Der Torhüter muss seinen Einsatz am Sonnabend kurzfristig absagen. Zwei Abwehrkräfte könnten dafür wieder auf dem Platz stehen.
Adler fällt gegen Hoffenheim aus
Nächster Nackenschlag für den HSV: Der Hamburger Bundesligist muss am Sonnabend im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky und Abendblatt-Liveticker) auf Stammtorhüter René Adler verzichten. Der 32-Jährige laboriert noch an den Folgen seiner Brustkorbprellung, die er sich im Spiel bei Borussia Dortmund am Dienstag zugezogen hatte. Noch am Donnerstag hatte es so ausgesehen, dass Adler trotz der Verletzung spielen würde. Am Freitag nach dem Abschlusstraining gab er Trainer Markus Gisdol das Signal: Es geht doch nicht. Das Risiko ist noch zu groß.
Ersatztorhüter Christian Mathenia wird somit zwischen den Pfosten stehen und zu seinem neunten Bundesligaeinsatz für den HSV kommen. Im Hinspiel in Hoffenheim hatte der 25-Jährige sein Debüt für den HSV gegeben und den am Ellbogen verletzten Adler anschließend über mehrere Wochen gut vertreten.
Neben Adler muss HSV-Coach Gisdol erneut auf Gideon Jung verzichten. Der 22-Jährige trainierte nach seinen muskulären Problemen am Freitag wieder mit Rehatrainer Sebastian Capel, ein Einsatz gegen Hoffenheim kommt für Jung aber noch zu früh. Auch Johan Djourou fällt erneut aus. Albin Ekdal hatte sich gegen Dortmund einen Muskelbündelriss zugezogen und fehlt vier bis sechs Wochen. In der Innenverteidigung stehen somit nur noch Kyriakos Papadopoulos und Mergim Mavraj zur Verfügung. Beide konnten am Freitag normal mit der Mannschaft trainieren.
Demirbay und Amiri wackeln
Gerade auf diesen Einsatz dürfte er gebrannt haben, jetzt könnte Kerem Demirbays erstmalige Rückkehr nach Hamburg seit seinem Wechsel nach Hoffenheim allerdings platzen.
"Kerem hat Probleme mit der Wade. Ich bin nicht sicher, ob er spielen kann", sagte 1899-Trainer Julian Nagelsmann am Freitag in der Pressekonferenz vor dem Spiel in Hamburg am Sonnabend (15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de).
Warum HSV gegen Hoffenheim ein Spitzenspiel ist
Neben Demirbay (drei Tore/acht Vorlagen) bangt Nagelsmann in Nadiem Amiri (zwei Tore/vier Vorlagen; ebenfalls Wadenprobleme) um einen weiteren Senkrechtstarter.
"Bei Kerem sieht es am schlechtesten aus. Wenn überhaupt, wird es bei ihm eine Punktlandung“, sagte Nagelsmann, der gleichzeitig betonte: "Ich bin nicht angst und bange, wenn zwei Spieler angeschlagen sind. Wir haben einen qualitativ großen Kader."
BVB-Reaktion als HSV-Mutmacher?
Nach den viel beachteten Erfolgen bei Hertha BSC und gegen Bayern München will der Tabellendritte Hoffenheim seinen Lauf fortsetzen und das 300. Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte mit einem weiteren Sieg krönen.
"Ich glaube, die Mannschaft liebt es zu gewinnen. Es ist fern meiner Vorstellungskraft, warum sie nach einem Sieg gegen Bayern weniger tun sollte, um das nächste Spiel wieder zu gewinnen“, sagte Nagelsmann.
Ob Nagelsmann dabei auch an Borussia Dortmund gedacht hat? Dem BVB war zuvor der bis dato einzige Sieg eines Bundesligisten gegen die Bayern in dieser Saison gelungen – es folgte eine ernüchternde 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt.
Nagelsmann schreibt Lob an Gisdol
Vor dem HSV hat Nagelsmann allerdings großen Respekt, nicht zuletzt auch wegen des 2:2 im Hinspiel. "Die Stärke des HSV ist, dass sie sehr aggressiv verteidigen, besonders zu Beginn, und auf jeden zweiten Ball gehen“, sagte der 29-Jährige.
"Das ist der beste und stabilste HSV seit Langem.“ Das habe er HSV-Trainer Markus Gisdol, unter dem Nagelsmann einst Co-Trainer war, unter der Woche auch geschrieben.
Gleicht der HSV gegen die TSG aus?
