Hamburg. Ekdals Platzverweis war der fünfte in dieser Saison. Doch eine Mannschaft agiert in einer Hinsicht noch unfairer als der HSV.

Der Hamburger Albin Ekdal reihte sich am Sonnabend in eine illustre Reihe ein. Der Schwede sah bei der 0:1-Niederlage beim VfL Wolfsburg innerhalb nur weniger Minuten Gelb-Rot und leistete seinem Team damit einen Bärendienst. Es war der fünfte Platzverweis des HSV in den 17 Partien der Hinrunde. Vor ihm mussten schon Cléber, Bobby Wood, Lewis Holtby und Dennis Diekmeier Spiele des HSV aufgrund von Rot oder Gelb-Rot vorzeitig verlassen.

Noch völlig ohne Platzverweise kamen hingegen der Tabellenführer Bayern München und der noch ungeschlagene Dritte aus Hoffenheim davon. Insgesamt verteilten die Schiedsrichter in der Hinrunde 35 Platzverweise (19 Rote Karten/16-mal Gelb-Rot).

Der HSV-Jahresauftakt in Wolfsburg

In der 83. Minute jubelte Wolfsburg über den Siegtreffer durch Mario Gomez
In der 83. Minute jubelte Wolfsburg über den Siegtreffer durch Mario Gomez © Imago/foto2press
Schiedsrichter Felix Zwayer zeigt Albin Ekdal (HSV) zunächst die Gelbe Karte
Schiedsrichter Felix Zwayer zeigt Albin Ekdal (HSV) zunächst die Gelbe Karte © WITTERS | ValeriaWitters
Der Trip nach Wolfsburg begann für den HSV mit einer Hiobsbotschaft: Johan Djourou verdrehte sich beim Aufwärmen das Knie
Der Trip nach Wolfsburg begann für den HSV mit einer Hiobsbotschaft: Johan Djourou verdrehte sich beim Aufwärmen das Knie © Witters
Für den Schweizer war ein Einsatz unmöglich
Für den Schweizer war ein Einsatz unmöglich © Witters
Für den Innenverteidiger rückte Winter-Neuzugang Kyriakos Papadopoulos (im Hintergrund) kurzfristig in die Startelf
Für den Innenverteidiger rückte Winter-Neuzugang Kyriakos Papadopoulos (im Hintergrund) kurzfristig in die Startelf © Witters
Dem Teamgeist tat die Umstellung keinen Abbruch
Dem Teamgeist tat die Umstellung keinen Abbruch © Witters
Und
Und "Papa" löste seine Aufgaben wie hier gegen Yunus Malli mit gewohnt hoher Einsatzbereitschaft © Witters
Auch der neue Abwehrchef Mergim Mavraj flog voller Leidenschaft über den Platz
Auch der neue Abwehrchef Mergim Mavraj flog voller Leidenschaft über den Platz © Witters
Auch Albin Ekdal flog – allerdings vom Platz. Der Schwede kassierte schon in der 33. Minute die Gelb-Rote Karte
Auch Albin Ekdal flog – allerdings vom Platz. Der Schwede kassierte schon in der 33. Minute die Gelb-Rote Karte © dpa
Schiedsrichter Felix Zwayer kannte keine Gnade
Schiedsrichter Felix Zwayer kannte keine Gnade © Imago/Contrast
Da nützte alles Reklamieren nichts
Da nützte alles Reklamieren nichts © Imago/foto2press
Das Kartenspiel war eindeutig
Das Kartenspiel war eindeutig © Witters
Zuvor hatte sich der HSV mit Mann und Maus gegen einen Gegentreffer gewehrt
Zuvor hatte sich der HSV mit Mann und Maus gegen einen Gegentreffer gewehrt © Witters
HSV-Trainer Markus Gisdol (l., mit Teammanager Tobias Hauke) bei der Ankunft im Wolfsburger Stadion
HSV-Trainer Markus Gisdol (l., mit Teammanager Tobias Hauke) bei der Ankunft im Wolfsburger Stadion © WITTERS | ValeriaWitters
Zum Rückrundenabschluss nominierte er erstmals Talent Vasilije Janjicic in den Bundesligakader
Zum Rückrundenabschluss nominierte er erstmals Talent Vasilije Janjicic in den Bundesligakader © WITTERS | ValeriaWitters
Der neue Abwehrchef Mergim Mavraj ist dagegen ein alter Hase
Der neue Abwehrchef Mergim Mavraj ist dagegen ein alter Hase © WITTERS | ValeriaWitters
Hier dachte Neuzugang Kyriakos Papadopoulos (r., mit Filip Kostic) noch an einen Platz auf der Bank
Hier dachte Neuzugang Kyriakos Papadopoulos (r., mit Filip Kostic) noch an einen Platz auf der Bank © WITTERS | ValeriaWitters
Die Wolfsburger Sitzgelegenheiten wurden derweil von zwei weiteren HSVern in neuen Positionen ausgetestet: Sportchef Jens Todt (l.) und Pressesprecher Till Müller
Die Wolfsburger Sitzgelegenheiten wurden derweil von zwei weiteren HSVern in neuen Positionen ausgetestet: Sportchef Jens Todt (l.) und Pressesprecher Till Müller © WITTERS | ValeriaWitters
Ansonsten hatte Todt auch in Wolfsburg stets sein Handy griffbereit – ein defensiver Mittelfeldspieler wird noch gesucht
Ansonsten hatte Todt auch in Wolfsburg stets sein Handy griffbereit – ein defensiver Mittelfeldspieler wird noch gesucht © Getty Images
Und noch ein Neuer: HSV-Vorstandsboss Heribert Bruchhagen setzte sich auf die Tribüne
Und noch ein Neuer: HSV-Vorstandsboss Heribert Bruchhagen setzte sich auf die Tribüne © Witters
Bei Wolfsburg gab Stürmer Paul-Georges Ntep sein Bundesliga-Debüt
Bei Wolfsburg gab Stürmer Paul-Georges Ntep sein Bundesliga-Debüt © Witters
Der Franzose beschäftigte HSV-Kapitän Gotoku Sakai zur Genüge
Der Franzose beschäftigte HSV-Kapitän Gotoku Sakai zur Genüge © Getty Images
Engagiert an der Seitenlinie: Wolfsburgs Trainer Valerien Ismael
Engagiert an der Seitenlinie: Wolfsburgs Trainer Valerien Ismael © dpa
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HSV mit meisten Platzverweisen

