“Papa“ bricht Training ab und hilft Walace. Hamburg bewirbt sich für EM. HSV holt jungen Finnen. Wood posiert in neuem Trikot.

Vorstand Wettstein verlängert beim HSV

Finanzvorstand Frank Wettstein und der HSV gehen weiterhin gemeinsame Wege. Wie die Hamburger mitteilten, hat 43-Jährige seinen Vertrag bis 2020 verlängert. Wettstein wird zudem zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt. Dieser Posten war zuletzt nicht besetzt. „Wir freuen uns, die konstruktive Zusammenarbeit und den eingeleiteten Restrukturierungsprozess des HSV kontinuierlich fortführen zu können“, sagt Interims-Aufsichtsratschef Jens Meier zu der Personalie.

Finanzvorstand Frank Wettstein
Finanzvorstand Frank Wettstein © WITTERS | ValeriaWitters

„Ich danke dem Aufsichtsrat für das mir weiterhin entgegengebrachte Vertrauen und freue mich, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen", sagt Wettstein.

Auf der ordentlichen Hauptversammlung der HSV Fußball AG wurde außerdem der bisherige Ehrenratsvorsitzende An­dreas Peters als neues Aufsichtsratsmitglied ernannt. Er beerbt den zurückgetretenen Peter Nogly für die restliche Amtszeit bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Neuer Vorsitzender des Ehrenrats und damit automatisches Mitglied im Beirat wird der Jurist Kai Esselsgroth. Das Abendblatt hatte vorab darüber berichtet.

"Papa" muss in die Katakomben

Schreckmoment für Kyriakos Papadopoulos und die Trainings-Kiebitze im Volkspark. Der Grieche musste die Einheit am Mittwochmorgen nach einer guten halben Stunde vorzeitig abbrechen.

Kyriakos Papadopoulos im Training am Dienstag
Kyriakos Papadopoulos im Training am Dienstag © Witters

Nach einem Gespräch mit Trainer Markus Gisdol machte sich der 24-Jährige auf den Weg in die Kabine. In welcher Situation und wo sich Papadopoulos verletzt haben konnte, war zunächst nicht ersichtlich.

Eine gute Stunde später gab es eine erste Rückmeldung von Gisdol. Demnach sei der Abbruch eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Um die Belastung zu dosieren, habe Papadopoulos auf dem Ergometer individuell weitertrainiert.

Der Innenverteidiger hat seit seinem Wechsel aus Leipzig im Winter die Hamburger Defensive maßgeblich stabilisiert und war mit zwei Treffern in den vergangenen zwei Bundesligaspielen zudem auch offensiv eine echte Waffe.

Bei RB war Papadpopoulos nach einer Knie-Operation fast gar nicht zum Einsatz gekommen. Den Medizincheck beim HSV hatte er hingegen ohne Probleme bestanden.

Gregoritsch wieder mit dabei

Ansonsten war der Kader beim Training komplett, auch Michael Gregoritsch hatte wieder den Ball am Fuß. Damit steht der Stürmer nur zwei Wochen nach seinem Bänderriss vor seinem Comeback.

"Ich habe keine Schmerzen mehr“, hatte der 22-Jährige am Dienstag gesagt. Eine Kader-Nominierung für das Heimspiel am Sonnabend gegen den SC Freiburg (18.30 Uhr) scheint somit nicht ausgeschlossen.

Muss Papadopoulos zu Bayer zurück?

Wie lange Papadopoulos noch beim HSV spielen wird, steht derzeit in den Sternen. Die starken Auftritte für den Dino haben jedenfalls auch wieder "Papas" Stammverein Leverkusen hellhörig werden lassen.

"Er hat jetzt zwei überragende Spiele gemacht, das verfolgen wir mit Interesse und freuen uns“, sagte Bayers Geschäftsführer Michael Schade jetzt dem "Express".

"Man verleiht Spieler ja, damit sie regelmäßig spielen. Das scheint der Fall zu sein. Nun verfolgen wir genau, wie er sich schlägt und entwickelt", wird Schade weiter zitiert.

In Hamburg steht Papadopoulos bis zum 30. Juni als Leihspieler unter Vertrag, zuvor hatte Leverkusen den ehemaligen Schalker Publikumsliebling an RB Leipzig verliehen.

Als potentielle Ablösesumme für Papadopoulos stehen rund zwölf Millionen Euro im Raum. Doch durch den Abgang Ömer Topraks ist fraglich, ob Leverkusen die HSV-Leihgabe bei anhaltender Formstärke überhaupt komplett ziehen lässt.

Walace ist rundum angekommen

Ein weiterer Winter-Volltreffer hat den HSV bereits verstanden: In der Medienrunde am Mittwoch hat Walace demonstriert, dass er die neue Demuts-Marschroute verinnerlicht hat.

"Wichtig ist, dass wir uns nicht ausruhen, als Mannschaft immer weiter arbeiten und wichtige Punkte holen", sagte der 21-jährige Brasilianer, der beim 3:0-Sieg in Leipzig sein Bundesliga- und Tor-Debüt gleichzeitig gefeiert hatte.

