Hamburg. Die Verhandlungen mit einem spanischen Club über eine Leihe plus Kaufoption sind weit fortgeschritten. Djourou fällt erstmal aus.
Der Tag nach der Niederlage beim VfL Wolfsburg begann für die HSV-Spieler mit einer frühen Trainingseinheit. Jedoch mussten nur die Reservisten, die nicht in Wolfsburg zum Einsatz kamen, ran. Von der Anfangsformation drehten nur Kapitän Gotoku Sakai, Lewis Holtby, Matthias Ostrzolek und Christian Mathenia eine lockere Laufrunde durch den Volkspark. Die anderen Spieler ließen sich individuell in den Katakomben des Stadions behandeln.
Markus Gisdol im Interview:
Halilovic-Wechsel deutet sich an
Eine frohe Botschaft gab es von Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der nach seiner Verletzung zusammen mit dem Aussortierten Alen Halilovic seine Runden um den Platz drehte. Apropos Halilovic. Sportchef Jens Todt bestätigte am Sonntagmorgen, dass es konkrete Gespräche mit dem spanischen Erstligisten UD Las Palmas über eine Ausleihe mit anschließender Kaufoption des Kroaten gibt. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.
Halilovic war zu Saisonbeginn als Heilsbringer zum HSV gewechselt. Der damalige HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer lotste den Kroaten vom FC Barcelona für fünf Millionen Ablöse zu den Rothosen. Weil die Katalanen für zwei Jahre jeweils ein Rückkaufrecht in Höhe von zehn Millionen Euro besitzen, müssen sich die drei Clubs auf eine Lösung verständigen. Darüber hinaus hat Barcelona für die anschließende Zeit das Erstverhandlungsrecht, sollte der HSV den Spieler endgültig abgeben wollen. Der Vertrag des 20-Jährigen läuft noch bis 2020.
Bei dem spanischen Team von der Ferieninsel Gran Canaria würde Halilovic übrigens auf den ehemaligen Schalker, Dortmunder und Berliner Kevin-Prince Boateng treffen.
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Der HSV-Jahresauftakt in Wolfsburg
Beim wechselwilligen Aaron Hunt gibt es indes noch keinen neuen Stand. Der Mittelfeldspieler, der bei Gisdol keine große Rolle mehr spielt, könnte sich einen Wechsel zum türkischen Erstligisten Trabzonspor vorstellen. Bei den Türken besteht auch Interesse den ehemaligen Bremer auszuleihen, doch bislang konnten sich beiden Vereine noch nicht einigen, erläuterte Todt. Der neue Sportchef des HSV fahndet bis zum 31. Januar weiter nach einem defensiven Mittelfeldspieler. "Wir machen aber keine verrückten Sachen und wollen keinen Aktionismus walten lassen", sagte er, schneller Vollzug sei nicht zu erwarten.
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Seiner Mannschaft hat Gisdol noch einmal ins Gewissen geredet. „Das geht so nicht. Das darf uns kein weiteres Mal passieren“, sagte der Coach über den unnötigen Platzverweis für Albin Ekdal. Die Hamburger haben in der Hinrunde der laufenden Saison bereits fünf Platzverweise (dreimal Rot, zweimal Gelb-Rot) hinnehmen müssen. Ekdal habe sich sowohl beim Trainer als auch bei der Mannschaft unaufgefordert entschuldigt, berichtete Gisdol.
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Eine Sonderbestrafung für den Schweden werde es nicht geben. „Es geht um die Einsicht. Wir wollen es nicht größer machen, als es ist“, meinte Gisdol. „Der Auftritt insgesamt macht Mut für die nächsten Spiele. Den Platzverweis über alles zu stellen – da bin ich kein Freund von.“
Gisdol lobt Neuzugang "Papa"
Vielmehr lobte Gisdol das Zusammenspiel der neu formierten Innenverteidigung. Erstmals bildeten die Zugänge Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos ein Duo. Der ursprünglich vorgesehene Johan Djourou hatte sich vor Spielbeginn verletzt und musste durch Papadopoulos kurzfristig ersetzt werden. Gisdol: „Die beiden haben es klasse gemacht.“
Der Schweizer Djourou zog sich, nach eingehenden Untersuchungen am Sonntag, eine Innenbandzerrung im rechten Knie zu und wird erst einmal pausieren müssen. Die schwere Auswärtspartie beim FC Ingolstadt am kommenden Sonnabend wird er wohl in jedem Fall verpassen.