Aufsichtsrat verschiebt Wahl des Gernandt-Nachfolgers. HSV kalkuliert mit fettem Minus. Erhöhte Polizeipräsenz im Volkspark?

Verstärkt sich der HSV mit Mavraj?

Mergim Mavraj könnte im Winter zum HSV wechseln
Mergim Mavraj könnte im Winter zum HSV wechseln © Witters | UweSpeck

Nach dem 2:1-Sieg gegen Schalke kündigte Markus Gisdol an, in den kommenden Tagen bei einigen Transfers Vollzug vermelden zu können. „Wir sind teil­wei­se sehr weit. Es wird in den nächs­ten Tagen etwas zu ver­mel­den geben", sagte er in der Moxed Zone. Nach Informationen der "Bild" soll Innenverteidiger Mergim Mavraj ganz oben auf der Wunschliste stehen. Der Vertrag des 30 Jahre alten Kölners läuft im Sommer aus. Mavraj ist zwar Stammspieler beim FC, doch weil er sich mit dem Verein nicht auf eine Verlängerung einigen konnte, soll er einen Wechsel zum HSV in Betracht ziehen.

Erhöhte Polizeipräsenz im Volkspark?

Nach dem mutmaßlich terroristisch motivierten Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin mit mindestens zwölf Toten und mehreren Verletzten erhöht auch die Hamburger Polizei ihre Präsenz.

Zuletzt hatte es am 14. Spieltag ligaweit eine Schweigeminute für die Opfer des Flugzeugunglücks der brasilianischen Mannschaft von Chapecoense gegeben
Zuletzt hatte es am 14. Spieltag ligaweit eine Schweigeminute für die Opfer des Flugzeugunglücks der brasilianischen Mannschaft von Chapecoense gegeben © Witters

Neben Doppelstreifen auf den Weihnachtsmärkten der Stadt wollen die Sicherheitskräfte auch auf das HSV-Spiel gegen Schalke (Anstoß 20 Uhr) besonderes Augenmerk legen.

Die Partie wird wie auch die übrigen acht Spiele des 16. Spieltages mit einer Schweigeminute in Gedanken an die Opfer von Berlin beginnen. Außerdem werden die Mannschaften in Trauerflor auflaufen.

Stevens: „Was mit Didi passiert, ist absurd“

Der ehemalige HSV-Trainer Huub Stevens hat seine Verwunderung über das Führungswirrwarr beim HSV geäußert. „Das ist schon sehr merkwürdig. Ich verstehe es auch nicht“, sagte Stevens der „Mopo“. Die Verpflichtung von Heribert Bruchhagen als Vorstandsvorsitzenden verstehe er. „Aber was jetzt mit Didi passiert, ist absurd.“ Wenn man ihn zumindest als Sportchef behalten wolle, dann müsse man ihm das sofort sagen, meinte der Niederländer. „Aber du kannst nicht jemanden entlassen und dann neu einstellen. Diese ganze Theater hat Didi auch nicht verdient.“

Huub Stevens über den HSV: „Der Fisch stinkt vom Kopf
Huub Stevens über den HSV: „Der Fisch stinkt vom Kopf © Witters

Stevens, der 2007 bis 2008 beim HSV war, betonte jedoch auch: „Der Fisch stinkt vom Kopf. Wenn es oben im Club nicht funktioniert, läuft es unten auch nicht.“ Über HSV-Trainer Markus Gisdol, der einst als Co-Trainer unter Stevens bei Schalke arbeitete, sagte der 63-Jährige: „Markus Gisdol hat es geschafft, dass die Spieler, die da sind, ihm vertrauen – und er bekommt das Vertrauen jetzt zurück.“

Meier und Bönte fehlen bei Sitzung

Dietmar Beiersdorfer überlagert beim HSV alle Personaldiskussionen, von denen es beim Club aber auch sonst mehr als genug gibt. So traf sich gestern der Aufsichtsrat, um einen Nachfolger des als Vorsitzenden zurückgetretenen Karl Gernandt zu wählen. Ebenfalls Gesprächsthema im Rat: Ist Beiersdorfer als Sportvorstand vorstellbar?

Die Aufsichtsratsmitglieder Bernd Bönte (l.) und Karl Gernandt
Die Aufsichtsratsmitglieder Bernd Bönte (l.) und Karl Gernandt © Imago/Oliver Ruhnke

Ein Ergebnis der Sitzung wurde bis zum Abend nicht kommuniziert. Da die Räte Jens Meier und Bernd Bönte (entschuldigt) gefehlt haben und das Gremium somit nicht beschlussfähig war, soll die Wahl eines Gernandt-Nachfolgers verschoben worden sein.