Im den vergangenen Spielen hat sich der HSV zur Heimmacht gemausert, dafür sprechen sechs Siege und zwei Remis aus den letzten acht Spielen. Weniger gerne gesehen im Volksparkstadion war in jüngster Vergangenheit aber die TSG Hoffenheim.
Aus den letzten drei Heimspielen gegen 1899 verbuchte Hamburg insgesamt nur einen Punkt. Insgesamt konnte der HSV nur eines der letzte sieben Duelle für sich entscheiden.
Dennoch ist die Heimbilanz gegen den Hopp-Club noch immer positiv (4/2/2) und die Gesamtbilanz nur leicht negativ (6/4/7) – bei allerdings schlimmem Torverhältnis (18:31).
Zwayer ist ein "Negativ-Schiri"
Felix Zwayer pfeift morgen – und ist für beide Gegner ein "Negativ-Schiri". Denn sowohl der HSV (6 Siege/3 Remis/8 Niederlagen) als auch Hoffenheim (1/2/5) haben unter dem 35-Jährigen bislang öfters verloren als gewonnen. Bleibt für Zwayer zu hoffen, dass ihm deshalb nach dem Abpfiff niemand den Roten Karton unter die Nase hält, so wie am vergangenen Wochenende das Schalker Maskottchen "Erwin"...
Final Four findet zeitgleich statt
Das Problem Parallelveranstaltungen hatte der HSV alleine in diesem Jahr bereits viermal. Lange Staus bei der An- und Abreise waren jeweils die Folge. Am Sonnabend kommt es erneut zu noch größerem Verkehrsaufkommen im Volkspar. Denn zeitgleich zum Spiel gegen Hoffenheim kämpfen nebenan in der Barclaycard Arena die Handballer ab 14.30 Uhr um den DHB-Pokal – vor erwarteten 13.000 Zuschauern. Daher rät der HSV seinen Zuschauern, möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
Die Zwote im Regionalliga-Ticker
Der HSV II robbt sich immer weiter an Platz zwei in der Regionalliga Nord. Am Freitagabend konnte die Zwote von Noch-Trainer Dirk Kunert die nächste Möglichkeit auf drei Punkte nicht nutzen und verlor das Spiel mit 0:4 gegen den SV Drochtersen/Assel. Die Tore schossen Nico Mau (36. Minute), Alexander Neumann (55.) und Oliver Ioannou (83. und 90.).
Neue Fußabdrücke für den Walk of Fame
Offiziell geehrt werden sie erst im September, doch die Abdrücke dreier neuer Füße für den Walk of Fame am Volksparkstadion wurden schon jetzt genommen.
Dazu kamen die Träger Martin Wilke (Pokalsieger-Trainer 1963) und die 77er Europapokalsieger Hans-Jürgen „Dittschi“ Ripp und Klaus Zaczyk vor dem HSV-Museum zusammen.
Dabei hielt das Trio der HSV-Ehrenliga auch einen Plausch mit Vorstandsboss Heribert Bruchhagen, den vor allem Wilke für ein paar Mut machende Worte nutzte.
"Der HSV wird niemals absteigen", sagte der 90-Jährige, der als Schüler Sepp Herbergers zum ersten Bundesligatrainer des Gründungsmitglieds wurde und Uwe Seeler in die erste Mannschaft hochzog.
Ebenfalls mit einem Fußabdruck geehrt wird posthum Gerhard Heid. Der 1972 verstorbene Talentsichter entdeckte zwischen 1970 und 1972 unter anderem die späteren Profis Rudi Kargus, Manfred Kaltz, Peter Hidien und Caspar Memering.
Pyros werden wieder teuer
Das DFB-Sportgericht hat den HSV wegen drei Pyro-Aktionen seiner Anhänger in diesem Jahr (im Pokal gegen Köln sowie in der Liga gegen Leipzig und Berlin) zu 17.500 Euro Geldstrafe verurteilt. Der Verein akzeptierte das Urteil. Mehr zur Pyro-Problematik lesen Sie hier.
Diekmeier hört auf "Mausi"
Hört Uwe Seeler seine Frau Ilka "der Dicke" sagen, weiß das HSV-Idol genau, dass er gemeint ist. Fällt der Kosename "Mausi", kommt wer angelaufen? Richtig, Dennis Diekmeier! Aber nicht nur er, sondern auch gleich seine Kinder Delani, Dion und Dalina. Und auch seine Frau Dana reagiert auf die Verniedlichung. "Wir nennen uns alle Mausi", sagte die 32-Jährige der "Bild"-Zeitung.