Bobby Wood weckt Begehrlichkeiten und verfügt offenbar über eine Ausstiegsklausel. Die Anhänger kämpfen um ihren Torjäger.
Hamburg. Er war einer der Begehrtesten. Als die HSV-Profis am Mittwoch nach dem Training in die Kabine gingen, drängelten sich rund 100 Schüler um Autogramme und Selfies ihrer Idole. Ferien in Hamburg. Und insbesondere Bobby Wood gehörte zu den Lieblingsmotiven der jungen Trainingsgäste. Wood lächelte in jedes Handy und schrieb Autogramm um Autogramm.
Der 24 Jahre alte Stürmer steht dieser Tage im Mittelpunkt – nicht nur bei den Fans. Spätestens seit seinem Siegtor gegen Mönchengladbach am Sonntag ist die Zukunft des US-Amerikaners HSV-Gesprächsthema Nummer eins. Bereits in den vergangenen Wochen gab es Spekulationen um das angebliche Interesse englischer Clubs. Mit dem Wechsel der Berateragentur von Robert Schneider zu Volker Struth haben die Spekulationen neuen Nährboden erhalten, obwohl Wood beim HSV einen langfristigen Vertrag bis 2020 unterschrieben hat.
Für zusätzlichen Wirbel hat nun ein Bericht der „Sportbild“ über eine Ausstiegsklausel gesorgt. Demnach könne der Angreifer den HSV im Sommer für eine festgeschriebene Ablöse von zehn Millionen Euro verlassen. Der HSV wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. „Wir äußern uns nicht zu Vertragsinhalten“, sagte Sportchef Jens Todt dem Abendblatt.
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Fans würden Wood mehr Gehalt zahlen
Der Poker um Wood ist eröffnet. Klar ist in jedem Fall, dass der HSV bei einem möglichen Transfer im Sommer eine zweistellige Millionensumme erhalten würde. Doch so weit ist es noch nicht.
Nicht nur Markus Gisdol, sondern auch die Fans wollen Wood weiterhin beim HSV auf Torejagd gehen sehen. In einer Abendblatt-Umfrage, ob der Dino den Angreifer mit aller Macht halten solle, sprachen sich beachtliche 84 Prozent der knapp 1200 Teilnehmer (Stand Donnerstagmittag) dafür aus, dass der HSV Woods Vertrag zu verbesserten Konditionen verlängern soll, um gleichzeitig die Ausstiegsklausel zu streichen. Die deutliche Minderheit (16 Prozent) meint, dass man ihm keine Steine in den Weg legen sollte, insofern Wood den Verein verlassen wolle.
Bruchhagen schließt vorzeitige Vertragsverlängerung aus
Todt signalisierte bereits Gesprächsbereitschaft, Vertragsanpassungen mit Leistungsträgern vorzunehmen. „Sparfuchs“ Heribert Bruchhagen drückt hingegen auf die Euphoriebremse um den HSV-Spieler der Stunde und will sich nicht von Angeboten der Konkurrenz erpressen lassen. Eine vorzeitige Vertragsverlängerung sei für den Vorstandsvorsitzenden aktuell kein Thema.
„Bobby Wood ist in einer tollen Verfassung und wir sind hochzufrieden mit ihm, aber wir lassen uns doch nicht treiben. Er hat jetzt drei gute Spiele gemacht und schon sollen wir uns rechtfertigen, den Vertrag zu verlängern“, sagte der HSV-Boss bei Sky. “Wir wissen schon, was gut für den HSV ist.“ Und das ist in seiner aktuellen Verfassung zweifellos Bobby Wood.