Ebenfalls offen bleibt auch, ob und wie sich die Vorstandsebene unter Neu-Chef Heribert Bruchhagen grundsätzlich strukturiert. Klar ist nur, dass Finanzvorstand Frank Wettstein mehr Kompetenzen bekommt. Ob es einen Nachfolger für den scheidenden Marketingvorstand Joachim Hilke geben wird, steht dagegen noch nicht fest. Aber fest steht beim HSV in diesen Tagen schon lange nichts mehr.

Gisdol verzichtet auf Abschlussspiel

Gerade einmal eine Handvoll Zuschauer hat es sich am Montag nicht nehmen lassen, beim Abschlusstraining des HSV über den Zaun zu luschern. Viel zu sehen bekamen die Kiebitze allerdings nicht. Trainer Markus Gisdol verzichtete vor dem letzten Spiel des Jahres an diesem Dienstagabend (20 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) auf ein Abschlussspiel.

Offen scheint vor der Partie aber ohnehin nur, auf wen Gisdol nach der Rückkehr des gelbgesperrten Johan Djourou in der Innenverteidigung setzt. Tendenz: Djourou und Gideon Jung dürfen beginnen, Emir Spahic muss auf die Bank. Am Dienstagmittag gab der HSV dann den 19 Mann starken Kader bekannt, aus dem Gisdol bis zum Anpfiff noch einen Spieler streichen muss.

Alen Halilovic fehlte allerdings von vorneherein. Der vorläufige Kader für das Schalke-Spiel: Christian Mathenia, Tom Mickel, Jung, Douglas, Djourou, Matthias Ostrzolek, Ashton Götz, Spahic, Gotoku Sakai, Nicolai Müller, Dennis Diekmeier, Aaron Hunt, Pierre-Michel Lasogga, Luca Waldschmidt, Bakery Jatta, Bobby Wood, Filip Kostic, Albin Ekdal und Michael Gregoritsch.

Bilder von Mainz gegen HSV:

HSV verliert mit Beiersdorfer in Mainz

Mienenspiel in Mainz: Der entmachtete Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer begleitete den HSV wie angekündigt nach Rheinhessen
Mienenspiel in Mainz: Der entmachtete Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer begleitete den HSV wie angekündigt nach Rheinhessen © WITTERS | ThorstenWagner
Sein großer Fürsprecher Markus Gisdol blickte vor dem Anstoß eher finster drein
Sein großer Fürsprecher Markus Gisdol blickte vor dem Anstoß eher finster drein © WITTERS | ThorstenWagner
Während sein Mainzer Trainerkollege Martin Schmidt wohl noch über die richtige Taktik grübelte
Während sein Mainzer Trainerkollege Martin Schmidt wohl noch über die richtige Taktik grübelte © WITTERS | ThorstenWagner
Gisdol hatte mit der Hereinnahme Bobby Woods (M.) vieles richtig gemacht, denn der Stürmer brachte den HSV in der 21. Minute in Führung
Gisdol hatte mit der Hereinnahme Bobby Woods (M.) vieles richtig gemacht, denn der Stürmer brachte den HSV in der 21. Minute in Führung © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Der erste Gruß des US-Nationalspielers galt der prall gefüllten Gästekurve
Der erste Gruß des US-Nationalspielers galt der prall gefüllten Gästekurve © Imago/Eibner
Doch auch Woods Teamkollegen ließen sich bei ihren Jubelgesten nicht lumpen
Doch auch Woods Teamkollegen ließen sich bei ihren Jubelgesten nicht lumpen © dpa
Und so schön flog der Ball ins Mainzer Netz
Und so schön flog der Ball ins Mainzer Netz © Imago/Jan Hübner
Auch Emir Spahic (r., gegen Pablo de Blasis) rechtfertigte mit kompromisslosem Spiel seinen Einsatz
Auch Emir Spahic (r., gegen Pablo de Blasis) rechtfertigte mit kompromisslosem Spiel seinen Einsatz © WITTERS | ThorstenWagner
Allerdings hielten die Gäste die Null nur bis zur 35. Minute
Allerdings hielten die Gäste die Null nur bis zur 35. Minute © dpa | Thomas Frey
Dann musste Christian Mathenia erstmals nach zuvor zwei Spielen ohne Gegentor wieder hinter sich greifen
Dann musste Christian Mathenia erstmals nach zuvor zwei Spielen ohne Gegentor wieder hinter sich greifen © Witters
Douglas Santos (r., gegen Karim Onisiwo) hatte zuvor entscheidend gepatzt
Douglas Santos (r., gegen Karim Onisiwo) hatte zuvor entscheidend gepatzt © WITTERS | ThorstenWagner
Und so hatte auch Torschütze Danny Latza (r.) gehörigen Grund zum Winken
Und so hatte auch Torschütze Danny Latza (r.) gehörigen Grund zum Winken © Witters
Es war der erste Bundesligatreffer des 27-Jährigen
Es war der erste Bundesligatreffer des 27-Jährigen © Getty Images
Aber nicht der letzte in diesem Spiel - in der 56. Minute folgte Latzas zweiter Streich
Aber nicht der letzte in diesem Spiel - in der 56. Minute folgte Latzas zweiter Streich © Witters
Und in der 67. Minute war der Hattrick des Mittelfeldspielers perfekt
Und in der 67. Minute war der Hattrick des Mittelfeldspielers perfekt © Witters
HSV-Profi Filip Kostic konnte es ebensowenig fassen...
HSV-Profi Filip Kostic konnte es ebensowenig fassen... © Witters
..wie sein Kollege Wood
..wie sein Kollege Wood © Witters
Nach dem Spiel schnappte sich Latz den Ball und stieg zu den Fans auf den Zaun
Nach dem Spiel schnappte sich Latz den Ball und stieg zu den Fans auf den Zaun © dpa
Die Hamburger schlichen dagegen geprügelt Richtung Kabine
Die Hamburger schlichen dagegen geprügelt Richtung Kabine © Witters
Dabei wurden die HSV-Profis auch in Mainz lautstark unterstützt
Dabei wurden die HSV-Profis auch in Mainz lautstark unterstützt © Witters
Das wussten die Fußballer auch entsprechend zu würdigen
Das wussten die Fußballer auch entsprechend zu würdigen © Witters
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Große Fragezeichen im Schalke-Gepäck

