Hamburg. Der HSV hatte Hilke fristlos gekündigt und prüft eine mögliche Mauschelei. Hilke geht nun in die Gegenoffensice.
Joachim Hilke hat ein Problem. Der frühere Marketingvorstand des HSV hatte vor Kurzem einen Reitunfall auf einer Urlaubsreise in Argentinien. Die erste Diagnose: eine Schultereckgelenksprengung. Liest man die Schlagzeilen am Freitag, könnte die lädierte Schulter aktuell allerdings Hilkes geringstes Problem sein. „Mauschelei?“, fragte die „Bild“-Zeitung, „Hat sich Hilke bereichert?“, fragte die „Hamburger Morgenpost“, und „Ex-Vorstand unter Verdacht“, titelte das Abendblatt. Hintergrund: Der HSV hatte Hilke fristlos gekündigt, den Vertrag mit Trainingslageranbieter Match IQ mit sofortiger Wirkung beendet. Dem im November beim HSV ausgeschiedenen Hilke, der noch bis 30. Juni bezahlt werden sollte, wird vorgeworfen, mit dem Trainingslager- und Testspiel-Vermittler gemeinsame Sache gemacht zu haben.
Am Tag danach ging der 49-Jährige nun in die Gegenoffensive. „Ich habe einen Anwalt eingeschaltet und werde die Kündigung anfechten“, sagte Hilke dem Abendblatt. Und auch Match IQ, wo er zum 1. April als Geschäftsführer anfangen sollte, prüft nach Abendblatt-Informationen rechtliche Schritte. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns in keiner Weise etwas vorzuwerfen haben“, sagte Agenturgründer Nicholas MacGowan dem Abendblatt. „Die fristlose Kündigung des HSV-Vertrages durch den HSV lassen wir zurzeit juristisch überprüfen. Eines ist jedenfalls sicher: Der HSV hat durch die Arbeit von Match IQ viel Geld verdient“, sagte MacGowan
Bericht: HSV stellt Strafanzeige gegen Hilke
Klar ist, dass der Fall Hilke nun immer größere Ausmaße annimmt. Wie die „Bild“ am Freitagabend berichtet, soll der HSV sogar Strafanzeige gegen den Ex-Vorstand stellen wegen des Verdachts der Veruntreuung. Auch über eine mögliche Schadenersatzklage soll der Club dem Bericht zufolge nachdenken. „Mir ist davon nichts bekannt“, sagte Hilke der „Bild“.
Weder Hilke noch dem Hamburger Unternehmen aus Ottensen, dem noch ein sechsstelliger Betrag bis zum Vertragsende 2018 zusteht, wurde vom HSV bislang ein Kündigungsgrund schriftlich mitgeteilt. Fortsetzung folgt – wohl vor Gericht.