Hamburg. Der HSV will seinen Positivtrend fortführen. Dabei könnte auch wieder ein Stürmer helfen. Gisdol hofft auf Spahic und Ekdal.
Der HSV willl den positiven Trend der vergangenen beiden Aufritte in der Bundesliga am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen den Tabellen-15. SV Darmstadt bestätigen. "Am besten mit drei Punkten," erklärte Trainer Markus Gisdol am Donnerstag auf der Abschluss-Pressekonferenz. Von einem weiteren Endspiel gegen einen unmittelbaren Mitkonkurrenten wollte er jedoch nichts wissen. "Wir wollen unseren Aufwärtstrend der letzten Wochen fortführen und uns mit drei Punkten belohnen. Wir haben noch vier Spiele bis Weihnachten, es geht in den Endspurt."
Gisdol traf sich mit Kühne
Der HSV-Trainer traf vor einigen Tagen zum ersten Mal auf Investor Klaus-Michael Kühne und hofft auf weitere Unterstützung beim krisengeschüttelten Bundesliga-Dino. „Ich hatte vor einigen Tagen zusammen mit dem Vorstand ein längeres und intensives Gespräch in einer sehr angenehmen Atmosphäre mit Herrn Kühne“, sagte Gisdol bei Sky. "Ich möchte nicht über die Details des Gesprächs reden, aber ich habe Herrn Kühne als jemanden kennengelernt, der den HSV im Herzen trägt und in der aktuellen Situation sehr mitleidet. Natürlich hoffe ich, dass er uns weiterhin unterstützt. Aber es war ein sehr positives Gespräch."
Jetzt liegt die volle Konzentration aber auf dem Duell mit den Lilien. Gisdol hat sein Team auf Darmstadt „länger vorbereitet als auf andere Spiele“. Bei den Hessen erwartet der Trainer eine stark kämpferische Partie. „Der Ball ist viel in der Luft“, meinte Gisdol. Darmstadt nimmt mit acht Punkten Platz 15 ein. „Sie haben alle Punkte zu Hause gemacht. Ich sehe aber auch, dass wir uns auf einem guten Weg befinden“, sagte Gisdol. Sein noch immer siegloses Team ist mit vier Zählern Tabellenletzter. "Ich warne davor, Darmstadt zu unterschätzen. Sie wussten schon vor der Saison, dass es nur gegen den Abstieg geht und so spielen sie auch."
Wood wieder Alternative
Stürmer Bobby Wood vom HSV ist am Sonntag wieder eine Alternative in der Offensive. Der US-Amerikaner hat seine Rot-Sperre abgesessen und eine Verletzung auskuriert. „Ob wir ihn in die Anfangsformation stellen, müssen wir abwarten“, sagte Gisdol. Nach dem 2:2 gegen Werder Bremen in der Vorwoche ist Michael Gregoritsch erste Wahl auf einen Starteinsatz im Sturmzentrum. Der Österreicher erzielte beide Hamburger Tore. Wood hat bisher ebenfalls zwei Treffer auf dem Konto.
Cléber fällt aus
In die zuletzt schwache Abwehr könnte Innenverteidiger Emir Spahic zurückkehren. „Für Emir könnte es vielleicht reichen“, sagte Gisdol. Der Bosnier fehlte zuletzt wegen Meniskusproblemen. Auch Albin Ekdal steht nach überwunden Leistenbeschwerden für die Defensive zur Verfügung. Der Brasilianer Cléber, um dessen Verpflichtung sich der FC Santos bemühen soll, fällt hingegen mit Knieproblemen aus. Im Mittelfeld muss Alen Halilovic, der zuletzt nicht berücksichtigt wurde, wegen einer Bänderdehnung zwei bis drei Wochen pausieren.
Mathenia und Schipplock gegen Ex-Clubs
Umso mehr setzt man auf die direkten Duelle am Wochenende, die in dieser desaströsen Situation besonders wichtig sind. "Der Druck in Hamburg ist gewaltig. Wir wissen, worum es geht", sagte HSV-Torhüter Christian Mathenia vor dem Gastspiel des Schlusslichts am Sonntag (15.30 Uhr) bei den Hessen, in der vergangenen Saison noch Arbeitgeber des Schlussmanns.
Unter umgekehrten Vorzeichen geht es für 98-Stürmer Sven Schipplock gegen die Hanseaten. Der 28-Jährige trägt als HSV-Leihgabe das Trikot der Lilien und muss sich an diese Situation schon ein wenig gewöhnen: "So etwas hatte ich in meiner Karriere noch nie. Das werde ich aber auf dem Platz ausblenden."
HSV bindet Talent Stark
Derweil hat der HSV ein weiteres Toptalent an sich gebunden. Nach Rechtsverteidiger Jonas Behounek, der zu Wochenbeginn seinen ersten Profivertrag erhalten hat, verlängerte U19-Nationalspieler Christian Stark am Donnerstag seinen Kontrakt um drei Jahre bis 2020. Aus dem Förder- wurde ein Lizenzspielervertrag, teilte der HSV dazu mit.
„Christian hat eine unglaubliche Fokussierung auf seine Leidenschaft und jetzt auch auf seinen Beruf, den Fußball. Er hat sich über die U19 und den Perspektivkader sehr gut entwickelt und hat auch schon beim Profi-Training seine Torjägerqualitäten unter Beweis gestellt“, lobte HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer den Torjäger. Mit elf Treffern und zwei Vorlagen ist Stark beim HSV der Top-Scorer des A-Junioren-Bundesligateams. Im Herbst debütierte er in der DFB-U19.