"Ich habe mich sehr über mein erstes Tor für den HSV gefreut. Es war ein schönes Gefühl", sagte Walace zu seinem Kopfballtreffer zum 2:0.

Verstehen sich bereits bestens:
Verstehen sich bereits bestens: "Papa" (l.) und Walace © Imago/Contrast

Dass er sowohl in Hamburg ("Meine Familie und ich haben schon ein Lieblingsrestaurant") als auch in der Mannschaft derart schnell integriert wurde, verdankt der Olympiasieger auch seinem Mitspieler Kyriakos Papadopoulos.

"'Papa' spricht etwas Portugiesisch, das hilft mir sehr", sagte Walace, der neben dem Griechen auch den zweiten Innenverteidiger Mergim Mavraj lobte: "Die beiden spielen auf höchstem Niveau."

Bilder vom Sieg in Leipzig:

HSV siegt sensationell mit 3:0 bei RB Leipzig

Gruppenkuscheln beim HSV nach dem unerwarteten 3:0-Erfolg in Leipzig
Gruppenkuscheln beim HSV nach dem unerwarteten 3:0-Erfolg in Leipzig © dpa | Jan Woitas
Mentalitätsmonster Papadopoulos hat mal wieder zugeschlagen
Mentalitätsmonster Papadopoulos hat mal wieder zugeschlagen © dpa | Hendrik Schmidt
„So sehen Sieger aus, schalala“
„So sehen Sieger aus, schalala“ © Bongarts/Getty Images | Boris Streubel
Und noch ein Jubelfoto, weil es so schön ist
Und noch ein Jubelfoto, weil es so schön ist © dpa | Hendrik Schmidt
Auch Markus Gisdol feierte den Sieg ausgelassen
Auch Markus Gisdol feierte den Sieg ausgelassen © Bongarts/Getty Images | Boris Streubel
Papadopoulos zeigte nach seinem Tor gegen Leipzig, wo er in der Hinrunde keine Rolle gespielt hatte, demonstrativ seinen Bizeps
Papadopoulos zeigte nach seinem Tor gegen Leipzig, wo er in der Hinrunde keine Rolle gespielt hatte, demonstrativ seinen Bizeps © dpa | Jan Woitas
Der Grieche traf wie schon gegen Leverkusen per Kopf
Der Grieche traf wie schon gegen Leverkusen per Kopf © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Nach einer Müller-Ecke übersprang Papadopoulos Gegenspieler Halstenberg deutlich
Nach einer Müller-Ecke übersprang Papadopoulos Gegenspieler Halstenberg deutlich © Bongarts/Getty Images | Boris Streubel
Beim Jubeln schlug sich
Beim Jubeln schlug sich "Papa" erneut symbolisch auf die HSV-Raute auf seiner Brust © Bongarts/Getty Images | Boris Streubel
Walace feiert seinen Premieren-Treffer für den HSV mit Gideon Jung. Bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz erzielte er das 2:0 gegen Leipzig
Walace feiert seinen Premieren-Treffer für den HSV mit Gideon Jung. Bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz erzielte er das 2:0 gegen Leipzig © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Hamburgs Spieler können es kaum glauben
Hamburgs Spieler können es kaum glauben © dpa | Jan Woitas
Markus Gisdol ist der Vater des momentanen Höhenflugs beim HSV
Markus Gisdol ist der Vater des momentanen Höhenflugs beim HSV © dpa | Jan Woitas
Aber auch Leipzig hatte Chancen wie hier Sabitzer mit seinem Weitschuss
Aber auch Leipzig hatte Chancen wie hier Sabitzer mit seinem Weitschuss © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Der Leipziger Yussuf Poulsen verletzte sich kurz nach seiner Einwechslung in der ersten Hälfte
Der Leipziger Yussuf Poulsen verletzte sich kurz nach seiner Einwechslung in der ersten Hälfte © dpa | Jan Woitas
Der HSV lief die Leipzig vor allem in der Anfangsphase intensiv an (hier Matthias Ostrzolek gegen Bernardo)...
Der HSV lief die Leipzig vor allem in der Anfangsphase intensiv an (hier Matthias Ostrzolek gegen Bernardo)... © WITTERS | TimGroothuis
...Oder hier Filip Kostic gegen Bernardo
...Oder hier Filip Kostic gegen Bernardo © WITTERS | TimGroothuis
Papadopoulos warf sich wie gewohnt in jeden Zweikampf und ließ sich auch von Leipzigs Top-Scorer Emil Forsberg nicht düpieren
Papadopoulos warf sich wie gewohnt in jeden Zweikampf und ließ sich auch von Leipzigs Top-Scorer Emil Forsberg nicht düpieren © imago/Jan Huebner
Die Antwort der Leipziger Fans auf die Krawalle von Dortmund
Die Antwort der Leipziger Fans auf die Krawalle von Dortmund © Bongarts/Getty Images | Boris Streubel
Vor dem Anpfiff zündelten HSV-Fans Pyrotechnik im Gästeblock
Vor dem Anpfiff zündelten HSV-Fans Pyrotechnik im Gästeblock © imago/Contrast
Gotoku Sakai im Duell mit Ex-St.-Pauli-Profi Marcel Halstenberg
Gotoku Sakai im Duell mit Ex-St.-Pauli-Profi Marcel Halstenberg © dpa | Jan Woitas
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Volksparkstadion soll EM-Stätte werden

