Aufsichtsrat verschiebt Wahl des Gernandt-Nachfolgers. HSV kalkuliert mit fettem Minus. Erhöhte Polizeipräsenz im Volkspark?
Verstärkt sich der HSV mit Mavraj?
Nach dem 2:1-Sieg gegen Schalke kündigte Markus Gisdol an, in den kommenden Tagen bei einigen Transfers Vollzug vermelden zu können. „Wir sind teilweise sehr weit. Es wird in den nächsten Tagen etwas zu vermelden geben", sagte er in der Moxed Zone. Nach Informationen der "Bild" soll Innenverteidiger Mergim Mavraj ganz oben auf der Wunschliste stehen. Der Vertrag des 30 Jahre alten Kölners läuft im Sommer aus. Mavraj ist zwar Stammspieler beim FC, doch weil er sich mit dem Verein nicht auf eine Verlängerung einigen konnte, soll er einen Wechsel zum HSV in Betracht ziehen.
Erhöhte Polizeipräsenz im Volkspark?
Nach dem mutmaßlich terroristisch motivierten Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin mit mindestens zwölf Toten und mehreren Verletzten erhöht auch die Hamburger Polizei ihre Präsenz.
Neben Doppelstreifen auf den Weihnachtsmärkten der Stadt wollen die Sicherheitskräfte auch auf das HSV-Spiel gegen Schalke (Anstoß 20 Uhr) besonderes Augenmerk legen.
Die Partie wird wie auch die übrigen acht Spiele des 16. Spieltages mit einer Schweigeminute in Gedanken an die Opfer von Berlin beginnen. Außerdem werden die Mannschaften in Trauerflor auflaufen.
Stevens: „Was mit Didi passiert, ist absurd“
Der ehemalige HSV-Trainer Huub Stevens hat seine Verwunderung über das Führungswirrwarr beim HSV geäußert. „Das ist schon sehr merkwürdig. Ich verstehe es auch nicht“, sagte Stevens der „Mopo“. Die Verpflichtung von Heribert Bruchhagen als Vorstandsvorsitzenden verstehe er. „Aber was jetzt mit Didi passiert, ist absurd.“ Wenn man ihn zumindest als Sportchef behalten wolle, dann müsse man ihm das sofort sagen, meinte der Niederländer. „Aber du kannst nicht jemanden entlassen und dann neu einstellen. Diese ganze Theater hat Didi auch nicht verdient.“
Stevens, der 2007 bis 2008 beim HSV war, betonte jedoch auch: „Der Fisch stinkt vom Kopf. Wenn es oben im Club nicht funktioniert, läuft es unten auch nicht.“ Über HSV-Trainer Markus Gisdol, der einst als Co-Trainer unter Stevens bei Schalke arbeitete, sagte der 63-Jährige: „Markus Gisdol hat es geschafft, dass die Spieler, die da sind, ihm vertrauen – und er bekommt das Vertrauen jetzt zurück.“
Meier und Bönte fehlen bei Sitzung
Dietmar Beiersdorfer überlagert beim HSV alle Personaldiskussionen, von denen es beim Club aber auch sonst mehr als genug gibt. So traf sich gestern der Aufsichtsrat, um einen Nachfolger des als Vorsitzenden zurückgetretenen Karl Gernandt zu wählen. Ebenfalls Gesprächsthema im Rat: Ist Beiersdorfer als Sportvorstand vorstellbar?
Ein Ergebnis der Sitzung wurde bis zum Abend nicht kommuniziert. Da die Räte Jens Meier und Bernd Bönte (entschuldigt) gefehlt haben und das Gremium somit nicht beschlussfähig war, soll die Wahl eines Gernandt-Nachfolgers verschoben worden sein.
Ebenfalls offen bleibt auch, ob und wie sich die Vorstandsebene unter Neu-Chef Heribert Bruchhagen grundsätzlich strukturiert. Klar ist nur, dass Finanzvorstand Frank Wettstein mehr Kompetenzen bekommt. Ob es einen Nachfolger für den scheidenden Marketingvorstand Joachim Hilke geben wird, steht dagegen noch nicht fest. Aber fest steht beim HSV in diesen Tagen schon lange nichts mehr.
Gisdol verzichtet auf Abschlussspiel
Gerade einmal eine Handvoll Zuschauer hat es sich am Montag nicht nehmen lassen, beim Abschlusstraining des HSV über den Zaun zu luschern. Viel zu sehen bekamen die Kiebitze allerdings nicht. Trainer Markus Gisdol verzichtete vor dem letzten Spiel des Jahres an diesem Dienstagabend (20 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) auf ein Abschlussspiel.
