Augsburg lässt Bobadilla ziehen. Hieronymus rechnet mit HSV ab. Behrami wechselt nach Italien. Neuer Sponsor für Trikotärmel.
Papadopoulos bricht Training ab
HSV-Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos hat die nicht öffentliche Trainingseinheit am Donnerstagnachmittag vorzeitig beendet. Von Vereinsseite gab es dazu allerdings Entwarnung: Es gehe darum, die Belastung beim verletzungsanfälligen Griechen zu dosieren. Einem Einsatz am Sonnabend beim Bundesliga-Saisonauftakt gegen Augsburg (15.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) sollte nichts im Wege stehen.
Sollte Papadopoulos doch ausfallen, kann sich Trainer Markus Gisdol auch einen Einsatz von Neuzugang Rick van Drongelen vorstellen. "Ich würde ihm zutrauen, jederzeit zu spielen", sagte Gisdol am Donnerstag über den 18 Jahre alten Niederländer, "es ist erstaunlich, wie er in seinen jungen Jahren auftritt. Mit seiner Verpflichtung haben wir richtiggelegen." Zugleich warnte Gisdol vor überzogenen Erwartungen: "Er wird ein sehr guter Spieler, aber er ist auch erst 18."
Ins Mannschaftstraining zurückgekehrt sind Aaron Hunt und André Hahn, die am Mittwoch wegen muskulärer Probleme nur für sich gearbeitet hatten. Albin Ekdal (Rückenprellung) und Filip Kostic (Kapselverletzung im Knie) hatten ihre Verletzungen bereits am Mittwoch auskuriert und stehen gegen Augsburg voraussichtlich zur Verfügung. "Filip hat einen guten Eindruck gemacht, da bin ich sehr zuversichtlich für die Startelf", sagte Gisdol, dem die Mannschaft zum 48. Geburtstag ein Ständchen darbrachte. Auch Ekdal sei ein Kandidat für die Anfangsformation.
Augsburg verkauft Bobadilla
Zwei Tage vor dem Bundesliga-Gastspiel beim HSV hat der FC Augsburg seine nächste Führungsfigur verloren. Wie FCA-Manager Stefan Reuter am Donnerstag bekanntgab, wechselt Stürmer Raul Bobadilla vorbehaltlich letzter Details zu Borussia Mönchengladbach. „Im Grunde ist alles besprochen, aber noch nichts unterschrieben“, sagte Reuter.
Bobadilla sei mit dem „ausdrücklichen Wunsch“ an den Verein herangetreten, eine neue Herausforderung mit „neuer Motivation“ angehen zu wollen. Borussia Mönchengladbach war im Sommer 2009 die erste Deutschland-Station des Paraguayers. Mitte August 2013 war Bobadilla dann vom FC Basel nach Augsburg gekommen. In 94 Bundesliga-Spielen traf er 21-mal. Schon in der vergangenen Woche hatte sich der VfL Wolfsburg die Dienste von FCA-Kapitän Paul Verhaegh gesichert.
Noch knapp 10.000 Tickets zu haben
Liegt es an den Ferien oder am schwachen Auftreten im Pokal? Zwei Tage vor dem Bundesliga-Auftakt des HSV am Sonnabend gegen den FC Augsburg sind noch reichlich Tickets zu haben. Bis Donnerstagmittag waren 47.300 der 57.000 Eintrittskarten verkauft. Das gab der HSV bei einer Pressekonferenz bekannt.
Zugleich machte der Club auf die neuen Sicherheitsbestimmungen am Einlass aufmerksam: Künftig dürfen nur noch Beutel und Taschen in einer Größe von maximal DIN A4 ins Stadion eingeführt werden.
Mathenia gegen Pyrotechnik
HSV-Torhüter Christian Mathenia sieht die Ultra-Problematik in den Stadien als „ein schwieriges Thema“ an. „Als Fußballer, der auch stark von Emotionen lebt, finde ich es wichtig, Fans zu haben, die Stimmung machen. Ohne sie stelle ich es mir ziemlich langweilig vor. Sie sind wichtig für uns, sorgen für eine einmalige Atmosphäre in den Stadien und machen die Bundesliga in Europa einmalig“, sagte Mathenia der „Bild“-Zeitung. Der 25 Jahre alte Schlussmann meinte jedoch auch: „Auf der anderen Seite ist aber auch klar: Pyrotechnik ist in Deutschland verboten. Es ist gefährlich und gehört nicht in die Stadien.“
Zugleich äußerte die neue Nummer eins des HSV Verständnis für die Reaktion der Fans nach der blamablen 1:3-Pokalniederlage in Osnabrück: "Wenn ich auf der Tribüne gesessen hätte, hätte ich auch gepfiffen. Nach diesem Auftritt war es ihr gutes Recht." Er selbst habe zweit, drei Tage gebraucht, um die Enttäuschung zu verarbeiten: "Rauszufliegen bei einem Drittligisten ist schon heftig. Der Trainer hat bei der Analyse klare Worte gefunden. Auch wir als Mannschaft wissen, dass so ein Auftritt nicht akzeptabel ist."
So kommen Sie hin
Für Fans, die sich fragen, wie sie am Sonnabend zum Bundesliga-Saisonauftakt des HSV gegen den FC Augsburg kommen, gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Zunächst die schlechte: Aufgrund der Bauarbeiten der Deutschen Bahn in Altona verkehren noch bis zum 29. August keine S-Bahnen zwischen Altona und Othmarschen. Aus diesem Grund entfällt auch der zusätzliche Busshuttle von Othmarschen zum Volksparkstadion. Der HVV bittet deshalb darum, über die S-Bahn-Haltestelle Stellingen anzureisen.
