Hamburg. Zwielichtige Geschäfte und Millionen-Gehälter: Auch der HSV wird vom “Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe unter die Lupe genommen.

Zwei Wochen voller Enthüllungen, Abgründen, Schlupflöchern und Millionenverträgen hat es gedauert, ehe die Football Leaks nun auch den HSV erfassten. So widmet sich das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner neusten Ausgabe gleich in zwei Geschichten rund um die Enthüllungs-Plattform Football Leaks dem HSV.

Zum einen wird der gescheiterte Versuch des Clubs beleuchtet, Spieleranteile an die zwielichtige Investmentgruppe Doyen Sports zu verkaufen. Zum anderen druckt „Der Spiegel“ die detaillierte Prämienregelung im Vertrag von Lewis Holtby ab, die vor allem zwei Schlüsse nach sich zieht: Die Zahlen sind wenig überraschend – und dennoch unverschämt hoch.

Holtbys Gehalt enthüllt

Demnach verdient der Mittelfeldmann, der am Sonnabend in Mainz gesperrt fehlte, ein Grundgehalt von 291.666,67 Euro. Pro Monat. Das entspricht dem bereits zuvor kolportierten Jahresgehalt von 3,5 Millionen Euro. Darüber hinaus erhält der Spitzenverdiener in dieser Saison 15.000 Euro für jeden Punkt, sofern er von Anfang an spielt. Es gibt einen Scorerbonus für Tore und Torvorlagen, die ihm ab 15 Punkten noch einmal zusätzlich 100.000 Euro einbringen.

So dürfte Holtby in der vergangenen Saison insgesamt rekordverdächtige 4,115 Millionen Euro verdient haben, womit er aber nicht der einzige Topverdiener beim HSV ist. Sein Mittelfeldkollege Albin Ekdal erhält beispielsweise 210.000 Euro brutto. Selbstverständlich ebenfalls im Monat.

Von Heesen im Fokus

Das alles: wenig überraschend. Im Gegensatz zu den Recherchen rund um den Sportvermarkter Doyen, mit dem Clubchef Beiersdorfer und der ehemalige Aufsichtsrat Thomas von Heesen im März 2015 ins Geschäft kommen wollten. Zur Erinnerung: Der HSV war seinerzeit finanziell derart in der Bredouille, dass der Club im November des Jahres die Zahlungsunfähigkeit nur durch Klaus-Michael Kühnes Hilfe verhindern konnte. Zuvor soll von Heesen einem Doyen-Unterhändler Spieleranteile von sechs HSV-Spielern, darunter Pierre-Michel Lasogga, Cléber, Jonathan Tah und Maximilian Beister, für 12,2 Millionen Euro angeboten haben.

Dabei hätten von Heesen und Beiersdorfer offenbar sogar das von der Fifa ab dem 1. Mai 2015 verbotene TPO (Third Party Ownership – Die Beteiligung Dritter an Spielerrechten) in Kauf genommen. Gegenüber dem „Spiegel“ bestätigte der HSV einen „Informationsaustausch mit der Doyen-Gruppe“, bekräftigt aber, dass man sich am Ende gegen ein Investment entschieden habe.