Hertha ist der absolute HSV-Angstgegner. Dardai überrascht im Training. Mini-Rückschlag für Jatta. Fans warten umsonst.
Jatta ist angeschlagen
Albin Ekdal und Bakery Jatta haben am Mittwoch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen können. Während Ekdal weiter an einer Verhärtung der Adduktoren laboriert, plagen Jatta Oberschenkelprobleme. Beide Mittelfeldakteure trainierten daher individuell. Ob der Schwede und der Flüchtling aus Gambia gegen die Hertha zur Verfügung stehen, ist derzeit noch offen. Vor allem Jattas Debüt sehnen viele Anhänger herbei, seit der 18-Jährige in seinen ersten beiden Pflichtspieleinsätzen für die U21 je zwei Treffer erzielte.
Fans warten umsonst
Mannschaftstraining bedeutete am Mittwoch übrigens in erster Linie Übungen im Kraftraum. Auf den Plätzen am Volksparkstadion ließen sich die Profis daher zumindest am Vormittag nicht blicken - was viele Fans enttäuschte. Da der HSV zunächst auf seiner Homepage eine Trainingseinheit angekündigt hatte, waren etliche Kiebitze in den Volkspark gekommen.
Angstgegner gilt nicht für Gisdol
Für genau so eine Bilanz scheint die Fußball-Vokabel "Angstgegner" erfunden worden zu sein: Hören die HSV-Fans Hertha BSC, zucken sie verlässlich zusammen. Doch nicht etwa vor Freude wie Neu-Trainer Markus Gisdol, sondern tatsächlich vor Schreck. Nicht ganz unbegründet, wie ein Blick auf die Statistik belegt. Denn gegen den HSV hält die Hertha gleich vier Vereinsrekorde: in Heimspielen die meisten Siege (21), Punkte (67) und Tore (65) sowie mit 94 die meisten Zähler in den Duellen insgesamt. Außerdem gewann der Hauptstadtclub die letzten drei Heimpartien zu null. Der letzte Hamburger Treffer in der Hauptstadt gelang Mladen Petric am 28. Januar 2012.
Markus Gisdol menschlich gesehen
Mit Gisdol hat sich der HSV allerdings den perfekten Mutmacher für den Sonnabend ins Boot geholt: Mit Hoffenheim gewann er im Dezember 2014 sein letzten Gastspiel an der Spree mit 5:0.
Hertha trifft spät, der HSV kassiert spät
Der HSV und das Problem mit den Einbrüchen: Alle bisherigen zehn Gegentreffer kassierten die Rothosen in den letzten 25 Minuten. Den Liga-Höchstwert von sechs Punkten verloren die Hanseaten durch Gegentore in den letzten 15 Minuten. Deshalb muss Gisdol seine Spieler auch besonders für die Schlussphase in Berlin sensibilisieren, gerade auch weil die Hertha die Tore zu ihren beiden Heimsiegen in dieser Saison jeweils nach torloser erster Halbzeit erzielte.
Ex-HSV-Profi neuer Nationaltrainer in Bulgarien
Der frühere HSV-Profi Petar Hubtschew ist neuer Nationaltrainer in seinem Heimatland Bulgarien. Hubtschew (52), in seiner aktiven Zeit beim HSV und Eintracht Frankfurt unter Vertrag, wird Nachfolger von Iwaylo Petew (41), der vor einem Engagement beim kroatischen Meister Dinamo Zagreb steht.
Hubtschew hat von 1994 bis 1996 beim HSV und von 1997 bis 2001 bei der Eintracht gespielt. Der frühere Verteidiger war von 2003 bis 2004 Assistenztrainer beim bulgarischen Nationalteam. Als Nationalspieler gehörte Hubtschew zu der Mannschaft, die bei der WM 1994 in den USA durch einen Sieg gegen Deutschland (2:1) das Halbfinale erreichte. Bulgarien war Anfang des Monats unter Petew mit einem Sieg gegen Luxemburg (4:3) in die WM-Qualifikation gestartet.
Dardai setzt auf Joker Esswein
Hertha-Trainer Pal Dardai lässt einen Startelf-Einsatz von Neuzugang Alexander Esswein offen. "Die Endphase in solch einem Spiel ist sehr wichtig, vielleicht bringe ich ihn auch als Joker“, sagte Dardai am Mittwoch. In der Offensive bringe der vom FC Augsburg verpflichtete offensive Außenbahnspieler bislang gute Leistungen. „Defensiv müssen wir noch viel mit ihm arbeiten“, erklärte der Coach. Esswein hatte als Einwechselspieler beim 3:3 in Frankfurt einen Treffer vorbereitet und einen selbst erzielt.
Dardai lobte nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Stammspieler Vladimir Darida dessen Stellvertreter Valentin Stocker. „Valentin hat seine Chance gekriegt und es sehr gut gemacht“, sagte der Ungar nach dem Training des Tabellen-Sechsten in Berlin. Stocker ersetzte den am Sprunggelenk verletzten Darida auf der zentralen offensiven Mittelfeldposition und erzielte in bislang drei Einsätzen ein Tor und bereitete eines vor. Der 27-jährige Schweizer wird gegen den HSV voraussichtlich in der Startelf stehen.
Und möglicherweise könnte Dardai am Sonnabend noch mit einer ganz besonderen Kader-Überraschung aufwarten. Am Mittwoch zumindest holte der Ungar seiner Sohn Pal junior ins Training der Profis. Der 17-jährige Linksaußen durfte schon mehrmals mittrainieren, stand bislang aber noch nicht im Kader der Bundesligamannschaft. Aber für einen Kniff ist Herthas Training bekanntlich immer gut...
Pekarik fällt bei der Hertha aus
Hertha muss gegen den HSV auf Außenverteidiger Peter Pekarik verzichten. "Peka hat einen kleinen Muskelfaserriss", sagte Trainer Pal Dardai. Pekarik hatte sich am Wochenende im Spiel bei Eintracht Frankfurt (3:3) verletzt und wurde zur Pause ausgewechselt.
Auch Ondrej Duda (Aufbautraining), Vladimir Darida (Außenbandriss) und Salomon Kalou, der sich derzeit aus privaten Gründen in der Elfenbeinküste befindet, konnten am Dienstag nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.
Wieder eine Alternative im Abwehrzentrum ist US-Nationalspieler John Anthony Brooks, der wegen Adduktorenbeschwerden zuletzt am zweiten Spieltag beim FC Ingolstadt (2:0) zum Einsatz kam und am Dienstag ins Training einstieg.