Und jetzt die gute: Eigens für das HSV-Spiel wird die Sperrung der Autobahn-Anschlussstelle Volkspark West der A 7 in Richtung Süden vorübergehend aufgehoben. Die Ausfahrt aus Richtung Flensburg wird von 13.30 bis 15.30 Uhr geöffnet, die Auffahrt in Richtung Hannover nach dem Spiel von 17 Uhr bis etwa 19 Uhr. Die Auffahrt in Richtung Norden steht durchgängig zur Verfügung. Vollständig für den Verkehr freigegeben wird die Anschlussstelle Volkspark wieder am kommenden Donnerstag.
Behrami wechselt nach Udine
Der frühere HSV-Profi Valon Behrami hat einen neuen Verein. Der Schweizer Mittelfeldspieler verlässt die Insel und wechselt vom Premier-League-Club FC Watford zum Udinese Calcio, wie der italienische Erstligist bekannt gab. Behrami (32) erhält einen Vertrag über zwei Jahre.
Er bestritt in der Saison 2014/15 für den HSV 32 Spiele in der Bundesliga, bevor er zum FC Watford wechselte.
Gregoritsch versteht den HSV nicht
Michael Gregoritsch vom FC Augsburg geht höchst motiviert ins erste Bundesliga-Saisonspiel bei seinem Exclub HSV am Sonnabend. Dass die Hamburger ihn im Juli ziehen gelassen haben, kann der 23-jährige Offensivspieler nicht verstehen. Er hat deshalb bei der schnellen Rückkehr eine Rechnung offen. „Jetzt will ich den Hamburgern zeigen, dass es ein Fehler war, mich zu verkaufen“, sagte Gregoritsch: “Dieses Spiel elektrisiert mich, ich freue mich riesig auf die Rückkehr, das wird megageil.“ Abgesehen von persönlichen Befindlichkeiten geht es in dem Match für die Vereine darum, nach dem jeweiligen Scheitern im DFB-Pokal einen komplett verpatzten Saisonstart zu vermeiden.
Gregoritsch behauptete, „keine Wut, keinen Groll“ gegenüber dem HSV zu spüren. „Aber ich kann schon sagen, dass mich die Entscheidung des HSV, mich gehen zu lassen, verwundert hat“, sagte der österreichische Nationalspieler: „Ich hätte mich anstelle des HSV nicht abgegeben. Ich bin ein junger Spieler, spreche Deutsch, habe zwei Jahre in Folge gute Scorer-Statistiken gehabt, 55 Spiele gemacht.“
Hieronymus rechnet mit dem HSV ab
HSV-Ikone Holger Hieronymus geht hart mit seinem Exverein ins Gericht. „Es wäre zu moderat zu sagen, die Situation beim HSV tut mir weh. Die Entwicklung empfinde ich vielmehr als tragisch“, sagte der frühere Profi und Sportdirektor der „Fußball-Bild“: „Es ist extrem bedauerlich, dass sich dieser Verein in der öffentlichen Wahrnehmung im Status der Lächerlichkeit befindet.“
Hieronymus (58) hatte zusammen mit anderen Clubgrößen wie Ditmar Jakobs und Horst Hrubesch vor drei Jahren die Initiative HSV Plus unterstützt und entscheidend dazu beigetragen, die Profifußballabteilung aus dem Gesamtverein auszugliedern. Ernsthaft gewollt habe der Verein die Unterstützung des prominenten Trios aber wohl nicht. „Man hat Jakobs, Hrubesch und mich nur dazu benutzt, die Ausgliederung durchzudrücken. Das ist wenig hanseatisch und traurig“, sagte Hieronymus, der zusammen mit Hrubesch und Ex-HSV-Coach Michael Oenning die Spielerbewertungsplattform Emotionum betreibt.
Er selbst sei seit drei Jahren nicht mehr im Stadion gewesen. 2015 hatte ihn der Club aufgefordert, seine Ehrenkarte zu versteuern. Hieronymus, der mit dem HSV zweimal deutscher Meister wurde und 1983 den Europapokal der Landesmeister gewann, gab seine Ehrenkarte daraufhin zurück. „Die Distanz zum HSV ist sehr groß geworden, weil ich den eingeschlagenen Weg so nicht mittragen kann. Die großen Siege des HSV liegen über 30 Jahre zurück. Man ist gut beraten, sich endlich von den Gedanken an die Erfolge der Vergangenheit zu lösen“, sagte er.
HSV wirbt für feine Kost
Der HSV hat einen neuen Sponsor gefunden: Popp Feinkost wird bis mindestens 2019 auf den Trikotärmeln werben. Das Kaltenkirchener Traditionsunternehmen, Hersteller von Feinkostsalaten und Brotaufstrichen, soll dafür laut „Bild“-Zeitung bis zu 1,5 Millionen Euro pro Jahr zahlen. Popp steigt damit zum drittgrößten HSV-Sponsor auf.
Bisher hatte das Logistikunternehmen Hermes diesen Platz eingenommen, der HSV kassierte dafür 350.000 Euro durch die Deutsche Fußball-Liga. Seit dieser Saison darf der Werbeplatz durch die Vereine selbst vermarktet werden. Der HSV brauchte dafür allerdings die Zustimmung von Topsponsor Emirates, der alle Rechte am Trikot hielt. Dass die Fluglinie eingewilligt habe, sei dem Verhandlungsgeschick von Vermarkter Lagardère zu verdanken, wie der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen am Donnerstag betonte. Bei einer Pressekonferenz wurden Details bekannt gegeben.