Jetzt ist es offiziell: Hamburg bewirbt sich mit dem Volksparkstadion als Spielstätte für die EM 2024. Bürgermeister Olaf Scholz nannte als Beweggründe unter anderem "die Fußballbegeisterung der Fans, die Erfahrung der Verantwortlichen und die moderne Infrastruktur."

Für seine angekündigte EM-Bewerbung sucht der DFB insgesamt zwölf Stadien. Aus dem Norden hatten zuvor bereits Bremen und Hannover ihr Interesse als Austragungsort bekundet.

Für Hamburg wäre es nach der EM 1988 und den WM-Endrunden 1974 und 2006 das vierte große Turnier. "Unsere Entscheidung war schnell getroffen, den DFB bei der Bewerbung zu unterstützen", sagte HSV-Boss Heribert Bruchhagen nun.

"Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass so eine Veranstaltung ohne Hamburg stattfinden wird“, hatte Bruchhagen schon Ende Januar gesagt.

Der Verein ist Besitzer des Stadions, das bei internationalen Spielen Platz für 50.000 Zuschauer bietet. Die erste Bewerbungsfrist für die EM endet an diesem Freitag, Mindestvoraussetzung ist eine Sitzplatzkapazität von 30.000 Zuschauern.

Am 15. September 2017 will der DFB entscheiden, mit welchen Arenen er sich bei der Uefa schließlich um das Turnier bewirbt. Am Mittwoch hatte die Türkei als erste deutscher Konkurrent ebenfalls seine Kandidatur bekräftigt.

Matz ab nach dem Sieg in Leipzig

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    Böser Streich für SC-Trainer?

    Freiburgs Erfolgstrainer Christian Streich
    Freiburgs Erfolgstrainer Christian Streich © Imago/Sportfoto Rudel

    Spielt der HSV Freiburgs Trainer am Sonnabend einen bösen Streich? Der nächste Einschlag im SC-Gehäuse wäre nämlich der 200. Gegentreffer für Christian Streich als Bundesligatrainer.

    Die Chancen auf das unschöne Jubiläum für den 51-Jährigen stehen gar nicht mal schlecht – denn in dieser Saison kassierten die Südbadener noch in jedem Auswärtsspiel mindestens einen Treffer.

    Vorentscheidung im Abstiegskampf: Gojko Kacars Ausgleichstreffer gegen den SC Freiburg im Mai 2015
    Vorentscheidung im Abstiegskampf: Gojko Kacars Ausgleichstreffer gegen den SC Freiburg im Mai 2015 © Witters

    Spannend dürfte es aber dennoch werden, denn Freiburg verlor keines der letzten fünf Gastspiele im Volkspark (drei Siege, zwei Remis). Dabei erzielte der HSV insgesamt nur drei Treffer, die letzten beiden zu einem 1:1-Endstand.

    Andererseits ist der HSV jetzt schon seit dem 2:5 gegen Dortmund vom 5. November zu Hause ungeschlagen, die letzten vier Pflicht-Heimspiele wurden mit insgesamt nur einem Gegentor gewonnen.

    Wood posiert in neuem Trikot

    Auch als Model macht Bobby Wood (r.) eine gute Figur. Wie auch Dortmunds Christian Pulisic (l.) wurde der HSV-Stürmer vom US-Verband für die Kampagne des neuen, roten Nationaltrikots ausgewählt.

    HSV holt zweiten jungen Finnen

    Der HSV rüstet im Nachwuchsbereich weiter auf. Von Käpylän Pallo stößt mit Anssi Suhonen nach Tobias Fagerström (kam im Sommer) ein zweites 16 Jahre altes finnisches Talent zur U17.

    Der offensive Mittelfeldspieler Suhonen könnte bereits am Sonntag (13 Uhr) in der B-Junioren-Bundesliga sein Debüt feiern. Dann geht es für Hamburg nach Bremen zum Nordderby gegen Werder.

    Fanprojekt widerspricht Sachsen-Polizei

    Nach den Ausschreitungen zwischen HSV-Anhängern und Ordnern von RB Leipzig hat das HSV-Fanprojekt der Stellungnahme der Polizei Sachsen widersprochen, wonach es keine Gewalt seitens der Ordner gegen HSV-Anhänger gegeben habe.

    "Einzelne Ordner haben Fans mit Fäusten attackiert“, schreibt das Fanprojekt auf Facebook. HSV-Anhänger hatten zuvor Pyrotechnik gezündet. Mehr zu den mutmaßlichen Vorfällen rund um das Leipzig-Spiel lesen Sie hier.