Was die Roten Karte angeht, liegt der HSV aktuell zusammen mit dem 1. FSV Mainz und Eintracht Frankfurt auf Platz eins dieser unrühmlichen Statistik. Dreimal sahen Spieler dieser Clubs glatt Rot. Auch bei den Ampelkarten führt der Bundesliga-Dino die Rangliste zusammen mit Mainz, Ingolstadt und Darmstadt an.

Kommentar: Was der HSV von Ekdal lernen kann

Frankfurt am unfairsten?

Addiert man die Gelben Karte noch hinzu, so ist tatsächlich nicht mehr der HSV die unfairste Mannschaft der Liga, sondern Eintracht Frankfurt. Die Hessen kassierten insgesamt 48 Gelbe Karte, der HSV "nur" 38. Auch in einer weiteren Negativ-Statistik liegt die Eintracht noch vor den Hamburgern. Die Frankfurter verloren in der Geschichte der Bundesliga 612 Spiele, auf Platz zwei steht hier der HSV, der am Sonnabend die 600. Niederlage (im 1815 Spiel) in der Bundesliga kassierte.

Dennoch trügt der Schein nicht: Mit 305 Fouls wenden die Hamburger so häufig wie keine andere Mannschaft in der Liga unfaire Mittel an. Damit führt der HSV diese inoffizielle Tabelle mit großem Vorsprung an. Frankfurt (280 Fouls) und Hoffenheim (278) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Am Sonnabend in Ingolstadt (268) haben die Hanseaten die Möglichkeit, ihr Treter-Image aufzupolieren. Viel wichtiger wären allerdings drei Punkte für den Klassenerhalt. Doch dafür sollte der HSV die Partie mit elf Spielern beenden.