Hamburg. Der Vorstandschef bezieht Stellung zur bisher glücklosen Sportchef-Suche. Der Club habe einen klaren Plan.

Der in der Kritik stehende HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer hat die Personalpolitik des Tabellenletzten gerechtfertigt. „Bei uns herrscht kein Chaos, auch wenn das einige Personen behaupten – vor allem diejenigen, die keinerlei Einblick in unsere tägliche Arbeit haben“, sagte der 53-Jährige am Donnerstag. Er wisse, was er beim HSV bisher gemacht habe „und was ich auch weiterhin imstande bin zu leisten. Daher lasse ich meine Arbeit auch nicht auf vier Punkte im bisherigen Bundesligaverlauf reduzieren“.

Unzufriedenheit sehr groß

Es sei doch klar, „dass die Unzufriedenheit über unser bisheriges sportliches Abschneiden sehr groß ist. Dafür habe ich volles Verständnis und teile diese Auffassung. Dennoch haben wir einen Plan“, sagte der Franke. Eine Zwölf-Punkte-Vorgabe bis Weihnachten von Aufsichtsratschef Karl Gernandt gebe es nicht. „Unser Aufsichtsratsvorsitzender pflegt einen engen und sehr vertraulichen Austausch mit mir und unserem weiteren Vorstand. Für operative Zielsetzungen der Mannschaft gegenüber aber ist ein Aufsichtsratsvorsitzender nicht verantwortlich und zuständig, daher gibt es auch keine solche Punktevorgabe“, sagte Beiersdorfer.

Sportdirektor-Suche nicht akut

Bis man einen geeigneten Sportdirektor-Kandidaten ausgewählt habe, der in die Gesamtstrategie der Hanseaten passe, will Beiersdorfer die Doppelfunktion als Vorstands- und Sportchef ausüben. „Es gibt das vermeintlich akute Problem aber gar nicht“, betonte er. Seit dem Abschied von Peter Knäbel im Mai ist er auch für die Transfers zuständig: „Wir sind operativ voll handlungsfähig. Ich sehe auch kein Führungsvakuum.“ Einige Aufgaben habe er auch delegieren können.

Nur mit Hochstätter verhandelt

Zur Sportchefsuche und den etlichen gehandelten Bewerbern sagt er: „Mich nervt diese öffentliche Diskussion über Kandidaten und potenzielle Kandidaten, weil sie die Realität komplett verklärt.“ Man habe in den vergangenen Monaten viele Sondierungsgespräche geführt, aber nur mit Christian Hochstätter und dessen Club VfL Bochum konkret verhandelt. „Ich persönlich werde bei dieser Thematik wie bisher meiner Linie treu bleiben und vertrauliche Gespräche nicht in die Öffentlichkeit tragen.“ Kandidaten wie Nico-Jan Hoogma hatten behauptet, dem HSV abgesagt zu haben.

Bilder vom Senatsfrühstück:

Senatsfrühstück zum 80. von Uwe Seeler

Ich bin's doch nur, Uns Uwe: HSV-Ikone Uwe Seeler wurde von Bürgermeister Olaf Scholz (hinten) zum Senatsfrühstück eingeladen
Ich bin's doch nur, Uns Uwe: HSV-Ikone Uwe Seeler wurde von Bürgermeister Olaf Scholz (hinten) zum Senatsfrühstück eingeladen © WITTERS | ValeriaWitters
Drei Wochen nach seinem 80. Geburtstag wurde für den Jubilar noch einmal noch einmal festlich aufgetischt
Drei Wochen nach seinem 80. Geburtstag wurde für den Jubilar noch einmal noch einmal festlich aufgetischt © dpa | Daniel Bockwoldt
Seeler tafelte zwischen Scholz und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit
Seeler tafelte zwischen Scholz und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit © dpa | Daniel Bockwoldt
Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel schaute vorbei
Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel schaute vorbei © WITTERS | ValeriaWitters
Und gemeinsam mit Sportstaatsrat Christoph Holstein (r.) präsentierte der gebürtige Hamburger noch einmal das Abendblatt-Jubiläumsbuch über Uwe Seeler
Und gemeinsam mit Sportstaatsrat Christoph Holstein (r.) präsentierte der gebürtige Hamburger noch einmal das Abendblatt-Jubiläumsbuch über Uwe Seeler © dpa | Daniel Bockwoldt
"So wie 'Uns Uwe' möchten wir eigentlich alle sein": Bürgermeister Scholz hielt eine Laudatio auf Hamburgs Ehrenbürger © dpa | Daniel Bockwoldt
Bescheiden und zurückhaltend, selbst beim eigenen Senatsfrühstück: Uwe Seeler
Bescheiden und zurückhaltend, selbst beim eigenen Senatsfrühstück: Uwe Seeler © HA | Roland Magunia
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Keine Rücktrittsgedanken

Gedankenspiele, dass er den Vorstandsvorsitz abgeben und ausschließlich als Sportdirektor fungieren werde, wies Beiersdorfer von sich: „Das war und ist kein Thema. Für uns geht es jetzt nur darum, dass wir den sportlichen Turnaround schaffen. Darauf konzentrieren wir uns: alle HSVer, geschlossen, als Einheit.“

Von 2002 bis 2009 hatte Beiersdorfer den Traditionsclub als Sportlicher Leiter zusammen mit Präsident Bernd Hoffmann in die Europa League gebracht. Nach Differenzen mit Hoffmann verließ der einstige Abwehrspieler Hamburg.

Keine Aussage zu Neuzugängen

Über Verstärkungen zur Rückrunde in der Verteidigung, die zuletzt Trainer Markus Gisdol gefordert hatte, wollte er sich nicht konkret äußern. Und über eine Verlängerung des nur bis zum Saisonende laufenden Vertrages von Gisdol werde man zum gegebenen Zeitpunkt verhandeln, sagte Beiersdorfer.

Matz ab nach dem Nordderby gegen Werder Bremen

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