbar mit der geplanten Vertragsverlängerung. Laut „Bild“-Zeitung sind die Verhandlungen mit Müller ins Stocken geraten. Grund: Der Aufsichtsrat blockiere die Verlängerung, die eine Gehaltsaufstockung um 800.000 auf 2,8 Millionen Euro pro Jahr vorsehe.

Eine erste Verhandlungsrunde mit Müller war bereits im Sommer gescheitert – damals allerdings noch an den unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen von Spieler (drei Millionen Euro) und Verein (2,4 Millionen). Nachdem Investor Klaus-Michael Kühne befunden hatte, man läge doch gar nicht so weit auseinander, wurden die Gespräche wiederaufgenommen.

Inzwischen ist man sich einig. Müller erklärte am 20. September in einem Sky-Interview, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bis 2020 in Kürze zu verlängern. Nur Details seien noch zu klären. Doch die Rechnung wurde offenbar ohne den Aufsichtsrat gemacht. Der strebte eigentlich an, den Gehaltsetat und damit die Abhängigkeit von Kühne zu reduzieren. Eine offizielle Erklärung vonseiten des HSV gab es bislang nicht. Dem Bild nach zu urteilen, das Müller aus Mallorca auf Instagram postete, ist er selbst gelassen. Müller hat es vom Liegestuhl aus geknipst.

Happy Birthday, Willi Schulz!

Willi Schulz, in den 60er-Jahren einer der besten deutschen Abwehrspieler, feiert heute seinen 79. Geburtstag. Der gebürtige Wattenscheider spielte von 1965 bis 1973 für den HSV und absolvierte 229 Pflichtspiele für die Rothosen. Zudem lief er 66-mal für die Nationalmannschaft auf, unter anderem im verlorenen WM-Finale 1966 in England.