Hamburg. Trainer Gisdol setzt auf eine um zwei Wochen kürzere Trainingszeit als im Vorjahr. Verteidiger Kyriakos Papadopoulos bleibt drei Jahre.
Freitagabend, Tatort Instagram: HSV-Abwehr-Bulle Kyriakos Papadopoulos postet ein Bild, das ihn jubelnd im HSV-Trikot zeigt. Es soll heißen, wie er in seiner kurzen Botschaft nahelegt, dass er seinen Vertrag um drei Jahre verlängert. Die Botschaft wird gern gehört am Volkspark, das Ringen mit Bayer Leverkusen um den Leihspieler hatte sich hingezogen.
HSV verlängert auch mit Stürmer Wood
Darüber hinaus hat der HSV den 2020 auslaufenden Vertrag mit seinem Stürmer Bobby Wood vorzeitig um ein Jahr verlängert und dem US-Nationalspieler dabei die Ausstiegsklausel abgekauft. „Bobby ist ein Schlüsselspieler für unsere Offensive“, erklärte HSV-Sportchef Jens Todt am Sonnabend in einer Vereinsmitteilung.
Damit sticht der HSV Liga-Rivale 1. FC Köln aus, der bis zuletzt um die Dienste des US-Stürmers gebaggert hat und ihn als Nachfolger für Anthony Modeste (wechselt für 35 Millionen Euro nach China) verpflichten wollte. Der auf Hawaii geborene Wood (24) war im vergangenen Sommer vom Zweitligisten Union Berlin nach Hamburg gewechselt, wo er in 28 Bundesligaspielen fünf Tore erzielte.
Vorbereitung auf neue Saison
Am Montag startet der HSV in die Vorbereitung auf die neue Bundesligasaison. Vier Neuzugänge sind mit dabei. Mit großen Hoffnungen geht die Mannschaft in die Trainingszeit. Die Rede ist von Hannover 96, dem kleinen HSV, wie es in der Branche häufig heißt. Der Aufsteiger aus Niedersachsen ist der erste Bundesligist, der mit der Vorbereitung beginnt.
Der andere HSV, der Club aus dem Hamburger Volkspark, lässt sich dagegen noch ein wenig Zeit. Chefcoach Markus Gisdol hat den Trainingsauftakt auf den 6. Juli terminiert. Kein anderer Bundesligist startet später in die Vorbereitung auf die am 19. August beginnende Spielzeit. Gisdol hat die sechswöchige Pause mit der kräftezehrenden Saison begründet. „Wir haben die Spieler ausgepresst wie Zitronen. Nach so einer Saison brauchen sie eine etwas längere Auszeit. Die Spieler müssen körperlich und mental regenerieren. Sie sollen sich ordentlich erholen“, sagte Gisdol.
HSV lässt sich mit neuem Kader Zeit
Der Trainer hat für den HSV eine 44-tägige Sommervorbereitung angesetzt. Sie ist damit zwei Wochen kürzer als vor einem Jahr, als Bruno Labbadia 60 Tage vor dem Saisonauftakt gegen Ingolstadt (1:1) mit dem Training begann und die längste HSV-Vorbereitung der vergangenen Jahre einleitete.
Nach Hannover 96 sind Meister Bayern München und Pokalfinalist Eintracht Frankfurt die nächsten Clubs, die ihre Profis am 1. Juli zur ersten Einheit bitten. Am Tag darauf folgen Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach. Die Hälfte der Liga plant am 3. Juli ihren Trainingsauftakt – drei Tage vor den Hamburgern.
Während der HSV die kürzeste Vorbereitung bestreitet, lässt er sich gleichzeitig am meisten Zeit mit der Kaderplanung. Gisdol ist erleichtert, dass zumindest die Verpflichtung von Kyriakos Papadopoulos bis zum ersten Training vollzogen wurde. Weil die Nationalspieler um Mergim Mavraj und U21-EM-Fahrer Gideon Jung dann noch im Urlaub sind, wäre Papadopoulos Stand jetzt zum Start der einzige zentrale Verteidiger beim HSV.
Weiterhin eine Lösung sucht Sportchef Jens Todt für die Rückkehrer Mohamed Gouaida und Batuhan Altintas, mit denen Gisdol nicht mehr plant. Stürmer Sven Schipplock, zuletzt für ein Jahr in Darmstadt, ist der einzige Leihspieler, der beim HSV eine neue Chance erhält. Auch für Nabil Bahoui sucht Todt einen Abnehmer. Der 26 Jahre alte Schwede, der trotz Vertrags bis 30. Juni 2018 in Hamburg keine Perspektive mehr hat, ist in seiner Heimat bei Malmö FF im Gespräch.