Mit sehr viel größeren Fragezeichen im Gepäck hat Schalke 04 die Reise nach Hamburg angetreten. Das Team von Markus Weinzierl muss neben den Innenverteidigern Naldo (gesperrt) und Nastasic (Adduktorenprobleme) auf die gesamte Offensivabteilung verzichten. Neben di Santo (Zerrung), Embolo (Sprunggelenk- und Wadenbeinbruch), und Huntelaar (Außenbandanriss im Knie) droht auch noch Nachwuchsstürmer Reese (Prellung) auszufallen. Sein Einsatz bleibt ungewiss.

Matz ab nach dem Spiel gegen Mainz 05

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    HSV kalkuliert erneut mit fettem Minus

    Frank Wettstein  ist Finanzvorstand beim Hamburger SV
    Frank Wettstein ist Finanzvorstand beim Hamburger SV © WITTERS | TimGroothuis

    Gewissheit haben Interessierte seit gestern Nachmittag dagegen über die – noch immer angespannte – finanzielle Lage beim HSV. Nach dem vorläufigen Bilanzbericht veröffentlichte der Club am späten Nachmittag den detaillierten Jahresabschluss für die Saison 2015/16. Und wie zuvor schon bekannt, darf sich der HSV diesmal über ein moderates Minus von 163.138,56 Euro freuen, das allerdings nur durch ein außerordentliches Ergebnis von 14,5 Millionen Euro (stille Reserven) zustande gekommen ist. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Defizit deutlich geringer. Im Geschäftsjahr 2014/15 klaffte eine Lücke von 16,9 Millionen Euro.

    Der reduzierte Verlust in 2015/2016 ist durch die Verschmelzung der Fußball-AG mit Tochtergesellschaften ermöglicht worden. Der Umsatz betrug 123 Millionen Euro, die Kosten für den Personalaufwand blieben unverändert bei mehr als 62 Millionen Euro. Auch deshalb gibt es für Finanzvorstand Frank Wettstein überhaupt keinen Grund zum Aufatmen. Ganz im Gegenteil: Für die laufende Saison, in der Transferdarlehen von 38 Millionen Euro aufgenommen wurden, kalkuliert der Club erneut mit einem Minus von elf Millionen Euro, sofern der HSV Platz zehn (und 44 Punkte) erreicht. Schneidet der Dino am Saisonende allerdings schlechter ab, könnte das Defizit nochmals höher als prognostiziert ausfallen.

    HSV testet gegen Kuwaitis

    Für das Wintertrainingslager in Dubai (5. bis 14. Januar) hat der HSV einen ersten Testspielgegner festgezurrt. Am 8. Januar trifft das Team von Trainer Markus Gisdol auf den Al-Nasr Sporting Clube aus Kuwait. Dabei geht es ganz neben bei um den Sieg beim "Hamdan bin Rashid Al Maktoum Challenge Cup".