Hamburg. Ekdals Platzverweis war der fünfte in dieser Saison. Doch eine Mannschaft agiert in einer Hinsicht noch unfairer als der HSV.
Der Hamburger Albin Ekdal reihte sich am Sonnabend in eine illustre Reihe ein. Der Schwede sah bei der 0:1-Niederlage beim VfL Wolfsburg innerhalb nur weniger Minuten Gelb-Rot und leistete seinem Team damit einen Bärendienst. Es war der fünfte Platzverweis des HSV in den 17 Partien der Hinrunde. Vor ihm mussten schon Cléber, Bobby Wood, Lewis Holtby und Dennis Diekmeier Spiele des HSV aufgrund von Rot oder Gelb-Rot vorzeitig verlassen.
Noch völlig ohne Platzverweise kamen hingegen der Tabellenführer Bayern München und der noch ungeschlagene Dritte aus Hoffenheim davon. Insgesamt verteilten die Schiedsrichter in der Hinrunde 35 Platzverweise (19 Rote Karten/16-mal Gelb-Rot).
Der HSV-Jahresauftakt in Wolfsburg
HSV mit meisten Platzverweisen
Was die Roten Karte angeht, liegt der HSV aktuell zusammen mit dem 1. FSV Mainz und Eintracht Frankfurt auf Platz eins dieser unrühmlichen Statistik. Dreimal sahen Spieler dieser Clubs glatt Rot. Auch bei den Ampelkarten führt der Bundesliga-Dino die Rangliste zusammen mit Mainz, Ingolstadt und Darmstadt an.
Kommentar: Was der HSV von Ekdal lernen kann
Frankfurt am unfairsten?
Addiert man die Gelben Karte noch hinzu, so ist tatsächlich nicht mehr der HSV die unfairste Mannschaft der Liga, sondern Eintracht Frankfurt. Die Hessen kassierten insgesamt 48 Gelbe Karte, der HSV "nur" 38. Auch in einer weiteren Negativ-Statistik liegt die Eintracht noch vor den Hamburgern. Die Frankfurter verloren in der Geschichte der Bundesliga 612 Spiele, auf Platz zwei steht hier der HSV, der am Sonnabend die 600. Niederlage (im 1815 Spiel) in der Bundesliga kassierte.
Dennoch trügt der Schein nicht: Mit 305 Fouls wenden die Hamburger so häufig wie keine andere Mannschaft in der Liga unfaire Mittel an. Damit führt der HSV diese inoffizielle Tabelle mit großem Vorsprung an. Frankfurt (280 Fouls) und Hoffenheim (278) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Am Sonnabend in Ingolstadt (268) haben die Hanseaten die Möglichkeit, ihr Treter-Image aufzupolieren. Viel wichtiger wären allerdings drei Punkte für den Klassenerhalt. Doch dafür sollte der HSV die Partie mit elf Spielern beenden.