Offen scheint vor der Partie aber ohnehin nur, auf wen Gisdol nach der Rückkehr des gelbgesperrten Johan Djourou in der Innenverteidigung setzt. Tendenz: Djourou und Gideon Jung dürfen beginnen, Emir Spahic muss auf die Bank. Am Dienstagmittag gab der HSV dann den 19 Mann starken Kader bekannt, aus dem Gisdol bis zum Anpfiff noch einen Spieler streichen muss.
Alen Halilovic fehlte allerdings von vorneherein. Der vorläufige Kader für das Schalke-Spiel: Christian Mathenia, Tom Mickel, Jung, Douglas, Djourou, Matthias Ostrzolek, Ashton Götz, Spahic, Gotoku Sakai, Nicolai Müller, Dennis Diekmeier, Aaron Hunt, Pierre-Michel Lasogga, Luca Waldschmidt, Bakery Jatta, Bobby Wood, Filip Kostic, Albin Ekdal und Michael Gregoritsch.
Bilder von Mainz gegen HSV:
HSV verliert mit Beiersdorfer in Mainz
Große Fragezeichen im Schalke-Gepäck
Mit sehr viel größeren Fragezeichen im Gepäck hat Schalke 04 die Reise nach Hamburg angetreten. Das Team von Markus Weinzierl muss neben den Innenverteidigern Naldo (gesperrt) und Nastasic (Adduktorenprobleme) auf die gesamte Offensivabteilung verzichten. Neben di Santo (Zerrung), Embolo (Sprunggelenk- und Wadenbeinbruch), und Huntelaar (Außenbandanriss im Knie) droht auch noch Nachwuchsstürmer Reese (Prellung) auszufallen. Sein Einsatz bleibt ungewiss.
HSV-Profis als Heimschläfer
Vor dem Duell gegen Schalke, das von Schiedsrichter Dr. Jochen Drees geleitet wird, durften die HSV-Profis zuhause übernachten. Treffpunkt für das Spiel ist dann heute Mittag.
Polizei ermittelt HSV-Sprayer
Rund 60 Graffitis mit den Schriftzügen "HSV" und "CAT" hat die Polizei im niedersächsischen Peine vor Rätsel gestellt - bis jetzt. Denn nun konnten sechs Täter im Alter von 16 bis 21 Jahren ermittelt werden, die für die Schmierereien im Stadtgebiet verantwortlich gemacht werden können.
Die offensichtliche HSV-Liebe könnte die jungen Sprayer teuer zu stehen kommen, denn der Schaden beläuft sich nach ersten Erkenntnissen auf bis zu 60.000 Euro. Die Tatverdächtigen erwarten ein Strafverfahren und möglicherweise auch Regressforderungen der Geschädigten.
Bleibt die Frage: Waren es HSV-Fans oder doch eher Anhänger des im Einzugsgebiet von Peine liegenden Hannoverschen Sportvereins von 1896, der sich ebenfalls mit "HSV" abkürzt?
HSV kalkuliert erneut mit fettem Minus
Gewissheit haben Interessierte seit gestern Nachmittag dagegen über die – noch immer angespannte – finanzielle Lage beim HSV. Nach dem vorläufigen Bilanzbericht veröffentlichte der Club am späten Nachmittag den detaillierten Jahresabschluss für die Saison 2015/16. Und wie zuvor schon bekannt, darf sich der HSV diesmal über ein moderates Minus von 163.138,56 Euro freuen, das allerdings nur durch ein außerordentliches Ergebnis von 14,5 Millionen Euro (stille Reserven) zustande gekommen ist. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Defizit deutlich geringer. Im Geschäftsjahr 2014/15 klaffte eine Lücke von 16,9 Millionen Euro.
Der reduzierte Verlust in 2015/2016 ist durch die Verschmelzung der Fußball-AG mit Tochtergesellschaften ermöglicht worden. Der Umsatz betrug 123 Millionen Euro, die Kosten für den Personalaufwand blieben unverändert bei mehr als 62 Millionen Euro. Auch deshalb gibt es für Finanzvorstand Frank Wettstein überhaupt keinen Grund zum Aufatmen. Ganz im Gegenteil: Für die laufende Saison, in der Transferdarlehen von 38 Millionen Euro aufgenommen wurden, kalkuliert der Club erneut mit einem Minus von elf Millionen Euro, sofern der HSV Platz zehn (und 44 Punkte) erreicht. Schneidet der Dino am Saisonende allerdings schlechter ab, könnte das Defizit nochmals höher als prognostiziert ausfallen.
HSV testet gegen Kuwaitis
Für das Wintertrainingslager in Dubai (5. bis 14. Januar) hat der HSV einen ersten Testspielgegner festgezurrt. Am 8. Januar trifft das Team von Trainer Markus Gisdol auf den Al-Nasr Sporting Clube aus Kuwait. Dabei geht es ganz neben bei um den Sieg beim "Hamdan bin Rashid Al Maktoum Challenge Cup".