Trotz des 0:1 in Wolfsburg scheint der geläuterte Club auf dem richtigen Weg zu sein. Sportchef Jens Todt ist gefordert.
Albin Ekdal hat alles richtig gemacht. Das ist zunächst einmal ein verstörender Satz, wenn man bedenkt, dass der HSV-Schwede seiner Mannschaft zum Wiederbeginn der Bundesliga einen Bärendienst erwiesen hat, als er nach nur einer halben Stunde mit Gelb-Rot vom Platz musste. Doch so überaus „dumm und dämlich“ (Ekdal über Ekdals Aktion) der Hamburger während des Spiels zu Werke ging, so schlau und einsichtig stellte er sich danach an. Ekdal suchte keine Ausreden, entschuldigte sich ausführlich, nahm die Schuld auf sich und gelobte, aus seinem Fauxpas zu lernen.
Im Prinzip kündigte der Beau im Kleinen das an, was im Großen für den ganzen HSV gilt: den viel zitierten Karren auf selten dumme Art und Weise in den Dreck zu befördern, um ihn anschließend wieder herauszuziehen.
Unglückliche HSV-Reise nach Wolfsburg
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Denn auch der HSV hat sich vor dieser Saison überaus dumm und dämlich angestellt. Die damals Verantwortlichen haben den ganzen Sommer über nach Innenverteidigern und defensiven Mittelfeldspielern gefahndet, um aus dieser Kategorie letztendlich genauso viele Spieler zu holen wie der HSV Tore in Wolfsburg erzielte. Richtig: null.
HSV will noch einen Sechser
Immerhin: Das Problem wurde spät, aber möglicherweise nicht zu spät, erkannt. Und soll nun behoben werden. Mit Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos wurden zwei Innenverteidiger der Kategorie „Sofortverstärkung“ geholt. Ähnliches darf/soll/muss Neu-Sportchef Jens Todt nun bis zum letzten Tag der Transferfrist am 31. Januar im defensiven Mittelfeld gelingen.
Es ist eine alte Fußballweisheit, dass nur der im Winter nachrüsten muss, der im Sommer die Hausaufgaben nicht gemacht hat. Nun denn, als der Lehrer nachdrücklich mit der Nichtversetzung drohte, zeigte sich sogar der HSV ähnlich wie Ekdal einsichtig, tauschte zunächst das verantwortliche (aber versagende) Personal aus, ehe man nun nach und nach die Hausaufgaben des Sommers erledigt. Bleibt zu hoffen, dass man in ein paar Monaten ebenfalls festhalten kann: Der HSV hat alles richtig gemacht.
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