Hamburg. In vielen Negativ-Statistiken führt der Tabellenletzte aus der Hansestadt die Bundesliga an. Es gibt aber einige Hoffnungsschimmer.
Der HSV hat nach zwölf Spieltagen in der Bundesliga erst vier Punkte auf dem Konto. Das ist die schlechteste Bilanz in der eigenen Bundesliga-Geschichte. Nur Hertha BSC (2009/4 Punkte), der MSV Duisburg (1994/3), 1860 München (1977/2), der 1. FC Saarbrücken (1963/2) sowie das legendäre Tasmania Berlin (1965/66) waren ähnlich schlecht gestartet. Der Hauptstadtclub stieg am Ende der Saison dann aber sang- und klanglos ab und bleibt bis dato der schlechteste Absteiger aller Zeiten. So weit ist es beim HSV noch nicht und das soll es an dieser Stelle auch gewesen sein mit schlechten Nachrichten. Hier kommen Statistiken, die allen HSV-Fans Mut machen werden und einen ersten Saisonsieg am Sonntag in Darmstadt realistisch erscheinen lassen.
Wettquoten: Darmstadt vor dem HSV
Beim Wettanbieter bwin ist nicht etwa der HSV als Tabellenletzter erster Anwärter auf den Abstieg (Quote: 1,85), sondern der kommende Gegner SV Darmstadt (Quote: 1,40). Der SV Werder Bremen und der FC Ingolstadt sind nur geringfügig höher eingestuft als der HSV (Quote: 1,90).
Aktuelle Form
Während sich der HSV in den vergangenen beiden Spielen etwas stabilisierte und zumindest zwei Unentschieden holte, zeigt die Formkurve der Lilien kräftig nach unten. Nach dem peinlichen 0:1 im DFB-Pokal beim Regionalligisten Astoria Walldorf kassierte Darmstadt auch in der Liga vier Pleiten in Folge: 0:2 gegen Leipzig, 2:3 in Leverkusen, 0:1 gegen Ingolstadt und nun 1:3 bei Schalke. Fünf Niederlagen in Folge mussten die Darmstädter seit dem Aufstieg in die 3. Liga 2011 nicht mehr hinnehmen.
HSV fit wie nie
Die Rothosen liefen im Nordderby gegen Werder am vergangenen Sonnabend so viele Kilometer wie noch nie in dieser Saison. Insgesamt spulte das Team eine Laufleistung von 118,3 Kilometer ab. Die Hamburger verbesserten damit ihren Wert aus der Vorwoche in Hoffenheim (117,1 km). Auch bei Sprints sind die Rothosen top in der Bundesliga, nur Hoffenheim absolvierte bisher noch mehr schnelle Läufe pro Spiel (226) als der HSV (221).
Gregoritsch und Müller top
Sowohl Michael Gregoritsch als auch Nicolai Müller sind derzeit in bestechender Form. Dem Österreicher Gregoritsch gelang gegen Werder sein zweiter Doppelpack im Trikot des HSV, zudem gab er sieben Torschüsse ab. Nicolai Müller war an vier der sechs Saisontore des HSV direkt beteiligt (3 Tore, 1 Assists). Mit jetzt vier Scorerpunkten ist der 29-Jährige mittlerweile, wie schon in der Vorsaison (9 Tore, 5 Vorlagen), Topscorer seines Teams.
Darmstadt heimstark, aber...
Die Hessen haben zwar ihre gesamten acht Punkte im Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor geholt, jedoch wartet das Team seit zwei Heimspielen auf einen Treffer. In den ersten vier Heimspielen blieben die Darmstädter unbesiegt (2 Siege, 2 Remis), danach setzte es aber zwei Niederlagen vor heimischen Publikum (0:2 gegen Leipzig/0:1 gegen Ingolstadt). Der HSV dreht zuletzt einen Rückstand in Sinsheim noch in ein 2:2-Remis um.
Bilder vom Senatsfrühstück:
Senatsfrühstück zum 80. von Uwe Seeler
HSV defensivschwach, aber...
Während die Abwehr des HSV immer noch so löchrig wie ein Schweizer Käse ist (zweitschlechteste Abwehr der Liga/27 Gegentore), traf die Offensive der Rothosen in den letzten drei Partien immerhin sechsmal. So oft wie an den ersten neun Spieltagen zusammen. Die Darmstädter sind defensiv auch alles andere als sattelfest und kassierten in den vergangenen zehn Partien mindestens immer ein Gegentor (insgesamt 24 Gegentore).
Lilien zweikampfschwach
Die Lilien gewannen in dieser Saison nur 46,5 Prozent ihrer Zweikämpfe – ligaweit der schwächste Wert. Außerdem ließen die Hessen schon insgesamt 186 Torschüsse zu, nur Werder ist in dieser Kategorie noch fahrlässiger (201).