St. Paulis Lienen kündigt Gespräch mit Labbadia an. Gedächtnislücke bei van der Vaart. Jatta macht Platz für Doppelpacker.
So verlief die erste Einheit unter Gisdol
Von rund 250 Trainingskiebitzen wurde Gisdol freundlich begrüßt. „Moin, Hamburg“, sagte der Coach, als er um kurz vor 16 Uhr den Platz im Volkspark betrat. Bei seiner ersten Einheit spielte der Neue eher den Beobachter, sprach hin und wieder mit seinen Spielern, überließ aber die Trainingsarbeit vornehmlich seinen Assistenten Frank Fröhling und Frank Kaspari. Als Spielformen geübt wurden, gab er lautstark Anweisungen an die Profis weiter. Gisdol trainierte in seiner ersten Einheit Unter- und Überzahlspiel, setzte auf schnelles Umschalten sowie viele Abschlüsse in kurzer Zeit.
So verlief das erste HSV-Training unter Gisdol
Beiersdorfer sieht keinen Abstiegskampf
Dietmar Beiersdorfer sieht die momentane Situation zwar als "schwierig" an, schränkt dabei aber ein. "Ich würde aktuell nicht vom Abstiegskampf sprechen. Wir müssen aber alles dafür tun, dass wir nicht bald davon sprechen müssen", sagte der Vorstandsboss bei der Präsentation von Markus Gisdol. Beiersdorfer sprach von einer "sehr, sehr herausfordernden Situation".
Gisdol lässt erstmals trainieren
Die ersten Termine für Markus Gisdol stehen fest. Um 13.30 Uhr wird der neue Trainer in einer Pressekonferenz vorgestellt. Im Anschluss bitten der 47-Jährige und seine Assistenten Frank Fröhling und Frank Kaspari die Mannschaft um 15.30 Uhr erstmals zum gemeinsamen Training auf den Platz. Die Einheit am Volksparkstadion ist öffentlich. Damit ist für die Profis der ursprünglich von Bruno Labbadia angesetzte freie Montag gestrichen.
Lienen will sich zu Labbadia äußern
Etliche Trainerkollegen (u.a. Niko Kovac, Roger Schmidt) haben bereits im Vorfeld der Entlassung den Umgang mit Bruno Labbadia beim HSV gegeißelt. Jetzt hat mit Ewald Lienen auch der Coach des Stadtrivalen ein zeitnahes Statement angekündigt. Er wolle sich jedoch zunächst mit Labbadia persönlich unterhalten, ehe er seine Sicht kund tue, erklärte der Trainer des FC St. Pauli in der "Bild"-Zeitung.
Kommentar: Beiersdorfers Leidbild
Heute Abend muss Lienen mit den Kiezkickern in der zweiten Liga bei Union Berlin ran. In welche Richtung der Kommentar des 62-Jährigen gehen dürfte, kann nur erahnt werden. "Wer sich das anschaut, da kann es keine zwei Meinung geben", wird Lienen über die Vorgänge beim HSV zitiert. Erst kürzlich hatten Lienen und Labbadia noch gemeinsam beim "Tag der Legenden" am Millerntor gescherzt.
Baumann lobt Gisdol und schwächt ab
Gisdol war bekanntlich auch der Wunschtrainer von Werder Bremen. Dass der HSV dem Nordrivalen den 47-Jährigen weggeschnappt habe, empfinde Frank Baumann jedoch nicht als Niederlage, wie Bremens Sportchef im "NDR Sportclub" bekräftigte. Dort hatte Baumann viel mehr weiterhin Lob für den neuen Hamburger Übungsleiter übrig. "Er ist ein anerkannter Fußball-Fachmann. Wir haben uns mit ihm beschäftigt, er war einer von mehreren Kandidaten. Aber es gibt noch andere gute Trainer, die auf dem Markt sind", sagte Baumann über Gisdol.
Abendblatt-Chefvisite (Geheimtreffen mit Labbadia):
Stevens warnt Gisdol vor dem HSV
Ex-Trainer Huub Stevens warnt Markus Gisdol vor seiner neuen Aufgabe. "Der HSV ist nicht einfach. Da muss man wissen: Du brauchst Erfahrung, um dich da durchzusetzen“, sagte Stevens der „Morgenpost“. Der Niederländer gibt zu bedenken: „Markus hat als Cheftrainer bislang in der Bundesliga nur in Hoffenheim gearbeitet und Erfahrung als Co-Trainer gesammelt.“
Für Gisdol gehe es nur darum, Ergebnisse zu liefern. "Er ist ein ruhiger Typ“, sagte Stevens, der den HSV zwischen Februar 2007 und Sommer 2008 trainiert hat. "Taktisch ist er gut. Viel wichtiger ist aber die Frage: Welche Fähigkeiten stecken in der Mannschaft, und wie geht er das an?“
Alle HSV-Trainer in der Bundesliga:
Alle HSV-Trainer in der Bundesliga
Van der Vaart trifft nach eineinhalb Jahren
Rafael van der Vaart hat seinen ersten Pflichtspieltreffer seit gut eineinhalb Jahren erzielt. Der Ex-Kapitän traf beim 5:2-Sieg seines dänischen Clubs FC Midtjylland über den AC Horsens zum wichtigen 2:2-Ausgleich kurz vor der Pause. "Es fühlt sich super an, und es war ein wichtiges Tor", sagte van der Vaart nach seinem vierten Einsatz für Midtjylland freudig erregt. "Wir haben eine starke Mannschaft, und ich genieße es, ein Teil davon zu sein."
Er könne sich gar nicht erinnern, wann er das letzte Mal getroffen habe, merkte der 33-Jährige an. Da können wir gerne auf die Sprünge helfen: Sein bis dahin letztes Tor in einem offiziellen Wettbewerb hatte der Niederländer am 4. Februar 2015 im Trikot des HSV erzielt, beim 3:0-Auswärtssieg beim SC Paderborn.
Van der Vaarts Premierentor:
Adler berappelt sich beim "Kicker"
Kleines Trostpflaster in schwierigen Tagen für René Adler. Der Torhüter ist nach seiner herausragenden Leistung gegen die Bayern (0:1) auch vom "Kicker" mit der Bestnote bedacht worden. Durch die "1", die ansonsten auch Münchens Franck Ribéry erhielt, wurde Adler zum "Spieler des Spiels" gekürt und schaffte es auch in die "Elf des Tages". Zum "Spieler des Spieltages" ernannte das Fachmagazin allerdings Leverkusens Chicharito. Damit verbessert Adler, der sich vehement für einen Verbleib Labbadias ausgesprochen hatte, seinen "Kicker"-Notenschnitt mit einem Schlag von 4,0 auf jetzt 3,4.
HSV gegen Bayern München:
Schicksalsspiel? HSV gegen Bayern München
Küc-Doppelpack reicht U21 nicht
Die kurze Hochphase der Zwoten ist vorerst vorbei. In der Regionalliga Nord verlor das Team von Trainer Dirk Kunert nach zuletzt zwei Siegen in Folge mit 2:3 (0:2) beim Vorletzten Germania Egestorf/Langreder. Nach 0:2-Pausenrückstand hatte sich die U21 durch einen Doppelschlag von Enes Küc (kam in der 63. Minute für den diesmal glücklosen Bakery Jatta) kurz vor Schluss zwar wieder herangekämpft (87./87.). Doch der Aufsteiger antwortete in der Schlussminute noch einmal mit dem Siegtreffer. Damit stagniert der HSV II mit 13 Punkten aus neun Spielen im oberen Mittelfeld der Tabelle.