Kuriose Prozess-Posse um Lasogga. Aussortierter Djourou vor Wechsel nach Frankreich. HSV hängt Gregoritsch ein Preisschild um.

Lasogga erscheint nicht vor Gericht

Kuriose Posse um Pierre-Michel Lasogga. Rückblick: Vor knapp einem Jahr soll der Stürmer ein Auto beschädigt haben, als er aus einer Ausfahrt fuhr. Gegen den Bußgeldbescheid in Höhe von 35 Euro legte der HSV-Profi Widerspruch ein. Am gestrigen Donnerstag sollte der Fall vor dem Amtsgericht St. Georg verhandelt werden. Doch Lasogga, der derzeit im Urlaub weilt, erschien nicht zum Prozess und ließ sich auch nicht vertreten, wie ein Gerichtssprecher dem Abendblatt bestätigte. Dadurch wurde sein Einspruch verworfen.

Lasogga wird in Kürze Post mit der Urteilsverkündung erhalten. Im Anschluss hat der 25-Jährige zwei Wochen Zeit, um das Bußgeld von 35 Euro zu überweisen. Des Weiteren werden auch noch Gerichtsgebühren, die sich am Bußgeld orientieren, auf Lasogga zukommen. Diese sollen schätzungsweise 50 Euro betragen. Eine Summe, die Lasogga bei einem Jahresgehalt von 3,4 Millionen Euro vor keine finanziellen Schwierigkeiten stellen sollte.

Malmö verhandelt mit Bahoui

Nach dem Klassenerhalt wurde Nabil Bahoui (26) höflich mitgeteilt, dass er den HSV verlassen kann. Trainer Markus Gisdol plant nicht mehr mit dem schwedischen Außenbahnspieler, der im Winter 2016 ablösefrei aus Saudi-Arabien kam. Wie die Tageszeitung aus seiner Heimat, "Aftonbladet", berichtet, verhandelt der dortige Serienmeister und aktuelle Tabellenführer Malmö FF mit Bahoui.

Bahoui konnte in Hamburg nicht seine Bundesligatauglichkeit unter Beweis stellen
Bahoui konnte in Hamburg nicht seine Bundesligatauglichkeit unter Beweis stellen © imago/Oliver Ruhnke

Ob die Hamburger im Falle eines Wechsels eine Ablöse erhalten, darf allerdings bezweifelt werden. Eine mögliche Variante ist auch, dass Sportchef Jens Todt den Vertrag mit Bahoui erst auflösen muss, bevor ein Transfer zustande kommt. Eine Methode, die den HSV schon in den vergangenen Jahren bei Emir Spahic (eine Million Euro), Maximilian Beister (600.000), Paul Scharner (500.000) und Lasse Sobiech (300.000) viel Geld gekostet hat. Dennoch wäre es der erste Sommer-Transfer der Hanseaten, der nicht durch einen auslaufenden Vertrag resultiert.

Bahoui, der beim HSV einen Kontrakt bis 2018 hat, konnte sich beim HSV nie durchsetzen und wurde zum Saisonende sogar suspendiert. Jetzt könnte er seine Koffer packen.

Hat der HSV eine Schmerzgrenze bei Gregoritsch?

Eigentlich plant der HSV auch in Zukunft mit Stürmer Michael Gregoritsch. Doch da der Club sich gleichzeitig das Ziel gesetzt hat, den Etat von derzeit 56 auf rund 48 Millionen Euro zu senken und es keine Angebote für Top-Verdiener wie Pierre-Michel Lasogga und Aaron Hunt gibt, müssen die Hamburger sich eventuell von Gregoritsch trennen. Denn der Österreicher könnte ein paar Millionen in die leeren Kassen spülen.

Feilschen um die Ablöse ist manchmal Kopfsache
Feilschen um die Ablöse ist manchmal Kopfsache © imago/Norbert Schmidt

Wie die „Bild“ berichtet, soll der HSV 5,5 Millionen Euro für den fünffachen Torschützen der abgelaufenen Saison aufrufen. Angebote gibt es nach Aussagen seines Beraters Thies Bliemeister genug. Köln soll mit einer ersten Offerte in Höhe von 4,5 Millionen abgeblitzt sein. Legt der „Effzeh“ noch eine Million drauf, könnte „Gregerl“ ganz schnell weg sein.

Djourou vor Wechsel nach Frankreich

Bei gleich vier Spielern ließ der HSV in diesem Sommer die Verträge auslaufen. Während Matthias Ostrzolek (Hannover) und René Adler (Mainz) ihre Zukunft bereits geklärt haben, sind Ashton Götz und Johan Djourou noch auf der Suche nach einem neuen Verein. Bei Djourou könnte sich dieser Zustand möglicherweise zeitnah ändern.

Der Innenverteidiger steht laut der französischen Zeitung „Midi Libre“ vor einem Wechsel zum HSC Montpellier. Demnach soll der Erstligist der Ligue 1, der in der abgelaufenen Saison nur knapp dem Abstieg entkommen ist, den 30-Jährigen nach seinem Urlaub beim Training erwarten.

Djourou wurde für die letzten Saisonspiele des HSV ausgemustert und durfte auch nicht mehr mit den Profis trainieren
Djourou wurde für die letzten Saisonspiele des HSV ausgemustert und durfte auch nicht mehr mit den Profis trainieren © imago/Jan Huebner

Oder ist Djourou nach vier Jahren beim HSV erstmal reif für die Insel? Mit dem englischen Erstligisten West Ham United soll ein weiterer Interessent intensiv um die Dienste des Schweizers buhlen. Sollte Djourou sich den „Hammers“ anschließen, würde er am 1. August schon wieder nach Hamburg kommen, wenn der Premier-League-Club für ein Testspiel bei Altona 93 gastiert.

Demirbay und Díaz verstehen sich

v.l. Marcelo Diaz, Kerem Demirbay (Deutschland), beide ehemals Hamburger SV) Kasan, 22.06.2017, Fussball, Confederations Cup 2017 in Russland, Gruppenphase, Deutschland - Chile
v.l. Marcelo Diaz, Kerem Demirbay (Deutschland), beide ehemals Hamburger SV) Kasan, 22.06.2017, Fussball, Confederations Cup 2017 in Russland, Gruppenphase, Deutschland - Chile © WITTERS | TimGroothuis

Die gemeinsame Zeit beim HSV kann trotz des Abstiegskampfes auch zusammenschweißen. Aktuelles Beispiel: Nach dem 1:1 beim Confed Cup zwischen Deutschland und Chile hielten die beiden Ex-Hamburger Kerem Demirbay (Hoffenheim) und Marcelo Díaz („Tomorrow my friend“/Celta Vigo) einen minutenlangen Plausch auf dem Rasen und tauschten ihre Trikots. Während Demirbay nicht zum Einsatz kam, spielte Díaz 90 Minuten durch.