Hamburg. Joker köpft den HSV kurz vor Schluss zum Klassenerhalt – mit seinem ersten Bundesligatreffer! Mathenia in Bestform, die Fans sowieso.
Der Hamburger SV hat erneut den Verbleib in der Fußball-Bundesliga geschafft. Am letzten Spieltag besiegten die Hanseaten den VfL Wolfsburg durch ein spätes Tor des kurz zuvor eingewechselten Luca Waldschmidt (88.) mit 2:1 (1:1) und schickten dadurch die Niedersachsen in die Relegation. Dort kämpft der VfL am 25. und 29. Mai gegen den Zweitliga-Dritten um den Liga-Verbleib. Dem HSV bleibt hingegen ein dritter Relegations-Krimi nach 2014 und 2015 erspart.
Die Höhepunkte des Spiels
Vor dem Spiel:
"Matz ab" um 18.30 Uhr
Kurzer Hinweis zu "Matz ab live": Die beliebte Spiel-Analyse mit Abendblatt-Blogger Marcus Scholz und Uli Pingel findet heute um 18.30 Uhr statt. Zu Gast sind Stefan Walter (Supporters) und Nico Pommerenke (Sport 1).
Diekmeier zur Stimmung: "Einfach geil"
Dennis Diekmeier muss heute aufgrund seiner 5. Gelben Karten zusehen, sprach aber dennoch kurz vor Anstoß am "Sky"-Mikrofon im Namen der Mannschaft: "Wir wollen heute hier ein geiles Spiel abliefern." Das Kurztrainingslager in Rotenburg sei sehr gut gewesen: "Wir haben es geschafft, uns voll auf das Spiel zu konzentrieren." Über die Fans sagte er: "Die Stimmung hier ist Wahnsinn, einfach geil."
Wolfsburg will auf Sieg spielen
VfL-Trainer Andries Jonker betonte kurz vor dem Anpfiff noch einmal, in Hamburg auf Sieg spielen zu wollen. "Wir haben eine Mannschaft, die Fußball spielen will", sagte der Niederländer bei "Sky". Dabei hoffe er auch auf die Unterstützung der Fans, von denen rund 6000 ins Volksparkstadion gepilgert sind. Und so hatten die Anhänger das Wolfsburger Team am Vorabend verabschiedet:
Müller und Ekdal in der Startelf
Nächster Push: Nicolai Müllr spielt – und zwar von Anfang an! Damit kommt der Flügelstürmer erstmals seit dem 26. Spieltag wieder zum Einsatz. Und auch Albin Ekdal darf zu Beginn ran. Letztmals war das für den Schweden am 27. Spieltag der Fall. Dafür rotieren die je 18 Jahre alten Youngster Vasilije Janjicic und Bakery Jatta aus der Startelf. HSV-Trainer Markus Gisdol setzt also voll auf Erfahrung!
"Das ist aktuell die nominell beste Mannschaft, die wir auf den Platz bringen können", sagte Gisdol bei "Sky". Zur Herangehensweise an das Spiel sagte er: "Wir haben alle Szenarien durchgespielt." Er sei voll fokussiert und werde sich daher auch nicht über die Ergebnisse auf den anderen Plätzen informieren. Wozu auch – der HSV hat den Klassenerhalt ohnehin in der eigenen Hand.
Die Statistik
Großes Spalier für den HSV-Bus
Wenige Augenblicke nach Gräfe fuhr dann auch der HSV-Mannschaftsbus in die Katakomben. Vor der Einfahrt wurde der Bus von den Fans um kurz nach 14 Uhr lautstark mit Sprechchören wie "Niemals, zweite Liga" begrüßt, etliche schwarz-weiß-blaue Anhänger standen Spalier. Ähnliche Aktionen hatte es unter anderem auch vor dem Relegationshinspiel vor zwei Jahren gegen den KSC gegeben.
Gräfe trifft noch vor der Mannschaft ein
Etliche Augen werden heute auch auf Manuel Gräfe gerichtet sein. Gemeinsam mit seinen Assistenten Dominik Schaal und Markus Sinn sowie dem Vierten Offiziellen René Rohde soll der Schiedsrichter für einen reibungslosen Ablauf der Partie sorgen. Das wird umso wichtiger, als dass Gräfe seit seinem noch immer umstrittenen Freistoßpfiff in der Relegation gegen den Karlsruher SC vielen als HSV-Retter gilt.
Kritik an der Ansetzung kam unter anderem von den ehemaligen Schiedsrichter-Kollegen Markus Merk und Bernd Heynemann. Am Sonnabend trafen Gräfe und seine Mitstreiter jedenfalls bereits rund zwei Stunden vor dem Anpfiff am Stadion ein – wie es sich gehört, ganz in Schwarz.
Kiels Manager wünscht HSV-Klassenerhalt
Na, das ist doch mal was: Sowohl Holstein Kiels Geschäftsführer Wolfgang Schwenke als auch Springreiter Carsten-Otto Nagel wünschen dem HSV den Klassenerhalt. Das äußerten beide am Sonnabend im Rahmen der aktuellen Sportberichterstattung im NDR-Fernsehen. Dabei ist Schwenkes Wunsch fast schon selbstlos – schließlich dürfte sich Holsteins Aufstiegsmacher bei einem Abstieg auf ein packendes Nordderby in der Zweiten Liga freuen.